VCD Pressemitteilung https://www.vcd.org/ Pressemitteilungen des VCD (Verkehrsclub Deuschland) de_DE VCD Mon, 16 Sep 2024 12:31:38 +0200 Mon, 16 Sep 2024 12:31:38 +0200 TYPO3 EXT:news news-4933 Sun, 15 Sep 2024 12:28:50 +0200 Sicherer Schulweg dank Schulstraßen: Bündnis erarbeitet Leitfaden für Kommunen /service/presse/pressemitteilungen/sicherer-schulweg-dank-schulstrassen-buendnis-erarbeitet-leitfaden-fuer-kommunen Ohne alltägliches Verkehrschaos vor der Schule können Kinder selbstständig und sicher zum Unterricht kommen. Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat einen Leitfaden für Kommunen erstellt, der lokale Verwaltungen bei der Einrichtung von autofreien Schulstraßen unterstützt. Präsentiert wird der Leitfaden im Rahmen der Aktionswochen, zu denen das Bündnis vom 16. September bis 27. Oktober 2024 deutschlandweit aufruft. Berlin, 15. September 2024. Das neue Schuljahr hat in allen Bundesländern begonnen, das Thema Schulwegsicherheit ist auch nach den Sommerferien nicht adäquat gelöst. Das Modell der Schulstraße, die für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt ist, sei es permanent oder temporär, wird immer bekannter. Der Clou: Es packt das Problem bei den Wurzeln und liefert einen wichtigen Baustein für ein kindgerechtes Verkehrssystem.

Mit dem Leitfaden zeigt das Kidical Mass Aktionsbündnis, wie Kommunen Schulstraßen rechtssicher Schulstraßen und Schritt für Schritt einrichten können. Für eine Kommune bedeutet es viel Aufwand, den rechtlichen Rahmen bei neuen Maßnahmen einwandfrei auszuarbeiten. Der Leitfaden liefert diese Vorarbeit, die die Kommunen oft gar nicht leisten können. Mit Hilfe des Praxisleitfadens ist das Hochskalieren auch sehr vereinfacht, da verschiedene Situationen, z.B. Schulen an Hauptstraßen und Nebenstraßen, thematisiert werden.

Mit Schulbeginn sind neue Pilotprojekte u.a. in Dortmund und Mönchengladbach gestartet, weitere wurden z.B. in Bamberg und Hamburg beschlossen. In Köln steht die Verstetigung der Pilotprojekte kurz bevor. „Es gibt aber auch Kommunen, die weiterhin zögerlich sind“, sagt Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses, „Damit sich das ändert, veröffentlichen wir zum Start der Aktionswochen den Schulstraßen-Leitfaden.“

Die Einrichtung von Schulstraßen - ob temporär oder permanent autofrei - ist ein wichtiger Meilenstein für mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Kinder. Bestenfalls werden sie im Straßenverkehrsrecht (StVO) integriert ähnlich wie in Österreich.
Zusätzlich braucht es ein Gesamtkonzept. Idealerweise werden Schulstraßen in ein umfassendes kindgerechtes Mobilitätsmanagement der Kommune integriert. Andere wichtige Bausteine sind eine übergreifende Schulwegplanung, die breite, geschützte Fahrradwege, sichere Querungsmöglichkeiten sowie die Anordnung von Tempo 30 auf Schulwegen vorsieht.

Im Rahmen der Aktionswochen #StrassenFürAlle werden sich vom 16. September bis 27. Oktober 2024 in ganz Deutschland und weiteren Ländern zehntausende Kinder und Erwachsene für kinder- und fahrradfreundlichen Orte stark machen. Ob mit einer Schulstraßen-Aktion, einem Fahrradbus (Bicibús) oder einer großen Kidical Mass Fahrraddemo. In vielen Orten steht die Forderung nach Schulstraßen und sicheren Schulweg an erster Stelle, u.a. in Hamburg, Leipzig und Stuttgart. Die lokalen Initiativen werden den Schulstraßen-Leitfaden an die Teilnehmenden aus Politik und Verwaltung überreichen. Höhepunkt der Aktionswochen ist das Wochenende 20.-22. September 2024 rund um den Weltkindertag.


Aktionsorte: Alle auf einen Blick unter kinderaufsrad.org
Leitfaden Schulstraßen herunterladen hier
Fotos (redaktionell frei) herunterladen hier.
 

Über das Kidical Mass Aktionsbündnis: Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie in Deutschland. Das Bündnis setzt sich mit unterschiedlichen Aktionen, u.a. Kidical Mass Fahrraddemo, Schulstraße und Fahrradbus, für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück sind mehr als 700 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk – dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Unterstützt wird es von den überregionalen Partner:innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.

]]>
news-4930 Thu, 12 Sep 2024 10:52:03 +0200 Deutsches Kinderhilfswerk, VCD und VBE appellieren an die Kommunen: Möglichkeiten der neuen StVO für sichere Schulwege nutzen! /service/presse/pressemitteilungen/deutsches-kinderhilfswerk-vcd-und-vbe-appellieren-an-die-kommunen-moeglichkeiten-der-neuen-stvo-fuer-sichere-schulwege-nutzen Berlin, 12. September 2024. In der nächsten Woche starten der ökologische Verkehrsclub VCD, das Deutsche Kinderhilfswerk und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) die Aktionstage “Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“. Das Motto lautet dieses Jahr „Kinder können das – Elterntaxi muss nicht sein!“. Vom 16. bis zum 27. September werden Schulen und Kindertagesstätten in ganz Deutschland eigene Aktionen umsetzen, um auf die Bedeutung von sicheren Schulwegen aufmerksam zu machen.

Die drei Partnerverbände fordern Kommunen dazu auf, die Möglichkeiten der vor Kurzem reformierten Straßenverkehrsordnung (StVO) zu nutzen, um Kindern sichere Mobilität zu ermöglichen. Denn: Bundesweit fühlen sich 18 Prozent der Kinder auf dem Schulweg unsicher. In Orten mit über 100.000 Einwohnenden steigt diese Zahl auf ein Viertel der Kinder (24 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Umfrage für den 2. „Kinderrechte-Index“ des Deutschen Kinderhilfswerkes. Dafür wurden 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren befragt.

Der Weg muss für alle Kinder so sicher werden, dass Eltern sie sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können. Seit der Verabschiedung im Bundestag am 14.06.2024 haben die Kommunen mit der StVO-Reform deutlich größere Spielräume, wenn es um Maßnahmen für Verkehrssicherheit und Klimaschutz geht. So sind etwa die Einrichtung von Tempo 30 oder Schulstraßen mit weniger Hürden verbunden als zuvor. Die Verbände appellieren an die Kommunen, nicht darauf zu warten, dass sie zum Handeln aufgefordert werden. Im Sinne der Sicherheit aller Kinder sollten sie die Verbesserung der Verkehrssituation selbst angehen, besonders in der Nähe von Schulen und Kitas. In einem gemeinsamen Forderungspapier setzen sich die Bündnispartner außerdem für sichere Querungsmöglichkeiten wie Zebrastreifen und Mittelinseln in der Nähe von Schulen ein. Auch der Ausbau von geschützten und breiten Fuß- und Radwegen im gesamten Wohngebiet sowie mehr Fahrradstellplätze an Schulen und Kitas sind Teil der Forderungen.

Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Schirmherrin der Aktionstage, sagt in einem Statement: „Das Elterntaxi stehen lassen und zu Fuß in den Kindergarten oder die Schule. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Weg zu Fuß ist gesund, erfrischend und macht wach für den Tag. Er bietet die Chance, Selbstständigkeit zu üben, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu üben und sich so seiner Umwelt bewusst zu werden. Zudem schont jeder Kilometer, den ein Auto stehen bleibt, das Klima und die Umwelt. Den Spaß, den die Kinder dabei auch noch gemeinsam haben können, sollten wir natürlich nicht vergessen. Wir wünschen uns von unseren Schülerinnen und Schülern, dass sie nachhaltige und positive soziale Netze knüpfen, eigenständig handeln und einen gesunden Lebensstil entwickeln.“

In den letzten Jahren gab es viele erfolgreiche Aktionen, um Kinder zu motivieren, ihren Schul- oder Kitaweg eigenständig zurückzulegen. Beliebt waren Stempelaktionen, Laufpatenschaften zwischen Schülerinnen und Schülern und älteren Kita-Kindern sowie kreative Schulweggestaltung, etwa durch Hüpfspiele. Außerdem wurden vielerorts sogenannte Laufbusse organisiert, bei denen sich Kinder an Sammelpunkten treffen und gemeinsam zur Schule gehen. Auch Elternhaltestellen oder Schulstraßen, oft in Zusammenarbeit mit der Kommune, waren Teil der Maßnahmen. Weitere Ideen wie symbolische "Knöllchen" für Elterntaxis oder Schulweg-Wetten sind online zu finden. Die kreativsten Ideen werden auch in diesem Jahr wieder mit Preisen ausgezeichnet.

Besonders belohnt werden außerdem erstmals Projekte, die durch eigenständige Initiativen wie eine Fahrraddemo, eine Aufmerksamkeit erregende Plakataktion oder eine selbst organisierte Podiumsdiskussion mit lokalen Verantwortlichen konkrete Veränderungen in den Blick nehmen. Schulen oder Kitas können mit ihren eingereichten Aktionen Fahr- und Laufräder für ihren eigenen Fuhrpark gewinnen – mitmachen lohnt sich also doppelt.

Zum Hintergrund: Im Rahmen der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ vom 16. bis 27. September 2024 können Kinder mit ihren Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern oder ihren Eltern eigene Projekte rund um das Thema „Zu Fuß zur Schule und zur Kita“ entwickeln. Die Aktionstage richten sich gezielt an Grundschulen und Kindertageseinrichtungen. Viele Materialien wie kostenlose Aktionsposter, Infoflyer und Projektideen gibt es unter: www.zu-fuss-zur-schule.de.

Pressekontakt:

VCD: Jan Langehein • Pressesprecher • presse@vcd.org • 030/280351-12
Deutsches Kinderhilfswerk: Uwe Kamp • Pressesprecher • presse@dkhw.de • 030/30 86 93-11
Verband Bildung und Erziehung (VBE): Anne Roewer • Leiterin Kommunikation • presse@vbe.de • 0160/92 12 23 08

]]>
news-4929 Wed, 11 Sep 2024 15:02:48 +0200 VCD zum Einsturz der Carolabrücke: „Kein Meter neue Autobahn, bevor alles saniert ist!“ /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-einsturz-der-carolabruecke-kein-meter-neue-autobahn-bevor-alles-saniert-ist In Dresden ist in der vergangenen Nacht die Carolabrücke über die Elbe eingestürzt. Fremdverschulden wird nach bisherigem Wissensstand ausgeschlossen – allem Anschein nach war das Bauwerk schlicht marode. Die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann, kommentiert. Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden ist ein Menetekel für die deutsche Verkehrsinfrastruktur. Er offenbart, wie gefährlich deren Verfall mittlerweile geworden ist. Nur durch Glück wurde niemand getötet oder verletzt. Erhebungen zufolge sind derzeit allein 11.000 Autobahn- und Bundesstraßen-Brücken in Deutschland marode und dringend sanierungsbedürftig. Hinzu kommen mehrere tausend Bahnbrücken. Wir dürfen nicht darauf warten, dass sich ein Unglück wie in Dresden wiederholt.

