VCD Pressemitteilung https://www.vcd.org/ Pressemitteilungen des VCD (Verkehrsclub Deuschland) de_DE VCD Fri, 21 Mar 2025 11:35:18 +0100 Fri, 21 Mar 2025 11:35:18 +0100 TYPO3 EXT:news news-5075 Fri, 14 Mar 2025 15:46:21 +0100 Sondervermögen Infrastruktur richtig einsetzen – VCD fordert: Ausschließlich nachhaltige Investitionen! /service/presse/pressemitteilungen/sondervermoegen-infrastruktur-richtig-einsetzen-vcd-fordert-ausschliesslich-nachhaltige-investitionen Laut RND haben sich Union, SPD und Grüne auf ein Sondervermögen für die Infrastruktur geeinigt. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt das. Zu lange wurde der Erhalt der Infrastruktur nicht angepackt – einstürzende Brücken waren die Folge. Doch der VCD verlangt, dass ausschließlich nachhaltig investiert wird: Straßen, Schiene und Brücken sanieren, die Bahn-, Fuß- und Radinfrastruktur ausbauen. Nur das trägt zum Klimaschutz bei. Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann kommentiert.  

Zu lange wurde der Erhalt der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland vernachlässigt. Gleise und Brücken bröckeln oder stürzen gar ein. Längere Fahrwege, mehr Abgase und Lärm sind die Folge. Dass hier gegengesteuert wird, ist richtig. Doch nachhaltig kann das nur sein, wenn richtig investiert wird: Straßen, Schienen und Brücken sanieren, Bahn-, Fuß- und Radinfrastruktur ausbauen. 

Keinesfalls sollten mit dem Geld Straßen neu- und ausgebaut werden. Denn das würde die Klimaziele im Verkehr noch weiter in die Ferne rücken. Die heutigen Zahlen des Umweltbundesamtes sprechen eine klare Sprache: Mobilität und Transport müssen nachhaltiger werden. Daher ist es gut, dass ein Teil des Sondervermögens in den Klimaschutz investiert wird. Jeder Euro hier spart uns mehrere Euro an Kosten durch den Klimawandel. Erforderlich wäre allerdings, alle Investitionen aus dem Sondervermögen an einem Klimaschutz-Kompass auszurichten: Es sollten nur solche Investitionen getätigt werden dürfen, die auch dem Klimaschutz dienen.

Richtig finden wir auch, dass das Sondervermögen nach derzeitigem Stand ausschließlich für Investitionen bereitstehen soll. Konsumtive Ausgaben wie die angekündigte höhere Pendlerpauschale dürfen daraus nicht finanziert werden. Wir fordern, das klar festzuhalten! Denn die Pendlerpauschale zu erhöhen, verfestigte umweltschädliche Subventionen. 

Zudem fordern wir, dass die regulären Haushaltstitel für Bahn-, Rad- und Fußverkehr nicht in Folge des Sondervermögens abgeschmolzen werden. Sie müssen auf hohem Niveau stabil bleiben – sonst bekämen wir keinen Infrastruktur-Booster, sondern bloß ein Nullsummen-Spiel. 

Und langfristig reicht auch das Sondervermögen nicht aus. Wir brauchen eine Reform der Schuldenbremse, die Investitionen in Infrastruktur und nachhaltige Mobilität dauerhaft ermöglicht. Denn die zehn Jahre für das Sondervermögen sind schnell vorbei; der Klimawandel bleibt uns leider länger erhalten.

Das Sondervermögen wird nicht für alle erforderlichen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur ausreichen – und es ist nicht generationengerecht, per Schuldentilgung ausschließlich künftige Generationen hierfür zahlen zu lassen. Deshalb muss die nächste Bundesregierung auch weitere Finanzierungsinstrumente einsetzen, wie zum Beispiel den Abbau umweltschädlicher Subventionen und eine Beteiligung der Infrastruktur-Nutzenden an der Finanzierung, z.B. durch eine Maut.

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news-5070 Fri, 14 Mar 2025 13:21:22 +0100 Verkehr bleibt Sorgenkind beim Klimaschutz – VCD fordert Tempolimit und Technologieklarheit /service/presse/pressemitteilungen/verkehr-bleibt-sorgenkind-beim-klimaschutz-vcd-fordert-tempolimit-und-technologieklarheit Heute hat das Umweltbundesamt (UBA) die Zahlen zum CO2-Ausstoß in Deutschland für 2024 veröffentlicht. Sie zeigen: Der Verkehr hinkt weiter deutlich hinterher und droht die langfristigen Ziele des Klimaschutzgesetzes (KSG) auszuhebeln. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert, die Klimawende im Verkehr endlich anzupacken. Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann kommentiert.  

Es ist eine Hiobs-Botschaft mit Ansage – denn dass der Verkehr die Ziele des Klimaschutzgesetzes erneut nicht erreichen wird, war abzusehen. Seit Jahren schauen die Bundesverkehrsminister untätig dabei zu, wie der Verkehr seine Klimaziele reißt. Das entwickelt sich immer mehr zu einer schweren Hypothek, die den Klimaschutz als Ganzes zu überrollen droht.

Wir fordern, dass die neue Bundesregierung und vor allem die neue Hausleitung im Verkehrsministerium endlich gegensteuern. Sie müssen ein Sofortprogramm aufsetzen, das wirkt – ein erster und fast kostenloser Schritt wären strengere Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen. Darauf muss zügig eine langfristige Strategie folgen, die den CO2-Ausstoß im Verkehr dauerhaft herunterfährt.

Dazu fordert der VCD, die nachhaltige Mobilität zu stärken. Busse und Bahnen sind auszubauen, ebenso die Rad- und Fußwegenetze. Beim Auto muss die E-Mobilität endlich hochlaufen. Diskussionen um E-Fuels und eine Vertagung des ‚Verbrenner-Aus‘ verzögern nur den notwendigen Umbau. Die Mobilitätswirtschaft braucht jetzt Technologieklarheit, nur dann kann sie nachhaltig innovativ sein. Das ist auch ökonomisch notwendig – wenn wir den Anschluss an die Elektro-Wende verpassen, werden Busse und Autos auf Dauer nicht mehr in Deutschland gebaut werden.

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news-5068 Wed, 12 Mar 2025 11:06:54 +0100 VCD zum Fußverkehrskongress in Mainz: Aus Ideen müssen Investitionen werden! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-fussverkehrskongress-in-mainz-aus-ideen-muessen-investitionen-werden Heute geht in Mainz der 5. Deutsche Fußverkehrskongress zu Ende. Unter dem Motto „Schritt für Schritt in die Innenstadt der Zukunft“ haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage lang diskutiert, wie unsere Städte bessere Räume für das Zufußgehen werden können. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die Aufmerksamkeit, die dieser Verkehrsart inzwischen seitens der Wissenschaft gewidmet wird. Die politische Umsetzung laufe aber schleppend, kommentiert Anika Meenken, VCD-Sprecherin für Rad- und Fußverkehr.  

Ob zum Einkaufen, zur Schule oder einfach zur Erholung – über ein Fünftel aller Wege legen wir ausschließlich zu Fuß zurück. Noch größer wird der Anteil, wenn man Wege zur Haltestelle oder zum Parkplatz dazurechnet. Dieser Bedeutung trug der Deutsche Fußverkehrskongress Rechnung: Hier wurden gelungene Beispiele aus Stadt und Land gezeigt. Gemeinsam entstanden Ideen, wie der Fußverkehr der Zukunft aussehen muss. Nämlich bequem, sicher, barrierefrei und gesund in einer attraktiven Umgebung.

Für den VCD sind dichte, barrierefreie und sichere Fußwegenetze – neben Tempo 30 innerorts – eine zentrale Voraussetzung für die Verkehrswende innerorts und für die Vision Zero, also null Verkehrstote. Die kürzlich beschlossene nationale Fußverkehrsstrategie hat dieses Thema auch stärker ins Bewusstsein der Politik gerückt. 

Doch an der Umsetzung hapert es noch: Aus der abstrakten Strategie muss ein verbindlicher Fußverkehrsplan werden – mit konkreten Maßnahmen und Zielen. Und diese müssen jetzt im Infrastrukturpaket des Bundes mit Geld hinterlegt werden. In einem verstetigten Fördertopf, wie bereits beim Radverkehrsplan.

Zum Hintergrund: Das VCD-Positionspapier zum Fußverkehr finden Sie hier.

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news-5066 Sun, 09 Mar 2025 10:44:25 +0100 Bezahlbare Mobilität für alle: Das Deutschlandticket ist erst der Anfang – Bus und Bahn zügig ausbauen /service/presse/pressemitteilungen/bezahlbare-mobilitaet-fuer-alle-das-deutschlandticket-ist-erst-der-anfang-bus-und-bahn-zuegig-ausbauen Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ fordert zu den Koalitionsverhandlungen ein besseres ÖPNV-Angebot, mehr Personal für Bus und Bahn und höhere Regionalisierungsmittel.  

Knapp zwei Jahre nach Einführung des Deutschlandtickets nutzen bereits 13,5 Millionen Fahrgäste das einfache und preiswerte Angebot für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr. Damit ist das Ticket eine Erfolgsgeschichte. Es entlastet die Menschen finanziell, baut Zugangshürden ab und fördert die dringend notwendige Mobilitätswende.

Zum Jahresanfang 2025 stieg der Preis des Deutschlandtickets von 49 auf 58 Euro. Bund und Länder konnten sich bislang nur auf eine gemeinsame Finanzierung bis Ende 2025 einigen. Weitere Preiserhöhungen in den Folgejahren oder der komplette Wegfall des Angebots ab 2026 sind nicht ausgeschlossen. Das Bündnis fordert den dauerhaften Bestand des Deutschlandtickets zu einem stabilen Preis.

Auch Qualität, Angebote und Kapazitäten bei Bussen und Bahnen müssen stimmen. Durch das Deutschlandticket ist die Auslastung des öffentlichen Verkehrs weiter gestiegen; auf dem Land bleibt das Angebot zu dünn. Deshalb sind jetzt zusätzliche Verkehrsangebote, mehr Personal und weitere Fahrzeuge dringend notwendig. Schon jetzt drohen dem öffentlichen Nah- und Regionalverkehr drastische Kürzungen.  Dabei braucht Deutschland neben dauerhaft für alle bezahlbaren Tickets auch dringend eine starke Initiative für mehr und bessere Verkehrsangebote bei Bussen und Bahnen. Wir fordern die neue Bundesregierung auf, an die Ziele zu verwirklichen, bis 2030 die Verkehrsleistung auf der Schiene zu verdoppeln und die Passagierzahl im ÖPNV deutlich zu erhöhen.

Um das zu gewährleisten, sind die Mittel des Bundes für die Finanzierung des Nah- und Regionalverkehrs längst nicht mehr ausreichend, denn wie in allen Bereichen sind die Kosten auch hier enorm gestiegen. Bis 2031 rechnen die Bundesländer mit einer jährlichen Kostenzunahme von fast 5 Prozent. Damit das Deutschlandticket mehr Menschen überzeugen und der Bund seine Verlagerungs- und Klimaschutzziele erreichen kann, müssen jetzt erheblich mehr Mittel aufgewendet werden – und das dauerhaft. 

Als Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ erwarten wir deshalb von der neuen Bundesregierung:

  • Verbesserungen im Verkehr müssen konkret vor Ort passieren. Aufbauend auf dem Dialogprozess zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Verkehrsunternehmen ist der finanzielle Spielraum zu schaffen, um Mobilitätsangebote im ÖPNV zu verbessern und auszubauen.
  • Die Regionalisierungsmittel müssen so erhöht werden, dass der Nah- und Regionalverkehr auf der Schiene bis spätestens 2030 verdoppelt werden kann.[1]
  • Mehr Personal für Bus und Bahn. Damit Busse und Bahnen weiter sicher fahren, werden 70.000 neue Beschäftigte benötigt, um den Eintritt in den Ruhestand der kommenden Jahre auszugleichen. Um bis 2030 doppelt so viele Menschen zu den aktuellen Bedingungen befördern zu können, braucht es bis zu 90.000 weitere Fahrdienststellen. Hierfür muss eine langfristige, verlässliche und für die Beschäftigten attraktive Finanzierung der Arbeitsplätze sichergestellt werden.
  • Eine Mobilitätsgarantie, um Zugangshürden abzubauen. Dafür muss es in allen Orten ab 200 Einwohner*innen mindestens stündlich ein Nahverkehrsangebot ins nächste Mittel- oder Oberzentrum geben.
  • Mit besserer Mobilität mehr soziale Teilhabe zu schaffen. Mobilität darf nicht am Geldbeutel scheitern. Das heißt: kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Kinder und Schüler*innen, ein bundesweites Sozial-, Jugend-, Azubi- und Studi-Ticket im Rahmen des Deutschlandtickets, das nicht teurer als 29 Euro monatlich sein darf.
  • Bundesweite Barrierefreiheit ohne Ausnahmeregelungen und für jede Verkehrsart endlich Realität werden zu lassen.
  • Eine Verpflichtung der Länder zur Transparenz über die verwendeten Mittel aus dem Regionalisierungsgesetz für den Nah- und Regionalverkehr.
  • Neue Ausschreibungskonzepte für den ÖPNV zu etablieren. Die unterschiedlichen Tarifsysteme und Vertriebswege müssen vereinheitlicht und kundenfreundlicher werden. Fahrpläne und Fahrzeugbeschaffungen besser zu koordinieren und die Zahl der Aufgabenträger zu reduzieren, spart Geld und kann dazu beitragen, den ÖPNV attraktiver zu gestalten. 

