Dies sind viele Gründe, bundesweit auf dieses Problem aufmerksam zu machen und sich für mehr Bewusstsein bei den Autofahrerinnen und in der Politik einzusetzen. Angestoßen von einer kleinen Initiative in Halle startet deshalb am 28. Mai die erste bundesweite Falschparker-Aktionswoche, der sich mittlerweile viele Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen Städten angeschlossen haben. Koordiniert wird die Woche der Falschparker von der Initiative Clevere Städte in Berlin. Der VCD unterstützt den Aufruf zur Falschparker-Woche und fordert in diesem Rahmen die Bundesregierung dazu auf, die derzeit viel zu niedrigen Bußgelder fürs Falschparken deutlich anzuheben.
In der Woche der Falschparker kann man vor Ort auf vielfältigste Weise aktiv werden. Einige Ideen:
Liste von Städten, in denen Falschparker-Aktionen geplant sind – hier kann man sich inspirieren lassen und auch eigene Aktionen melden
Im Moment liegt das Bußgeld fürs Falschparken bei gerade einmal 20 Euro. Damit verfehlt das „Knöllchen“ das Ziel, vor Falschparken abzuschrecken. Im europäischen Durchschnitt zahlen Falschparkerinnen 100 Euro. Der VCD fordert die Bundesregierung auf, die Bußgelder für Falschparker, die andere in Gefahr bringen, auf das europäische Niveau zu erhöhen. Gefährdungssituationen sind gegeben wenn Falschparkerinnen zum Beispiel auf Fahrradwegen oder auf vielbefahrenen Straßen in zweiter Reihe stehen oder Straßenecken bzw. abgesenkte Bordsteinkanten zuparken.
Die Höhe des Bußgeldes allein schreckt aber nicht ab, wenn nicht kontrolliert wird. Es muss Schluss damit sein, dass gefährliches Verhalten akzeptiert und nicht sanktioniert wird. Der Bußgelderhöhung sollte zudem eine Aufklärungskampagne vorgeschaltet werden, in der den Autofahrern die Gefährlichkeit ihres Handelns vermittelt wird. Berufstätige, die mit Autofahren ihr Geld verdienen – z.B. Auslieferungsfahrerinnen – dürfen nicht mehr von ihren Firmen durch enge Zeitvorgaben praktisch gezwungen werden, falsch zu parken. Die Kommunen sollten mehr Lieferzonen einrichten und auf eine Bündelung von Lieferverkehren und auf mehr Lieferverkehr auf Lastenrädern hinwirken. Letzlich sollten Autofahrer ab dem dritten Strafzettel wegen Falschparkens mit Gefährdung in einen Nachschulungskurs geschickt werden.