Für den VCD heißt das: Der Bund muss seine Straßen-Neubaupläne stoppen und das Geld umschichten. Die Sanierung hat jetzt absoluten Vorrang. Es soll kein Meter neue Autobahn mehr gebaut werden, bevor nicht jede Brücke im Land saniert und sicher ist.

]]>
news-4928 Wed, 11 Sep 2024 13:11:12 +0200 VCD zum Bundeshaushalt: Schiene und Fahrrad stärken, 49-Euro-Ticket erhalten, klimaschädliche Subventionen abbauen /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-bundeshaushalt-schiene-und-fahrrad-staerken-49-euro-ticket-erhalten-klimaschaedliche-subventionen-abbauen In dieser Woche berät der Bundestag den Haushalt 2025, heute Nachmittag wird der Verkehrsetat diskutiert. Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht noch erheblichen Verbesserungsbedarf zugunsten einer klimaschonenden und sozialverträglichen Mobilität. Dessen Vorschläge kommen dabei ohne zusätzlichen Investitionsbedarf aus. Im Gegenteil: sie schaffen mehr finanziellen Spielraum und helfen, die noch immer bestehende Finanzierungslücke des Gesamthaushalts zu verringern. Wie die Vorschläge aussehen, erläutert die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann. Nach wie vor setzt das Verkehrsministerium auf den Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen. Aus Sicht der VCD-Bundesvorsitzenden Kerstin Haarmann ist das der falsche Ansatz: „Solche Vorhaben sind nicht nur klimapolitisch aus der Zeit gefallen. Unser Schienen- und Straßennetz verfällt, der Erhalt muss Priorität haben – alleine 11.000 Brücken im Fernstraßennetz warten auf ihre Sanierung. Darum fordern wir: Geld muss in Erhalt und Ausbau der Schienen- und Radinfrastruktur, in die Sanierung maroder Brücken und Straßen fließen.“ Für Neu- und Ausbauprojekte führt das Ministerium derzeit eine Bedarfsplanüberprüfung durch, die auch Natur- und Klimaschutzkriterien umfassen muss. Haarmann fordert: „Bis deren Ergebnisse vorliegen, muss der Bundestag die Neubau-Mittel komplett sperren.“

Eine stabile und zukunftsgerechte Infrastruktur ist die Basis einer nachhaltigen Mobilität, von der alle profitieren. Sie benötigt zuallererst höhere Investitionen ins Schienennetz. Eine Eigenkapitalerhöhung für die Bahn hält Haarmann für den falschen Weg, denn er führe zu höheren Trassenpreisen und belaste den Güterverkehr wie die Fahrgäste der Bahn. Mehr Geld sei auch für den Radverkehr nötig: „Damit Deutschland beim Bau durchgehender Radwegenetze und Abstellanlagen endlich vorankommt, brauchen wir die jährliche Fahrradmilliarde.“

Offen bleibt mit dem neuen Haushaltsentwurf auch die Finanzierung des erfolgreichen 49-Euro-Deutschlandtickets. Rund 20 Millionen Menschen haben das Ticket bisher genutzt; aktuell haben es 13 Millionen Kunden abonniert. Doch spätestens im kommenden Jahr drohen Preissteigerungen und Angebotskürzungen. Haarmann will das nicht hinnehmen: „Der VCD fordert den Bundestag auf, den Bundesanteil für das 49-Euro-Ticket um 500 Millionen Euro aufzustocken – um das Ticket preisstabil zu halten und das Bahnangebot zu sichern.“

Unverständlich ist für Haarmann, dass die Bundesregierung weiterhin Subventionen und Steuerprivilegien fürs Autofahren und Fliegen gewährt: „Dadurch entgehen dem Staat laut Wirtschaftsministerium mindestens 25 Milliarden Euro jährlich. Wir können es uns nicht mehr leisten, weiterhin Dienstwagen, Dieselkraftstoff und Flugkerosin zu bezuschussen. Es schadet dem Klima und nutzt vor allem Besserverdienenden. Wer wenig oder gar nichts verdient, hat in der Regel nichts davon.“ Ein Ab- und Umbau der Subventionen sei überfällig und brächte mehr Spielraum im Haushalt. Haarmann: „Die zusätzlichen Einnahmen könnte der Bund in Bus, Bahn und Radverkehr – kurz: in nachhaltige Mobilität – investieren und so den Verkehr endlich auf Klimakurs bringen.“

]]>
news-4923 Fri, 06 Sep 2024 12:18:19 +0200 Bahn-Digitalisierung – Schiene der Zukunft gerät aufs Abstellgleis /service/presse/pressemitteilungen/bahn-digitalisierung-schiene-der-zukunft-geraet-aufs-abstellgleis Laut einem Bericht des SWR will die Deutsche Bahn die Digitalisierung der Schiene aufschieben. Stellwerke sollen demnach nicht digitalisiert, sondern zunächst auf einen elektronischen Betrieb umgestellt werden – mit einer Technik aus den 1990er Jahren. Außerdem soll der Aufbau des europäischen Zugleitsystems ETCS gestreckt werden. Beides wäre fatal, meint Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahnverkehr beim ökologischen Verkehrsclub VCD. Wir sind ernüchtert vom Vorgehen der DB. So richtig es ist, Stellwerke zu modernisieren, so wenig können wir nachvollziehen, dass dabei nicht das neueste System zum Einsatz kommen soll, sondern eine Vorläufertechnik. Das verhindert, dass die Möglichkeiten von heute genutzt werden können. Und die nächste teure Modernisierungs-Runde würde bald folgen müssen.

Dass der Ausbau des europäischen Zugleitsystems ETCS gestreckt werden soll, sehen wir ebenfalls kritisch. Zum einen ließe sich die vorhandene Infrastruktur mit ETCS effizienter nutzen. Zum anderen enden viele Zugverbindungen – vor allem im Güterverkehr – nicht an der Grenze. Mit einem einheitlichen europäischen Zugleitsystem ließen sich langfristig die nationalen Zugleitsysteme sparen. Aber eben nur, wenn alle Länder mitziehen.

Wir wissen, dass die DB derzeit unter Druck steht, weil sie Sanierung und Modernisierung gleichzeitig bewerkstelligen soll – beides wurde zu lange auf die lange Bank geschoben. Daraus darf aber nicht folgen, die Modernisierung noch weiter aufzuschieben. Und die DB sollte nicht nur einen halben Schritt gehen, sondern bei Sanierung und Modernisierung gleich auf die neueste Technik setzen.

Das Verkehrsministerium ist in der Pflicht, dies einzufordern; der Bundestag muss die notwendigen Mittel langfristig bereitstellen – in Form eines mehrjährigen Fonds. Sonst landet die pünktliche und leistungsfähige Bahn, die wir brauchen, für lange Zeit auf dem Abstellgleis.

]]>
news-4924 Fri, 06 Sep 2024 11:40:00 +0200 Herausragende wissenschaftliche Leistungen für die Verkehrswende – VCD Award 2024 verliehen /service/presse/pressemitteilungen/herausragende-wissenschaftliche-leistungen-fuer-die-verkehrswende-vcd-award-2024-verliehen In Berlin wurde heute im Rahmen des Projekts „DIY: Verkehrswende selber machen“ zum dritten Mal der VCD Award verliehen. Der Preis zeichnet herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden aus, die sich mit den Themen nachhaltige Mobilität und Verkehrswende beschäftigen. Erstmals wurde auch ein Sonderpreis gemeinsam mit unserem Sponsors datagon vergeben. Es gab 37 Bewerbungen, sechs Arbeiten wurden am Ende prämiert. Zum dritten Mal wurde heute in Berlin der VCD Award verliehen. Feierlicher Rahmen war das jährliche Mobilitätsforum des Projekts „DIY: Verkehrswende selber machen“, das vom ökologischen Verkehrsclub VCD getragen wird. Aus 37 Einsendungen wurden zwei Master- und zwei Bachelorarbeiten prämiert. Zwei weitere Arbeiten wurden mit dem erstmals verliehenen Sonderpreis gemeinsam mit unserem Sponsors datagon ausgezeichnet.

Die Projektleiterin Kim Villinger sagte: „So viele Einsendungen wie in diesem Jahr hatten wir noch nie, und auch die Qualität der Arbeiten war hoch. Es ist der Jury nicht leichtgefallen, die Siegerbeiträge auszuwählen. Liest man die Texte, zeigt sich, wie vielfältig und komplex das Thema Verkehrswende ist – und wo überall noch Potenzial liegt, das sich ausschöpfen lässt. Wir danken allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihre Einsendungen und gratulieren den Siegerinnen und Siegern zu ihren Preisen. Es sind herausragende Arbeiten!“

Die Siegerbeiträge im Einzelnen:

  • Masterarbeiten
    Platz 1: Benedikt Dülme & Simon Schuster, „Mobilitätskonzepte auf dem Prüfstand - Was bewegt uns wirklich?“;
    Platz 2: Till Zeyn, „Querungshilfen als Berührungspunkte zwischen Gehen und Fahren - eine Betrachtung aus Sicht der ‚Mobility Studie‘“
  • Bachelorarbeiten
    Platz 1: Anna Lena Müller, „Mobilitätskonzepte bei Neubauquartieren – Potenziale geplanter Neubau-Wohnquartiere für nachhaltige Mobilität am Beispiel des Regionalverbands FrankfurtRheinMain“;
    Platz 2: Hanna Bauer, „Empirisch und innovationsmethodisch fundierte Erarbeitung eines gendergerechten Anforderungskatalogs für ein Lastenrad“
  • Sonderpreise
    Platz 1: Carlson Moses Büth, „From Gridlocks to Greenways: Analyzing the Network Effects of Computationally Generated Low Traffic Neighborhoods“
    Platz 2: Selina Pauler, „Auswirkungen der Radschnellverbindungen und Radwegekonzepte auf den Pendlerverkehr in München“

Für Villinger ist es wichtig, dass die Impulse, die in solchen Arbeiten enthalten sind, nicht verpuffen. Der VCD stellt sie deshalb auf der Homepage des Projekts DIY zum freien Download zur Verfügung. Villinger: „Wir rufen Politik und Verwaltungen, aber auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Mobilitätssektor auf, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen und sich Anregungen zu holen. Es lohnt sich!“

Zum Hintergrund: Die Jury des VCD Awards bestand aus Dr. Ing. Ines Kawgan-Kagan, Geschäftsführerin AEM Institute, Lehrbeauftragte bei der HTW Berlin, Philipp Kosok, Projektleiter Öffentlicher Verkehr bei Agora Verkehrswende, Prof. Dr. Martin Lanzendorf, Professor für Mobilitätsforschung an der Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr.- Ing. Ulrike Reutter, Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement an der Bergische Universität Wuppertal, und Anika Meenken, Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim VCD

In der Jury des Sonderpreises saßen Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn, ÖPNV und Multimodalität beim VCD, Dr. Felix Gündling, Technische Universität Darmstadt und Wolfgang Sprick, Geschäftsführer der datagon GmbH.

