Fußverkehr

Zufußgehen ist auch Verkehr

Jeder Mensch geht jeden Tag wenigstens eine kurze Strecke zu Fuß. Trotzdem wird Fußverkehr hierzulande eher stiefmütterlich behandelt. Bei Planungen wird er oft gar nicht mitgedacht. Das Straßenverkehrsrecht und die Straßenverkehrsordnung nehmen vor allem den reibungslosen Autoverkehr ins Visier, anstatt die reibungslose Mobilität von Menschen - an deren Spitze die Fortbewegung zu Fuß steht. Das will der VCD ändern. Zufußgehen ist Verkehr.

Wer Lebensqualität in der Stadt will, setzt am besten bei der Straßengestaltung an. Egal ob in der Innenstadt – dem Wohnzimmer der Stadt – oder an der Hauptverkehrsachse: die Straße ist immer auch wichtiger Lebensraum für die Nachbarn im Quartier, Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit oder Kinder auf der Suche nach Spielräumen. Der Mensch und nicht das Auto muss daher im Mittelpunkt der Gestaltung von Straßen und Plätzen stehen.

Das fordert der VCD

  • mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger
  • mehr Geld und mehr Qualität für den Fußverkehr
  • zeitgemäße Formen der Verkehrsberuhigung wie Shared Space
  • Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit in der Stadt
  • deutliche Reduktion von Lärm, Schadstoffen und Unfallgefahr an Hauptverkehrsstraßen
  • mehr Platz für Kinderspiel im öffentlichen Raum

Wiederentdeckung des Gehens

Was viele nicht wissen: In zahlreichen Städten (u.a. Berlin, Frankfurt am Main oder Halle) legt die Bevölkerung mehr Wege zu Fuß zurück als mit dem Auto. Egal ob von zu Hause zur Schule, auf dem Weg zur nächsten Haltestelle oder vom Parkplatz zum Einkauf- jede*r ist täglich auch Fußgänger*in. Damit ist der Fußverkehr die selbstverständliche Basis unserer Mobilität. In der Verkehrsplanung und Politik findet das zu wenig Berücksichtigung. 

Wissenswertes über den Fußverkehr

Doch nicht nur in der Planung werden Fußgänger*innen häufig übersehen: Im Straßenverkehr führen zu hohe Geschwindigkeit und schlechte Sicht (z.B. hinter parkenden Autos) häufig zu Unfällen mit schweren Folgen. Das wurde mit dem VCD-Städtecheck 2014 zur Sicherheit von Fußgänger*innen deutlich. Der VCD setzt sich unter dem Leitbild „Vision Zero“ dafür ein, den Straßenraum konsequent an den Bedürfnissen der ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen und damit des Menschen auszurichten.

Das bedeutet mehr Platz, niedrigeres Tempo, bessere Sichtbeziehungen und vor allem gestalterische „Einladungen zum Gehen“. Die Rückeroberung der Straße für Fußgänger*innen führt dann wie beim Radverkehr zu „safety in numbers“ – allein dadurch, dass Autofahrer*innen immer mit Menschen zu Fuß oder auf dem Rad rechnen.

Praxisnahe Tipps für Ihre Stadt

Kommunen in ganz Deutschland wollen ihren Bewohner*innen mehr Lebensqualität bieten. Der VCD setzt sich seit 30 Jahren für multimodale und nachhaltige Mobilität ein, mit der die Basis für Straßen ohne Lärm, Stau und Unfälle gelegt wird. Bei Ihrer Arbeit vor Ort unterstützen wir Sie gerne – zum Beispiel mit konkreten Tipps für die Umgestaltung/typo3/ von Straßen sowie die Einrichtung von Tempo 30.

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