Dem Bündnis ÖPNV braucht Zukunft gehören unter anderem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), der ökologische Verkehrsclub VCD, der Naturschutzverband BUND, Greenpeace, Attac, die Klima-Allianz Deutschland, die NaturFreunde Deutschlands, ROBIN WOOD und der Verein Changing Cities an.

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news-5065 Sat, 08 Mar 2025 10:26:00 +0100 VCD zum Sondervermögen: Nur sinnvoll, wenn langfristige Investitionen in grüne Verkehrs-Infrastruktur gesichert werden /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-sondervermoegen-nur-sinnvoll-wenn-langfristige-investitionen-in-gruene-verkehrs-infrastruktur-gesichert-werden Anlässlich der Debatte über das Sondervermögen Infrastruktur unterstreicht der ökologische Verkehrsclub VCD die enorme Bedeutung von Zukunftsinvestitionen in eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur. Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann fordert:  

Der VCD unterstützt die Einrichtung eines Sondervermögens für die Infrastruktur nur dann, wenn es konkret eine nachhaltige, klimafreundliche Verkehrsinfrastruktur fördert. Eine verlässliche und überjährige Finanzierung dieser Infrastruktur fordern wir schon sehr lange. Das Thema ist allerdings zu wichtig, um es ohne klare Vorgaben zu beschließen, wofür genau die Mittel verwendet werden sollen. 

Die aktuellen Vorschläge gleichen einer Blackbox. Die derzeit formulierten Zwecke des Sondervermögens sind nicht konkret genug, wie Experten bestätigen: Sie würden der nächsten Koalition einen Freibrief geben, die Mittel nach Gusto zu verwenden, zum Beispiel auch für den klimaschädlichen Ausbau von Autobahnen. So nutzen sie dem Verkehr der Zukunft wenig.

Wir fordern, dass die Mittel zielgerichtet und prioritär für grüne Infrastruktur verwendet werden. Dazu gehören im Verkehrsbereich die Sanierung von Straßen, Schienen und Brücken und der Ausbau von Bus und Bahn. Daneben braucht es Mittel für die bereits im Grundgesetz verankerte Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz. Dann kann es gelingen, unsere Infrastruktur nachhaltig auf Vordermann zu bringen. 

Dies ist eine generationenübergreifende Aufgabe. Es ist deshalb unfair, die Kosten hierfür nur künftigen Generationen aufzubürden, während die jetzige Generation ihren Wohlstand wesentlich auf billigem „Putin-Gas“ aufgebaut und die Infrastruktur auf Verschleiß gefahren hat. Daher sollte die Diskussion zum Erhalt der Verkehrsinfrastruktur nicht auf das derzeit diskutierte Sondervermögen beschränkt bleiben, sondern weitere Finanzierungsinstrumente weiterverfolgt werden.

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news-5044 Thu, 20 Feb 2025 09:32:45 +0100 Jugendliche radeln fürs Klima: Auftakt der Jugendkampagne “FahrRad!” auf der Fahrradmesse Essen /service/presse/pressemitteilungen/jugendliche-radeln-fuers-klima-auftakt-der-jugendkampagne-fahrrad-auf-der-fahrradmesse-essen Die bundesweite Kampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ startete heute auf der Fahrradmesse Essen. Schülerinnen und Schüler im ganzen Land können mitmachen, beim Kilometer-Sammelwettbewerb Preise gewinnen und nebenbei das Klima schützen.
Essen, 20. Februar 2025. Wenn Jugendliche im Alltag häufiger aufs Rad steigen, statt sich von den Eltern mit dem Auto fahren zu lassen, hat das nicht nur Vorteile für ihre Gesundheit und das Klima – sie werden vor allem unabhängiger und selbstständiger. Genau darum geht es dem ökologischen Verkehrsclub VCD und der AKTIONfahrRad mit ihrer Kampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“. Die ging heute im Rahmen einer Lehrkräftetagung auf der Fahrradmesse Essen an den Start. 

Ab sofort heißt es für Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland: Es wird wieder um die Wette geradelt! Die Teams können ab sofort ihre Rad-Kilometer auf der Seite klima-tour.de sammeln und Preise gewinnen. Das geht mittlerweile auch ganz bequem und einfach per App: Mit dem Biketour.Guide auf dem eigenen Smartphone können die Teilnehmenden ihre zurückgelegten Kilometer datenschutzkonform messen und auf die Kampagnenseite übertragen.

Stephanie Päßler, Projektleiterin „FahrRad!“: „Mit jedem gefahrenen Kilometer kommen die Jugendlichen nicht nur dem Preisgewinn näher, sie erradeln sich auch ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit – und tun ganz nebenbei etwas Gutes fürs Klima!“

Der Kampagnen-Auftakt fand im Rahmen einer Lehrkräftetagung zum Thema „Radfahren in der Schule“ statt. Neben Berichten von fahrradfreundlichen Schulen aus der Region gab es verschiedene Expertenworkshops, etwa zu Fahrradwerkstätten auf dem Schulgelände und Radfahrtrainings. Es wurden Parcours und Aufbauten vorgestellt, die einfach auf dem Schulhof umgesetzt werden können. 

Ulrich Fillies,Vorsitzender des Beirats von AfR: „Wer junge Menschen fürs Radfahren begeistern will, muss in der Schule anfangen. Mit praxisnahen Konzepten und guten Beispielen zeigen wir, wie Radfahren und Mobilitätsbildung selbstverständlicher Teil des Schulalltags werden können.“


Mehr zur VCD-Aktion „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“:
Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren können sich mit ihren Schulklassen, Jugendgruppen oder Familien ab sofort und fortlaufend bis Ende August unter www.klima-tour.de anmelden. Jeden geradelten Kilometer können sie auf dem Online-Portal eintragen. Neu in diesem Jahr ist die App Biketour.Guide, die das Kilometerzählen und eintragen übernimmt. Mit jedem geradelten Kilometer kommen die Teilnehmenden auf einer virtuellen Tour durch Deutschland und Europa voran. An 18 Stationen auf der Online-Tour werden Fahrrad- und Klimathemen jugendgerecht präsentiert. Außerdem gibt es Mitmachaktionen und Quizfragen. Für die Kombination aus richtigen Antworten und gesammelten Radkilometern können sie als Hauptgewinn bis zu 500 Euro für die Gruppenkasse, eine Fahrrad-Abstellanlage oder weiteres Equipment für kommende Radausflüge gewinnen. Lehrkräfte und Jugendgruppenleiter finden auf der Webseite Unterrichtsmaterial und Aktionsideen aus den Bereichen Fahrrad, Klimaschutz und Mobilitätsbildung. Das Jugendprojekt „FahrRad!“ ist eine Kooperation mit der »AKTIONfahrRAD« (www.aktionfahrrad.de). 

 

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news-5039 Wed, 12 Feb 2025 11:47:49 +0100 VCD begrüßt neue Fußverkehrsstrategie – künftige Bundesregierung muss zügig umsetzen /service/presse/pressemitteilungen/vcd-begruesst-neue-fussverkehrsstrategie-kuenftige-bundesregierung-muss-zuegig-umsetzen Die Bundesregierung hat heute eine nationale Fußverkehrsstrategie verabschiedet. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt diesen Schritt und sieht nun die künftige Bundesregierung in der Pflicht zu einer schnellen Umsetzung. Anika Meenken, Sprecherin für Rad- und Fußverkehr kommentiert. „Ob zum Einkaufen, zur Schule oder einfach zur Erholung – über ein Fünftel aller Wege legen wir ausschließlich zu Fuß zurück. Vor allem Kinder, Ältere und Mobilitätseingeschränkte sind auf barrierefreie und sichere Wegenetze angewiesen. Denn sie gehen besonders oft zu Fuß und verunglücken mehr als andere Gruppen. 

Doch für alle gilt: Dichte und sichere Fußwegenetze sind – neben Tempo 30 innerorts – die wichtigste Voraussetzung für die Verkehrswende und die Vision Zero – also null Verkehrstote. Die nationale Fußverkehrsstrategie rückt diesen Umstand stärker ins Bewusstsein der Verkehrspolitik. 

Jetzt kommt es darauf an, den hehren Zielen auch Taten folgen zu lassen. Aus der abstrakten Strategie muss ein verbindlicher Fußverkehrsplan werden – mit konkreten Maßnahmen und Zielen. Und mit einem eigenen Fördertopf, wie bereits beim nationalen Radverkehrsplan. Damit rollt der Ball ins Feld der künftigen Bundesregierung, die diese Dinge auf den Weg bringen und umsetzen muss.“

Zum Hintergrund: Das VCD-Positionspapier zum Fußverkehr finden Sie hier; unsere Forderungen zur Bundestagswahl auf dieser Seite.

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news-5038 Mon, 10 Feb 2025 13:45:13 +0100 VCD fordert zur Sonder-VMK: Finanzierung regeln – Deutschlandticket sichern! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-fordert-zur-sonder-vmk-finanzierung-regeln-deutschlandticket-sichern Heute tagt eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz (VMK) zur Aufteilung der Einnahmen aus dem Deutschlandticket. Die Postleitzahlenverteilung könnte in Kombination mit einer Verkaufsprovision nun doch noch kommen – zumindest als Übergangslösung. Allgemein ist jedoch die Finanzierung des Tickets nur noch dieses Jahr geregelt. 2026 droht eine deutliche Preiserhöhung oder gar das Aus des Tickets. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn und ÖPNV beim ökologischen Verkehrsclub VCD, kommentiert: Berlin, 10. Februar 2025. „Seitdem das Deutschlandticket eingeführt wurde, gibt es Streit über seine Finanzierung. Die Verkehrsminister der Länder konnten sich bisher nicht auf ein Modell einigen. Wenn hier keine Lösung gefunden wird, werden Takte ausgedünnt und im schlimmsten Fall ganze Linien eingestellt. Die Fahrgäste können dann schauen, wie sie an ihr Ziel gelangen – das ist die Verkehrswende rückwärts!

Die Verkehrsminister müssen die Einnahmen aus dem Deutschlandticket fair verteilen. Denn Menschen kaufen ihr Ticket nicht nur dort, wo sie es hauptsächlich nutzen. So kaufen einige das Ticket lieber bei Großstädten, etwa weil da viel Geld ins Marketing gesteckt wird oder weil es dort eine Chipkarte gibt statt nur ein virtuelles Handyticket. Bisher bleibt das Geld dort, wo das Ticket gekauft wird – und gerade kleinere Orte gehen leer aus.

Eigentlich sollte schon im vergangenen Jahr die Postleitzahlenverteilung eingeführt werden. Die Idee: Das Geld geht automatisch an den Verkehrsverbund, in dessen Zuständigkeitsgebiet die Postleitzahl des Bestellenden fällt. Bisher konnte sich die Verkehrsministerkonferenz nicht darauf einigen, nun soll nachgebessert werden: Verkehrsunternehmen sollen eine Verkaufsprovision erhalten, um den Vertriebsaufwand abzudecken. Auch das ist jedoch nur eine Übergangslösung. Bis 2026 soll eine endgültige digitale Einnahmenaufteilung kommen, was allerdings schon allein technisch eine große Herausforderung wird.

Das Deutschlandticket kann sein Potential ohnehin nur dann entfalten, wenn in Bus und Bahn investiert wird. Der Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV muss runter vom Abstellgleis und gut finanziert in die Umsetzung! Das Deutschlandticket darf nicht auslaufen oder noch teurer werden. Wir fordern, die zeitliche Befristung des Zuschusses für das D-Ticket im Regionalisierungsgesetz zu streichen. Schließlich gilt: je mehr Deutschlandtickets verkauft werden, desto geringer ist der staatliche Zuschussbedarf.“

Zum Hintergrund: Weiterführende Informationen und unsere Position zum Deutschlandticket finden Sie hier.