]]>
news-4921 Thu, 05 Sep 2024 12:45:00 +0200 VCD zum SPD-Bahnvorstoß: Jetzt das Moderne-Schienen-Gesetz und mehrjährigen Fonds beschließen! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-spd-bahnvorstoss-jetzt-das-moderne-schienen-gesetz-und-mehrjaehrigen-fonds-beschliessen Die SPD-Bundestagsfraktion plant für ihre Klausur Ende dieser Woche, eine Position zur Schienenfinanzierung zu beschließen. Darin soll unter anderem ein mehrjähriger Fonds enthalten sein, aus dem die Kosten für die Bahn langfristig finanziert werden sollen. Die steigenden Trassenpreise will die SPD mit einer höheren Förderung abfangen. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahnverkehr beim ökologischen Verkehrsclub VCD, kommentiert. Wir begrüßen, dass sich die SPD für einen überjährigen Schienenfonds einsetzt, wie er in Österreich oder der Schweiz längst Praxis ist. Auch die Beschleunigungskommission Schiene hatte diesen Weg vorgeschlagen. So können Schienenprojekte langfristig geplant und umgesetzt werden.

Der Fonds hilft aber nur, wenn er ausreichend Geld enthält. Für Sanierung, Aus- und Neubau braucht es jährlich mindestens 16 Milliarden Euro, damit mehr Züge fahren können und die Bahn wieder pünktlich wird. Nur mit einer regelmäßigen Investition in dieser Höhe lässt sich die Schiene attraktiv machen.

Die steigenden Trassenpreise mit einer höheren Förderung abzufangen, ist kurzfristig der richtige Weg – langfristig müssen sie grundlegend reformiert werden. Die derzeitige Regelung führt zu starken Preisanstiegen und hebelt die Gemeinwohlorientierung der Schieneninfrastruktur aus.

Wenn Güterzüge immer teurer werden, sind sie weniger konkurrenzfähig zum Lkw. Der Güterverkehr bleibt dann auf der Straße und die Klimaschutzziele des Verkehrs rücken in noch weitere Ferne. Mittelfristig ist zu überlegen, wie wir die Trassenpreise vom Vollkosten- auf das wesentlich günstigere Grenzkosten-Prinzip umstellen können. In vielen anderen Ländern Europas ist das längst der Fall.

Finanzierungsfonds wie Trassenpreise kann der Bund mit dem Moderne-Schienen-Gesetz angehen. Der Entwurf dazu war zunächst für das zweite, nun für das dritte Quartal 2024 angekündigt. Letzteres nähert sich dem Ende. Die SPD als größte Regierungsfraktion kann hier zeigen, dass sie ihren Vorstoß ernstmeint – indem sie Druck macht und für Tempo sorgt.

]]>
news-4920 Wed, 04 Sep 2024 14:00:51 +0200 VCD fordert: Dienstwagenprivileg reformieren statt Luxus-E-Autos fördern! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-fordert-dienstwagenprivileg-reformieren-statt-luxus-e-autos-foerdern Die Bundesregierung hat heute einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, wonach auch vollelektrische Dienstwagen bis zum Wert von 95.000 Euro nur noch einen vergünstigten Steuersatz von 0,25 Prozent zahlen müssen. Erst im vergangenen Jahr war die Schwelle auf 70.000 Euro angehoben worden. Für Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, ist dies der falsche Weg, das Elektroauto zu fördern. Ohne Frage: wir brauchen das Elektroauto, um die CO2-Emissionen im Verkehr zu senken. Dass der Absatz schwächelt, liegt aber nicht an mangelnder Förderung, sondern an der unsäglichen Debatte über das Verbrenner-Aus. Die E-Fuels-Illusion, befeuert von Union und FDP, verunsichert die Kunden und hält die Autoindustrie ab, in die E-Mobilität zu investieren.

Diesem Problem wird man nicht Herr, indem man Luxus-E-Autos als Dienstwagen für Großverdiener fördert – stattdessen muss die Regierung das klimaschädliche Dienstwagenprivileg endlich grundsätzlich reformieren. Dazu schlägt der VCD vor, den geldwerten Vorteil von Dienstwagen künftig pauschal wie folgt zu besteuern:

  • Mit 2 Prozent für Benziner, Diesel und Plug-In-Hybride
  • Mit 0,5 Prozent für E-Autos über 40.000 Euro Kaufpreis
  • Mit 0,25 Prozent für E-Autos unter 40.000 Euro

Eine solche Reform ist ökologisch geboten und sozial gerecht. Denn von der bisherigen Regelung profitieren vor allem Dienstwagenbesitzer mit hohem Einkommen. Unser Vorschlag hingegen fördert den notwendigen Antriebswechsel und setzt zusätzliche Anreize für kleinere und sparsamere Stromer.

]]>
news-4918 Wed, 04 Sep 2024 10:22:06 +0200 Neue StVO: VCD fordert mehr Tempo 30 und Sicherheit an erster Stelle! /service/presse/pressemitteilungen/neue-stvo-vcd-fordert-mehr-tempo-30-und-sicherheit-an-erster-stelle Das Bundeskabinett hat heute die Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) final bestätigt. Der Bundesrat hatte Anfang Juli noch kleine textliche Anpassungen beschlossen. Kommunen erhalten mit der Novelle mehr Gestaltungsspielraum. Der VCD fordert: Die Verkehrssicherheit muss oberste Priorität haben! Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD kommentiert. Bei allen Maßnahmen, die Kommunen im Straßenverkehr anordnen, muss die Sicherheit immer gewährleistet sein. Diese Klarstellung wollten die Länder nach langem Hin und Her bei der Reform des Straßenverkehrsrechts verankert sehen. Für den VCD ist klar: Dies muss vor allem für die ungeschützten Verkehrsteilnehmenden gelten, für Radfahrer*innen und Zufußgehende. Dafür enthält die Novelle erste Schritte. Allerdings bleiben nach wie vor hohe Hürden für die Anordnung von Tempo 30 – obwohl es erwiesenermaßen die Sicherheit signifikant erhöht und den Verkehrsfluss für alle verbessert.

Das Bundesverkehrsministerium sollte jetzt zügig auch die Verwaltungsvorschrift für die StVO anpassen. Es gilt, die neu geschaffenen Möglichkeiten zu erweitern, statt sie durch zu strikte Vorgaben wieder einzuschränken. Über tausend Kommunen haben sich mit dieser Forderung in der Initiative Lebenswerte Städte durch angepasste Geschwindigkeiten zusammengetan. Vor allem fordern sie, dass Kommunen endlich ohne weitere Einschränkungen Tempo 30 anordnen können, wo sie es für notwendig halten. Dem kann sich der VCD nur anschließen.

]]>
news-4904 Mon, 19 Aug 2024 13:07:34 +0200 Nach BMWK-Studie: VCD fordert Abbau klimaschädlicher Verkehrs-Subventionen /service/presse/pressemitteilungen/nach-bmwk-studie-vcd-fordert-abbau-klimaschaedlicher-verkehrs-subventionen Das Wirtschaftsministerium hat heute eine bereits vergangenes Jahr fertiggestellte Studie zu klimaschädlichen Subventionen veröffentlicht. Von insgesamt rund 35 Milliarden Euro jährlich entfallen knapp 25 Milliarden auf den Verkehr. Diese führen bis 2030 zu Emissionen von etwa 50 Millionen Tonnen CO2. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist es mehr als überfällig, diese Subventionen umgehend abzubauen. Der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert, kommentiert: „Erstmals beziffert eine Studie im Auftrag der Regierung die klimaschädlichen Effekte ihrer Subventionspolitik. Der Staat verzichtet nicht nur auf eine Menge Geld, er fördert den Ausstoß großer Mengen CO2. Ausgerechnet der Verkehrssektor verzeichnet die mit Abstand höchsten Subventionen: Mehr als zwei Drittel der Gesamtsumme. Besonders teuer und schädlich sind das Dieselsteuer- und Dienstwagenprivileg mit zusammen rund 15,5 Milliarden Euro und knapp 34 Millionen Tonnen CO2.

Die Haushaltslage ist angespannt und die Klimakrise verschärft sich. Es ist absurd, solche Summen für umweltschädliche Maßnahmen auszugeben. Das Geld wird stattdessen benötigt, um Angebot und Infrastruktur für Bus, Bahn und Rad auszubauen und das 49-Euro-Ticket langfristig zu sichern. Jetzt sind Regierung und Bundestag am Zug, dies auch zu tun. Der Abbau besonders klimaschädlicher Subventionen steht übrigens als Ziel im Koalitionsvertrag.“

]]>
news-4902 Tue, 13 Aug 2024 12:36:05 +0200 Steigende Nachfrage beim 49-Euro-Deutschlandticket: VCD fordert Preisstabilität /service/presse/pressemitteilungen/steigende-nachfrage-beim-49-euro-deutschlandticket-vcd-fordert-preisstabilitaet Neueste Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigen, dass die Nutzerzahlen beim 49-Euro-Deutschlandticket weiter steigen: Mittlerweile sind es mehr als 13 Millionen Menschen, die das Ticket nutzen. Dieser Trend darf jetzt nicht mit einer Preissteigerung wieder zunichte gemacht werden, fordert die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann. Was für eine gute Nachricht, dass die Zahl der Nutzenden des 49-Euro-Tickets weiter steigen! Die steigenden Verkaufszahlen zeigen mal wieder, dass es im ÖPNV etwas dauert, bis ein neues Ticket von den Kundinnen und Kunden angenommen wird. Ich gehe von weiter steigenden Zahlen aus, insbesondere durch Firmen, die nach der Urlaubszeit das Deutschlandticket als Jobticket anbieten wollen.

Um dies nicht zu gefährden, muss die unsägliche Diskussion zwischen Bund und Ländern über höhere Preise und darüber, wer den letzten Euro finanziert, sofort aufhören. Der 49-Euro-Tarif muss endlich dauerhaft gesichert werden. Außerdem gilt:  Die Finanzierungskosten sinken, je mehr Menschen das 49-Euro-Ticket nutzen.

