Erhöhte Schadstoff- und Verbrauchswerte bei Pkw:

Wie viele Studien und Untersuchungen braucht es noch bis die Politik handelt? VCD fordert endlich Handeln der Politik, statt immer weiterer Ankündigungen.

Erneut weist das Internationale Forschungsinstitut ICCT in einer Kurzstudie nach, dass die in Europa meistverkauften Pkw-Modelle mehr verbrauchen als von den Herstellern angegeben. Die zwanzig beliebtesten Pkw weisen in der Realität einen im Schnitt um 40 Prozent höheren Verbrauch und CO2-Ausstoß auf. Doch dass es die Abweichungen zwischen Realität und Angaben der Autohersteller gibt, ist nicht neu, auch nicht, dass die Abweichungen zum CO2-Ausstoß und dem Kraftstoffverbrauch zunehmen. Umso mehr erstaunt die überraschte Haltung der deutschen Politiker.

Der ökologische Verkehrsclub kritisiert seit Jahren diese Verbrauchertäuschung, verbunden mit der Forderung, dass die Kumpanei zwischen Autoindustrie und Politik ein Ende haben muss.

Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim VCD: „Es scheint, als hätte es den VW-Skandal gebraucht, damit die Politik endlich aufwacht und sieht, hier ist etwas falsch gelaufen. Die Anzeichen und Hinweise haben sich seit Jahren verdichtet, doch die Bundesregierung verharrte in Tatenlosigkeit. Selbst in den letzten Wochen wurde weiterhin geschwiegen und vertuscht, statt endlich umfassend aufzuklären und zügig Maßnahmen einzuleiten, damit Verbraucherinnen und Verbraucher sich künftig auf die Werte verlassen können.“

Vor allem das Schweigen des zuständigen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist aus Sicht der VCD unerträglich. Keine Informationen zu den Ergebnissen der angeordneten Nachmessungen beim Kraftfahrtbundesamt. Noch nicht einmal der Hinweis, wann diese veröffentlicht werden.

Müller-Görnert betont: „Das Prinzip der schützenden Hand wird nicht mehr länger funktionieren. Die aktuellen Untersuchungen bei Renault in Frankreich offenbaren, dass VW tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs war. Es ist an der Zeit, dass die Politik im Sinne der Verbraucher und der Umwelt handelt. Die Lösungen sind bekannt.“

Der VCD hat Ende 2015 zusammen mit weiteren Umwelt- und Verbraucherverbänden Vorschläge vorgelegt, wie die Zulassung von Autos künftig verbessert werden kann, um sicherzustellen, dass gesetzliche Vorgaben zur Reduktion von Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen auch auf der Straße ankommen. Vor allem bedarf es unabhängiger Kontrollmessungen im realen Fahrbetrieb und empfindlicher Sanktionen bei Verstößen.

Das Konzept der Umweltverbände finden Sie unter folgendem Link:
<link file:1461 _blank download file>www.vcd.org/fileadmin/user_upload/151217_Zukunft_Zulassungsverfahren_Pkw_Verbaendekonzept.pdf

Weitere Information zum Thema reale Verbrauchswerte bei Pkw:
<link https: www.vcd.org themen auto-umwelt reale-verbrauchsmessungen external-link-new-window external link in new>www.vcd.org/themen/auto-umwelt/reale-verbrauchsmessungen

 

Für Rückfragen: Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin • Fon 030/280351-12 • <link>presse@vcd.org

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