VCD Pressemitteilung https://www.vcd.org/ Pressemitteilungen des VCD (Verkehrsclub Deuschland) de_DE VCD Thu, 13 Nov 2025 16:13:44 +0100 Thu, 13 Nov 2025 16:13:44 +0100 TYPO3 EXT:news news-5518 Thu, 13 Nov 2025 09:50:17 +0100 Sanierung statt Straßenbau! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-bundeshaushalt-sanierung-statt-strassenbau In Hinblick auf die für heute geplante Entscheidung im Haushaltsausschuss des Bundestages fordert Christiane Rohleder, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD: „Für die Sanierung maroder Brücken, Straßen und Schienen muss das nötige Geld zur Verfügung gestellt werden. Es ist das absolut falsche Signal, zusätzliche Mittel für den Aus- und Neubau von Fernstraßen auszugeben, während die vorhandene Infrastruktur zu verrotten droht.“  

Bundesverkehrsminister Schnieder will für den Ausbau des Straßennetzes Geld aus anderen Projekten umschichten. Eine rückwärtsgewandte Haltung, kritisiert der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert: „Minister Schnieder will selbst solche Autobahnprojekte umsetzen, deren Nutzen zweifelhaft ist und deren erwartbare Baukosten ins Unermessliche steigen. Das ist überflüssig – Deutschland hat bereits eines der dichtesten Straßennetze in Europa.“ Das Problem sei vielmehr, dass das Straßen- wie Schienennetz zunehmend zerbröckelt. 

Zahlreichen Brücken drohe die Sperrung und Bahnstrecken könnten nur eingeschränkt genutzt werden, weil in der Vergangenheit bei Sanierung und Erhalt gespart wurde, so Rohleder: „Wir fordern den Haushaltsausschuss deshalb auf, keine zusätzlichen Gelder für neue und breitere Straßen bereitzustellen. Das ginge zulasten der dringend notwendigen Sanierung. Priorität hat, das Verkehrsnetz wieder auf Vordermann zu bringen, um so Mobilität für alle zu sichern.“ Dazu gehörten auch Aus- und Neubau im Schienennetz, um den Deutschlandtakt auf den Weg zu bringen.

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news-5516 Mon, 10 Nov 2025 14:09:03 +0100 VCD: Kein Foul gegen den Bahn-Fernverkehr – beschlossene Förderung bereitstellen! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-kein-foul-gegen-den-bahn-fernverkehr-beschlossene-foerderung-bereitstellen Anfang November hatte das Bundesverkehrsministerium kurzerhand Zuschüsse in Höhe von 105 Millionen Euro gestrichen, die für Fernzüge die Schienenmaut absenken sollten. (Trassenpreisförderung) – obwohl das Geld im kürzlich verabschiedeten Bundeshaushalt für 2025 bereitsteht. Die Bahnunternehmen hatten die Förderung fest eingeplant, nun fehlt sie ihnen im Betrieb. Hierdurch drohen Preiserhöhungen oder Einschränkungen im Angebot.  

Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert den Haushaltsausschuss des Bundestags auf, die bereits beschlossenen Zuschüsse in Höhe von 105 Millionen Euro in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch freizugeben und noch vor Jahresende auszuzahlen. Nur so können Bahnunternehmen die Preise im Fernverkehr stabil halten und alle Strecken weiter bedienen – Verlässlichkeit sei jetzt entscheidend!

Matthias Kurzeck, VCD-Bundesvorsitzender: „Der Haushaltsausschuss setzt den Rotstift bei der umweltfreundlichen Bahn an, um einen vergleichsweise geringen Betrag einzusparen, während vom Bund gleichzeitig drei Milliarden für neue Fernstraßen zur Verfügung gestellt werden. Die kürzlich vorgelegte Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene des Bundesverkehrsministeriums wird mit dieser Hauruckaktion direkt wieder ad absurdum geführt.“

Dr. Christiane Rohleder, neu hinzugewählte Bundesvorsitzende des VCD: „Eine Verschiebung der Förderung ins nächste Jahr käme einer Kürzung für 2025 gleich. Bei der Bahn zu sparen und gleichzeitig Milliarden in neue Autobahnen zu investieren, ist fatal für den Klimaschutz. Die Bundesregierung darf das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Politik sollte verlässlich sein. Wer zugesagte Mittel kurzfristig infrage stellt, verspielt Vertrauen und bringt die Bahnunternehmen in eine schwierige Lage.“

Zur VCD-Resolution.

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news-5514 Sun, 09 Nov 2025 13:47:26 +0100 Christiane Rohleder zur neuen VCD-Bundesvorsitzenden gewählt – VCD fordert Auszahlung der zugesagten Förderung für den Eisenbahn-Fernverkehr /service/presse/pressemitteilungen/christiane-rohleder-zur-neuen-vcd-bundesvorsitzenden-gewaehlt-vcd-fordert-auszahlung-der-zugesagten-foerderung-fuer-den-eisenbahn-fernverkehr Die Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des ökologischen Verkehrsclubs VCD hat Dr. Christiane Rohleder heute zur neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Rohleder, bis Mai dieses Jahres Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, führt den Verband künftig gemeinsam mit Matthias Kurzeck, der seit 2022 im Amt ist. Zudem verabschiedete die BDV eine Resolution, die Verkehrsminister Schnieder zu einer Auszahlung der Trassenpreisförderung für den Fernverkehr der Bahn aufruft.  