]]>
news-4901 Mon, 12 Aug 2024 13:13:46 +0200 „Fortschrittspartei“ FDP macht Verkehrspolitik von vorgestern /service/presse/pressemitteilungen/fortschrittspartei-fdp-macht-verkehrspolitik-von-vorgestern Das von der FDP heute veröffentlichte sogenannte „Pro-Auto-Programm“ kommentiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD:

„Und wieder versucht die FDP verzweifelt, ihre Klientel bei der Stange zu halten und sich gegen miserable Umfragewerte zu wehren. Anders ist das geradezu absurde und rückwärtsgewandte Pro-Auto-Programm nicht zu erklären. Mehr Autos in der Stadt will inzwischen niemand mehr, selbst die treusten FDP-Anhänger nicht. Anwohnerinnen und Anwohner haben genug von Staus, Lärm und Abgasen. Während anderswo lebenswertere Städte mit weniger Platz für Autos und mehr Platz für Menschen entstehen, will die FDP zurück in die 60er Jahre. Der Vorschlag der FDP gehört somit dahin, wo er herkommt: in die Mottenkiste.“

]]>
news-4895 Thu, 25 Jul 2024 13:44:55 +0200 Halbjahresbilanz 2024: VCD mahnt Maßnahmen zur Pünktlichkeit und Sicherung des Bahnverkehrs an /service/presse/pressemitteilungen/halbjahresbilanz-2024-vcd-mahnt-massnahmen-zur-puenktlichkeit-und-sicherung-des-bahnverkehrs-an Die Deutsche Bahn (DB) hat heute ihre Halbjahresbilanz 2024 vorgestellt. Die Züge im DB-Fernverkehr sind mit 62,7 Prozent noch weniger pünktlich als im Vorjahr (68,7 Prozent). Zugleich hat die DB mehr Verlust eingefahren als 2023, was u.a. auf die höheren Investitionen zurückgeführt wird. Aber auch im operativen Geschäft hat die DB Verluste eingefahren (insgesamt ein Minus von 1,2 Milliarden Euro). Die Fahrgastzahlen sind dafür leicht gestiegen. Hier profitiert vor allem der Regionalverkehr aufgrund des 49-Euro-Tickets, während die Zahlen im Fernverkehr gesunken sind. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahnverkehr beim ökologischen Verkehrsclub VCD, kommentiert: „Sorge bereiten uns die Pünktlichkeitszahlen insbesondere im DB-Fernverkehr. Die Bahn hat es geschafft, ihre schlechten Werte aus dem Vorjahr nochmal zu unterbieten. Die DB muss dringend in die Pünktlichkeit investieren und Maßnahmen dafür forcieren. Nur mit einem verlässlichen Angebot kann die Bahn ihre Rolle als Rückgrat der Verkehrswende erreichen.

Auch finanziell sieht es nicht gut aus: Der Konzern hat insgesamt hohe Verluste eigefahren. Umso mehr sehen wir die Herausforderung, das Bahnangebot als Teil der Daseinsvorsorge langfristig sicherzustellen. Auf dem Weg zum Deutschlandtakt darf das Angebot nicht ausgedünnt und Städte von der Anbindung abgekoppelt werden. Die DB muss sich auf ihre Aufgabe, Züge für Personen und Güter zu fahren, konzentrieren. Nur so können wir sicherstellen, dass der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene dauerhaft funktioniert.“

]]>
news-4892 Tue, 23 Jul 2024 11:19:39 +0200 Rechtmäßigkeit von Dieselfahrverboten in München bestätigt – Von Verbrenner-Lobbyverein „Mobil in Deutschland e.V.“ initiierte Klagen gescheitert /service/presse/pressemitteilungen/rechtmaessigkeit-von-dieselfahrverboten-in-muenchen-bestaetigt-von-verbrenner-lobbyverein-mobil-in-deutschland-ev-initiierte-klagen-gescheitert München, 23. Juli 2024. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die heute zugestellten acht Urteile des Bayerischen Verwaltungsgerichts München, die erneut die Rechtmäßigkeit von Dieselfahrverboten in der bayerischen Landeshauptstadt bestätigt haben. Die vom aktuell durch einen Lobbyskandal bundesweit bekannt gewordenen Verein „Mobil in Deutschland e.V.“ initiierte Klagen gegen den Fortbestand des Dieselfahrverbots wurden damit abgewiesen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der ökologische Verkehrsclub VCD waren aufgrund ihrer eigenen erfolgreichen Verfahren für die Durchsetzung der Sauberen Luft in München zu diesen Klageverfahren beigeladen. Das Verwaltungsgericht hat weder die Berufung noch die von den Klägern beantragte Sprungrevision zugelassen. Die Kosten der zu dem Verfahren beigeladenen DUH und VCD haben die Kläger zu tragen.

Der Lobbyverein „Mobil in Deutschland e.V.“ ist mit seinem Versuch gescheitert, in der nichtöffentlichen gerichtlichen Erörterung für den von ihm lobbyierten Skandal-Kraftstoff HVO100 zu werben. Zuletzt war der Verein als Drahtzieher zwischen der Kraftstoff-Lobby und FDP-Verkehrsminister Wissing sowie seinen Staatssekretären und dem Angebot von Politikerkontakten gegen Geld bundesweit bekannt geworden.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch zu den heutigen Urteilen: „Das Bayerische Verwaltungsgericht in München hat mit seinen Urteilen deutlich gemacht, dass das Recht auf Gesundheitsschutz und körperliche Unversehrtheit höher zu bewerten ist, als mit von Fahrverboten betroffenen besonders schmutzigen Diesel-Pkws die Atemluft mit Stickoxiden zu vergiften. Es ist traurig, dass München im 15. Jahr immer noch die seit 2010 geltenden Grenzwerte für das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid überschreitet. Mit den Urteilen sehen wir uns erneut darin bestätigt, dass der Stadtrat in München die Anordnung von Dieselfahrver­boten für Euro-5-Dieselfahrzeuge nicht weiter verzögern darf.“

Christoph von Gagern, Sprecher des VCD-Kreisverbands München, betont: "Wie erwartet hatte die Klage der Autolobby keine Chance. Denn die Gesundheit der Anwohnenden zählt mehr als die Interessen von ein paar Autofahrenden, die mit ihrem alten Diesel weiter die Luft verpesten wollen. Eine gute Nachricht für all die Menschen, die an den stark befahrenen Straßen Münchens wohnen und arbeiten.

Hintergrund:

München als Sitz von BMW ist gleichzeitig die Stadt mit der schlechtesten Luft in Deutschland. Das von der DUH durchgesetzte Diesel-Fahrverbot ist Bestandteil der 8. Fortschreibung des Luftreinhalteplans München. Im März 2024 hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in einem durch die DUH und den VCD geführten Verfahren entschieden, dass zur Einhaltung der seit 2010 rechtsverbindlichen Luftqualitätsgrenzwerte ein Dieselfahrverbot notwendig ist.

]]>
news-4887 Wed, 17 Jul 2024 13:26:23 +0200 Gegen Fakten und Vernunft – Minister Wissing verdingt sich als Verbrenner-Lobbyist /service/presse/pressemitteilungen/gegen-fakten-und-vernunft-minister-wissing-verdingt-sich-als-verbrenner-lobbyist Medienberichten zufolge haben sich Minister Wissing und sein Staatssekretär Oliver Luksic als Lobbyisten für den Reste-Kraftstoff HVO100 einspannen lassen – explizit gegen die Empfehlung der Fachleute im Verkehrsministerium. Das wirft nicht nur Compliance-Fragen auf, es ist auch für den Klima- und Umweltschutz ein Problem. Denn HVO100 ist keineswegs der unbedenkliche Wunder-Diesel, als der er verkauft wird. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert. Minister Wissing und die FDP tun alles, um die Wende zur E-Mobilität auszubremsen – das ist bekannt. Wie weit sie dafür zu gehen bereit sind, kommt aber erst allmählich ans Licht. Die vielbeschworene Technologie-Offenheit erweist sich immer mehr als Deckmantel, in Wahrheit geht es ihnen nur um die Rettung des überkommenen Verbrennungsmotors.

Und das setzen sie mit fragwürdigen Methoden durch: HVO100 gibt zwar weniger neues CO2 an die Atmosphäre ab als fossile Kraftstoffe – bei der Verbrennung entstehen dennoch Schadstoffe, die die Luftqualität beeinträchtigen. Und für die Herstellung in großen Mengen könnten nicht mehr nur Pflanzenreste eingesetzt werden, sondern zum Beispiel auch Palm-Öl, für dessen Produktion andernorts Regenwälder vernichtet werden.

Was Minister Wissing im Bunde mit der Verbrenner-Lobby als großen Durchbruch für das Klima anpreist, ist in Wahrheit eine ökologisch schädliche Mogelpackung. Sie hat vor allem einen Zweck: Eine veraltete Technik weit über ihr Verfallsdatum hinaus am Leben zu erhalten. Zum Schaden aller und für den Profit weniger. Eine Blamage für die selbsternannte „Fortschrittspartei“ FDP.

]]>
news-4883 Wed, 17 Jul 2024 08:26:42 +0200 Bundeshaushalt 2025: Verkehrswende wartet weiter auf Anschluss – VCD fordert mehr Geld für Schiene und Radwege /service/presse/pressemitteilungen/bundeshaushalt-2025-verkehrswende-wartet-weiter-auf-anschluss-vcd-fordert-mehr-geld-fuer-schiene-und-radwege Das Bundeskabinett will heute den Entwurf des Bundeshaushaltes 2025 verabschieden und zur Beratung in den Bundestag überweisen. Die Straße bekommt Geld für Aus- und Neubau, während bei der Schiene gekürzt werden soll. Der ökologische Verkehrsclub VCD hält das für fatal: Der Verkehr bleibt auf der Straße, statt auf Schiene und Fahrrad verlagert zu werden. Statt des nötigen Systemwechsels Richtung Nachhaltigkeit bleibt es bei übersichtlichen Reparaturen. So muss die Verkehrswende scheitern.
Verkehrsminister Volker Wissing kann für 2025 mit mehr Geld rechnen. Doch statt es klug für die Verkehrswende einzusetzen, profitiert vor allem die Straße: Der Haushaltsplan sieht vor, die Bundesfernstraßen-Mittel um knapp 500 Millionen auf 13,5 Milliarden Euro zu erhöhen – das Plus ist vor allem für Aus- und Neubau vorgesehen. Die Schiene hingegen verliert insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro. Besonders gravierend fällt die geplante Kürzung bei der Schieneninstandhaltung mit 2,7 Milliarden Euro aus. Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann kritisiert: „Zwar erhält die Schiene wie im Vorjahr etwas mehr Geld als die Straße – aber die Summe reicht angesichts des Sanierungs- und Investitionsstaus bei Weitem nicht aus. So kann die Ampel ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nicht umsetzen.“  

Auch die geplante Eigenkapitalerhöhung von etwa 5,9 Milliarden Euro für die Deutsche Bahn könne die Finanzierungslücke nicht stopfen, meint Haarmann. Sie fürchtet im Gegenteil schwere Nebenwirkungen: „Die Kapitalerhöhung führt zu höheren Trassenpreisen, damit die notwendige Rendite erreicht werden kann. Auch eine leicht erhöhte Trassenpreisförderung gleicht dies nicht aus. Dafür bräuchte es eine grundlegende Reform – die Trassenpreise müssen dauerhaft so geregelt werden, dass sie den Verkehr auf der Schiene nicht mehr behindern. Wie man an diesem Beispiel sieht, ist eine Renditeerwartung für die Gemeinwohl-orientierte DB InfraGO kontraproduktiv. Die Autobahn GmbH muss auch keine Rendite erwirtschaften.“

Als Schritt in die richtige Richtung sieht Haarmann die Pläne für das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GFVG) – dessen Mittel steigen wie angekündigt von einer auf zwei Milliarden Euro. „Aber der Schritt geht nicht weit genug, denn die Kommunen müssen Regional-, Straßen-, S- und U-Bahnen in den kommenden Jahren massiv ausbauen. Und dafür reicht das Geld nicht aus.“