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news-5035 Wed, 05 Feb 2025 11:32:07 +0100 VCD zum Expertenrat für Klimafragen: Mehr Tempo beim Klimaschutz im Verkehr nötig /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-expertenrat-fuer-klimafragen-mehr-tempo-beim-klimaschutz-im-verkehr-noetig Heute hat der Expertenrat für Klimafragen sein Zweijahresgutachten veröffentlicht. Das Gutachten macht einmal mehr deutlich: Gerade im Verkehr gibt es Nachholbedarf. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, kommentiert: „Der Verkehr ist nach wie vor nicht auf Klimakurs. Um die Ziele bis 2030 zu erreichen, müssen die Anstrengungen mindestens verdoppelt werden. Neben der Verlagerung von Personen und Gütern auf die Bahn muss vor allem die Antriebswende beschleunigt werden. Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 kann nur erreicht werden, wenn ab sofort jährlich mehr als 2 Millionen E-Autos zugelassen werden. Die künftige Regierung hat somit folgende Hauptaufgaben: 

  • die Schiene ausbauen und nachhaltige Verkehrsmittel insgesamt attraktiver machen – mit einer langfristig gesicherten Finanzierung mittels einer Fondslösung
  • das Deutschlandticket zur Dauerlösung im Regionalverkehr machen
  • mit einem Bonus-Malus-System bei der Erstzulassung kluge Anreize für E-Autos setzen
  • Dienstwagen- und Dieselsteuerprivileg schrittweise ab- und umbauen

Von den bisherigen Fördermaßnahmen profitieren im Wesentlichen Haushalte mit höherem Einkommen. Um auch Haushalte mit geringem Einkommen zu unterstützen, braucht es gezielte einkommensabhängige Anreize und Förderprogramme, wie z.B. ein Social-Leasing für effiziente E-Autos und ein bundesweites Sozialticket als Ergänzung zum Deutschlandticket.“

Die ausführlichen Forderungen des VCD zur Bundestagswahl finden Sie hier

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news-5033 Fri, 31 Jan 2025 15:36:08 +0100 VCD zum Verkehrsgerichtstag: Fußverkehr stärken, Infrastruktur ausbauen! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-verkehrsgerichtstag-fussverkehr-staerken-infrastruktur-ausbauen Heute geht der Verkehrsgerichtstag in Goslar zu Ende. Auf der Tagesordnung stand auch die Entwicklung des Fußverkehrs in Deutschland. Unter dem provokanten Titel „Fußgänger im Straßenverkehr – Täter oder Opfer?“ wurde unter anderem der Frage nachgegangen, wie sich die Sicherheit für Zufußgehende verbessern lässt und ob Infrastruktur und Rechtslage angemessen sind. Für den ökologischen Verkehrsclub Deutschland nahm der Verkehrssicherheitsexperte Harald Walsberg an dem Arbeitskreis teil – und fordert tiefgreifende Reformen. Der Arbeitskreis zum Fußverkehr hat das Zufußgehen gegenüber dem Auto deutlich gestärkt. In der Präambel der Empfehlung heißt es: „Der Fußverkehr ist zu stärken und als gleichberechtigte Verkehrsart anzuerkennen. Die Attraktivität des Fußverkehrs ist zu steigern“. Um die gesteckten Ziele umzusetzen, sollen die Unfallzahlen mit Fußgängern deutlich gesenkt und die Leichtigkeit des Zufußgehens auf ein neues Niveau gehoben werden. 

Um das zu erreichen, ist freilich ein ganzes Bündel an Maßnahmen nötig. So müssen formale Hürden beseitigt werden, die bislang verhindern, dass erhöhte Sicherheit der (vermeintlichen) Flüssigkeit des motorisierten Verkehrs gleichgestellt wird. Die Kommunen könnten dann leichter Tempolimits ausweisen. Der Arbeitskreis fordert zudem, dass die Sicht von Fußgängern auf den Verkehr durch Baumaßnahmen und mehr Überwachung verbessert wird. Querungen bergen hier das höchste Unfallrisiko. Auch die Fußwege sollen erweitert werden, der Radverkehr soll – zumindest innerorts – strikt vom Fußverkehr getrennt werden. Die Kontrolldichte und das Sanktionsniveau sollen erhöht werden.

Der VCD-Vertreter beim Verkehrsgerichtstag, Verkehrssicherheitsexperte Harald Walsberg, kommentiert: „Die Empfehlung stärkt den Fußverkehr – sie mindert das aus der Nachkriegs-Autoboomzeit stammende Primat des Autos und soll dem Fußverkehr Raum, Sicherheit und Leichtigkeit gewähren. Längst überfällig ist eine weitreichende Einführung von Tempo 30 innerorts, Hauptstraßen eingeschlossen. 

Die Voraussetzung dafür soll in der StVO geschaffen werden. Dieses Ziel sieht der VCD als besonders dringlich an. Schon heute ist es laut neuer Verwaltungsvorschrift zur StVO eine der wichtigsten Aufgaben von Kommunen und Polizei, das sichere Queren von Straßen durch Gestaltung und Kontrollen zu garantieren. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Der VCD fordert deshalb Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts. Die Tempoüberwachung muss verstärkt werden – durch intensive und regelmäßige Anhalte-Kontrollen statt nur durch Blitzgeräte.“

Zum Hintergrund: Weitere Forderungen des VCD zum Fußverkehr finden Sie hier.

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news-5030 Wed, 29 Jan 2025 14:53:13 +0100 Einsatz für aktive Mobilität an Schulen: VCD-Projekt „Fuß- und Fahrradfreundliche Schule“ /service/presse/pressemitteilungen/einsatz-fuer-aktive-mobilitaet-an-schulen-vcd-projekt-fuss-und-fahrradfreundliche-schule Wie selbstständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen aktiv gestärkt werden kann, zeigt das Projekt „Fuß- und fahrradfreundliche Schule“ des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Mit 44 Veranstaltungen wurden seit April 2023 bundesweit über 1150 Teilnehmende erreicht. Nach knapp zwei Jahren endet das Projekt, der Einsatz für sichere Mobilität zu Fuß und auf dem Rad geht weiter. Wenn Kinder und Jugendliche ihre Mobilität selbst gestalten können, statt auf das Elterntaxi angewiesen zu sein, hat das Vorteile für sie selbst und für andere. Legen sie den Schulweg mit dem Rad oder zu Fuß zurück, ist das nicht nur gesund, sondern auch noch gut für die Umwelt. Schulen spielen eine zentrale Rolle, um Begeisterung für klimafreundliche und selbstbestimmte Mobilität zu wecken und nachhaltig zu fördern. Hier setzte das seit April 2023 vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesumweltministerium (BMUV) geförderte VCD-Projekt „Fuß- und fahrradfreundliche Schule – für mehr aktive Mobilität an Schulen“ an. Es hat gezeigt: Trotz Fortschritten besteht an vielen Schulen noch erheblicher Handlungsbedarf, um die Sicherheit und Attraktivität von Schulwegen zu verbessern. Der VCD ruft daher Schulen, Eltern, Lehrkräfte und Kommunen dazu auf, weiterhin aktiv zu bleiben und die bereitgestellten Materialien zu nutzen.

„Wer zu Fuß geht oder Rad fährt, tut viel Gutes: es ist gesund, verbessert die Konzentrationsfähigkeit - und wenn man sich etwa mit der Klassenkameradin zusammentut, macht der Schulweg auch noch Spaß. Nebenbei ist es umweltschonend und jedes Elterntaxi weniger macht die Wege für alle sicherer“, betont Projektleiterin Stephanie Päßler vom VCD. 

Im Rahmen des Projekts wurden deutschlandweit an 30 Schulen sogenannte Vor-Ort-Checks zur Fuß- und Fahrradfreundlichkeit durchgeführt. Über 700 Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern konnten dadurch sensibilisiert und motiviert werden, sich aktiv mit dem Thema Mobilität auseinanderzusetzen. Zusätzlich fanden 14 digitale Workshops mit 435 Teilnehmenden statt, um Schulleitungen und Lehrkräfte zu befähigen, eigene Vor-Ort-Checks durchzuführen.

Aus dem Projekt ist auch das Online-Portal „Aktive Mobilität an Schulen“ (vcd.org/schulmobilitaet) hervorgegangen. Es bietet praxisnahe Beispiele, Leitfäden, Checklisten und Aktionsmaterialien, die auch nach Projektende kostenfrei genutzt werden können. Dieses Portal wird weiterhin vom VCD gepflegt und kontinuierlich erweitert, um Schulen und Entscheidungsträger*innen bei der Förderung nachhaltiger Mobilitätsformen zu unterstützen.

Zum Hintergrund:

Weitere Informationen finden Sie auf dem Online-Portal „Aktive Mobilität an Schulen“, die Anleitungen für einen Vor-Ort-Check können Sie hier kostenfrei herunterladen. 

Das Projekt „Fuß- und fahrradfreundliche Schule - für mehr aktive Mobilität an Schulen“ wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.

 

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news-5027 Tue, 28 Jan 2025 12:11:55 +0100 VCD zum Verkehrsgerichtstag: Vision Zero stärken, Paragraf 315c StGB reformieren! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-verkehrsgerichtstag-vision-zero-staerken-paragraf-315c-stgb-reformieren Auf dem Verkehrsgerichtstag (VGT) in Goslar wird u.a. über eine Reform des Strafgesetzbuches diskutiert. Konkret geht es um § 315c. Seit 60 Jahren werden dort die sogenannten „sieben Todsünden“ aufgeführt: Straftatbestände, die im Falle einer Gefährdung von Leib und Leben oder bedeutenden Sachwerten gelten. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert, sie anhand aktueller Unfalldaten neu zu bewerten und anzupassen. Goslar, 28. Januar 2025. Die „sieben Todsünden“ decken ein weites Spektrum von Vergehen ab, von der Missachtung der Vorfahrt bis zu unzureichender Absicherung liegengebliebener Fahrzeuge. In den vergangenen Jahrzehnten seit der Entstehung des Gesetzes gab es jedoch einige Entwicklungen, die bisher nicht berücksichtigt werden. Heutige Kraftfahrzeuge sind etwa sehr viel stärker motorisiert und stellen damit eine größere Gefahr dar, als noch vor einem halben Jahrhundert. Auch die Nutzung von Handys im Auto kam erst vor 30 Jahren auf die Bühne. Der VCD unterstützt deshalb, dass auf dem VGT anhand aktueller Daten aus Unfallstatistik und Studien neuere Gefährdungspotentiale bestimmt werden und auf dieser Basis die Liste der „Todsünden“ angepasst wird. 

Harald Walsberg, Verkehrssicherheitsexperte und VCD-Vertreter auf dem Verkehrsgerichtstag, sieht hierin eine Chance, um die Unfallprävention zu verbessern: „Wir müssen die Verkehrsgesetze im Hinblick auf ihre präventive Wirkung prüfen und anpassen. Klar ist, dass Themen wie Rasen, zu geringer Seitenabstand oder Handynutzung am Steuer mehr Aufmerksamkeit erfordern. Es braucht neue Regelungen, eine Debatte über höhere Bußgelder und vor allem gilt: oberste Priorität für den Schutz von Leib und Leben. Vision Zero ist unser Ziel – mit wirksamen Gesetzen und ausreichend Personal, um diese durchzusetzen. Für mehr Verkehrssicherheit für alle.“ 

Die Anpassung des § 315c StGB ist ein wichtiger Schritt, um der Vision Zero näherzukommen – der Vision, dass niemand mehr im Straßenverkehr sein Leben verliert oder schwer verletzt wird. Nur durch konsequente Reformen, die sich an aktuellen Herausforderungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren, kann der Schutz von Leib und Leben verbessert werden. 

 

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news-5029 Tue, 28 Jan 2025 10:30:00 +0100 Breites gesellschaftliches Bündnis fordert: Tempolimit auf Autobahnen muss als Sofortmaßnahme einer neuen Bundesregierung kommen /service/presse/pressemitteilungen/breites-gesellschaftliches-buendnis-fordert-tempolimit-auf-autobahnen-muss-als-sofortmassnahme-einer-neuen-bundesregierung-kommen Das Bündnis für ein Tempolimit ist auf 14 Organisationen angewachsen: Gewerkschaft der Polizei, Sozialverband VdK, Naturschutzbund Deutschland und Fußgänger-Verband FUSS e.V. sind neu dabei. Die Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen und Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h außerorts ist die wichtigste sofort wirksame Klimaschutzmaßnahme und rettet viele hundert Menschenleben pro Jahr. Das Umweltbundesamt hat die Wirksamkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen und Absenkung außerorts auf bis zu 11,7 Mio. Tonnen CO2 Einsparung pro Jahr berechnet. Die Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen, die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h außerorts sowie weitreichende Erleichterungen bei Tempo 30 innerorts müssen Sofortmaßnahmen einer neuen Bundesregierung werden. Dies fordert ein auf 14 Organisationen angewachsenes gesellschaftliches Bündnis rund einen Monat vor der Bundestagswahl von allen demokratischen Parteien. Rund 63 Prozent der Menschen in Deutschland sind Umfragen zufolge für ein Tempolimit auf Autobahnen. Ein Tempolimit kann kostengünstig und sofort wirksam das Klima schützen und gleichzeitig unzählige Menschenleben auf deutschen Straßen retten.

Das von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) initiierte Aktionsbündnis besteht seit 2019. Neu im Bündnis sind: die Gewerkschaft der Polizei (GdP), der Sozialverband VdK Deutschland, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der FUSS e.V.. Außerdem im Bündnis sind der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Changing Cities e.V., Greenpeace Deutschland, Hannovair, die Initiative für sichere Straßen, Klimaschutz im Bundestag, der Verbund Service und Fahrrad (VSF), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland (VOD).