Dr. Christiane Rohleder ist neue Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Bei einer vorgezogenen Neuwahl auf der BDV an diesem Wochenende erhielt sie 93 Prozent der Stimmen. Anlass der Wahl war der Rücktritt der langjährigen Vorsitzenden Kerstin Haarmann, die ihr Amt aus Zeitgründen niederlegte. Matthias Kurzeck bleibt als Bundesvorsitzender im Amt. Der VCD dankt Kerstin Haarmann herzlich für die gute Zusammenarbeit und ihr großes Engagement, mit dem sie den Verband in den vergangenen Jahren geprägt und mitgestaltet hat.

Einstimmig verabschiedeten die Delegierten eine Resolution mit Aufforderung an Bundesverkehrsminister Schnieder, die bisher zurückgehaltene Förderung zur Absenkung der Schienenmaut (Trassenpreisförderung) für den Eisenbahn-Fernverkehr unverzüglich auszuzahlen.

Die neue Bundesvorsitzende Christiane Rohleder war bis zum Regierungswechsel Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und hat sich dort für Klimaschutz im Verkehr eingesetzt – unter anderem war sie an den EU-Regelungen zum Verbrenner-Aus beteiligt. Zuvor hat sie sich im Bundesverbraucherschutzministerium bereits vor vielen Jahren für mehr Fahrgastrechte bei der Bahn stark gemacht. Dieses Engagement will Rohleder nun beim VCD fortsetzen: „Der Verkehr hinkt beim Klimaschutz noch deutlich hinterher. Daher freue ich mich, als Bundesvorsitzende des VCD dazu beizutragen, dass die Verkehrswende gelingt", sagte sie bei Ihrer Antrittsrede vor den Delegierten.

Ein Schwerpunkt Ihre Arbeit werde die Bahn sein: „Die Bahn ist ein großartiges Verkehrsmittel. Damit man das auch wieder spürt, müssen die Interessen der Fahrgäste endlich wieder ins Zentrum rücken“, so Rohleder. Die DB werde nicht profitabler, wenn sie das Angebot verschlechtere und damit Kunden vergraule. „Als ersten Schritt muss die Bahn wieder eine bezahlbare Familienreservierung anbieten. Und sie muss wieder zuverlässig werden. Das ist mein Ziel, und das möchte ich stark machen.“

Sie tritt auch für einen starken ÖPNV ein: „Nur wer gute Alternativen hat, kann auch gerne auf ein Auto verzichten oder dieses öfter mal stehenlassen." 

Über ihre beruflichen Erfahrungen hinaus ist ihr eine ökologische und sichere Mobilität auch ein persönliches Anliegen: "Ich erlebe selbst, wie gefährlich es sein kann, mit dem Rad über eine Kreuzung zu fahren oder wenn plötzlich eine Autotür geöffnet wird. Radfahren muss sicher sein und Verkehrstote dürfen nicht mehr hingenommen werden. Besonders wichtig ist, dass Kinder sicher zur Schule kommen, egal ob mit dem Rad oder zu Fuß." 

Zur Person: Christiane Rohleder ist im Saarland aufgewachsen. Sie studierte Rechtswissenschaften in Bochum und Regensburg und promovierte im Jahr 2000 zum Sexualstrafrecht. Ab 2003 war sie für verschiedene Ministerien tätig, zuletzt von September 2021 bis 2025 als Staatssekretärin im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium, von 2016 bis 2021 im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz und davor im Bundesverbraucherschutzministerium, wo sie mehrere Jahre im „Verbraucherschutz in der Informationsgesellschaft sowie in den Bereichen Verkehr und Energie“ tätig war. Rohleder lebt heute im Brandenburgischen Bad Belzig, ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn.

Zum Hintergrund: Die einstimmig verabschiedete Resolution zur Trassenpreisförderung können Sie hier herunterladen.

 

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news-5513 Sat, 08 Nov 2025 14:14:33 +0100 Wechsel im VCD-Bundesvorsitz – Kerstin Haarmann gibt Amt ab /service/presse/pressemitteilungen/wechsel-im-vcd-bundesvorsitz-kerstin-haarmann-gibt-amt-ab Kerstin Haarmann legt nach sieben Jahren als ehrenamtliche Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD aus beruflichen Gründen ihr Amt nieder. Das erklärte Haarmann heute zu Beginn der Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des VCD, die an diesem Wochenende online stattfindet. Haarmanns Nachfolgerin soll von der BDV am Sonntag gewählt werden.  