Das Plus von 33 Millionen Euro beim Radverkehr müsse man als „homöopathisch“ bewerten, so Haarmann: „Damit sind wir weit entfernt vom Haushalt 2022, der 754 Millionen fürs Rad bereitgestellt hatte. Und noch sehr viel weiter von der sogenannten Fahrradmilliarde, wie sie Verbände und Verkehrsministerkonferenz einstimmig fordern. Ohne sie wird es auf lange Zeit kein dichtes, sicheres und komfortables Radwegenetz in der Stadt und auf dem Land geben.“

Trotz einiger Lichtblicke überwiegen für Haarmann beim Verkehrshaushalt 2025 die Schattenseiten: „Die Bundesregierung hat den Aufbruch in die Verkehrswende um ein weiteres Jahr vertagt. Sie nennt das Sparen, dabei tut sie das Gegenteil – je länger sie wartet, desto teurer wird der Systemwechsel in Richtung klimagerechter Mobilität am Ende werden. Und vermeiden kann sie ihn auf Dauer nicht.“

]]>
news-4882 Tue, 16 Jul 2024 11:24:06 +0200 Verbändeappell zum Haushalt 2025: Bezahlbares Deutschlandticket für alle statt Luxus-Dienstwagen für wenige /service/presse/pressemitteilungen/verbaendeappell-zum-haushalt-2025-bezahlbares-deutschlandticket-fuer-alle-statt-luxus-dienstwagen-fuer-wenige Statt weiterhin Verbrenner sowie besonders teure und schwere E-Pkw als Dienstwagen zu fördern, fordert ein breites Bündnis von Verbänden die Bundesregierung auf, den Haushalt 2025 und die Wachstumsinitiative an sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz zu orientieren. Am Mittwoch will sich das Bundeskabinett mit dem Haushalt 2025 und der Wachstumsinitiative befassen, die einen Passus zur verstärkten Förderung von Dienstwagen enthält.
Berlin, 16. Juli 2024. Mit den Plänen zum Haushalt 2025 sollen im Rahmen der Wachstumsinitiative die steuerlichen Vorteile für Dienstwagen ausgeweitet werden. Damit würde die Bundesregierung hunderte Millionen Euro Steuereinnahmen verlieren. Das Geld kommt dabei vor allem Spitzenverdienern zugute. Kein zusätzliches Geld ist für das Deutschlandticket eingeplant, von dem alle profitieren können, kritisieren die Verbände.  Zwar gilt die geplante Ausweitung nur für Elektrofahrzeuge, parallel bestehen jedoch weiterhin die milliardenschwere Steuervorteile für Verbrenner-Pkw. Dies belohnt gleichzeitig eine deutsche Automobilindustrie, die lange den Antriebswechsel für die breite Gesellschaft verzögert hat. Den Verbänden zufolge gibt es wesentlich bessere und gerechtere Lösungen, um einerseits günstige und klimafreundliche Elektromodelle für die Breite der Gesellschaft zu fördern und gleichzeitig Haushaltsspielräume zu schaffen, mit denen die Preisstabilität beim Deutschlandticket gesichert und der öffentliche Verkehr ausgebaut werden kann. 
 
Stefan Heimlich, Vorsitzender vom ACE: „Wir begrüßen zwar den Ladepunkteausbau und die neuen Abschreibungsmodalitäten für Unternehmen. Die Ampel muss aber auch bei der
Dienstwagenbesteuerung unbedingt nachsteuern und Verbrenner sowie Plug-In-Hybride künftig mit 2% besteuern.“ 
 
Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand Greenpeace Deutschland: „Beim nötigen Bahnausbau und dem erfolgreichen D-Ticket will Finanzminister Lindner sparen, aber Spitzenverdiener mit Luxus-Dienstwagen sollen mit Hunderten an Steuermillionen gepampert werden? Das wäre eine Verkehrspolitik aus den Asphalt-Achtziger - schädlich für Klima und noch dazu schreiend ungerecht.” 
 
Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland: „Das Deutschlandticket ist eines der wichtigsten Errungenschaften der jetzigen Bundesregierung, für den Erhalt sind eine Preisstabilität und langfristige Investitionen notwendig. Ohne weitere Finanzmittel vom Bund für Personal, Busse und Bahnen sowie Deutschlandticket werden Menschen noch weit über 2030 auf Pkw angewiesen. Untere Einkommensgruppen sind dann weiterhin auf den Verbrenner angewiesen und werden vom steigenden CO2-Preis belastet.” 
 
Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD: „Bei der Transformation in der Mobilität müssen wir alle mitnehmen: Viele können sich aber schon heute die 49 Euro für das Deutschlandticket nicht leisten – einen höheren Beitrag erst recht nicht. Hier müssen Bund und Länder ein einheitliches Angebot in Form eines Sozialtickets schaffen. Dass jetzt auch noch Luxus-Dienstwagen im Wert von 95.000 € steuerlich gefördert werden sollen, wäre ein verkehrspolitisches Eigentor. Denn Deutschland braucht stattdessen sowohl in den Städten als auch auf dem Land einen ÖPNV, der durch Taktung, Qualität, Sicherheit und Barrierefreiheit noch mehr Menschen mobil hält und so auf das Auto verzichten lässt." 
 
Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD: „Statt insbesondere große und schwere Luxus-E-Autos zu fördern, gibt es wesentlich effektivere und auch sozial gerechtere Möglichkeiten, um die E-Mobilität zu stärken. So setzen höhere Pauschalsteuersätze für Dienstwagen mit Verbrennungsmotor einen zusätzlichen Anreiz zugunsten von E-Autos, die aber kostenneutral innerhalb des Systems gegenfinanziert werden können. Gleichzeitig kann mit den verbleibenden Mitteln nachhaltige Mobilität gefördert werden.” 
 
 

]]>
news-4880 Sun, 14 Jul 2024 12:18:17 +0200 Startschuss für Generalsanierung der Bahn – VCD fordert weitere Investitionen in die Schiene /service/presse/pressemitteilungen/startschuss-fuer-generalsanierung-der-bahn-vcd-fordert-weitere-investitionen-in-die-schiene Morgen startet die Deutsche Bahn (DB) ihre Generalsanierung auf der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Bis 2030 will sie ihre sogenannten Hochleistungskorridore fit für die Zukunft machen. Während der Sanierung werden die Strecken bis auf Ausnahmen komplett gesperrt sein. Die DB will sie mit diesen Maßnahmen weniger reparaturanfällig machen. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert wesentlich höhere Investitionen in die Schiene. Berlin, 14. Juli 2024. Das Schienennetz der DB ist viele Jahre auf Verschleiß gefahren worden. Gleichzeitig sind mehr Fahrgäste mit der Bahn unterwegs. Das bedeutet mehr Züge in einem nicht wachsenden Netz, folglich auch mehr Belastungen und Sanierungsbedarf – inzwischen ist das System am Limit.

Mit der Generalsanierung will die DB ihre Hochleistungskorridore bis 2030 widerstandsfähiger gestalten. Für den VCD trotz sehr bedauerlicher fünfmonatiger Komplettsperrung ein Schritt in die richtige Richtung, aber um das gesamte Netz für die Zukunft fit zu machen, reicht er nicht aus. Auch die Schienenknoten in den großen Städten sind dafür besser auszubauen und vor allem zu digitalisieren. Außerdem braucht es genug Ausweichstrecken, damit der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene auch bei Reparaturen weiterlaufen kann.

„Damit das gelingt, braucht es wesentlich mehr Investitionen in ein modernes Schienensystem,“ erklärt Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende. „Mit den Generalsanierungen allein werden wir nicht mehr Züge und auch kein besseres Schienennetz bekommen, lediglich das sogenannte „Grundstörungsniveau“ auf den hoch ausgelasteten Strecken wird erheblich gesenkt. Trotz knapper Kassen darf bei der Bahn nicht gekürzt werden – wir fordern im Gegenteil höhere Investitionen in Bahnausbau, Digitalisierung und Elektrifizierung, sonst kann die Verkehrswende nicht gelingen! Die ursprünglich versprochenen 45 Milliarden Euro bis 2027 wären ein guter Anfang.“

Statt mit dem für die Schiene vorgesehenen Geld die Finanzlöcher der Autobahnen zu stopfen, müsse die Ampel auf teure Aus- und Neubauprojekte für die Autobahn verzichten, so Haarmann: „Straßen und Brücken müssen dringend saniert werden – dass muss oberste Priorität haben!  Aus- oder Neubauten sind jedoch aus der Zeit gefallen – genau wie umweltschädliche Subventionen für Dienstwagen oder das Dieselprivileg. Die Bundesregierung will die Fahrgäste auf der Schiene bis 2030 verdoppeln und deren Anteil am Güterverkehr auf 25 Prozent steigern. Wenn ihr das auch nur ansatzweise gelingen soll, muss sie jetzt endlich massiv in eine moderne Bahn investieren. Nur ein widerstandsfähiges Schienennetz, Digitalisierung, Elektrifizierung und Streckenausbau können die notwendige Kapazität für mehr Fahrgäste und Güterverkehr schaffen.“

Alexander Kaas-Elias, der Sprecher für Bahnverkehr beim VCD, erwartet von der DB, bei der Generalsanierung so viel Rücksicht auf Fahrgäste zu nehmen, wie möglich: „Für die Bahnkunden wird es schwierig, solange ihre Strecke gesperrt ist. Umso mehr ist die DB gefordert, gut zu informieren, damit die Fahrgäste wissen, welche Züge fahren und wann sie den Schienenersatzverkehr (SEV) nutzen müssen. Nur ein gut organisierter SEV im dichten Takt kann dafür sorgen, dass die Fahrgäste nicht aufs Auto umzusteigen – und im schlimmsten Fall dort bleiben.“

]]>
news-4877 Tue, 09 Jul 2024 11:52:46 +0200 Autoverkehr in Deutschland sinkt – Chance für die Verkehrswende nutzen! /service/presse/pressemitteilungen/autoverkehr-in-deutschland-sinkt-chance-fuer-die-verkehrswende-nutzen Laut einer aktuellen Studie von Agora Verkehrswende lag der Autoverkehr in Deutschland 2023 noch immer um 7 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 – obwohl es keine Einschränkungen mehr gab. Verantwortlich dafür sei nicht zuletzt der bleibend hohe Anteil an Heimarbeit. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, fordert die Politik angesichts dieser Ergebnisse zu einem Umdenken auf. Die Zahl der Kfz-Kilometer geht zurück, die Bahn-Nutzung steigt. Das sind gute Nachrichten für Klima und Verkehrssicherheit, denn es zeigt: Der Trend zu immer mehr Auto ist gebrochen. Wir fordern Verkehrsminister Wissing auf, daraus Konsequenzen zu ziehen – seine Langzeitprognosen, die von immer mehr Autoverkehr ausgehen, sind nicht länger haltbar. Das macht den Bau immer weiterer und immer breiterer Autobahnen überflüssig. Der Investitionsbedarf in die Schiene hingegen steigt, wenn das Wachstum dort anhalten soll.

