Stickoxid-Belastung unverändert hoch

VCD fordert für Luftverbesserung Dreiklang aus Grenzwert, sauberer Technik und Umweltzone. Bei Feinstaub haben diese Mittel gewirkt.

Berlin, 31. Januar 2017. Der aktuelle UBA-Bericht zur Luftqualität in Deutschland belegt, die Luft ist miserabel und der Handlungsbedarf akut. Zahlreiche Städte sind zu stark mit Stickoxiden und besonders mit dem gesundheitsgefährdenden Stickstoffdioxid belastet. Und die Schuldfrage ist ebenfalls geklärt: es sind vor allem die Diesel-Pkw, die für schlechte Luft und Erkrankungen der Atemwege sorgen.

„Jetzt gibt es wirklich keine Ausreden mehr. Diesel-Pkw müssen sauberer werden, wenn sie weiterhin eine Berechtigung im Straßenverkehr haben wollen. Die Städte brauchen wirksame Mittel, um ihre Bürger und deren Gesundheit zu schützen. Bei der Belastung mit Feinstaub hat der Dreiklang aus Grenzwerten, Technik und Umweltzone gewirkt. Die Werte haben sich spürbar verbessert. Diesen Dreiklang brauchen wir auch für die Reduzierung der krankmachenden Stickoxide“, so Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD.

Konkret bedeutet das, die bestehenden Grenzwerte für NOx und NO2 müssen eingehalten werden und zwar in der Realität. Dafür braucht es Kontrollen verknüpft mit Sanktionen. In allen Pkw muss eine Technik zur Abgasreinigung verbaut werden, die nicht durch die Motorsteuerung oder andere Tricks außer Kraft gesetzt werden kann und die Städte brauchen die Blaue Plakette, die die Einfahrt von Fahrzeugen in die Umweltzone regelt.

Die Blaue Plakette fokussiert sich auf den Stickoxidausstoß und mit ihr können weiträumige Fahrverbote vermieden werden, die drohen, wenn Gerichte als allerletzte Lösung diese anordnen.

Die Bundesregierung ist aufgefordert die Städte zu unterstützen. Denn nur wenn, der Bund den einheitlichen Rahmen vorgibt, können die Kommunen überhaupt eine Blaue Plakette einführen. 

Darüber hinaus betont der VCD, dass es die Aufgabe der Kommunen ist, langfristig die Mobilität neu zu gestalten. Solange sie sich auf den Autoverkehr fokussieren, werden Luftschadstoffe ein Problem bleiben. Es gilt, zukunftsgerichtet die Alternativen zum privaten Auto zu fördern und auszubauen: d.h. eine bessere Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr, attraktivere ÖPNV-Angebote und Förderung des Carsharing. So kann die blaue Plakette überflüssig werden.

 

 

Für Rückfragen und Interviewwünsche: Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin • Fon 030/280351-12 • presse@vcd.org

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