VCD Auto-Umweltliste 2018/2019
Der große Fortschritt bei den alternativen Antrieben lässt leider weiter auf sich warten. Daher hat der VCD – abgesehen von einer Handvoll Elektroautos – vor allem sparsame Verbrenner in seine Positiv-Liste aufgenommen. Neben den bewährten Hybriden und Erdgasautos sowie Benzinern sind darunter auch Diesel. Bei den Dieseln handelt es sich ausschließlich um Fahrzeuge, die bereits die neueste Abgasnorm Euro 6d-TEMP einhalten und Stickoxide mit einem SCR-Kat mindern.
Benzin-Elektro-Hybride schneiden wie in den Vorjahren gut ab und setzen den Maßstab in puncto Sparsamkeit. Umwelttechnik, die man im Angebot der Hersteller deutscher Autohersteller vergeblich sucht. Denn die setzen weiter auf den Diesel.
Benzin-Elektro-Hybride erfüllen die Bedürfnisse vieler Autofahrerinnen und Autofahrer, denn sie fahren sauber im Stadtverkehr und sind langstreckentauglich. Der Toyota Prius ist aktuell der verbrauchsärmste Mittelklasse-Pkw mit Verbrennungsmotor und hat damit auch den niedrigsten CO2-Ausstoß in seiner Klasse. Neben dem Prius empfiehlt der VCD weitere Modelle aus dem Toyota-Konzern, wie beispielsweise den Toyota Yaris und den Lexus CT 200h. Auf den Hybridantrieb setzen auch koreanische Hersteller, wobei der Hyundai Ioniq Hybrid und der Kia Niro HEV nicht ganz die Werte der Toyotas erreichen.
Erdgasautos stoßen weniger CO2 aus als Benziner und verbrennen Kraftstoff viel sauberer als Diesel-Pkw. Der Kleinstwagen VW eco up! ist der sparsamste Verbrenner in der aktuellen VCD Auto-Umweltliste und leider auch das einzige Erdgasauto. Für andere Modelle konnten die Hersteller bis Redaktionsschluss keine Verbrauchsangaben nach dem neuen realistischeren WLTP-Test liefern.
Weiterhin empfiehlt der VCD kleine Benziner, die auch ohne Direkteinspritzung sparsam sind. Dazu gehören der Citroën C1, der Peugeot 108 und der Toyota Aygo, die seit Jahren in Umweltrankings gut abschneiden. Sie sind leicht und verbrauchen deshalb wenig, eignen sich sehr gut als Stadtauto und sind auch durchaus autobahntauglich.
Familien, die ein sprsames und günstiges Auto mit viel Platz benötigen sind gut beim Ford Focus 1.0 l EcoBoost aufgehoben, der als Benzin-Direkteinspritzer bereits mit Partikelfilter ausgestattet ist.
Für Vielfahrer listet der VCD zum ersten mal seit drei Jahren auch wieder einige Diesel-Pkw auf. Sie halten dank SCR-Katalysator die aktuelle Abgasnorm Euro 6d-TEMP ein, nicht nur bei Tests im Labor sondern auch bei Fahrten auf der Straße. Familientauglich und effizient ist der Peugeot 308 SW Blue HDi 100. Aber Vorsicht, nicht alle neuen Diesel auf dem Markt sind sauber!
Elektroautos wie Renault Zoe, Nissan Leaf, BMWi3 oder der VW e-up! lohnen sich immer mehr. Wie klimaverträglich sie sind, hängt natürlich vom Strommix ab, mit dem man sie lädt. Mit dem Zubau erneuerbarer Energien und dadurch, dass Antrieb und Batterieproduktion sich weiter entwickeln, werden E-Fahrzeuge aber ökologisch immer besser. Derzeit sorgen die Hersteller aber für zwei Probleme: Sie bieten wenige Modelle an und diese haben zum Teil absurd lange Lieferzeiten.
Aus ökologischer Sicht lohnen E-Autos sich nicht für Wenigfahrer oder als Zweitwagen, der höchstens 5000 Kilometer im Jahr unterwegs ist. Denn die Batterieproduktion ist extrem energieaufwändig. Besonders geeignet sind E-Autos in städtischen Fuhrparks und als Carsharing-Pkw. Als Privatfahrzeug eignet es sich am ehesten für umweltbewusste Pendlerinnen und Pendler mit täglichen Fahrten von 30 und mehr Kilometern pro Strecke.
Sie arbeiten für die Presse? Dann schreiben Sie bitte an presse@vcd.org und wir senden Ihnen die VCD Auto-Umweltliste 2018/2019 per E-Mail.