Zitate ausgewählter Bündnispartner:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Die neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes beweisen: Mit einem Tempolimit 100/80/30 lassen sich pro Jahr 11,7 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Allein diese einzige Maßnahme könnte rund ein Drittel der Klimalücke im Verkehrssektor bis 2030 schließen. Sollte die neue Bundesregierung hier nicht tätig werden, werden wir das Tempolimit mit unseren laufenden Klimaklagen durchsetzen.

Ragnhild Sørensen, Pressesprecherin von Changing Cities: „Ein Tempolimit 100/80/30 bedeutet weniger CO2-Emissionen und mehr Verkehrssicherheit – und das ohne nennenswerte Kosten. Selbst diejenigen, die skeptisch sind, profitieren wie alle von besserer Luft und sicheren Straßen!

Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Umfragen zeigen, dass eine deutliche Mehrheit hierzulande ein Tempolimit auf Autobahnen befürwortet. Deshalb muss sich eine neue Bundesregierung endlich von der Autolobby emanzipieren. Das Tempolimit ist eine einfache, sozial verträgliche und sofort wirksame Maßnahme zur CO2-Reduktion. Als BUND fordern wir ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts.

Wulf Hoffmann, Vorstandsmitglied VOD: „Jede Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit führt zu weniger getöteten oder schwerstverletzten Verkehrsopfern. Mit Tempolimits steht hierfür ein einfacher und effektiver Weg zur Verfügung. Wir fordern daher zur Annäherung an die Vision Zero: Tempolimit max. 130 km/h auf Autobahnen, Regelgeschwindigkeit auf Landstraßen 80 km/h und innerorts 30 km/h.

Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD: „In Deutschland sterben täglich acht Menschen im Straßenverkehr, über tausend werden verletzt. Hinter diesen Zahlen stehen Familien und Freunde, die durch tragische Verluste auseinandergerissen werden. Nur mit einem Tempolimit kommen wir der Vision Zero endlich näher: Langsameres Fahren kann helfen, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Die nächste Bundesregierung muss hier endlich handeln!

Michael Mertens, stellvertretender Bundesvorsitzender der GdP: „Wir stehen hinter generellen Geschwindigkeitsbeschränkungen, außer- wie innerorts. Dabei denken wir nicht nur an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden, sondern auch an den Arbeitsschutz der Polizei. Sei es bei der Beseitigung von Gefahrenstellen, der Sicherung von Unfallorten oder der Verkehrskontrolle – überhöhte Geschwindigkeiten und unkontrolliertes Fahren erhöhen hier die Risiken für die Polizistinnen und Polizisten erheblich.

Roland Stimpel, Vorstand FUSS e.V.: „Jeden Tag werden auf Deutschlands Straßen 80 Fußgängerinnen und Fußgänger verletzt oder getötet. Hohes Fahrtempo gefährdet vor allem alte Menschen und Kinder. Bei 30 statt 50 fallen viele Unfälle leichter aus oder passieren überhaupt nicht.

Links:

Zur Studie des Umweltbundesamts: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/modellierung-der-umweltwirkung-von-tempolimit

Zur Umfrage des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung für ein Tempolimit auf Autobahnen: https://l.duh.de/p250128

 

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news-5023 Thu, 23 Jan 2025 15:07:57 +0100 VCD-Bilanz zur Verkehrspolitik der Ampel: „durchwachsen“ – Künftige Bundesregierung muss mehr tun! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-bilanz-zur-verkehrspolitik-der-ampel-durchwachsen-kuenftige-bundesregierung-muss-mehr-tun In einem Monat findet die vorgezogene Bundestagswahl statt, nachdem die Ampel-Koalition zerbrochen ist. Der ökologische Verkehrsclub VCD legte heute seine Bilanz der Verkehrspolitik vor und leitet daraus seine Forderungen an die künftige Bundesregierung ab. Klar ist: beim Klimaschutz, bei der Finanzierung der Infrastruktur sowie bei der Vision Zero besteht enormer Nachholbedarf. Berlin, 23. Januar 2025. Die Ampel-Koalition hat wichtige Grundlagen geschaffen, dennoch ist die Bilanz nach drei Jahren nur durchwachsen. Mit dem Deutschlandticket hat sie einen klaren Erfolg zu verbuchen. „Das Ticket hat den Zugang zu Bus und Bahn revolutioniert und macht den Umstieg vom Auto für viele Menschen attraktiv“, sagt Kerstin Haarmann, die VCD-Bundesvorsitzende. Der Streit um die Finanzierung sowie die fehlende Unterstützung für einen Ausbau des Angebots gefährden jedoch diesen Erfolg. Nun kommt es darauf an, dass die künftige Regierung das Deutschlandticket langfristig absichert, ein kostengünstiges Jugend- und Sozialticket einführt und eine Angebotsoffensive im ÖPNV fördert – vor allem im ländlichen Raum. Der begonnene Ausbau- und Modernisierungspakt, mit dem auch verbindliche Bedienstandards für Bus und Bahn sichergestellt werden sollten, ist leider ebenfalls der Finanzierungsdebatte zum Opfer gefallen und quasi tot.

Deutlich mehr Geld hat die Ampel hingegen in die Bahn investiert und damit ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag eingelöst. Der Haushalt für 2025 sah Rekordinvestitionen von 18 Milliarden Euro und damit erheblich mehr Geld als für die Straße vor. Durch das vorzeitige Ampel-Aus ist jedoch offen, ob es dabei bleibt. Positiv war die Reform der Lkw-Maut, die um eine CO2-Komponente erweitert wurde. Die Mehreinnahmen fließen größtenteils in die Schiene. Mit dem Geld sollte vor allem das marode Schienennetz saniert werden. Hier konnten zum Glück mit den Stimmen der Opposition nach dem Ampel-Aus noch wichtige Weichen gestellt werden. Dennoch bleibt ein Grundproblem nach wie vor ungelöst: die langfristige Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. „Notwendig wäre eine Fondslösung nach Schweizer Vorbild“, fordert Haarmann. „Ein solcher Infrastrukturfonds gehört als eine der ersten Maßnahmen auf die Agenda einer neuen Bundesregierung!“, so Haarmann weiter.

Eine weitere Schwachstelle der Ampel bleibt der Klimaschutz. Dreimal in Folge hat der Verkehr seine Klimaziele gerissen. Effektive Maßnahmen zur CO2-Reduktion? Mangelware. Der Antriebswende ist aufgrund des abrupten Endes der E-Auto-Kaufförderung, aber auch wegen der unsäglichen Debatten über Verbrenner-Aus und E-Fuels quasi der Stecker gezogen worden. Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 wird so nicht erreicht. Beim Abbau klimaschädlicher Subventionen und Steuerprivilegien wie dem Dienstwagen- und dem Dieselsteuerprivileg stand die FDP auf der Bremse. So entgehen dem Staat weiterhin rund 30 Milliarden Euro jährlich. Andere Länder in Europa wie z.B. Norwegen, Dänemark, die Niederlande oder Großbritannien zeigen wie es geht. Sie setzen beispielsweise mit einem Bonus-Malus-System in der Kfz-Steuer wirksame Anreize für E-Autos. In Dänemark ist bereits jeder zweite Neuwagen ein Stromer, in Norwegen sind es schon fast 90 Prozent. Deutschland sollte die erfolgreichen Maßnahmen übernehmen, statt die Planungssicherheit deutscher Automobilhersteller und Zulieferer durch fehlende Verlässlichkeit zu gefährden.

Ein zentrales Thema der Koalition bildete auch die Reform des Straßenverkehrsrechts. Nach langem hin und her ist es Kommunen jetzt möglich, auch aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Gesundheit sowie der städtebaulichen Entwicklung, Maßnahmen im Straßenverkehr zu ergreifen. Über eintausend Kommunen hatten im Rahmen der Initiative „Lebenswerte Städte durch angepasste Geschwindigkeiten“ mehr Handlungsmöglichkeiten gefordert. Das wurde mit der Reform aber nur teilweise umgesetzt. Haarmann: „Für den VCD ist klar: Nach der Reform ist vor der Reform. Die Vision Zero muss endlich verbindlich verankert und niedrigere Höchstgeschwindigkeiten eingeführt werden. Kein Mensch darf im Straßenverkehr tödlich verunglücken oder schwer verletzt werden. Höchste Zeit für ein Tempolimit auf Autobahnen, die Mehrheit der Bevölkerung ist schon lange dafür.“

Die Ampel hat einige wichtige Weichen im Verkehr gestellt, aber in vielen Bereichen blieb sie effektive Maßnahmen schuldig. Die nächste Bundesregierung muss vor allem beim Klimaschutz nachlegen und die Verkehrswende beschleunigen. Voraussetzungen dafür sind eine langfristig gesicherte Finanzierung und gezielte Anreize für eine sozial gerechte Transformation hin zu mehr Klimaschutz und einem besseren Mobilitätsangebot für Alle. Damit künftig kein Mensch mehr im Straßenverkehr verunglückt, muss die Vision Zero Priorität erhalten. 


Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website, in der ausführlichen Ampel-Bilanz und in unseren vollständigen Wahlforderungen.

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news-5020 Thu, 16 Jan 2025 13:57:38 +0100 Verbände fordern „Roadmap klimaneutraler Flugverkehr“ von künftiger Bundesregierung /service/presse/pressemitteilungen/verbaende-fordern-roadmap-klimaneutraler-flugverkehr-von-kuenftiger-bundesregierung Das vergangene Jahr war das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, die Erderwärmung lag erstmals ganzjährig über 1,5 Grad. Der Flugverkehr trägt erheblich zu diesem Temperaturanstieg bei. Die Umweltverbände DNR und Germanwatch, der ökologische Verkehrsclub VCD sowie die Bundesvereinigung gegen Fluglärm und T&E fordern von der künftigen Bundesregierung eine „Roadmap für einen klimaneutralen Flugverkehr“ und Maßnahmen zur Reduzierung von Fluglärm und Luftverschmutzung. Berlin, 16. Januar 2025. Fliegen ist die klimaschädlichste Form des Reisens. Global trägt der Flugverkehr mit einem Anteil von mehr als sieben Prozent zur globalen Erwärmung bei. Die Passagierzahlen haben wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht und in den kommenden Jahren wird ohne Gegenmaßnahmen ein immer weiteres starkes Wachstum der Flugemissionen erwartet. Auch die Luftfahrt muss die nationalen Klimaziele bis 2045 und das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 einhalten. Darüber hinaus beeinträchtigt der Flugverkehr durch Lärm und Luftschadstoffe auch die Gesundheit von Menschen im Umfeld von Flughäfen.  

Um die negativen Folgen des Fliegens zu verringern, braucht es nicht nur die Umstellung auf klimaneutrale Flugtreibstoffe, technische Maßnahmen an Flugzeugen oder optimierte Flugrouten. Auch die Verlagerung von Kurz- und Mittelstreckenflügen auf die Bahn und eine Reduktion der Flugleistung sind notwendig – nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil klimaneutrale Kraftstoffe begrenzt und teuer sind und technische Maßnahmen erst langfristig wirken.

Konkret fordern die Verbände von der künftigen Bundesregierung:

  • Eine “Roadmap klimaneutraler Luftverkehr”, die die Maßnahmen skizziert, mit denen der Luftverkehr bis 2045 das Ziel der Klimaneutralität erreichen kann.
  • Eine Strategie zur Reduzierung des Fluglärms mit dem Ziel, bis 2040 eine Minderung um mindestens 30 Prozent zu erreichen.
  • Ein Handlungskonzept zur Verringerung der Luftverschmutzung im Umfeld von Flughäfen.

Die Politik muss den Ausbau von Kapazitäten für die Produktion strombasierter Flugtreibstoffe (E-Kerosin) vorantreiben. Dies muss auch durch entsprechende steuerliche Maßnahmen flankiert werden. Darum sind u.a. die Weiterentwicklung der nationalen Luftverkehrssteuer sowie des Europäischen Emissionshandels unverzichtbar. Dies trägt dazu bei, Anreize für einen schnellen Umstieg auf strombasierte Treibstoffe zu schaffen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 einzuhalten und Steuergerechtigkeit mit anderen Verkehrsträgern herzustellen. Darüber hinaus müssen Steuerprivilegien und Subventionen für den Flugverkehr schrittweise abgebaut werden. Dazu gehören insbesondere die Steuerfreiheit auf Kerosin und auf internationale Flugtickets und die Deckelung der Luftverkehrssteuer.

Um innerdeutsche Flüge sowie Flüge ins europäische Ausland auf die Bahn zu verlagern, sind attraktive Zugangebote nötig. Die künftige Regierung muss den notwendigen Rahmen für den Ausbau von Bahnverbindungen auf den Hauptflugrouten schaffen – mit attraktiven Tag- und Nachtzugverbindungen.  

Darüber hinaus müssen auch die Lärmbelastung sowie der Ausstoß von Ultrafeinstaub durch Flugzeuge verringert werden. Dazu wird ein strengeres Fluglärmschutzgesetz benötigt, das die Anwohner*innen in der Nähe von Flughäfen besser schützt. Außerdem fordern die Verbände eine Initiative auf europäischer Ebene, um den Schwefel- und Aromaten-Gehalt von Kerosin zu begrenzen. Schwefelarmes Kerosin verringert nicht nur den Feinstaubausstoß, sondern auch die Nicht-CO2-Effekte vor allem durch verminderte Bildung von Kondensstreifen.

