Das Desaster von Rastatt war ein Warnschuss – Probleme des Schienennetzes bleiben bestehen

Die Wiedereröffnung der Rheintalbahn am Montag ist erfreulich, ändert aber nichts an der Überlastung des Schienennetzes.

Berlin, 1. Oktober 2017. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert die neue Bundesregierung dazu auf, Desaster wie in Rastatt vorzubeugen und in das Schienennetz zu investieren. Am Montag öffnet die Rheintalbahn wieder. Das ist erfreulich für Pendler. Trotzdem hat die Streckensperrung gezeigt, dass ein funktionierendes Bahnnetz lückenlose Elektrifizierung und vernetzte Strecken braucht. Oberste Priorität der Bahnpolitik muss es sein, das Schienennetz robuster gegen Störungen und Pannen zu machen.

„Zehntausende Menschen sind auf die Zuverlässigkeit der Züge angewiesen. Die Bahnunternehmen können ihren Fahrgästen solche Eskapaden ersparen, wenn die Politik mehr in den Netzausbau investiert“, sagt Wasilis von Rauch, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Matthias Lieb, baden-württembergischer VCD-Landesvorsitzender beklagt: „Um überhaupt Güterzüge auf Alternativstrecken Richtung Schweiz fahren zu lassen, musste streckenweise sogar der Personenverkehr auf der Schiene eingestellt werden, denn die Eisenbahninfrastruktur wurde vielerorts so ‚optimiert‘, dass Kapazitäten für zusätzliche Züge gar nicht vorhanden sind“.

Von Rauch ergänzt: „Der Tunnelbruch bei Rastatt hat auch deutlich gemacht, dass das Schienennetz nicht an der deutschen Grenze endet. Bahnverkehr ist ein europäisches Projekt. Die Bahn hätte auf die parallele Strecke durch das deutsch-französische Grenzgebiet ausweichen können – wenn die Strecke besser ausgebaut und nicht eingleisig wäre“.

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