Steigende Zahl der Verkehrstoten sind Armutszeugnis für die Politik

Der VCD fordert: Leben retten mit Tempolimits

Berlin, 12. Juli 2016. Erneut steigt die Zahl der Verunglückten im Straßenverkehr. Laut den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind im vergangenen Jahr 3.459 Menschen tödlich im Straßenverkehr verunglückt. Das entspricht einer Zunahme von 2,4 Prozent oder 82 Menschen zum Vorjahr. Und auch die Zahl der Unfälle und Verletzten steigt weiter: 393.432 Menschen wurden bei Unfällen schwer oder leicht verletzt. Der negative Trend setzt sich damit seit 2014 fort.

Der ökologische Verkehrsclub VCD kommentiert: Der verkehrspolitische Leitgedanke muss dem Ziel »Vision Zero – Null Verkehrstote« folgen. Es wird höchste Zeit, dass die Politik konsequent und mutig beim Thema Tempolimit handelt. Denn nach wie vor ist nichtangepasste Geschwindigkeit die häufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle.

Marion Laube, Mitglied des VCD-Bundesvorstands: „Die Änderung der Straßenverkehrsordnung, nach der Kommunen Tempo 30 künftig leichter ausweisen können, kann nur ein erster zaghafter Schritt sein, reicht aber längst nicht aus. Sowohl außerorts, als auch in Städten und Gemeinden ist eine menschengerechte Geschwindigkeit Lebensretter Nummer eins im Straßenverkehr.“

Der VCD fordert Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit in Städten und Gemeinden. Das macht den Verkehr übersichtlicher und fördert zudem die Sicherheit durch kürzere Bremswege sowie geringere Aufprallgeschwindigkeiten, kommt es doch zu einem Unfall. In dem Fall erhöht sich bei Tempo 30 die Überlebenschance für einen angefahrenen Fußgänger von unter 20 Prozent auf über 90 Prozent.

Straßen müssen für Menschen gestaltet sein. Deshalb muss zusätzlich die Verkehrsinfrastruktur in den Kommunen an die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen angepasst werden. Das heißt: stärkere Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Ausbau der Fahrradinfrastruktur sowie mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger. Es braucht endlich die beherzte Investition der Politik in die Verkehrswende.


Für Rückfragen: Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin • Fon 030/280351-12 • <link>presse@vcd.org

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