Kerstin Haarmann, sieben Jahre lang Bundesvorsitzende des VCD, hat heute vor der BDV ihren Rücktritt erklärt. Ihre beruflichen Aufgaben ließen die ehrenamtliche Arbeit nicht länger zu. Haarmann bedankte sich bei den Delegierten für das Vertrauen und sagte in ihrem Rückblick: „Ich habe den VCD sehr gerne vertreten. Er leistet wichtige Grundlagenarbeit für die nachhaltige Mobilität. So haben wir zum Beispiel ein Bundesmobilitätsgesetz erarbeitet, das sich konsequent an den Interessen der Menschen ausrichtet. Es sieht etwa endlich eine integrierte Planung der Bundesverkehrswege auf Strasse und Schiene vor.“ 

Als derzeit wichtige Schwerpunkte des VCD nannte Haarmann die laufende Verkehrssicherheits-Aktion, die bundesweit das gefährliche Gehwegparken reduzieren soll, oder den Einsatz des Verbands für den Erhalt der Familienreservierung bei der DB.

Weiter im Amt bleibt der Co-Vorsitzende des VCD, Matthias Kurzeck. Er dankte Haarmann für ihr kompetentes Engagement, ihren großen zeitlichen Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit: "Gemeinsam haben wir den VCD intern und nach außen vorangebracht. Durch Kerstin Haarmann konnten wir als Verband die Fahrgastinteressen in verschiedenen Fachgremien versiert vertreten, zum Beispiel in der Beschleunigungskommission Schiene oder dem Sektorbeirat der DB InfraGO. Neue Aktionen für die vielen Aktiven vor Ort, etwa zu sicheren Schulwegen oder zum Gehwegparken, hat der Bundesvorstand in ihrer Amtszeit initiiert."

Kurzeck wandte den Blick nach vorne: "Ich freue mich auf eine neue Co-Vorsitzende, es gibt viel zu tun für die Verkehrswende. Der aktuelle Streit um die Trassenpreisförderung zeigt – es wird immer wichtiger, die Bundesregierung zu mehr Einsatz für die umweltfreundliche Schiene zu bewegen. Und unseren Aktiven wollen wir noch bessere Materialien und Ideen für eigene Aktionen zur Verfügung stellen."

Die Wahl zu Haarmanns Nachfolge findet am Sonntagvormittag statt.

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news-5501 Thu, 23 Oct 2025 08:49:28 +0200 EU muss bei CO2-Vorgaben für Neuwagen hart bleiben /service/presse/pressemitteilungen/eu-muss-bei-co2-vorgaben-fuer-neuwagen-hart-bleiben Diese Woche diskutiert die europäische Politik auf mehreren Ebenen über die Zukunft der Autoindustrie. Im Visier stehen dabei die CO2-Vorgaben für Neufahrzeuge, die vor allem von deutscher Seite unter Beschuss sind. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist klar: Die CO2-Vorgaben für Neufahrzeuge sind eines der wirksamsten Instrumente, den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Statt die Vorgaben abzuschwächen, sollte Europa Technologieklarheit schaffen und damit die Planungssicherheit für die Autoindustrie sowie das Vertrauen in die E-Mobilität stärken.  

Seit 2012 reguliert die EU den CO2-Ausstoß von Neuwagen. In der Folge stoßen Neuwagen heute deutlich weniger CO2 aus und verbrauchen auch weniger Sprit. Für Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, ist diese Gesetzgebung eine Erfolgsgeschichte: „Sie ist eines der zentralen Instrumente, um den Verkehrssektor zu dekarbonisieren. Ohne die gesetzlichen Vorgaben wären wir bei der Elektromobilität nicht so weit wie heute. Deshalb: Jetzt die Vorgaben aufzuweichen hieße, das Rad in Europa wieder zurückzudrehen.“

Für Haarmann ist das Rennen um die künftige Antriebsform längst entschieden: „Weltweit legen E-Autos enorm zu. Das Wachstum hat sich dieses Jahr deutlich beschleunigt, auch in Europa. Viele Länder zeigen: Mit einer konsistenten Politik, die klaren Zielen folgt und wirksame Rahmenbedingungen setzt, setzen Elektroautos sich durch – auch wenn die deutsche Politik das teilweise immer noch nicht wahrhaben will“. 

Der VCD fordert deshalb kluge steuerliche Maßnahmen, die den Umstieg aufs Elektroauto fördern, wo immer möglich; außerdem einen zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur und ein Bonus-Malus-System bei der Kfz- und Zulassungssteuer. Auch intelligente Abschreibungsregeln bei gewerblichen Flotten habe den Absatz von E-Autos in vielen Ländern angekurbelt.

