VCD zur Mobilitätswoche: Erobert euch die Straße zurück!

In der Europäischen Mobilitätswoche geht der VCD deutschlandweit auf die Straße und lebt die Verkehrswende vor. Der VCD ruft die Bürgerinnen und Bürger auf: Engagiert euch für eine gerechtere Verteilung des Straßenraums.

Berlin, 13. September 2017. Zur Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September ruft der ökologische Verkehrsclub VCD Bürger dazu auf, sich den öffentlichen Raum in den Städten zurückzuerobern: für mehr Kommunikation, Entspannung und Kultur auf der Straße. Gemeinsam mit Bürgerinitiativen und Partnerverbänden werben VCD-Aktivisten von Bremen bis Würzburg, von Aachen bis Dresden für ein nachhaltiges Verkehrsangebot in der Stadt.

„Die Menschen machen die Straße zu ihrem zweiten Wohnzimmer und reagieren damit auf die hohen Mieten in der Stadt“, sagt Ole Kamm vom VCD-Projekt »Straßen für Menschen«, „Der öffentliche Raum darf nicht nur für Autos da sein. Wir brauchen den Platz für ein gemeinschaftliches Leben in der Stadt und für den politischen Austausch in der offenen Gesellschaft.“

Ein zweites Wohnzimmer richtet der VCD in Aachen gemeinsam mit Partnern ein. Am Internationalen Park(ing) Day, dem 15. September, bespielen Aktivisten das Suermondt-Viertel mit Fahrradparcour und Urban Gardening. Sie markieren symbolisch Premium-Radwege und bringen mit mobilen Verkaufsständen und Frisierstationen das Gewerbe auf die Straße. In Wiesloch veranstaltet der VCD am 17. September einen Carsharing-Ausflug und zeigt damit, dass Menschen auch ohne privates Auto gut mobil sein können. Ein geteiltes Auto ist häufiger unterwegs und somit platzsparender. Für die lebenswerte Stadt setzt sich der VCD nicht zuletzt in der politischen Debatte ein. Im Dresdner Verkehrsmuseum diskutiert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, am 19. September mit anderen Experten die Frage: Lassen sich angesichts der „dicken Luft“ in den Städten Fahrverbote für Autos ab 2018 noch verhindern?

Klar ist: Mehr Platz für Menschen zu schaffen wird nur mit der Verkehrswende gelingen, das heißt mit weniger Autos in der Stadt. Die Verteilung des Straßenraums ist nicht nur ein lokales Thema, sondern hat bundesweite Relevanz. Der VCD fordert daher, dass die neue Bundesregierung den rechtlichen Rahmen für eine menschengerechte Straße schafft. „Die Politik muss eine tiefgreifende Reform der Straßenverkehrsordnung angehen: im Sinne aller Menschen und nicht nur einzelner Verkehrsmittel mit übermächtiger Lobby im Rücken“, sagt Marion Laube, VCD-Bundesvorstand.

Eine solche Reform muss Spiel, Entspannung, Kommunikation und Kultur als selbstverständliche Nutzungsformen der Straße verankern. Tempo 30 muss Basisgeschwindigkeit innerorts werden und Parken darf nicht länger Teil des Gemeingebrauchs von Straßen sein.

Hintergrund: Der VCD unterstützt deutschlandweit das bürgerschaftliche Engagement für die Verkehrswende und die Rückeroberung der Straße. Mit Informationsangeboten und eigenen Aktionen zeigt er, wie sich Bürger selbst für mehr Lebensqualität in ihrer Stadt einsetzen können. Dieses Anliegen wird im Rahmen des Projekts »Straßen für Menschen« vom Umweltbundesamt sowie vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.

Für Rückfragen:
Ole Kamm, VCD-Projekt »Straßen für Menschen« • Fon 030/280351-37 • <link>ole.kamm@vcd.org

zurück

Cookie-Einstellungen ändern