Investitionen in die Straße müssen sich künftig weitgehend auf die Sanierung maroder Brücken und Fahrbahnen beschränken. Dadurch wird mehr Geld frei, um nachhaltige und klimaschonende Mobilität auf der Schiene zu finanzieren und das 49-Euro-Ticket preisstabil zu halten. Die neuen Zahlen sind eine Chance für die Verkehrswende – sie darf nicht ungenutzt bleiben.

Zum Hintergrund: Die Zahlen von Agora Verkehrswende finden Sie hier.

]]>
news-4876 Mon, 08 Jul 2024 11:58:57 +0200 VCD zur Verkehrsministerkonferenz: Zitterpartie beenden – 49-Euro-Ticket langfristig sichern! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zur-verkehrsministerkonferenz-zitterpartie-beenden-49-euro-ticket-langfristig-sichern Heute diskutiert die Verkehrsministerkonferenz auf einer Sondersitzung die künftige Finanzierung des 49-Euro-Tickets und fordert ausstehende Gelder des Bundes ein. Vergangene Woche hatte Bundeskanzler Olaf Scholz zugesichert, dass der Preis des Tickets 2024 stabil bleibt. Doch offen bleibt, wie das umgesetzt wird. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert, das Regionalisierungs-Gesetz rasch anzupassen, den Preis dauerhaft stabil zu halten und das Ticket um Jugend- und Sozialtarife für maximal 29 Euro zu ergänzen.
Seit die CDU Hessen gefordert hat, das 49-Euro-Ticket abzuschaffen, ist eine neue Debatte um dessen Zukunft entbrannt. Bundeskanzler Scholz garantiert einen stabilen Preis bis Ende des Jahres, doch wie es danach weitergeht, ist unklar. Entweder droht eine massive Preissteigerung, oder manche Verkehrsverbünde könnten aus dem Ticket aussteigen.

Der bahnpolitische Sprecher des VCD, Alexander Kaas Elias, fordert den Bund auf, beide Szenarien zu verhindern: „Als erstes muss Finanzminister Lindner die ausstehenden Gelder aus 2023 an die Länder übertragen. Das hat die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz bereits im vergangenen November beschlossen; passiert ist bislang nichts.“ Diese Verweigerungshaltung kritisiert Kaas Elias scharf: „Erst das Ticket initiieren und als Erfolg der Regierung verkaufen – dann versprochenes Geld zurückhalten und dessen Zukunft gefährden. Das passt nicht zusammen!“

Vor allem müsse aber die Frage geklärt werden, wer künftig die Mehrkosten trägt – sonst drohten Preisschock oder Flickenteppich, so Kaas Elias: „Um diese Zitterpartie dauerhaft zu beenden, brauchen wir eine Novelle des Regionalisierungs-Gesetzes. Darauf warten wir seit Monaten.“ Der Bahnexperte fordert Finanz- und Verkehrsministerium auf, unverzüglich eine entsprechende Vorlage zu erarbeiten und dem Bundeskabinett vorzulegen. „Nur so hat das 49-Euro-Ticket eine Zukunft.“

Zum Hintergrund: Der VCD will das 49-Euro-Ticket preisstabil halten und verbessern. Er will das Angebot durch Jugend- und Sozialtarife von maximal 29 Euro ergänzen. Um Familien zu entlasten, sollen Kinder bis 14 Jahre den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können. Außerdem fordert er, das Bus- und Bahnangebot vor allem auf dem Land auszubauen, um den öffentlichen Verkehr auch dort zu einer echten Alternative zu machen. Eine entsprechende Petition kann hier gezeichnet werden.

]]>
news-4875 Fri, 05 Jul 2024 14:58:02 +0200 Novelle der Straßenverkehrsordnung: Mehr Spielraum für Klima, Umwelt und Verkehrssicherheit – aber nicht genug /service/presse/pressemitteilungen/novelle-der-strassenverkehrsordnung-mehr-spielraum-fuer-klima-umwelt-und-verkehrssicherheit-aber-nicht-genug Der Bundesrat hat heute die Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) bestätigt, nachdem er Anfang Juni bereits das lange stockende Straßenverkehrsgesetz gebilligt hatte. Die Novelle gibt Kommunen mehr Spielraum, ihren Verkehr selbst zu regeln; sie können Klima, Umwelt und Verkehrssicherheit jetzt stärker berücksichtigen. Doch die Reform geht längst nicht weit genug, kritisiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Nach sechs Monaten Blockade kann das reformierte Straßenverkehrsrecht in Kraft treten. Endlich enthält es als Ziele auch Klimaschutz, Gesundheitsschutz und die städtebauliche Entwicklung. Die Kommunen bekommen jetzt mehr Freiheit, ihre Verkehrsbelange selbst zu regeln – vor allem können sie nun den Rad- und Fußverkehr besser schützen. Das neue Recht macht es ihnen leichter, Tempo 30 anzuordnen, Busspuren einzurichten und Radwege wie Radparkplätze zu bauen. Auch ein Parkraummanagement können sie nun schon vorsorglich umsetzen, nicht erst bei hohem Parkdruck. Zudem wird das Überqueren von Straßen erleichtert.

Dennoch: Dem VCD geht die Reform nicht weit genug. Oft bleiben hohe Hürden; die Leichtigkeit des Autoverkehrs ist nach wie vor eine wichtige Maxime. Damit wird Tempo 30 bis auf Weiteres die Ausnahme bleiben – obwohl es die Sicherheit erhöht und den Verkehrsfluss für alle verbessert. Wir fordern: Aus dem Reförmchen muss eine Reform werden!

Und damit sind wir nicht allein – über tausend Kommunen fordern in ihrer Initiative Lebenswerte Städte durch angepasste Geschwindigkeiten deutlich mehr als das, was der Gesetzgeber nun beschlossen hat. Vor allem wollen sie, dass Kommunen ohne weitere Einschränkungen Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit dort anordnen können, wo sie es für notwendig halten.

]]>
news-4870 Fri, 28 Jun 2024 07:36:28 +0200 Eisenbahnverbände warnen: Milliardenkürzung bei der Schiene gefährdet Leistungsfähigkeit der Branche und Klimaziele /service/presse/pressemitteilungen/eisenbahnverbaende-warnen-milliardenkuerzung-bei-der-schiene-gefaehrdet-leistungsfaehigkeit-der-branche-und-klimaziele Die Bundesregierung plant verschiedenen Berichten zufolge, eine Milliarde Euro aus dem Etat für die Bahn-Infrastruktur zu streichen. Das Geld soll stattdessen in die Straße fließen. Die acht deutschen Eisenbahnverbände sehen darin einen Irrweg und warnen eindringlich vor den verkehrspolitischen, ökonomischen und ökologischen Folgen. Sie fordern stattdessen, klimaschädliche Subventionen abzubauen. Die Ampel-Koalition ist mit hehren Zielen in der Verkehrspolitik angetreten: Bis 2030 sollten sich die Fahrgastzahlen auf der Schiene verdoppeln und deren Anteil am Güterverkehr auf 25 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen und den enormen Nachholbedarf bei Sanierung und Ausbau des Schienennetzes anzugehen, wollte die Ampel in erheblich höherem Umfang Geld für die Schiene zur Verfügung stellen. Zwischenzeitlich waren zusätzliche Investitionen von 45 Milliarden Euro bis 2027 geplant! Nun droht die Rolle rückwärts. Bereits im laufenden Haushalt wurden die Mittel für den Aus- und Neubau der Schiene zurückgefahren. Mit einer Umschichtung von einer Milliarde Euro im Haushalt 2025 zugunsten des Straßenbaus stellt die Regierung ihre eigenen Ziele in Frage.

Die Eisenbahnverbände kritisieren diese Überlegungen scharf. Sie warnen vor dramatischen Konsequenzen für die bereits heute – durch jahrzehntelang vernachlässigte Infrastruktur – eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Branche und für die Klimaziele. Eine solche Kürzung stünde in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Bedarf der Schieneninfrastruktur und konterkarierte alles, was sich die Ampel in der Verkehrs- und Klimapolitik vorgenommen hat, warnen die acht Verbände. Schon für die anstehenden Streckensanierungen werden dadurch die Mittel knapp – vom notwendigen Kapazitätsausbau im Netz oder der Elektrifizierung weiterer Strecken ganz zu schweigen. Die zeitlich vorgezogene Eigenkapital-Erhöhung bei der Deutschen Bahn ändert nichts an der Mittelkürzung als solche, führt außerdem zu einem noch schnelleren Anstieg der ohnehin schon hohen Trassenpreise und verschlechtert damit die Chancen der Schiene im Wettbewerb mit der Straße.

Die Beschleunigungskommission Schiene hatte bereits 2022 in ihrem Abschlussbericht darauf hingewiesen, dass es für einen zielgerichteten Ausbau des Schienennetzes dringend mehr Verlässlichkeit bei der Finanzierung braucht. Ohne sie ist langfristige Planung nicht möglich. Die Verbände fordern deshalb die Einführung eines mehrjährigen Infrastrukturfonds für die Schiene, wie es sie in Österreich und der Schweiz schon lange gibt. Dies würde die Schienenfinanzierung dem Einfluss alljährlicher haushaltspolitischer Verteilungskonflikte entziehen und gäbe der Branche Planungssicherheit.

Die Eisenbahnverbände fordern die Bundesregierung auf, ihre Kürzungspläne umgehend zu stoppen und endlich eine langfristig abgesicherte Schienenfinanzierung auf den Weg zu bringen. Haushaltslöcher lassen sich zudem besser durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen stopfen, wie ihn auch der Koalitionsvertrag vorsieht – auf diese Art können mehr Fahrgäste, Kunden im Güterverkehr und das Klima profitieren.

Zum Hintergrund: Die acht großen Bahnverbände (G8) sind die Allianz pro Schiene (ApS), der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN), DIE GÜTERBAHNEN (NEE), mofair, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verband der Bahnindustrie (VDB), der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der VPI – Verband der Güterwagenhalter in Deutschland.

]]>
news-4869 Tue, 25 Jun 2024 08:52:50 +0200 Zukunftsgerichtet investieren: Daseinsvorsorge durch nachhaltige Verkehrsinfrastruktur /service/presse/pressemitteilungen/zukunftsgerichtet-investieren-daseinsvorsorge-durch-nachhaltige-verkehrsinfrastruktur Anlässlich des Infrastrukturdialogs im Bundesverkehrsministerium sowie der laufenden Debatte zum Bundeshaushalt fordert das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende eine klare Priorisierung von Erhalt vor Neubau in der Verkehrsinfrastruktur. „Um Klimaziele einzuhalten und Lebensgrundlagen zu sichern, dürfen keine Haushaltsmittel im Bereich der Daseinsvorsorge oder beim Klimaschutz gekürzt werden. Die sozial-ökologische Transformation der Verkehrsinfrastruktur muss politisch priorisiert werden“, so das breite zivilgesellschaftliche Bündnis in einem heute vorgelegten Papier. Derzeit schränken marode Brücken, Schienen und Straßen die Mobilität vieler Menschen und damit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ein. Auch für den Wirtschaftsverkehr ist der Status Quo der Infrastruktur ein Hemmschuh. Die damit verbundenen Verzögerungen, Umwege und Unzuverlässigkeit sind ein bedeutender Zeit- und Kostenfaktor.