„Wer klare Ziele formuliert und sie konsequent verfolgt, schafft Planungssicherheit für die Industrie und stärkt das Vertrauen in die Elektromobilität“, erläutert Haarmann. „Deutschland sollte sich an den Vorreiter-Ländern orientieren und mit effektiven Maßnahmen für echten Fortschritt sorgen.“ 

Keine Lösung sieht der VCD in den von Industrie und Teilen der Politik geforderten „Flexibilitäten“ – also der Zulassung mit E-Fuels betriebener Plug-In-Hybriden und Range-Extender-Autos über 2035 hinaus. „Diese Technologien und Kraftstoffe sind eine Mogelpackung“, kritisiert Haarmann. Plug-In-Hybride verursachten rund fünfmal mehr CO2 als angegeben. Range-Extender aus europäischer Produktion seien Fehlanzeige, der Umweltnutzen von Biosprit und E-Fuels zweifelhaft. „Gut, dass Frankreich und Spanien nicht auf die Nebelkerzen hereinfallen und diese Technik klar ablehnen.“ 

Zum Hintergrund: Die VCD-Stellungnahme zur Revision der CO2-Vorgaben für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge können Sie hier herunterladen.

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news-5499 Mon, 20 Oct 2025 08:26:09 +0200 VCD ruft dazu auf, Engstellen durch parkende Autos zu melden /service/presse/pressemitteilungen/vcd-ruft-dazu-auf-engstellen-durch-parkende-autos-zu-melden Vielerorts behindern zugeparkte Gehwege Fußgängerinnen und Fußgänger beim Durchkommen und sind vor allem für Rollstühle und Kinderwagen ein Problem. Deshalb ruft der ökologische Verkehrsclub VCD Bürgerinnen und Bürger dazu auf, enge und gefährliche Gehwegabschnitte über ein Online-Tool zu melden. Die Mitmach-Aktion startet am Montag, den 20. Oktober. Die gesammelten Meldungen werden nach Abschluss der Aktion in einer Online-Karte veröffentlicht, um Risiken sichtbar zu machen, kommunale Verantwortliche zu informieren und den Druck auf Politik und Verwaltung zu erhöhen.  

Gehwege sind für Menschen da – nicht für Autos. Dennoch werden sie vielerorts von parkenden Fahrzeugen blockiert, sodass kaum noch Platz für Zufußgehende, Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen bleibt. Der VCD will das ändern und ruft mit seiner Mitmach-Aktion „Freie Gehwege“ dazu auf, gefährlich enge Gehwegabschnitte zu melden. 

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, erläutert: „Wenn Gehwege zugeparkt sind, wird das zur echten Gefahr – besonders, wenn man auf die Straße ausweichen muss, weil man mit dem Rollstuhl, dem Rollator oder dem Kinderwagen unterwegs ist. Auch Kinder mit Fahrrad, die bis acht Jahren auf dem Gehweg fahren müssen, sind gefährdet. Jede Meldung hilft, Druck auf die Kommunen aufzubauen und sichere Wege für alle zu schaffen.“

Über ein Online-Formular können Bürgerinnen und Bürger Orte eintragen, an denen regelmäßig Fahrzeuge auf dem Gehweg parken und das Durchkommen erschweren. Die gemeldeten Stellen werden auf einer Online-Karte sichtbar gemacht und vom VCD an die zuständigen Kommunen weitergegeben – mit der Aufforderung, Maßnahmen zu prüfen und das Gehwegparken dort zu unterbinden. Ziel ist es, Gehwege wieder sicher und barrierefrei nutzbar zu machen.

Die Aktion unterstützt damit zentrale Ziele der Verkehrswende – wie die Vision Zero, ein aktives Parkraummanagement und die Umsetzung der nationalen Fußverkehrsstrategie. Müller-Görnert: „Mit den gesammelten Erkenntnissen schaffen wir eine starke Grundlage, um Missstände sichtbar zu machen und politische Veränderungen anzustoßen. Denn freie und sichere Gehwege sollten selbstverständlich sein – für Kinder, Ältere, Rollstuhlfahrer*innen und alle, die zu Fuß unterwegs sind.“

Zum Hintergrund: Das Online-Formular zum Melden enger Gehwege finden Sie hier, nähere Informationen zum Thema hier. Den rechtlichen Rahmen haben wir hier zusammengefasst

Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Parken auf Gehwegen nur in Ausnahmefällen erlaubt. Es muss genügend Platz für den unbehinderten Verkehr von Fußgänger*innen ggf. mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer*innen auch im Begegnungsverkehr bleiben. Das Parken muss durch ein entsprechendes Verkehrsschild oder Bodenmarkierungen gekennzeichnet sein. 