Statt die Herausforderungen anzugehen, jammert die Luftfahrtindustrie über angeblich hohe Kosten und fordert die Abschaffung der Luftverkehrsteuer. Dabei erhöht diese den Ticketpreis für europäische Flüge um gerade einmal drei Euro, was niemanden vom Fliegen abhält. Die Politik darf sich nicht zum Steigbügelhalter kurzsichtiger Profitinteressen der Luftfahrtbranche machen, sondern sollte mit einem klugen Gesamtkonzept den Weg für klimaneutrales Fliegen ebnen sowie die Lärm- und Abgasbelastung reduzieren. Anknüpfungspunkte hierfür liegen in den Wahlprogrammen der demokratischen Parteien vor.

Hier finden Sie die Forderungen der Umweltverbände für eine „Roadmap klimaneutraler Flugverkehr“ zum Download: https://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/Redaktion/Publikationsdatenbank/Flugverkehr/NGO-Forderungen_Flugverkehr_2025.pdf 

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news-5014 Wed, 08 Jan 2025 11:33:58 +0100 Verkehr verfehlt Klimaziel erneut – Künftige Bundesregierung muss endlich den Klimaturbo einschalten /service/presse/pressemitteilungen/verkehr-verfehlt-klimaziel-erneut-kuenftige-bundesregierung-muss-endlich-den-klimaturbo-einschalten Laut Berechnungen der Agora Energiewende sind die CO2-Emissionen des Verkehrs im vergangenen Jahr nur leicht gesunken, der Sektor hat zum wiederholten Male sein Klimaziel verfehlt. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, fasst seine Erwartungen an die künftige Bundesregierung zusammen: „Zum vierten Mal in Folge reißt der Verkehr das Sektorziel im Klimaschutzgesetz. Damit gefährdet der Verkehr nicht nur das Erreichen der Klimaziele für 2030, sondern verfehlt auch die EU-Klimavorgaben. Das könnte den deutschen Steuerzahler künftig mehrere Milliarden Euro kosten, die zum Ausgleich für den Kauf von Emissionszertifikaten notwendig sind. Daher sind wirksame Maßnahmen überfällig, um den Sektor endlich auf Klimakurs zu bringen.

Notwendig ist vor allem der rasche Umstieg auf emissionsfreie Pkw und Lkw. Statt unsinniger Debatten über das Verbrenner-Aus und eine Abschwächung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte für Pkw, braucht es jetzt vielmehr einen klaren Push für die Elektromobilität. Das schafft Planungssicherheit für die Autoindustrie und fördert die Bereitschaft von Verbraucher*innen, auf E-Autos umzusteigen. Länder wie Dänemark, die Niederlande, Norwegen oder Schweden zeigen, wie es geht. Dort setzt eine Kaufsteuer im Jahr der Erstzulassung Anreize für emissionsfreie Fahrzeuge und macht Verbrenner durch eine höhere Besteuerung unattraktiv. Der Clou: Der Bonus für E-Autos finanziert sich aus den höheren Abgaben für Verbrenner, separate Kaufförderungen sind nicht notwendig. Im Gegensatz zu Deutschland ist dort im vergangenen Jahr die Zahl der Neuzulassungen bei Stromern gestiegen. So liegt der Anteil neuer E-Autos in Norwegen bei 89 Prozent, in Dänemark bei 50, in den Niederlanden und Schweden fährt bereits jeder Dritte Neuwagen rein elektrisch.

Deutschland sollte aus den Erfahrungen der Nachbarländer lernen und die erfolgreichen Maßnahmen auch hierzulande umsetzen. Daher gehört eine Reform der Kfz-Steuer, die eine zusätzliche CO2-Komponente im Jahr der Erstzulassung vorsieht, als allererstes in einen künftigen Koalitionsvertrag.“

Hier geht’s zur Studie der Agora Energiewende: https://www.agora-energiewende.de/aktuelles/erneuerbare-senken-strompreise-und-emissionen-mangelnde-dynamik-bei-gebaeuden-und-verkehr

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news-5012 Wed, 08 Jan 2025 10:07:20 +0100 Schiene stärken: Eisenbahnverbände präsentieren Kernforderungen zur Bundestagswahl 2025 /service/presse/pressemitteilungen/schiene-staerken-eisenbahnverbaende-praesentieren-kernforderungen-zur-bundestagswahl-2025 Die acht deutschen Eisenbahnverbände legen drei gemeinsame Kernforderungen vor, um den Schienenverkehr in Deutschland als tragende Säule der Verkehrswende zu etablieren. Die Verbände fordern die nächste Bundesregierung auf, den Schienenverkehr systematisch zu stärken, um den Beitrag der Branche zu Klimaschutz, Wirtschaft und Mobilität zu sichern. 

Der Marktanteil des Schienengüterverkehrs soll bis 2030 auf 25 Prozent steigen, während die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr verdoppelt werden soll. Trotz eigentlich klarer Zielsetzungen fehlt es den Spitzenvertreterinnen und
-vertretern der Branche bislang an einer konsequenten verkehrspolitischen Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen. 

Langfristige Finanzierung der Infrastruktur sicherstellen
Ein leistungsfähiges und zuverlässiges Schienennetz ist die Grundlage für mehr Verkehr auf der Schiene. Die Verbände fordern die Schaffung einer überjährigen und gesetzlich verankerten Fondslösung für die Finanzierung von Ersatzinvestitionen, Instandhaltung und Modernisierung. Eine langfristig angelegte Strategie soll den Ausbau und die Digitalisierung der Infrastruktur, darunter ETCS und digitale Stellwerke, sowie die Elektrifizierung und Modernisierung des Regionalnetzes vorantreiben. Zusätzlich müssen die Anforderungen der nichtbundeseigenen Eisenbahnen berücksichtigt werden, die als unverzichtbarer Teil des Gesamtsystems eine bedarfsgerechte Finanzierung benötigen.

Reform der Infrastrukturentgelte
Die derzeitige Struktur der Infrastrukturentgelte stellt ein immenses Hemmnis für die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene dar. Die Verbände sprechen sich für die Einführung einer Grenzkostenbepreisung aus, bei der die unmittelbaren Kosten einer Zugfahrt gedeckt werden, während nicht gedeckte Infrastrukturkosten über Fördermittel ausgeglichen werden. Bis zur Umsetzung dieses neuen Rahmens fordern sie gezielte Entlastungsmaßnahmen, um Verkehrsunternehmen im Schienengüter- und Schienenpersonenverkehr zu unterstützen.

Schienengüterverkehr stärken, Kapazitäten im Personenverkehr ausbauen
Deutschland ist als Industrie- und Logistikstandort auf einen starken Schienengüterverkehr angewiesen. Die Verbände betonen, dass der Ausbau von Überhol- und Verladegleisen sowie die Schaffung neuer Zugänge zum Schienennetz, etwa durch Gleisanschlüsse und multimodale Umschlagstellen, dringend beschleunigt werden muss. Innovationen sollen mit Unterstützung des Bundes eingeführt werden, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs zu steigern.

Der Schienenpersonenverkehr bleibt das Rückgrat der öffentlichen Mobilität. Um den Nahverkehr flächendeckend zu stärken, bedarf es eines Aufwuchses der Regionalisierungsmittel, die auch den fortlaufenden Betrieb des Deutschlandtickets langfristig absichern. Attraktive Bahnhöfe und durchgängige Tickets sollen den Fahrgästen den Zugang zu nachhaltiger Mobilität erleichtern.

Im Fernverkehr betonen die Verbände die Bedeutung eines wettbewerblich ausgestalteten Marktrahmens, um privates Kapital zu mobilisieren und die Angebotsvielfalt zu erhöhen. Der Deutschlandtakt als verbindliches Gesamtkonzept muss zügig umgesetzt und in Etappen konkretisiert werden, um eine effizientere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten zu ermöglichen.

Handlungsbedarf auf allen Ebenen
Die acht deutschen Bahnverbände fordern eine entschlossene Verkehrspolitik, die die Schiene als zentrale Säule der Mobilitätswende etabliert. Nur mit einem klaren politischen Rahmen und verbindlichen Maßnahmen können die ehrgeizigen Verlagerungsziele erreicht werden. Der Ausbau der Schiene ist dabei nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Voraussetzung für die wirtschaftliche Resilienz und die Sicherung der Mobilität in Deutschland.

Die Verbände betonen, dass es jetzt an der Zeit ist, eine zukunftssichere Schieneninfrastruktur zu schaffen, die den Anforderungen von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gerecht wird.

Die Broschüre „Schiene stärken – 3 Kernforderungen zur Bundestagswahl 2025“ ist hier zum Download verfügbar.

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news-5011 Fri, 27 Dec 2024 11:46:18 +0100 E-Mobilität: Beschilderung schließt oft kleine und leichte E-Fahrzeuge von öffentlichen Ladestationen aus! VCD fordert diskriminierungsfreies Angebot /service/presse/pressemitteilungen/e-mobilitaet-beschilderung-schliesst-oft-kleine-und-leichte-e-fahrzeuge-von-oeffentlichen-ladestationen-aus-vcd-fordert-diskriminierungsfreies-angebot Die E-Mobilität in Deutschland krankt nicht nur an zu wenigen erschwinglichen Modellen, sondern auch an fehlenden Lademöglichkeiten. Und viele der vorhandenen Ladesäulen dürfen manche E-Fahrzeuge gar nicht nutzen – nämlich ausgerechnet jene kleinen und leichten E-Mobile, die besonders umweltschonend sind, aber nicht über ein E-Kennzeichen verfügen. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, fordert eine klare und diskriminierungsfreie Kennzeichnung der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Blockierte Ladesäulen und zugeparkte Stellflächen sind für E-Fahrzeug-Nutzer ein tägliches Ärgernis. Damit Falschparken geahndet werden kann, müssen die Stellflächen an den Säulen verkehrsrechtlich sauber gekennzeichnet sein – und hier liegt einiges im Argen. Denn die Beschilderung ist oft widersprüchlich und schließt sogar viele E-Fahrzeuge aus. Ganz gegen ihren Zweck. 

Das Problem: Zusatzzeichen wie das im Elektromobilitätsgesetz (EmoG) geschaffene Symbolbild „Auto mit Stecker“ gelten nur für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen. Elektrische Fahrzeuge der Klasse L6e – bestimmte E-Roller und leichte E-Mobile – haben oft kein E-Kennzeichen und sind somit von der Nutzung dieser Ladepunkte ausgeschlossen. Michael-Müller Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, kritisiert: „Diese Praxis benachteiligt ausgerechnet eine wachsende Gruppe besonders umweltfreundlicher Fahrzeuge, die sogenannten Feinmobile. Und das steht im Widerspruch zum Klimaschutz und zur Verkehrswende.“ 

Die Beschilderungs-Praxis an Ladestationen müsse sich ändern, damit alle Elektrofahrzeuge Zugang erhielten, so Müller-Görnert: „Statt des Zusatzzeichens ‚Auto mit Stecker‘ empfehlen wir das Zusatzzeichen 1050-32 für ‚Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs‘ – das erlaubt es allen Elektrofahrzeugen, unabhängig vom Kennzeichen, beim Laden zu parken; Fahrzeuge ohne E-Antrieb schließt es hingegen aus.“ 

Müller-Görnert ruft die zuständigen Behörden auf, ihre Beschilderung an öffentlichen Ladestationen zu überprüfen und so anzupassen, dass eine diskriminierungsfreie Nutzung für alle E-Fahrzeuge möglich wird. „Das würde die bestehende Ladeinfrastruktur besser nutzbar machen und so nicht nur die Elektromobilität fördern, sondern auch den Klimaschutz voranbringen.“

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news-5007 Thu, 19 Dec 2024 10:02:17 +0100 Studie zeigt erneut: Tempolimits schützen das Klima – es gibt keine Ausreden mehr! /service/presse/pressemitteilungen/studie-zeigt-erneut-tempolimits-schuetzen-das-klima-es-gibt-keine-ausreden-mehr Das Umweltbundesamt hat heute eine Studie zu den Effekten von Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen veröffentlicht. Die Analyse geht von 6,2 Millionen Tonnen weniger CO2 aus, wenn auf Autobahnen Tempo 120 gilt. Bei zusätzlich Tempo 80 auf Landstraßen wären es sogar 7,4 Millionen Tonnen. Auch der Ausstoß von Schadstoffen wie Stickstoffoxiden würde stark abnehmen. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert. Keine andere Einzelmaßnahme bringt so viel für den Klimaschutz wie Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen. Zudem retten sie Menschenleben und sind fast kostenlos zu haben. Die UBA-Analyse beziffert das Klimaschutz-Potenzial bei einem Tempolimit von 120 bzw. 80 km/h auf 7,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht 4,7 Prozent weniger CO2 im Straßenverkehr – ein Riesenschritt. 

