Neuwagen verbrauchen 20 Prozent mehr als von Herstellern angegeben – VCD fordert Abkehr von SUVs & Co.

Ein Bericht der EU-Kommission zeigt, dass Neuwagen im Schnitt rund 20 Prozent mehr Sprit verbrauchen als die Hersteller versprechen. Die größten Abweichungen haben Plug-In-Hybride, deren realer Verbrauch durchschnittlich dreieinhalb Mal höher liegt als auf dem Papier, weil sie überwiegend nicht elektrisch gefahren werden. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert die Ergebnisse.

„Wenn Autos mehr Sprit verbrennen als von den Herstellern angegeben, stoßen sie folglich auch mehr CO2 aus. Im Sinne der Transparenz müssen die realen Werte schnellstmöglich Eingang in die offiziellen Verbrauchs- und CO2-Daten finden. Vor allem bei Plug-in-Hybriden liegen die angegebenen Werte schon lange fernab der Wirklichkeit. Der geringe elektrische Fahrtanteil soll künftig zwar besser berücksichtigt werden, doch die Änderungen reichen nicht und greifen erst ab 2025 bzw. 2027.

Besonders frappierend: Je schwerer die Fahrzeuge, desto größer die Abweichung. Wenn wir unsere Klimaziele ernstnehmen, dann muss der Trend zu immer größeren Autos gestoppt werden. Wer eines kauft, kann selbst einen Beitrag leisten: Wenn schon Auto, dann ein leichtes und sparsames, vorzugsweise vollelektrisch. Das spart bei der Anschaffung wie im Betrieb, und gleichzeitig senkt es den CO2-Ausstoß.“

Zum Hintergrund: Neuwagen in der EU müssen seit 2021 mit elektronischen Verbrauchsmessgeräten ausgestattet sein, die den tatsächlichen Spritverbrauch erfassen. Hersteller sind verpflichtet, die so ermittelten Daten der EU-Kommission mitzuteilen.

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