Vielerorts ist es aber seit Jahren gängige Praxis, dass Autos auch ohne Erlaubnis auf Gehwegen parken, oder selbst dort, wo es erlaubt ist, die Fußwege zu schmal sind. Dies wird von Kommunen mehr oder weniger geduldet. 2024 hat das Bundesverwaltungsgericht auf Klage mehrerer Bremer Bürger*innen geurteilt: „Kommunen müssen das illegale Gehwegparken ahnden, wenn zu wenig Platz für Zufußgehende bleibt!“

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news-5498 Fri, 17 Oct 2025 13:30:49 +0200 ICE-L: Ein Schritt Richtung Barrierefreiheit, doch noch lange nicht am Ziel /service/presse/pressemitteilungen/ice-l-ein-schritt-richtung-barrierefreiheit-doch-noch-lange-nicht-am-ziel Die Deutsche Bahn (DB) stellt ihren neuen Zug, den ICE-L vor. Er bietet einen barrierefreien Einstieg an Bahnsteigen, die 76 cm hoch sind. Bei anderen Bahnsteighöhen ist er wie herkömmliche Züge auf Hubsysteme angewiesen. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub VCD, kommentiert:  

„Mit dem ICE-L geht die DB einen Schritt in die richtige Richtung. An Bahnsteigen des Fernverkehrs, die in Deutschland in der Regel 76 cm hoch sind, kann man ebenerdig einsteigen, auch mit Rollator oder Rollstuhl. Im Zug werden taktile Leitsysteme und Brailleschrift eingesetzt. Der Zug wird drei Plätze für Rollstühle haben. Der VCD fordert vier, dennoch ist das ein Fortschritt.

Die DB will den Zug überwiegend an Bahnsteigen mit 76 cm Höhe einsetzen. Bei anderen Bahnsteighöhen braucht der Zug ein externes Hub- oder andere Hilfssysteme, um den barrierefreien Einstieg zu ermöglichen. Das zeigt, dass der Weg zur vollständigen Barrierefreiheit auf der Schiene noch nicht abgeschlossen ist. Der VCD wird sich dafür einsetzen, dass weitere Schritte folgen.“

Hintergrund: Im VCD-Bahntest 2023/24 „Mobilität für alle: Wie barrierefrei sind Bus und Bahn?“ hat der VCD den aktuellen Stand der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr dargestellt und seine Forderungen aufgestellt.

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news-5496 Wed, 15 Oct 2025 09:59:59 +0200 „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ – 730.000 geradelte Kilometer für den Klimaschutz /service/presse/pressemitteilungen/fahrrad-fuers-klima-auf-tour-730000-geradelte-kilometer-fuer-den-klimaschutz Seit 2006 motiviert die Jugendkampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ junge Menschen, ihre Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. In diesem Jahr legten 3.807 Teilnehmende gemeinsam rund 730.000 Kilometer zurück und sparten dabei über 100 Tonnen CO? ein. Den Hauptpreis sicherte sich die Klasse 5b der Maximilian-Lutz-Realschule in Besigheim, Baden-Württemberg.  

Bereits zum zwanzigsten Mal haben tausende Kinder und Jugendliche bei der Jugendkampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“ des ökologischen Verkehrsclubs VCD und der AKTIONfahrRAD (AfR) für den Klimaschutz in die Pedale getreten. Auch in diesem Jahr waren die jungen Radlerinnen und Radler wieder fleißig unterwegs: Insgesamt 3.807 Teilnehmende legten 730.255 Kilometer mit dem Fahrrad zurück – und damit 130.000 mehr als im Vorjahr. Dabei sparten sie ganze 102.236 Kilogramm CO? ein.

Der Hauptpreis für die meisten gefahrenen Kilometer geht in diesem Jahr an die Klasse 5b der Maximilian-Lutz-Realschule in Besigheim, Baden-Württemberg. Die Schülerinnen und Schüler radelten gemeinsam 20.760 Kilometer und haben damit 2.906 Kilogramm CO? eingespart. Zur Belohnung erhält die Klasse 500 Euro für ihre Klassenkasse.

VCD und AfR sehen in der hohen Beteiligung ein klares Signal: Kinder und Jugendliche wollen klimafreundlich unterwegs sein – wenn die Wege sicher sind. Dafür braucht es durchgängige, und gut ausgebaute Radwege, insbesondere im Umfeld von Schulen. Die Verbände fordern Kommunen und Länder auf, den Ausbau der Radinfrastruktur zu beschleunigen.

Stephanie Päßler, VCD-Projektleiterin von „FahrRad!“:
„Wer schon 2006 bei „FahrRad!“ dabei war, fährt heute vermutlich immer noch häufig Fahrrad – und gibt diese Haltung vielleicht schon an die eigenen Kinder weiter. Denn wer von klein auf aktiv unterwegs ist, behält das im Erwachsenenalter meist bei. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir mit solchen Projekten den Weg für klimafreundliche Mobilität früh ebnen.“ 

Ulrich Fillies, Vorsitzender des Beirats der AKTIONfahrRAD:
„Fahrradfahren stärkt weit mehr als nur die Kondition – es fördert Selbstständigkeit, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Wenn eine Klasse gemeinsam über 20.000 Kilometer zurücklegt, ist das nicht nur sportlich beeindruckend, sondern auch ein starkes Zeichen dafür, wie Bildung, Bewegung und Klimaschutz zusammengehen können.“