Aktuell wird für den Bundeshaushalt 2025 eine Lücke im zweistelligen Milliardenbereich prognostiziert, die dem Bundeshaushalt 2025 fehlen wird. Angesichts der zu erwartenden massiven Kostensteigerungen für die Projekte der Bundesverkehrswegeplanung ist “Weiter so“ derselben mit immer neuen Autobahnen und Bundesstraßen auch aus fiskalpolitischer Perspektive weder möglich noch nachhaltig.

Das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende sieht zur Sicherung der Daseinsvorsorge, der Einhaltung der Klimaziele und der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts dringenden Handlungsbedarf:

  • Marode Straßen und Brücken gefährden die Mobilität: Der Erhalt und die Instandsetzung des bestehenden Verkehrsnetzes müssen konsequent höher priorisiert werden als der Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann Straßenneubau noch im begrenzten Maße erforderlich sein.
  • Potentiale nutzen und Schienennetz ausbauen: Für ein langfristig resilientes Schienennetz braucht es neben einer zügigen und umfassenden Sanierung, Elektrifizierung und Reaktivierung von Strecken mehr Bundesmittel für einen naturverträglichen Ausbau der Schiene.
  • Zuverlässige Angebote für Arbeitswege: Für eine echte Wahlfreiheit zwischen den Verkehrsmitteln braucht es mehr Personal und insbesondere im ländlichen Raum attraktive, zuverlässige und barrierefreie Angebote des ÖPNV sowie öffentliche Ladeinfrastruktur für Pendlerinnen und Pendler. 
  • Finanzielle Entlastung der Gesellschaft durch gezielte Investitionen: Es braucht Ehrlichkeit in der Debatte und Gerechtigkeit in der Verteilung öffentlicher Mittel. Klimaschädliche Subventionen müssen sozial verträglich abgebaut und Gelder von klimaschädlicher hin zu klimafreundlicher Infrastruktur umverteilt werden.

„Eine grundsätzliche Abkehr vom Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen setzt dringend notwendige finanzielle Ressourcen für den Erhalt des bestehenden Straßennetzes und Investitionen in die Schieneninfrastruktur und den Umweltverbund frei“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Nachhaltige Mobilitätsangebote könnten so von allen Menschen genutzt werden, bieten eine echte Wahlmöglichkeit zwischen den Verkehrsmitteln, sind aktiver Klimaschutz und sichern Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Industriezweigen.

Das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende begrüßt die Diskussion über einen Infrastrukturfonds und schlägt einen verkehrsträgerübergreifenden, überjährigen Infrastrukturfonds vor, der nach Schweizer Vorbild mit klar geregelten Finanzierungssäulen für die Bahn, den ÖPNV, den Fuß- und Radverkehr sowie Förderprogrammen für Ladeinfrastruktur gestaltet ist. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende werden dringend höhere, verlässliche und planungssichere Finanzmittel benötigt.

Zum Hintergrund: Das Positionspapier des Bündnisses Sozialverträgliche Mobilitätswende kann hier heruntergeladen werden.

]]>
news-4866 Mon, 24 Jun 2024 13:18:57 +0200 Nicht schon wieder Straße vor Schiene! VCD fordert Moratorium für Straßenaus- und -neubau /service/presse/pressemitteilungen/nicht-schon-wieder-strasse-vor-schiene-vcd-fordert-moratorium-fuer-strassenaus-und-neubau Eine Milliarde Euro sollen wegen des Haushaltslochs im Bundeshaushalt 2025 von der Bahn auf die Straße umgelagert werden. Das steht entgegen der Ankündigung der Bundesregierung, mehr Mittel in die Schiene als in die Straße zu investieren. Um zu sparen, muss der Bund endlich anfangen, umweltschädliche Subventionen wie Dienstwagen- oder Dieselprivileg abzubauen und den Straßenaus- und Neubau aussetzen. Alexander Kaas Elias, bahnpolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, fordert, die Kürzungspläne zu stoppen. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Fahrgastzahlen auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln. Dem steht heute ein überlastetes und verschlissenes Schienennetz gegenüber. Umso entsetzter sind wir als VCD, wenn wir hören, dass jetzt eine Milliarde Euro von der Schiene in die Straße fließen soll. Schon jetzt hinken der Bund und die Deutsche Bahn ihren Zielen hinterher. Trotzdem hatte die Schiene bereits bei den Kürzungen des Haushaltes 2024 das Nachsehen.

Mit der Generalsanierung wird ein erster Schritt gegangen, die Hochleistungskorridore der Deutschen Bahn zu sanieren. Dem müssen weitere folgen, denn der nötige Aus- und Neubau der Schiene kommt nur schleppend voran. Ein resilientes Netz, das notwendige Sperrungen verkraften kann oder gar einen Deutschlandtakt ermöglicht, ist noch fern.

Wie soll der Bahnverkehr einen Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität und Klimaschutz leisten, wenn hier ständig das Geld gekürzt wird? Die Bundesregierung muss sich endlich ehrlich machen. Umweltschädliche Subventionen müssen abgebaut werden. Und es braucht jetzt ein Moratorium für den Straßenaus- und -neubau. Wer es wirklich ernst meint mit der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, darf nicht einfach immer mehr Geld in die Straße pumpen. Das Geld für die Schiene muss bei der Schiene bleiben! Hier wird es dringend benötigt.

]]>
news-4865 Thu, 20 Jun 2024 11:30:00 +0200 Preisstabilität für das 49-Euro-Ticket und mehr Bundesmittel für den Nah- und Regionalverkehr – Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ unterstützt Kampagne von VCD und AWO /service/presse/pressemitteilungen/preisstabilitaet-fuer-das-49-euro-ticket-und-mehr-bundesmittel-fuer-den-nah-und-regionalverkehr-buendnis-oepnv-braucht-zukunft-unterstuetzt-kampagne-von-vcd-und-awo Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ schließt sich den Forderungen der Arbeiterwohlfahrt AWO und des ökologischen Verkehrsclubs VCD nach Preisstabilität für das Deutschlandticket und einem ergänzenden Sozialticket an. Ein stabiler ÖPNV braucht aber auch gute Arbeitsbedingungen und eine sichere Finanzierung durch den Ausbau- und Modernisierungspakt von Bund, Ländern und Kommunen.
Berlin, 20. Juni 2024. Die Kampagne „Bus & Bahn für alle“ des ökologischen Verkehrsclubs VCD und der Arbeiterwohlfahrt AWO gewinnt neue Unterstützer: Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ aus attac, BUND, Changing Cities, EVG, NaturFreunde, VCD und ver.di schließt sich den Forderungen an. Bund und Länder müssen den Preis für das Ticket dauerhaft sichern, so das Bündnis. Eine Preiserhöhung wäre ein fataler Rückschritt. Und: Menschen mit geringem Einkommen brauchen vergünstigte Jugend-, Ausbildungs- und Sozialtickets für maximal 29 Euro, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Um Familien zu entlasten, sollen Kinder bis 14 Jahre den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können.

Wiederkehrende Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über eine mögliche Preiserhöhung für das Deutschlandticket sorgen für Unsicherheiten. Laut Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatten bereits 20 Millionen Menschen einmal ein Deutschlandticket. Dass es momentan nur elf Millionen Personen abonniert haben, zeigt, dass das Potenzial nicht ausgeschöpft wird.

Neben dem Preis ist das Angebot entscheidend: Das 49-Euro-Ticket wird nur da gekauft, wo auch im ausreichenden Maße Busse und Bahnen fahren. Das ist insbesondere im ländlichen Raum allzu oft nicht der Fall. Daher fordert das Bündnis, dass der öffentliche Nah- und Regionalverkehr in der Stadt und mehr noch auf dem Land ausgebaut und barrierefrei wird. Dafür müssen Bund und Länder stärker in die Finanzierungsverantwortung für den gesamten ÖPNV gehen. Der kommunale ÖPNV ist heute in seinem Bestand bedroht, weil die Kommunen mit der Finanzierung allein gelassen werden. Wenn der Ausbau- und Modernisierungspakt von Bund und Ländern ein leeres Versprechen bleibt, werden die steigenden Kosten für Instandhaltung, Betrieb und attraktive Arbeitsbedingungen im ÖPNV für einen Rückbau sorgen statt für einen Ausbau. Ebenso muss die Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) verbessert werden, damit keine Angebotsreduzierungen drohen, sondern mehr Züge fahren können.

Die Weiterfinanzierung des 49-Euro-Tickets wäre dagegen vergleichsweise einfach. Bereits im November 2023 hat die Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz beschlossen, die 2023 für das 49-Euro-Ticket vorgesehenen, aber nicht ausgegebenen, Mittel auf 2024 umzulegen. Hierfür fehlt aber noch immer die gesetzliche Umsetzung aus dem Bundesverkehrs- und Bundesfinanzministerium. Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ fordert daher die Ministerien auf, endlich die entsprechende Änderung des Regionalisierungsgesetzes für die Preisstabilität des 49-Euro-Tickets vorzulegen und die Verhandlungen zum Ausbau- und Modernisierungspakt mit einer funktionsfähigen Neuordnung der ÖPNV-Finanzierung abzuschließen.

Die Petition „Bus & Bahn für alle, überall!“ kann hier mitgezeichnet werden.

]]>
news-4863 Mon, 17 Jun 2024 13:26:57 +0200 VCD empfiehlt: Wie kluge Verkehrspolitik und Sparen vereinbar sind /service/presse/pressemitteilungen/vcd-empfiehlt-wie-kluge-verkehrspolitik-und-sparen-vereinbar-sind Die Bundesregierung hält an der Schuldenbremse fest; der Verkehrswende droht eine Verschiebung auf den St. Nimmerleinstag. Am Wochenende sind erste Sparpläne für den Verkehrshaushalt publik geworden. Damit es trotz Sparens möglich ist, eine zukunftsgerechte und moderne Mobilität zu fördern, hat der ökologische Verkehrsclub VCD Maßnahmen erarbeitet. Der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert, hat für Minister Wissing einige Empfehlungen parat. Minister Wissing will die Mittel für den Fernstraßenbau gegenüber dem Vorjahr senken. Dass mag die Betonlobby stören – für den VCD geht es nun darum, wie sich das freiwerdende Geld in eine zuverlässige und zugleich nachhaltige Infrastruktur investieren lässt. Folgende Maßnahmen liegen auf der Hand:

Sanierung und Erhalt. Oberste Priorität hat der Erhalt und die Sanierung bestehender Schienen und Straßen – denn während Minister Wissing vom Ausbau träumt, verfällt das Bestandsnetz. Bahnstrecken und Signalanlagen sind marode, und bei zahllosen Autobahnbrücken bahnt sich ein Desaster an.

Schienen-Finanzierungsfonds. Das Fernstraßennetz in Deutschland weist schon heute kaum Lücken auf, das Schienennetz hingegen ist durch Stilllegungen immer löchriger geworden. Entsprechend hoch ist hier der Ausbau-Bedarf. Damit er langfristig bezahlt werden kann, braucht Deutschland einen Schienenfonds, wie ihn die Schweiz seit Jahren nutzt. Von kurzfristiger Haushaltspolitik unabhängig, schafft er Planungssicherheit und beschleunigt den Ausbau enorm.