Über die Ergebnisse der Studie hinaus wären Tempolimits auch ein Segen für die Verkehrssicherheit – besonders auf Landstraßen. Dort passieren zwei Drittel aller tödlichen Unfälle; die meisten, weil die Autos für die Straßenverhältnisse zu schnell fahren.

Die Zeit für Ausreden ist vorbei. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel; jede Tonne CO2 heizt das Klima auf und beschleunigt die Katastrophe – drei große Fluten gab es in Deutschland allein 2024! Das Recht auf Rasen ist längst zum Anachronismus geworden, seit Jahren spricht sich eine Mehrheit der Bevölkerung für Tempolimits aus. Das muss auch die Politik begreifen. Die nächste Bundesregierung muss der Vernunft Vorrang geben vor der Ideologie.

Hier geht's zur UBA-Studie: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/176_2024_texte_tempolimit.pdf 

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news-5005 Tue, 17 Dec 2024 12:06:31 +0100 Deutschlandticket für 2025 reicht nicht – jetzt dauerhaft sichern! /service/presse/pressemitteilungen/deutschlandticket-fuer-2025-reicht-nicht-jetzt-dauerhaft-sichern Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt, dass Union, Grüne und SPD der vorliegenden Novelle des Regionalisierungsgesetzes (RegG) diese Woche im Bundestag zustimmen wollen. Auch die Zustimmung der Länder im Bundesrat gilt als gesichert. Der VCD fordert, diese Chance jetzt zu ergreifen und das Deutschlandticket im RegG langfristig zu sichern. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, erläutert: Berlin, 17. Dezember 2023. „Die Novelle des Regionalisierungsgesetzes lag lange genug im Bundeskabinett und anschließend im Bundestag. Dabei hätten die Verkehrsverbünde und vor allem die Fahrgäste und Firmen, die das Deutschlandticket als Jobticket anbieten wollen, schon früher Klarheit gebraucht. Mit der Entscheidung, dass die 2023 übriggebliebenen Gelder auch in den Folgejahren genutzt werden können, sollte der Preis zumindest 2025 bei 58 Euro stabil bleiben. 

Um eine erneute Hängepartie zu vermeiden, sollte die Politik jetzt die Chance ergreifen und die Finanzierung des Deutschlandtickets im RegG entfristen. Der Erfolg des Tickets spricht für sich: Die Zahl der Abonnent*innen steigt weiter in Richtung 14 Millionen, das Tarifwirrwarr hat ein Ende und das Klima profitiert von weniger Autofahrten. Eine weitere deutliche Steigerung der Abonnementenzahlen ist durch Jobtickets zu erwarten, wenn endlich Planungssicherheit für die Arbeitgeber*innen herrscht. 

Damit das Deutschlandticket sein volles Potential entfalten kann, muss jedoch auch weiterhin in das Angebot von Bussen und Bahnen investiert werden. Denn das Ticket nützt nur dort, wo es ein ausreichendes Angebot gibt. Der Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV hängt derweil auf dem Abstellgleis fest. Wir schlagen vor, für zusätzliche Investitionen in den öffentlichen Verkehr umweltschädliche Subventionen abzubauen.

Familien und Menschen mit wenig Geld müssen wir entlasten, deshalb fordert der VCD eine bundesweite Regelung für ein Jugend-, Azubi- und Sozialticket für maximal 29 Euro. Kinder bis 14 Jahre sollten den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können. Damit ermöglichen wir mehr Menschen nachhaltige Mobilität und lassen sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Schließlich gilt: je mehr Deutschlandtickets verkauft werden desto geringer ist der staatliche Zuschussbedarf.“  

Hintergrund: Fakten und unsere Position zum Deutschlandticket finden Sie hier.

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news-5004 Mon, 16 Dec 2024 08:46:28 +0100 Bündnis Sozialverträgliche Verkehrswende: Die Zukunft der Automobilindustrie gemeinsam gestalten /service/presse/pressemitteilungen/buendnis-sozialvertraegliche-verkehrswende-die-zukunft-der-automobilindustrie-gemeinsam-gestalten Die Situation in der deutschen Automobilindustrie ist alarmierend. Viele Unternehmen kündigen nach sehr erfolgreichen Jahren mit Rekordgewinnen wegen aktueller Probleme im Wettbewerb Personalabbau und Standortschließungen an. Fehlgeleitete unternehmerische Entscheidungen und eine verschleppte Transformation zur Elektromobilität dürfen jetzt nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Dies gefährdet auch die Akzeptanz für die dringend notwendige Mobilitätswende. Eine sozialverträgliche Mobilitätswende braucht auch eine zukunftsgerichtete deutsche Automobilindustrie. Gleichzeitig gibt es eine gute Zukunft für die Industrie nur mit einem ökologischen Umbau. Die Transformation industrieller Arbeit und Wertschöpfung kann nur erfolgreich sein, wenn die Politik einen klaren Rahmen setzt und gemeinsam mit den Unternehmen den Wandel aktiv gestaltet. 

Das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende sieht dringenden Handlungsbedarf:

1. Unternehmen müssen Modellpolitik anpassen und Standorte erhalten. 

Es wurde versäumt, erschwingliche und ressourcensparende E-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Durch diese verfehlte Modellpolitik der Unternehmen bleiben die Absatzzahlen hinter den Erwartungen zurück, und Standorte sind nicht ausgelastet. Besonders die deutschen und die in Deutschland produzierenden Hersteller müssen dieses Marktsegment gegen die asiatische Konkurrenz behaupten. Das ist eine Investition in ihre Zukunft. Insbesondere kleinere und für alle Einkommensschichten erschwingliche Fahrzeugmodelle müssen in Europa produziert werden. 

Teilweise werden Standorte hierzulande geschlossen und Werke im Ausland neu aufgebaut, wo geringere Umwelt- und Sozialstandards gelten sowie niedrigere Steuern und Löhne gezahlt werden. Das Bündnis spricht sich ausdrücklich gegen ein solches Vorgehen aus. Es gefährdet massiv den Rückhalt in Bevölkerung und Belegschaften für die dringend notwendige Transformation und verlagert Probleme, statt sie zu lösen. 

2. Politik muss kurzfristig unterstützen. 

Statt immer wieder neu über gesetzte Klimaschutzvorgaben zu diskutieren oder technologische Scheinlösungen wie E-Fuels zu propagieren, muss die Politik einen verlässlichen Rahmen gewährleisten. Die Industrie braucht Planungssicherheit. 

Es braucht klare Wegweiser für den Wandel in der Automobilindustrie,, die sowohl die Mobilitätswende, bezahlbare Flotten und Klimaschutz beschleunigen, als auch verunsicherten oder enttäuschten Beschäftigten eine Perspektive bieten: 

  • Eine stärkere CO2-Orientierung steuerlicher Instrumente im KfZ-Bereich fördert den Verkauf verbrauchs- und emissionsarmer Fahrzeuge. Die staatliche Förderung sollte zudem auch am produktions- und transportbedingten CO2-Fußabdruck ausgerichtet werden.
  • Ein soziales Leasing Programm kann ergänzend zum dringend notwendigen Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum E-Mobilität für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich machen. Eine solche Förderung sollte, ähnlich dem Beispiel Frankreichs, an sozialen und ökologischen Kriterien ausgerichtet werden, ohne auf Erwerbstätige beschränkt zu sein. Zudem sollte sie nur für Fahrzeuge gewährt werden, die in Europa hergestellt werden. Parallel dazu ist die Wiederaufnahme von weiteren und ergänzenden Förderprogrammen sinnvoll, etwa für den Kauf von E-Autos für soziale Einrichtungen und Dienste oder zum Kauf von E-Bussen.
  • Ein neues Programm für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur: Der Aufbau der Ladeinfrastruktur muss besonders in ländlichen Regionen sowie für Haushalte mit geringem Einkommen unterstützt werden, sodass weite Teile der Bevölkerung vom Antriebswechsel profitieren. Es braucht zwingend verbindliche Vorgaben für den barrierefreien Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie einfachere Genehmigungsprozesse. 

3. Zentrale politische Aufgaben für die nächste Legislatur 

Für mehr Sicherheit und langfristige, positive Perspektiven für die Automobilindustrie und die zahlreichen Beschäftigten sollte die neue Bundesregierung die folgende Agenda prioritär verfolgen: 

  • Neue Wertschöpfung und Beschäftigung ermöglichen: Durch aktive Industriepolitik zur Ansiedlung neuer Schlüsselbereiche, Transformationsfonds für kleine und mittelständische Unternehmen sowie den Erhalt von Standorten müssen betroffene Regionen und die Zulieferindustrie bei der Transformation unterstützt werden.
  • Weiterbildung intensivieren: Vorhandene Instrumente müssen aktiv eingesetzt und Möglichkeiten zur Qualifizierung stetig weiterentwickelt werden. Ziel muss eine nahtlose Beschäftigung mit vollem Rentenanspruch sein.  

Die notwendige Transformation des Mobilitätssystems kann in ihrer Gesamtheit nur dann gelingen, wenn neben Schlüsselbereichen wie der Finanzierung und dem Ausbau von Schiene und ÖPNV, der Verlagerung von Gütern und der Umgestaltung städtischer Verkehrsräume auch die deutsche Automobilindustrie ihr Potenzial im Bereich nachhaltiger Mobilität ausschöpft und sich sozial, innovativ und zukunftsgerichtet aufstellt. Als geeinte Stimme aus Gewerkschaften, 
Sozial-, Wohlfahrts- und Umweltverbänden sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland spricht sich das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende daher ausdrücklich für eine aktiv gestaltete Transformation der Automobilwirtschaft aus und kritisiert, dass statt der überfälligen Entwicklung zukunftsgerichteter und langfristiger Strategien die Debatte von kurzfristigen Nebelkerzen verzerrt wird.     

Zum Hintergrund: Die ausführliche Position des Bündnisses sozialverträgliche Mobilitätswende kann im Positionspapier (2023) nachgelesen werden. Das Papier beschäftigt sich mit einem wichtigen Teilaspekt einer sozialen und ökologischen Mobilitätswende. Die Handlungsempfehlungen des Bündnisses zu anderen zentralen Themen finden Sie hier 

Das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende bündelt die Expertise aus Gewerkschaften (IG Metall, ver.di, DGB), Sozial-, Wohlfahrts- und Umweltverbänden (VdK, SoVD, AWO, VCD, BUND, NABU) sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), um zusammen die Transformation der Mobilität in Deutschland zu unterstützen. Gemeinsam vertritt das Bündnis viele Millionen Mitglieder und bietet eine Plattform für die Fragestellungen rund um eine soziale und ökologische Mobilitätswende. Das Bündnis wird gefördert und unterstützt durch die Stiftung Mercator. 

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news-5003 Fri, 13 Dec 2024 11:31:02 +0100 Zahl der Verkehrstoten geht erneut nicht zurück – VCD fordert: Tempolimits jetzt! /service/presse/pressemitteilungen/zahl-der-verkehrstoten-geht-erneut-nicht-zurueck-vcd-fordert-tempolimits-jetzt Nach Schätzungen des Statistischen Bundsamts stagniert die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten 2024 auf dem Niveau des Vorjahres. 2023 starben 2.839 Menschen im Verkehr, fast 370.000 wurden verletzt. Damit bleibt es bei 8 Toten und 1.000 Verletzten täglich. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher beim ökologischen Verkehrsclub VCD, ruft die Bundesregierung auf, endlich Tempolimits einzuführen. Deutschland kommt bei der Verkehrssicherheit nicht voran, die Zahl der Verkehrsopfer stagniert seit Jahren. Dabei hatte sich die Ampel-Regierung wie schon ihre Vorgängerin die Vision Zero aufs Banner geschrieben – also Null Verkehrstote und Schwerverletzte als Ziel. Doch es blieb beim Lippenbekenntnis: Das Ziel wurde nicht im Straßenverkehrsrecht verankert, das Tempolimit als wichtigste Maßnahme haben Verkehrsminister Wissing und die FDP vehement blockiert. Kein Wunder also, wenn die Zahl der Toten hoch bleibt.

Jeder Verkehrstote und jeder Schwerverletzte ist einer zu viel. Doch statt Leben und Gesundheit zu schützen, hat das Recht auf Rasen in Deutschland nach wie vor Priorität. Das muss die kommende Bundesregierung endlich ändern – sie muss die Vision Zero ernst nehmen und entsprechend handeln. Das heißt Tempo 120 auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen sowie Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts einführen. Dieser einfache Schritt kann jedes Jahr hunderten Menschen das Leben retten. 