Julian Janssen, Botschafter von „FahrRad!“, aus Kinder-TV und Online-Formaten bekannt als „Checker Julian“:
„Mehr als 730.000 Kilometer – das ist fast die Strecke von der Erde bis zum Mond und wieder zurück! Ich finde es total stark, dass so viele Kinder und Jugendliche gemeinsam fürs Klima radeln – das zeigt, wie viel Power in Bewegung steckt. Fahrradfahren ist nicht nur gesund und macht Spaß, sondern kann richtig was bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes. Gemeinsam haben wir ordentlich CO? eingespart.“

Mehr zur Kampagne „FahrRad! Fürs Klima auf Tour“:
Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren können sich mit ihren Schulklassen, Jugendgruppen oder Familien von März bis Ende August unter klima-tour.de anmelden. Jeder geradelte Kilometer kann auf dem Online-Portal eingetragen werden. Neu ist seit letztem Jahr die App Biketour.Guide, die das Kilometer zählen und eintragen übernimmt. Mit jedem geradelten Kilometer kommen die Teilnehmenden auf einer virtuellen Tour durch Deutschland und Europa voran. An 18 Stationen auf der Online-Tour werden Fahrrad- und Klimathemen jugendgerecht präsentiert. Außerdem gibt es Mitmachaktionen und Quizfragen. Für die Kombination aus richtigen Antworten und gesammelten Fahrradkilometern können als Hauptgewinn bis zu 500 Euro für die Gruppenkasse, eine Fahrradabstellanlage und weiteres Equipment für kommende Radausflüge gewonnen werden. Lehrkräfte und Jugendgruppenleiter finden auf der Webseite Unterrichtsmaterialien und Aktionsideen aus den Bereichen Fahrrad, Klimaschutz und Mobilitätsbildung. Das Jugendprojekt „FahrRad!“ ist eine Kooperation mit der »AKTIONfahrRAD«.

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news-5494 Fri, 10 Oct 2025 12:14:10 +0200 VCD begrüßt Verzicht auf Preiserhöhung und fordert Reform der Trassenpreise /service/presse/pressemitteilungen/vcd-begruesst-verzicht-auf-preiserhoehung-und-fordert-reform-der-trassenpreise Die Deutsche Bahn (DB) hat angekündigt, dass sie zum Fahrplanwechsel im Dezember die Fahrpreise im Fernverkehr nicht erhöhen will. Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt das als ein positives Signal an die Fahrgäste. Matthias Kurzeck, Bundesvorsitzender des VCD, erklärt:  

Die DB zeigt mit Ihrem Verzicht auf eine Fahrpreiserhöhung für IC und ICE, dass sie die kritischen Stimmen der letzten Zeit gehört hat und darauf eingeht. Verspätungen gibt es bei der Bahn – aber eben auch den Stau auf der Autobahn. Durch den Verzicht auf die Preiserhöhung bietet sich die Chance, trotz der schwierigen Lage neue Fahrgäste zu gewinnen und alte Kunden leichter zu halten. Das hilft nicht nur der DB, sondern auch der Verkehrswende.

Das Bundesfinanzministerium sollte dieses Signal aufgreifen und die erforderliche Trassenpreisförderung für 2026 kurzfristig zur Verfügung stellen, so wie es auch mit dem Steuerverzicht für Elektroautos möglich war. Nicht nur der Autoverkehr, auch der umweltfreundlichere Bahnverkehr muss gefördert werden. 

Das Bundesverkehrsministerium ist zudem gefordert, ein nachhaltiges Trassenpreissystem zu entwickeln. Der VCD schlägt hierfür das Grenzkostenprinzip vor, welches auch von der EU so empfohlen wird. Nur so lässt sich die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel voranbringen.

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news-5493 Thu, 09 Oct 2025 12:35:59 +0200 VCD begrüßt neue E-Auto-Förderung, fordert aber mehr Geld für die Schiene /service/presse/pressemitteilungen/vcd-begruesst-neue-e-auto-foerderung-fordert-aber-mehr-geld-fuer-die-schiene Die schwarz-rote Koalition hat beschlossen, den Umstieg auf Elektroautos durch das sogenannte „Social Leasing“ zu erleichtern. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert dies schon lange und begrüßt diesen Schritt. Kritisch betrachtet der VCD die Beschlüsse zum Straßenbau und die mangelnde Unterstützung für die Schiene. Kerstin Haarmann, die Bundesvorsitzende des VCD, kommentiert.  

In anderen Ländern gibt es das längst, nun kommt es auch in Deutschland: ‚Social Leasing‘ ermöglicht es einkommensschwächeren Haushalten, aufs E-Auto umzusteigen. Wir fordern das seit langem, nun hat die Regierung ein Einsehen. Endlich. Die Förderung muss allerdings an klare Kriterien geknüpft sein. Zum Beispiel sollte sie nur für den Kauf oder das Leasing kleinerer und effizienterer E-Autos in Frage kommen – die Subventionen für 100.000-Euro-Luxuskarossen sind ein Irrweg. 