Mehr Raum für Bus und Bahn. Bus und Bahn bleiben die Stiefkinder der Verkehrspolitik; auf dem Land ist das Angebot oft nahe Null. Das muss sich ändern: Das 49-Euro-Deutschlandticket muss langfristig preisstabil bleiben; Ausbau und Betrieb der Öffentlichen brauchen mehr Geld. Schon jetzt kürzen erste Kommunen ihr Angebot, weil ihnen die Mittel fehlen. Dies muss verhindert werden.

Radwege ausbauen. Deutschland soll Fahrradland werden, das unterstützen wir. Damit es gelingt, braucht es die sogenannte Fahrradmilliarde im Haushalt – sie würde den Aufbau eines sicheren und zusammenhängenden Radwegenetzes ermöglichen. So lässt sich der Radanteil in wenigen Jahren deutlich erhöhen.

Subventionen und Steuerprivilegien abbauen. Um die nötigen Investitionen zu finanzieren, ist der Abbau von Subventionen und Privilegien das einfachste Rezept. Denn alleine im Verkehr kosten sie den Staat laut Umweltbundesamt knapp 30 Milliarden Euro pro Jahr. Der Bund muss bestehende Subventionen wie Dienstwagen- und Dieselprivileg verringern und das Geld in Bahn, Bus und Rad investieren. Die zusätzlichen Belastungen für Gutverdienende fielen moderat aus, die Mobilität für alle würde sich verbessern.

Diese Maßnahmen brächten den Verkehr schneller auf Klimakurs und würden der Ampel den nötigen Spielraum für Zukunftsinvestitionen im Haushalt verschaffen. Die Regierung könnte zeigen, dass sie verantwortungsvoll handelt. Außerdem käme sie ihrem Ziel aus dem Koalitionsvertrag endlich näher: Eine „nachhaltige, effiziente, barrierefreie, intelligente, innovative und für alle bezahlbare Mobilität zu ermöglichen“.

]]>
news-4862 Fri, 14 Jun 2024 11:20:21 +0200 20 Jahre Vision Zero: Immer noch zu viele Verkehrstote – VCD fordert Tempolimits und Reformen für mehr Sicherheit /service/presse/pressemitteilungen/20-jahre-vision-zero-immer-noch-zu-viele-verkehrstote-vcd-fordert-tempolimits-und-reformen-fuer-mehr-sicherheit Morgen ist der Tag der Verkehrssicherheit. Seit 20 Jahren fordert der ökologische Verkehrsclub VCD bereits die Vision Zero: Kein Mensch soll im Verkehr sein Leben verlieren oder schwer verletzt werden. Doch dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht. Zwar hat sich seit 2004 die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr nahezu halbiert, aber noch immer sterben jedes Jahr fast 3.000 Menschen auf deutschen Straßen. Der VCD fordert eine Reihe von Reformen, um dies zu ändern. Seit 2004 sind in Deutschland 75.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das entspricht dem Fassungsvermögen der Münchner Allianz Arena, in der heute das Eröffnungsspiel der Fußball-EM stattfindet. Das heißt: In den letzten 20 Jahren ist ein komplett gefülltes Fußballstadion auf deutschen Straßen tödlich verunglückt. Im gleichen Zeitraum wurden 7,8 Millionen Menschen im Verkehr verletzt, das sind fast zehn Prozent der Bevölkerung.

„In keinem anderen Bereich würde man Tote und Verletzte in dieser Größenordnung hinnehmen“, sagt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD. „Wer hinter den Zahlen die Schicksale von Unfallopfern und ihren Angehörigen sieht, kann nur eine akzeptable Zahl an Verkehrsopfern ableiten: Null!“ Deshalb vertritt der VCD seit 20 Jahren das Konzept »Vision Zero – Null Verkehrstote« und fordert von Bund und Ländern konkrete Reformen statt regelmäßiger Lippenbekenntnisse.

Die aktuelle Reform des Straßenverkehrsgesetzes sei dabei ein wichtiger Schritt, so Haarmann, aber er reiche bei Weitem nicht aus: „Die Vision Zero muss im ganzen Straßenverkehrsrecht verankert werden, auch in der StVO. Erst dann haben Kommunen wirklich den nötigen Spielraum, den Verkehr nach Sicherheitsaspekten zu regeln, und können den Rad- und Fußverkehr hinreichend schützen.“

Entscheidend für mehr Sicherheit sei auch eine Entschleunigung des Verkehrs. Der VCD fordert Tempo 120 auf Autobahnen und 80 auf der Landstraße. Innerorts soll Tempo 30 die Regel werden – mit begründeten Ausnahmen für Tempo 50. „Tempolimits retten nicht nur Leben“, sagt Kerstin Haarmann. „Sie schonen auch Klima und Umwelt.“

Haarmann betont jedoch, dass Vision Zero mehr ist als ein Bündel von Einzelmaßnahmen: „Vision Zero basiert auf einem grundsätzlichen Umdenken, sie ist ein umfassendes Handlungskonzept. Wie wirksam das sein kann, zeigt das Beispiel Schweden, das derzeit pro einer Million Einwohner auf etwa 20 Verkehrstote kommt. In Deutschland sind es 34. Und in der finnischen Hauptstadt Helsinki gab es 2019 noch drei Tote durch Unfälle – dort ist das Ziel zum Greifen nah.“

Zum Hintergrund: Das vollständige VCD-Forderungspapier zur Vision Zero können Sie hier als PDF herunterladen. Eine Dossier-Seite zum Thema finden Sie hier auf unserer Homepage.

]]>
news-4861 Thu, 13 Jun 2024 14:20:20 +0200 Endlich mehr Schutz für Fußgänger und Radfahrende: StVG-Einigung muss Auftakt zu weiteren Reformschritten sein /service/presse/pressemitteilungen/endlich-mehr-schutz-fuer-fussgaenger-und-radfahrende-stvg-einigung-muss-auftakt-zu-weiteren-reformschritten-sein Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die Einigung zwischen Bund und Ländern zur Reform des Straßenverkehrsgesetzes (StVG). Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, kommentiert: „Nach langem Hin und Her hat sich der Vermittlungsausschuss auf ein neues Straßenverkehrsgesetz verständigt. Damit erhalten Kommunen künftig mehr Handlungsspielraum zugunsten von Verkehrssicherheit, Klima- und Gesundheitsschutz. Ein erster Schritt. Wichtig ist aber, dass sich der Bundesrat am Freitag anschließt und auch die Reform der Straßenverkehrsordnung schnell folgt.

]]>
news-4859 Thu, 13 Jun 2024 10:29:25 +0200 VCD begrüßt Novelle des Bundeschienenwegeausbaugesetzes ­– und fordert weitere Schritte /service/presse/pressemitteilungen/vcd-begruesst-novelle-des-bundeschienenwegeausbaugesetzes-und-fordert-weitere-schritte Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die Einigung zwischen Bund und Ländern zur Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG). Damit kann sich der Bund künftig an der Sanierung der Bahn beteiligen. Die Kosten des Schienenersatzverkehrs im Rahmen der Generalsanierung teilen sich Bund und Länder auf. Doch damit ist der Reformbedarf der Schiene noch nicht abgedeckt. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD kommentiert: „Über Jahre wurde die Bahn kaputtgespart. Die Folgen erleben die Fahrgäste täglich: Verspätete oder ausgefallene Züge, überlastete Strecken und veraltete Anlagen. Die anstehende Generalsanierung ist ein wichtiger Schritt, um aus dieser Lage herauszukommen. Darüber hinaus soll die gesamte Schieneninfrastruktur saniert werden. Der Bund wird sich auch am Ausbau des europäischen Zugleitsystems ETCS in Fahrzeugen beteiligen.

Wir begrüßen, dass Bund und Länder sich geeinigt haben. Der Bund hat jetzt eine gesetzliche Grundlage, um sich finanziell an der Sanierung der Bahn-Infrastruktur zu beteiligen. Das ist wichtig, denn diese Sanierung braucht solide Finanzen. Das gilt auch für den Schienenersatzverkehr (SEV). Dieser muss gut organisiert werden, damit die Fahrgäste nicht auf das Auto umsteigen. Auch für die Bahnhöfe ist eine Lösung gefunden worden: Der Bund kann sich künftig an ihrer Instandhaltung beteiligen. Ob die gewählte Formulierung reicht, um die Finanzierung der Instandhaltung ausreichend zu sichern und den Planungsprozess zu beschleunigen, bleibt abzuwarten.

Eine zukunftsfähige Bahn ist mit der BSWAG-Novelle allein jedoch noch nicht gesichert. Das vom Verkehrsministerium angekündigte Moderne-Schienen-Gesetz muss folgen. Die verpflichtende Nutzen-Kosten-Untersuchung bei der Elektrifizierung von festgelegten Bahnstrecken gehört abgeschafft. Und schließlich muss die Finanzierung von Sanierung, Aus- und Neubau der Bahninfrastruktur auch insgesamt einfacher werden.

Deshalb fordert der VCD die Einrichtung eines mehrjährigen Fonds, der eine langfristige und stabile Finanzierung ermöglicht. Ähnliches hat auch der Bundestag in einem Beschluss verlangt. Das alles ist im Moderne-Schiene-Gesetz zu verankern – den Entwurf, der im Sommer 2024 kommen soll, erwarten wir mit Spannung.“

]]>
news-4857 Mon, 10 Jun 2024 15:19:48 +0200 VCD zur EU-Wahl: Green New Deal darf nicht zerstört werden /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zur-eu-wahl-green-new-deal-darf-nicht-zerstoert-werden Jene Parteien, die die Klimakrise durch sofortiges Handeln abmildern wollen, haben die Europa-Wahl verloren. Die Legislatur wird eine Zitterpartie um den Erhalt unserer Lebensgrundlage und um menschengerechte Mobilität. Den Wahlausgang in Deutschland kommentiert die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub Deutschland, Kerstin Haarmann: „Die Verantwortung, Europa vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise zu bewahren, liegt nun in den Händen der EVP und der designierten Kommissionspräsidentin von der Leyen. Ihr deutsches Pendant, die Union, ist zuletzt leider mit der populistischen Kampagne gegen das sogenannte Verbrenner-Aus in Erscheinung getreten. Dabei braucht die Autoindustrie Planungssicherheit für Investitionen. Nach der Wahl bleibt zu hoffen, dass sie sich eines Besseren besinnt und zukunftsfähige Mobilität ermöglicht.

Dazu gehören auch länderübergreifende Bahnverbindungen und ambitionierte CO2-Grenzwerte für Autos und Lkw. Der Green New Deal, den die EVP mitgetragen hat, darf nicht zerstört werden. Genau das droht jedoch, wenn sich Ursula von der Leyen auf Stimmen von Rechtspopulisten und Rechtsextremen verlassen sollte. Klimaschutz und Verkehrswende sind zu wichtig, um sie zu verschleppen.“

]]>