Kommentar zur Forderung von VW-Chef Matthias Müller nach Ende des Dieselprivilegs und Einführung der blauen Plakette

Die Forderung nach einem Ende des Dieselprivilegs und der Einführung der blauen Plakette des VW-Vorsitzenden Matthias Müller kommentiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Referent des ökologischen Verkehrsclubs VCD wie folgt:

„Ein Ende der Steuervorteile des Diesels zu fordern ist eine mutige Ansage von Herrn Müller. Aber er hat vollkommen Recht. Denn es ist absurd, wenn Politik und Industrie seit Jahren einerseits mehr Elektromobilität wollen, aber gleichzeitig den Diesel weiterhin mit Steuermilliarden künstlich am Leben erhalten. Das geht nicht zusammen. Autokäufer – insbesondere gewerbliche Nutzer – kaufen statt einem E-Auto lieber einen Diesel-Pkw, da dieser dank dem bevorteilten Kraftstoff kostengünstiger ist. Klar ist auch: ohne Hintergedanken wird Müller diese Forderung nicht erhoben haben. Schließlich will VW die Nummer Eins bei Elektromobilität werden. Sollten die knapp vier Milliarden Euro jährlich, die der Staat derzeit Diesel-Pkw-Fahrern schenkt, eins zu eins in E-Mobilität fließen, würde das zwar dem Ziel von VW, nicht aber der Verkehrswende helfen.

Jetzt ist die Politik am Zug: die neue Bundesregierung sollte den Abbau des Dieselprivilegs endlich angehen. Doch statt die Gelder nur vom Diesel in den E-Antrieb zu verschieben, müssten sie breiter für nachhaltige und klimaverträgliche Mobilität eingesetzt werden. Für eine wirkliche Verkehrswende braucht es den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs, aber auch des Radverkehrs. Mit den Mitteln aus den bisherigen Dieselsubventionen wäre dann auch ein Großteil der jüngst von den Länderverkehrsministern geforderten fünf Milliarden Euro jährlich für nachhaltige Mobilität vorhanden.

Auch bei einem anderen Punkt verdient Herr Müller Respekt: er fordert die blaue Plakette, weil er erkannt hat, dass nur so pauschale Dieselfahrverbote verhindert werden können. Dies zeigt: es gibt keinen Grund mehr, weiter die Einführung der blauen Plakette zu verhindern. Nach Müller sollte nun auch die Politik den entsprechenden Mut aufbringen.“

 

Für Fragen und Interviewwünsche:

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Referent des VCD • Telefon  030/280351-19 • <link>michael.mueller-goernert@vcd.org bzw.
VCD-Pressestelle • Telefon  030/280351-12 • <link>presse@vcd.org • <link http: www.vcd.org>www.vcd.org

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