VCD zur Vorstellung des ICE4:

Neue ICE-Generation löst Problem zu weniger Züge nicht. Die Deutsche Bahn braucht mehr Fahrzeuge, die fahrplansicher sind.

Berlin, 14. September 2016. Zur Vorstellung des ICE der 4. Generation, von denen die ersten 130 ab Dezember 2017 in den Betrieb gehen sollen, sind die Erwartungen hoch. Mehr Komfort für den Fernverkehr und endlich die Möglichkeit der Fahrradmitnahme. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die Umsetzung einer langjährigen Forderung, bleibt mit seiner Freude jedoch zurückhaltend.

Vor dem Hintergrund eines wachsenden Radverkehrs und der zunehmenden Beliebtheit hochwertiger Räder wie Pedelecs, könnten sich acht Stellplätze je Zug sehr bald als unzureichend erweisen.

Darüber hinaus ist nicht garantiert, dass die neuen Hightech-Züge auf allen Strecken eingesetzt werden können. Michael Ziesak, VCD-Bundesvorsitzender: „Die ICE4-Züge werden das Problem der Materialknappheit im Fernverkehr nicht lösen. Fällt beispielsweise ein Zug aus oder verspätet sich, gibt es oft keinen Ersatzzug. Mehr Fahrzeuge, auch als Reserve, sind hier nur ein Teil der Lösung. Die DB AG braucht ein Gesamtkonzept, dass die Anfälligkeit des Systems deutlich reduziert, mit mehreren Rückfallebenen.“

Auch für mehr Fahrgäste wird die neue ICE-Generation allein nicht sorgen können. „Damit mehr Menschen mit der Bahn fahren, muss sichergestellt werden, dass jederzeit und überall genügend Züge zur Verfügung stehen. Außerdem bedarf es der Verknüpfung des Fernverkehrs mit dem Regionalverkehr, Stichwort Deutschland-Takt, und eines verständlicheren Preissystems“, ergänzt Philipp Kosok, Referent für Verkehrspolitik beim VCD.

Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin • Fon 030/280351-12 • Mobil: 0171-6052409 • presse@vcd.org

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