VCD-Kommentar zum Diesel-Gipfel am Sonntag: Nachrüsten auf Kosten der Hersteller

Berlin. Die schlechten Ergebnisse der Koalitionsparteien bei Meinungsumfragen sowie die anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen haben die Bundesregierung anscheinend endlich auf Trab gebracht: Bundeskanzlerin Merkel hat sich laut einem Bericht des Spiegels deutlich für die Hardware-Nachrüstung von älteren Dieseln ausgesprochen. Morgen soll es dazu ein Treffen zwischen Kanzlerin Merkel, Verkehrsminister Andreas Scheuer und den Autoherstellern geben. Der ökologische Verkehrsclub VCD kommentiert dies wie folgt:

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Wir fordern ein klares Votum des Gipfels für die Hardware-Nachrüstung aller geeigneten Diesel-Pkw auf Kosten der Autohersteller. Die Nachrüstung ist technisch möglich, sie schützt vor gesundheitsschädlichen Abgasen und sie ist bezahlbar. Völlig klar ist: Die Autohersteller haben betrogen und sie müssen für den Schaden aufkommen. Dafür sprechen sich auch 260000 Menschen in einer Online-Petition aus, zu der wir gemeinsam mit Campact aufgerufen haben. Wenn es bei der Finanzierung zu keiner Einigung zwischen Industrie und Bundesregierung kommt, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, für jedes Betrugsfahrzeug 5000 Euro Strafe zu kassieren.“

Der VCD kritisiert, dass die Bundesregierung viel zu viel Zeit zur Lösung des Stickoxidproblems hat verstreichen lassen. Bis heute müssen Millionen von Menschen in den Städten illegal produzierte Giftstoffe aus Dieselfahrzeugen einatmen. Inakzeptabel ist, dass auf dem morgigen Diesel-Gipfel laut Medienberichten nur die Verursacher des Abgasskandals, also die Bosse der Autoindustrie sowie die Dulder aus dem Verkehrsministerium eingeladen sind. Die Aufklärer von Dieselgate und Vertreter der Betrogenen und der gesundheitlich Geschädigten bleiben jedoch außen vor.

Zur Online-Petition von Campact und VCD: <link http: www.campact.de dieselfahrverbote external-link-new-window external link in new>www.campact.de/dieselfahrverbote

Pressekontakt:
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD • Mobil: 0171-8824449 • <link>gerd.lottsiepen@vcd.org bzw. Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin • Mobil: 0171-6052409 • <link>presse@vcd.org • <link http: www.vcd.org>www.vcd.org Twitter:@VCDeV

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

 

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