Der VCD begrüßt auch, dass die Koalition 3 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Sanierung von Bundestraßen und den Brückenbau verwenden will. Es ist dringend notwendig. Dass allerdings jene Mittel, die dadurch im regulären Haushalt freiwerden, in neue und breitere Straßen fließen sollen, das kritisieren wir scharf: Der Ausbau des Straßennetzes ist ein Anachronismus, der unsere Verkehrsprobleme nicht lösen wird. 

Viel besser wäre das Geld in die Schiene, in den Rad- und den Fußverkehr investiert. Doch diese klimaschonenden Verkehrsarten gehen bei den Koalitions-Beschlüssen leer aus. Planreife Schienenbauprojekte stehen weiter auf der Kippe. So wird das nichts mit dem Ziel, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

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news-5492 Wed, 08 Oct 2025 12:30:22 +0200 Von europäischen Nachbarn lernen – Regierung kann Elektromobilität zur Erfolgsgeschichte machen /service/presse/pressemitteilungen/von-europaeischen-nachbarn-lernen-regierung-kann-elektromobilitaet-zur-erfolgsgeschichte-machen Beim morgigen Autogipfel will die Bundesregierung erneut über die Zukunft der Autoindustrie beraten. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert, endlich klare politische Rahmenbedingungen für die Elektromobilität zu schaffen, statt weiter über das Aufweichen von CO?-Vorgaben zu diskutieren. Andere europäische Länder zeigen längst, wie der Umstieg gelingt.  

Am morgigen Donnerstag treffen sich Bundeskanzler Merz und sein Kabinett mit den Spitzen der deutschen Autoindustrie zum sogenannten Autogipfel. Auf der Agenda steht erneut die wirtschaftliche Lage der Branche und die Frage nach dem richtigen Kurs für die Antriebswende. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist klar: Statt auf EU-Ebene für ein Aufweichen der CO?-Vorgaben für Neuwagen zu werben, sollte die Bundesregierung alles daransetzen, die Elektromobilität in Deutschland zur Erfolgsgeschichte zu machen. Viele europäische Nachbarn zeigen wie es geht: Eine verlässliche Politik mit klaren Zielen und einer klugen Förderung haben das Elektroauto dort zum beliebten Alltagsfahrzeug gemacht.

Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, kritisiert: „Die Reaktion ist immer dieselbe: Wenn die Autoindustrie klagt, eilt ihr die Regierung sofort zur Hilfe – mit teuren, aber oft wirkungslosen Maßnahmen wie: Konjunkturprogrammen, Sonderabschreibungen und Förderungen. Gleichzeitig werden die EU-CO?-Vorgaben als Sündenbock herangezogen und sollen abgeschwächt werden. Dabei sind es gerade diese populistisch geführten Debatten über CO?-Grenzwerte und das Verbrenner-Aus, die das Vertrauen in E-Autos untergraben. Denn allen Debatten zum Trotz ist das Rennen um den künftigen Fahrzeugantrieb längst entschieden: Weltweit legen die Zulassungen von E-Autos enorm zu.“  

Die Bundesregierung kündigt rechtzeitig zum Autogipfel an, die Steuerbefreiung für E-Autos bei der Kfz-Steuer zu verlängern. Aus Sicht des VCD ist dies angesichts der niedrigen Kfz-Steuerbeträge eher ein symbolisches Signal. Wie es besser geht, zeigen die europäischen Nachbarn. Norwegen ist nach wie vor Spitzenreiter in Europa. Dort sind inzwischen fast alle Neuwagen vollelektrisch. Es folgen Dänemark, wo bereits mehr als zwei Drittel aller Neuzulassungen rein elektrisch fährt, sowie Belgien, Finnland, die Niederlande und Schweden mit über einem Drittel E-Auto-Anteil. In Großbritannien lag der Anteil zuletzt bei 27 Prozent – dank neuer Steueranreize und ambitionierter Zielvorgaben. Aber auch Frankreich, Portugal, die Schweiz und Österreich sind Deutschland voraus.

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, erläutert: „Anders als Deutschland haben diese Länder schon früh auf einen konsequenten Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur gesetzt und Elektrofahrzeuge gegenüber Benzinern und Dieseln finanziell begünstigt. Zusätzlich haben zahlreiche Städte in den Niederlanden Null-Emissions-Zonen eingeführt. Entsprechend sind auch die Lieferverkehre in den Niederlanden zunehmend elektrisch unterwegs. Diese Beispiele aus Europa zeigen vor allem eins: Wer klare Ziele formuliert und sie konsequent verfolgt, schafft Planungssicherheit und Verlässlichkeit für die Industrie und stärkt das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Der VCD fordert, dass die Bundesregierung beim Ausbau der E-Mobilität jetzt mutig vorangehen muss. Davon profitieren die Hersteller, die ihre Absätze erhöhen und so die Grenzwerte erfüllen können, die Bevölkerung durch weniger Abgase und Lärm und die Klimabilanz des Verkehrs würde sich ebenfalls verbessern. Eine klassische Win-Win-Win-Situation.