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news-5001 Mon, 09 Dec 2024 13:07:34 +0100 Europaweites Bahn-Ranking: Deutsche Bahn und Flixtrain kaum Mittelmaß – Fahrgäste brauchen günstigere Tickets und mehr Verlässlichkeit /service/presse/pressemitteilungen/europaweites-bahn-ranking-deutsche-bahn-und-flixtrain-kaum-mittelmass-fahrgaeste-brauchen-guenstigere-tickets-und-mehr-verlaesslichkeit Der europäische Dachverband Transport and Environment (T&E) hat 27 Bahnbetreiber in Europa in einem Bahnranking untersucht. Die Deutsche Bahn (DB) belegt darin insgesamt Platz 16 und Flixtrain Platz 20; sie spielen also nicht vorne mit. Bei der Zuverlässigkeit schneiden beide mit den Plätzen 17 (DB) und 23 (Flixtrain) noch schlechter ab. In einzelnen Punkten wie günstigster Anbieter (Flixtrain) oder bestes Buchungserlebnis (DB) liegen die deutschen Eisenbahnunternehmen vorn. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert. Bei den europäischen Bahnen gibt es viel zu verbessern – vor allem bei den in Deutschland tätigen Unternehmen. Dies wird bei Flixtrain und DB deutlich, wenn man auf die Zuverlässigkeit schaut: Beide schneiden mit den Plätzen 17 und 23 (sehr) schlecht ab. Die Betreiber müssen dringend daran arbeiten, in die Spitzengruppe der elf Betreiber mit einer Pünktlichkeitsquote von über 80 Prozent aufzusteigen. Hier führen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die SNCB (Belgien) und die Renfe (Spanien).

Während Flixtrain der günstigste der untersuchten Anbieter ist, kommt die DB nur auf Platz 19. Auch bei den Rabatten und Sondertarifen spielt sie auf Platz 23 nicht an der Spitze der europäischen Bahnen mit. Hier liegen die BDZ (Bulgarien), die CP (Portugal), Hellenic Trains (Griechenland), SJ (Schweden) und die italienischen Betreiber Italo und Trenitalia vorn. Die DB hat also insgesamt kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch wenn sie Rabatte anbietet.

DB und Flixtrain müssen noch eine Schippe drauflegen, um in Punkto Service und Qualität aufzuholen und ein besseres Angebot für Deutschland und Europa bereitzustellen.

Für alle europäischen Bahnen gilt: Bis sie die wachsenden Wünsche nach grenzüberschreitenden Reisen erfüllen können, haben sie noch einen weiten Weg vor sich. Es gibt zu wenige oder gar keine Verbindungen zwischen den europäischen Staaten, und das Buchen mit mehreren Anbietern gleicht oft einer Lotterie – weshalb internationale Bahnreisen viel schwieriger zu planen sind als Flugreisen.

Der VCD fordert den neuen EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas deshalb auf, Wort zu halten – im Europäischen Parlament hatte er versprochen, binnen eines Jahres einen Vorschlag für ein besseres EU-Bahnbuchungssystem vorzulegen. Das braucht es auch, um Bahnfahrten in Europa attraktiver zu machen. Der Ministerrat der EU darf es nicht länger blockieren. Denn nur mit einem besseren Service werden mehr Menschen in Europa die umweltfreundliche Schiene wählen.

Hintergrund: Der europäische Umwelt- und Verkehrsverband Transport & Environment untersuchte in „Mind the Gap! Europäische Eisenbahnbetreiber im Vergleich“ vom 9.12.2024 27 Bahnbetreiber in Europa.

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news-5000 Mon, 09 Dec 2024 11:52:43 +0100 DB-Sparpreise wieder ohne E-Mail am Schalter verfügbar – VCD fordert weitere Verbesserungen /service/presse/pressemitteilungen/db-sparpreise-wieder-ohne-e-mail-am-schalter-verfuegbar-vcd-fordert-weitere-verbesserungen Seit Oktober 2023 hat die Deutsche Bahn (DB) Sparpreis-Tickets an Schaltern nur noch verkauft, wenn Kunden ihre Mailadresse oder Mobilnummer angaben. Der ökologische Verkehrsclub VCD hatte das damals schon kritisiert. Jetzt will die DB Sparpreise an ihren Schaltern wieder ohne E-Mail verkaufen. Der VCD begrüßt das als richtigen Schritt, sieht aber weiteren Änderungsbedarf beim Service der Bahn. Alexander Kaas Elias, bahnpolitischer Sprecher des VCD erläutert. Sparpreise ohne E-Mail oder Mobilnummer kehren zurück, die Ankunftstafeln an Bahnhöfen bleiben. Offenbar merkt die DB langsam, dass sie schlechteren Service und Datenabgabe-Zwang nicht als digitalen Fortschritt verkaufen kann. Dieses Umdenken begrüßen wir – wir haben uns lange dafür eingesetzt und freuen uns über den Erfolg. Gerade von einer Gesellschaft, die zu 100 Prozent dem Bund gehört, erwarten wir, dass sie auch für Kunden ohne Handy und Internetanschluss da ist. Und dass sie sparsam mit den Daten ihrer Fahrgäste umgeht.

Die nun erfolgte Änderung geht dem VCD aber nicht weit genug. Wir fordern, weitere Service-Einschränkungen zurückzunehmen:

  1. Flexpreise müssen flexibel bleiben: Ab dem kommenden Fahrplanwechsel will die DB hohe Stornogebühren auf – ohnehin teurer werdende – Flexpreise erheben. Bisher waren diese vor dem ersten Reisetag gebührenfrei stornierbar. Und so muss es auch bleiben. Sonst verkommt der Begriff „Flexpreis“ zu einem schlechten Witz. Denn bereits jetzt landet die DB laut europäischem Bahnranking von T&E in der Kategorie Rabatte und Sonderpreise nur auf Platz 23 (von 27 Anbietern).
  2. Die Bahncard muss wieder Karte werden: Die Abschaffung der Bahncard als physische Karte war ein Fehler, der Kunden ohne Smartphone und Internet vom Angebot ausschließt. Das trifft vor allem Rentnerinnen und Rentner, die nicht digitalisiert sind. Die DB muss die physische Karte künftig zumindest als Option wieder zur Verfügung stellen (gerne aus einem nachhaltigeren Material als Plastik und als Chipkarte verlängerbar).
  3. Tickets müssen überall verfügbar sein: Die DB ist vielerorts dabei, ihre Ticketautomaten abzubauen. An vielen Bahnhöfen und Haltepunkten können deshalb keine Tickets mehr gekauft werden. Ohne Smartphone mit passender App und gutem Empfang ist man erstmal aufgeschmissen. Dann kann man entweder gar nicht fahren oder muss auf kulantes Zugpersonal hoffen. Dass ist nicht die Bahn, die alle mitnimmt – die Automaten müssen bleiben!

Die DB hat vor einiger Zeit angefangen, Service-Abbau und Daten-Sammelei als digitalen Fortschritt zu verkaufen. Damit stößt sie nicht wenige Kunden vor den Kopf: Alle, die selbst nicht digitalisiert sind; aber auch jene, die sparsam mit ihren Daten umgehen wollen. Der VCD ist sehr für digitale Angebote. Die dürfen aber nicht auf den Ausschluss von Fahrgästen und auf höhere Preise hinauslaufen. Unser Appell an die Bahn: Bleibt flexibel, nehmt alle mit – und sorgt dafür, dass in Euren Zügen das W-LAN funktioniert!

Zum Hintergrund: Der VCD hat beim zuständigen hessischen Datenschutzbeauftragten angefragt, ob der Zwang zur Abgabe der eigenen Daten beim Ticketkauf gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstößt. Leider liegt uns bislang keine Antwort vor.

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news-4991 Thu, 05 Dec 2024 13:00:54 +0100 VCD fordert: Finanzierung der Bahnsanierung nicht gefährden! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-fordert-finanzierung-der-bahnsanierung-nicht-gefaehrden Der Deutschen Bahn sind 2,73 Milliarden Euro für die Infrastruktursanierung zugesagt worden. Doch mit dem Ende der Ampel ist die offizielle Bewilligung durch den Bundestag offen. Die FDP blockiert, und auch die Union betreibt parteitaktische Spiele. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert: Berlin, 5. Dezember 2024. „Wir fordern die Fraktionen im Bundestag auf, keine parteipolitischen Spielchen auf Kosten der Fahrgäste und Steuerzahlenden zu veranstalten. Jede Verzögerung kostet die Bahn Millionen – und das, obwohl sie gleichzeitig jeden Euro gebrauchen kann, um die marode Infrastruktur zu retten. Dass die FDP die Vereinbarung nicht mehr mittragen will, zeigt erneut mangelndes Verantwortungsbewusstsein. Auch CDU und CSU sind voll im Wahlkampfmodus und spielen auf Zeit. Wir appellieren an die Abgeordneten, ihrer Verantwortung gerecht zu werden! Eine bessere Bahn sollte ein Ziel sein, das alle eint.“

Zum Hintergrund: Konkret geht es um den dritten Nachtrag zur Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) III. Die FDP will ihn nicht mehr mittragen, die Union will ihn erst nach der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz angehen.

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news-4990 Thu, 05 Dec 2024 09:47:01 +0100 Fahrradtipps für den Winter: Sicher durch die dunkle Jahreszeit /service/presse/pressemitteilungen/fahrradtipps-fuer-den-winter-sicher-durch-die-dunkle-jahreszeit Es ist kalt, nass und im schlimmsten Fall ist der Radweg vereist. Der Winter kann die Lust am Radfahren schnell vermiesen. Das muss aber nicht sein! Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung können Fahrradliebhaber auch dem ungemütlichsten Wetter trotzen. Der ökologische Verkehrsclub VCD gibt fünf Tipps für sicheres Radeln im Winter:
  • Kleidung: Wer sich bei kaltem Wetter zu warm anzieht, friert schneller. Schnelles Aufwärmen, gefolgt von schnellem Abkühlen des Körpers, macht anfällig für Infekte. Eine dünnere, atmungsaktive, aber winddichte Bekleidung ist deshalb empfehlenswert. An regnerischen Tagen reicht zudem ein Regenponcho oder auf längeren Strecken Regenjacke und -hose.
     
  • Reifen: Winterradler sollten mit den richtigen Reifen fahren. Entscheidend für gute Haftung ist nicht das Profil, sondern die Gummimischung. Dazu geben die Fahrradwerkstätten Expertenauskunft. Zu beachten ist: Auch hochwertige Reifen altern schnell, deshalb sollten sie vor jedem Winter überprüft werden. Mit weniger Luftdruck wird die Haftung noch einmal erhöht. Bei Glätte gilt: Spikes sind kein Muss, erhöhen jedoch deutlich die Bodenhaftung.
     
  • Beleuchtung: Gut funktionierendes Licht ist entscheidend für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Ein fest angebrachtes Fahrradlicht vorn ist Standard, entweder als Dynamo oder per Batterie- bzw. Akku betrieben. Reflektoren am Vorder- und Hinterrad bzw. Reflexstreifen auf den Reifen sorgen zusätzlich dafür, besser gesehen zu werden.
     
  • Wartung: Ein Fahrrad-Wintercheck ist obligatorisch. Bewegliche Teile wie Ketten und Zahnkränze sollten in der kalten Jahreszeit häufiger geschmiert werden. Auch die Bremsen müssen optimal eingestellt sein, da der Bremsweg bei Nässe deutlich länger ist. Also: Bremsen überprüfen und Bremsbeläge bei Bedarf auswechseln.
     
  • Elektrorad-Fahrer*innen sollten ein paar Dinge beim Akku beachten. Bei Temperaturen unter zehn Grad verliert er an Kapazität ? die Reichweite verringert sich dadurch um bis zu 40 Prozent. Der VCD rät, den Akku nach jeder Fahrt im Winter abzunehmen und ins Büro oder die Wohnung mitzunehmen. Es empfiehlt sich zudem, den Akku in Dämmstoffe wie Neopren einzupacken, denn auch während der Fahrt ist er der Kälte ausgesetzt. Wird das Elektrorad über den Winter eingelagert, muss der Abstellraum wärmer als zehn Grad sein. Andernfalls sollte der Akku abgenommen und warm gelagert werden. 
  • Kurz zusammengefasst: Die richtige Kleidung und Ausrüstung sowie ein gut gewartetes Fahrrad helfen, gesund und gemütlich durch den Winter zu radeln. Wer noch etwas zusätzliche Motivation gebrauchen kann: Auf der Seite Frostpendeln.de können Radfahrer*innen alle Streckenkilometer eintragen, die sie zwischen November und Februar zurücklegen. Alle gesammelten Strecken werden zusammengezählt und machen auf diese Weise eindrucksvoll sichtbar, wie viele Menschen auch im Winter Radfahren. Ein Signal an die Politik: Es ist wichtig, für die nötige Infrastruktur zu sorgen und Radwege genauso konsequent von Schnee und Laub zu räumen wie Straßen für den Autoverkehr.

