Gefahr Straßenverkehr: Keine Entwarnung, denn Zahl der Unfälle nimmt weiter zu

VCD fordert, dass die Vision Zero gesetzlich verankert wird. Bundesregierung muss Programm mit Maßnahmen und Zielen zur Minderung der Unfallopferzahlen erstellen.

Berlin, 24. Februar 2017. Laut Statistischem Bundesamt erreicht die Zahl der auf deutschen Straßen getöteten Verkehrsteilnehmer im Jahr 2016 den niedrigsten Stand seit 60 Jahren. Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht darin jedoch keinen Grund zur Entwarnung.

Die im Durchschnitt gesunkene Zahl der Verkehrstoten verschleiert den Fakt, dass in vielen Bundesländern, wie Bayern, Berlin und Schleswig-Holstein, die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr erneut gestiegen ist – in Hamburg sogar um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von einer positiven Entwicklung bei der Verkehrssicherheit kann daher keine Rede sein. Das gilt auch angesichts der Zahl der im Verkehr Verunglückten, die mit 396.700 Menschen im Jahr 2016 weiterhin kontinuierlich wächst.

Matthias Kurzeck, Mitglied des VCD-Bundesvorstands: „Die Bundesregierung betreibt Verkehrssicherheitsarbeit nur halbherzig und ruht sich auf den Erfolgen lebensrettender Fahrzeugausstattung und einer verbesserten Notfallmedizin aus. Es reicht nicht aus, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zwar die Vision Zero, das Ziel von Null Verkehrstoten, lobt, nach den Sonntagsreden aber nichts tut, damit diese Vision Programm wird.“

Der VCD fordert, dass die Vision Zero wie in Schweden zum Gesetz wird. Dann muss die Bundesregierung Zwischenziele zur Minderung der Unfallopferzahlen festlegen und konkrete Maßnahmen ergreifen.

„Zweifellos gehören dazu die Einführung der Regelgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde innerorts und eines Tempolimits auf Autobahnen. Aber auch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für die Akzeptanz der Verkehrsregeln und eine stärkere Überwachung des Verkehrs sind notwendig“, betont Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD.

Die Hälfte aller Straßenverkehrsunfälle könnte allein dadurch verhindert werden, dass sich die Menschen schlicht an die Verkehrsregeln halten. Die Gesellschaft muss entscheiden, wie viel ihnen die Vermeidung tausender Todesopfer und hundertausender Verletzungen wert ist.


Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin · Tel.: 030/280351-12 · <link>presse@vcd.org

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