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    news-4988 Mon, 02 Dec 2024 11:43:39 +0100 Ausverkauf von Bahnflächen beenden! Warum das AEG nicht gelockert werden darf /service/presse/pressemitteilungen/ausverkauf-von-bahnflaechen-beenden-warum-das-aeg-nicht-gelockert-werden-darf Der Verkehrsausschuss des Bundestages beschäftigt sich heute mit der Frage, ob die Sicherung von Flächen für die Bahnen im Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) gelockert werden soll. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert, dass Bahnflächen bundesweit streng geschützt bleiben müssen gegenüber Einzelinteressen von Immobilienwirtschaft und Kommunen. Sie sind für den künftigen Bedarf zu sichern, sei es für Abstellanlagen oder für zu reaktivierende Strecken. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, kommentiert: „Lange Zeit war es ein Modell der Deutschen Bahn (DB), vermeintlich nicht mehr benötigte Flächen entwidmen zu lassen und teuer zu verkaufen. Mittlerweile zeigt sich, dass die Bahn händeringend Flächen sucht, um Strecken zu reaktivieren oder um Züge z.B. über Nacht abstellen zu können. Teilweise fahren Züge nachts viele Kilometer leer durch die Gegend, weil Abstellgleise fehlen. In manchen Fällen können Strecken nicht reaktiviert werden, weil Teilabschnitte entwidmet wurden und mittlerweile Immobilien darauf stehen. 

    Die Klarstellung in § 23 AEG, dass die Bahninfrastruktur im überragenden öffentlichen Interesse liegt, kollidiert mit Interessen von Bauherren, die teils jahrelang die Errichtung von Immobilienprojekten auf Bahnflächen geplant haben, ohne diese vorher zu erwerben. Der VCD fordert den deutschen Bundestag auf, den laut werdenden Forderungen von Städten, Gemeinden und der Immobilienwirtschaft zu widerstehen. Die Politik darf die gerade erreichte Sicherung von Flächen im AEG nicht zurücknehmen, sondern muss die Schiene stärken, damit diese ihren grundgesetzlichen Auftrag erfüllen kann. Dies war eine dringende Empfehlung der Experten der Beschleunigungskommission Schiene, in der auch der VCD vertreten war. Damit künftig Klarheit über die benötigten Bahnflächen herrscht, müssen der künftige Bedarf an Abstellflächen und Flächen für Ausbau und Reaktivierung sowie die Kriterien hierfür ermittelt und transparent dargestellt werden.  Die Abgeordneten dürfen eine ausreichende und bundesweit funktionierende Bahninfrastruktur nicht leichtfertig Einzelinteressen von Immobilienbranche und Kommunen opfern. Der Ausverkauf der Bahnflächen in Deutschland muss ein Ende haben.“

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    news-4980 Sun, 01 Dec 2024 10:26:00 +0100 Endspurt im Bundestag – was das Parlament noch vor der Weihnachtspause tun muss, um ein verkehrspolitisches Chaos zu verhindern /service/presse/pressemitteilungen/endspurt-im-bundestag-was-das-parlament-noch-vor-der-weihnachtspause-tun-muss-um-ein-verkehrspolitisches-chaos-zu-verhindern Morgen beginnt die vorletzte Sitzungswoche des Bundestages vor dem Jahreswechsel. Zehn Tage bleiben den Abgeordneten noch, wegweisende Entscheidungen zu treffen – denn nach der Weihnachtspause beginnt die heiße Wahlkampfphase, Ende Februar dann eine mutmaßlich schwierige Regierungsbildung. Solange kann der Verkehrssektor nicht warten, entscheidende Weichen müssen vorher gestellt werden, sagt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Und hat konkrete Vorschläge für die Politik. „Mit dem Bruch der Ampel, dem Wahlkampf und der erzwungenen Gesetzgebungspause droht dem Verkehrssektor eine Hängepartie. Wichtige Projekte könnten scheitern, wenn sie nicht zügig entschieden werden. Vor allem dem Regionalverkehr und der Bahn drohen Chaos. Der VCD fordert den Bundestag deshalb auf, die letzten Sitzungstage vor der Weihnachtpause zu nutzen, um Fakten zu schaffen: 

    1. Das Parlament muss das Deutschlandticket langfristig sichern – über das Jahr 2025 hinaus. Dazu muss dessen Finanzierung in einem ersten Schritt noch dieses Jahr im Regionalisierungsgesetz (RegG) verankert werden – sonst können die verbliebenen Gelder aus dem Vorjahr nicht ausgezahlt werden. Es droht eine Finanzierungslücke, die manches Verkehrsunternehmen zu einem Ausstieg aus dem Ticketverbund veranlassen könnte. Die vorliegende Novelle des RegG sieht die überjährige Finanzierung bereits vor, so dass mit ihr wenigstens die Übertragung der Restmittel von 2023 möglich wäre. Der Text sollte aber noch so geändert werden, dass das Ticket über 2025 hinaus finanziert wird. Das Deutschlandticket ist ein essenzieller Teil der Verkehrswende und darf nicht der parteipolitischen Taktiererei zum Opfer fallen. Wir fordern alle demokratischen Fraktionen auf, verantwortungsbewusst zu handeln!
       
    2. Eine aktuelle Studie belegt, dass sich ein Drittel der Bevölkerung von Bus und Bahn abgehängt fühlt. Das Angebot muss also besser werden – und das geht nur mit Geld vom Bund. Denn bereits jetzt werden viele Angebote ausgedünnt, weil die Mittel fehlen. Der VCD fordert eine Angebotsoffensive, von der vor allem der ländliche Raum und die Stadtränder profitieren. Der Bund muss rasch eine sichere Finanzierung dafür auf die Beine stellen: Der Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV muss in trockene Tücher. Neben verbindlichen Mindestbedienstandards soll darin auch die Finanzierung eines besseren Bus- und Bahnangebots geregelt werden.
       
    3. Das deutsche Schienennetz ist in einem erbärmlichen Zustand; die lange verzögerte Sanierung, insbesondere der Hochleistungskorridore, hat gerade erst begonnen. Sie darf jetzt nicht ins Stocken geraten! Um sie wie geplant und ohne Verzögerung umsetzen zu können, müssen alle bereits zugesagten Haushaltsmittel bereitstehen. Die Sanierung darf nicht daran scheitern, dass aus parteitaktischen Gründen keine Freigabe im Haushaltsausschuss erfolgt oder Vereinbarungen nicht unterzeichnet werden. Dafür braucht es jetzt verbindliche Lösungen. Mittelfristig muss eine überjährige und ausreichende Finanzierung der Schiene mittels eines Fonds – z.B. nach Österreichischem oder Schweizer Vorbild – die kontinuierliche Sanierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur garantieren.

    Im amtierenden Bundestag sind die Mehrheiten für die genannten Projekte grundsätzlich vorhanden – unklar ist, wie das nach der Wahl aussieht. Deshalb ist jetzt, in den kommenden zehn Sitzungstagen, die vielleicht letzte Gelegenheit, die Weichen richtig zu stellen: Für ein Deutschlandticket auf solider Finanzbasis; einen zuverlässigen ÖPNV auch auf dem Land; eine pünktliche und zukunftsfähige Bahn.

    Der VCD appelliert an die Abgeordneten, den Wahlkampfmodus für die nächsten zwei Sitzungswochen auszuschalten – und gemeinsam das Richtige zu tun!“

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    news-4967 Wed, 13 Nov 2024 15:46:34 +0100 VCD zu Söder-Plänen: Deutschlandticket verteidigen! Bundestag muss langfristigen Bestand sicherstellen /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zu-soeder-plaenen-deutschlandticket-verteidigen-bundestag-muss-langfristigen-bestand-sicherstellen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will das Deutschlandticket nicht weiter finanzieren. Er fordert die Abschaffung, solange der Bund die Kosten nicht allein übernimmt. Ein Affront für Millionen klimabewusste Kunden, kritisiert Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn und ÖPNV beim ökologischen Verkehrsclub VCD. Keine zwei Monate, nachdem die Länder eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket beschlossen haben, will Ministerpräsident Söder ihm jetzt den Todesstoß versetzen. Ein fataler Vorstoß zum Schaden der Verkehrswende und ein Affront für bis zu 13 Millionen Menschen, die mit dem Ticket klimabewusst unterwegs sind. 

    Fadenscheinig ist Herrn Söders Ankündigung, Bayern wolle die eingesparten Mittel in Bus und Bahn investieren – aller Voraussicht nach würden sie im allgemeinen Haushalt verschwinden. Zweck der Forderung scheint uns vielmehr zu sein, eines der wenigen erfolgreichen Ampel-Projekte aus Wahlkampfgründen zu sabotieren. 

    Um das Deutschlandticket zu retten, muss der Bundestag es langfristig sichern – noch vor den kommenden Wahlen. Dazu kann er die vorliegende Novelle des Regionalisierungsgesetzes nutzen. Sie erlaubt es, zumindest die übriggebliebenen Mittel aus 2023 in das Ticket zu stecken. Andernfalls droht schon 2025 die nächste Preiserhöhung, weil das Geld für 2024 nicht reicht. 

    Außerdem muss das Ticket per Gesetz dauerhaft etabliert werden. Wenn dies nicht geschieht, droht ihm Ende 2025 das Aus. Eine Bankrotterklärung für die Verkehrspolitik, von der keine Partei profitieren würde – auch nicht die CSU.

    Zum Hintergrund: In Sachen ÖPNV ist Bayern fast Schlusslicht in Deutschland. Laut einer Analyse des Bundesinstituts für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) steht das Bundesland bei der Haltestellen- und Abfahrtendichte an vorletzter Stelle.

    Die Argumente des VCD für den Erhalt des Deutschlandtickets als 49-Euro-Ticket finden sie hier.

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    news-4968 Wed, 13 Nov 2024 08:08:00 +0100 VCD und DUH fordern Münchner Stadtrat auf, Dieselfahrverbot auf Euro-5-Fahrzeuge auszudehnen /service/presse/pressemitteilungen/vcd-und-duh-fordern-muenchner-stadtrat-auf-dieselfahrverbot-auf-euro-5-fahrzeuge-auszudehnen Die Landeshauptstadt München plant endlich die längst überfällige Fortschreibung des Luftreinhalteplans, inklusive zusätzlicher Fahrverbote für Euro-5-Diesel. Dies hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) bereits im März 2024 angeordnet. Am 22. Oktober 2024 hatte zuletzt das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde der Stadt München gegen das Urteil des Bayerischen VGH abgewiesen. Am 27. November 2024 berät nun der Münchner Stadtrat über die rechtskonforme Umsetzung dieses Beschlusses. Die Ausdehnung des bestehenden Dieselfahrverbots auf Euro-5-Fahrzeuge ist notwendig, um endlich nach 15 Jahren Grenzwertüberschreitung des gesundheitsschädlichen Dieselabgasgifts Stickstoffdioxid wenigstens die alten Grenzwerte einzuhalten.

    Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), kommentiert: „Seit 15 Jahren wird den Menschen in München ihr Recht auf Saubere Luft verweigert. Sowohl der damalige Ministerpräsident Seehofer wie der jetzige Münchner Oberbürgermeister Reiter bewiesen eindrücklich, dass ihnen die Gewinnmaximierungsinteressen ihrer Dieselkonzerne BMW und Audi wichtiger sind als die Gesundheit der Münchner Bürgerinnen und Bürger. Ich fordere Oberbürgermeister Reiter und den Stadtrat auf, nach höchstrichterlicher Bestätigung der Gerichtsentscheidung die bestehenden Dieselfahrverbote auf Euro-5-Diesel-Fahrzeuge schnellstmöglich auszudehnen.

    Christoph von Gagern, Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) Kreisverband München: „Endlich soll das in Kraft treten, was im ursprünglichen Vergleich zum Luftreinhalteplan München vorgesehen war: eine zweite Stufe mit schärferen Einschränkungen – anderthalb Jahre später als ursprünglich vorgesehen. Diese verlorene Zeit für eine Verbesserung der Luftqualität in München und für das längst überfällige Einhalten der Grenzwerte hat Oberbürgermeister Reiter zu verantworten, zusammen mit den Teilen des Stadtrats, die seine Linie unterstützt haben. Damit muss jetzt Schluss sein!"

    Hintergrund:

    In dem seit 2012 andauernden Rechtsstreit um Saubere Luft in München hatten sich der VCD, die DUH und die Landeshauptstadt München am 6. Oktober 2022 auf einen Vergleich geeinigt, dessen Herzstück das dreistufige Konzept für Dieselfahrverbote ist. Der Vergleich trat nach Beschluss des Münchner Stadtrates in Kraft. Nachdem die 8. Fortschreibung des Luftreinhalteplans der Landeshauptstadt München mit allen im Vergleich enthaltenen Maßnahmen in Kraft getreten ist, haben der VCD sowie die DUH ihre jeweiligen Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof sowie dem Bayerischen Verwaltungsgericht München am 28. Dezember 2022 für erledigt erklärt.

    Am 26. Juli 2023 hat der Münchner Stadtrat eine Anpassung der 8. Fortschreibung des Luftreinhalteplans und eine Abschwächung des Stufenplans für Diesel-Fahrverbote beschlossen. Die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung von DUH und VCD eingebrachten Argumente wurden ignoriert und die Anpassung vom Stadtrat am 28. September 2023 in Kraft gesetzt. Daraufhin hatten VCD und DUH im Oktober 2023 erneut Klage eingereicht. Dieser Klage hat der Verwaltungsgerichtshof stattgegeben und ausgeführt, dass sich die Stadt nur zwischen zonalen und streckenbezogenen Fahrverboten für Diesel der Abgasstufe 5/V entscheiden könne.

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