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news-5490 Tue, 07 Oct 2025 15:43:00 +0200 128.000 Menschen fordern die Familienreservierung zurück – VCD übergibt Petition an den Vorstand der Deutschen Bahn Fernverkehr /service/presse/pressemitteilungen/128000-menschen-fordern-die-familienreservierung-zurueck-vcd-uebergibt-petition-an-den-vorstand-der-deutschen-bahn-fernverkehr Die Deutsche Bahn (DB) hat zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni den Service der Familienreservierung abgeschafft und Bahnfahren mit Kindern so deutlich teurer gemacht. Der ökologische Verkehrsclub VCD hatte dies bereits im Vorfeld kritisiert und bei WeAct eine Petition dagegen gestartet. Die DB blieb bei ihrer Position. Gestern übergab der VCD die Petition mit über 128.000 Unterschriften an die DB – verbunden mit der Forderung, die Familienreservierung zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder einzuführen. Matthias Kurzeck, Bundesvorsitzender des VCD äußert dazu:  

„Unsere Petition gegen das Ende der Familienreservierung haben über 128.000 Menschen unterzeichnet. Ein starkes Signal, dass die DB mit ihrer Service-Politik auf dem falschen Weg ist. Bundesverkehrsminister Schnieder hat gerade erst seine ‚Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene‘ veröffentlicht. Ein guter Anlass für DB Fernverkehr und Verkehrsministerium, den ersten Umsetzungsschritt jetzt zu gehen. 

Wir sehen und begrüßen, dass die DB Kinder bis 14 Jahre mit den zahlenden Eltern kostenlos mitfahren lässt. Aber wir halten die abgeschaffte Familienreservierung dennoch für einen falschen Schritt. Eine vierköpfige Familie muss nun für Hin- und Rückfahrt zusätzlich zu den Tickets noch 44 Euro für die Platzreservierung zahlen. Dabei muss es doch das gemeinsame Ziel von DB und Fahrgastverbänden sein, mehr Menschen – und Familien – vom Auto auf die Schiene zu bringen.“

Matthias Kurzeck ergänzt: „Die fälschliche Nutzung des Rabattes durch Gruppen hätte auch anders unterbunden werden können. Der VCD steht den Beteiligten auch weiterhin für einen Austausch zur Verfügung.“

Hier finden Sie die Petition.

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news-5488 Tue, 30 Sep 2025 10:14:19 +0200 Weniger Züge machen Bahnverkehr nicht pünktlicher /service/presse/pressemitteilungen/weniger-zuege-machen-bahnverkehr-nicht-puenktlicher Nach Vorstellung der Eckpunkte einer Bahnreform fordern mehrere Bahnverbände von Verkehrsminister Patrick Schnieder, die Perspektive der Reisenden stärker zu berücksichtigen. „Der Bundesverkehrsminister hat angekündigt, eine Taskforce einzusetzen, die bis Ende März nächsten Jahres seine ‚Agenda für zufriedene Kunden‘ mit Leben füllt, hat aber die Kundenverbände in der Taskforce vergessen“, kritisierten die Allianz pro Schiene, der Fahrgastverband PRO BAHN und der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD).  

In der angekündigten Taskforce sollen Bundes- und Länderbehörden, Gewerkschaften und die Deutsche Bahn Maßnahmen erarbeiten, die ab 2027 „erste Wirkungen entfalten“. Dieses bislang ohne Fahrgastverbände konzipierte Gremium soll sich unter anderem mit der „Optimierung des Angebots in hochbelasteten Knoten“ beschäftigen.

„Wir befürchten, dass der Ministeriumsauftrag zur ‚Angebotsoptimierung‘ auf die simple, aber in dieser Allgemeinheit falsche Logik ‚Mehr Pünktlichkeit durch weniger Züge‘ hinausläuft. Mehr Züge auf dem Schienennetz bedeuten nicht zwingend weniger Pünktlichkeit, wie die Schweiz, die Niederlande, Dänemark und Österreich mit ihrer höheren Auslastung beweisen“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege.

„Das Bahnnetz ist hochbelastet; die Züge sind zu den kritischen Zeiten aber ebenfalls voll. Gezielte Fahrzeitreserven entzerren den Fahrplan, ohne weite Fahrten übermäßig zu verlängern. Keinesfalls darf als Schnellschuss das Angebot für die Kunden reduziert werden, insbesondere im Flächennetz“, ergänzte Matthias Kurzeck, VCD-Bundesvorsitzender. „Wir Fahrgastverbände wollen die Taskforce konstruktiv begleiten“.

„Die Bahnreisenden wollen mehr und nicht weniger Bahnverkehr. Und parallel muss sich die Qualität und Zuverlässigkeit verbessern, indem das Netz saniert, Verspätungsursachen wie Türstörungen reduziert und komplexe Betriebsverfahren wie Zugflügelungen nur gezielt eingesetzt werden. Diesen vorwärtsgewandten Ansatz fordern wir vom Ministerium ein. Eine Schrumpfbahn führt nicht zu zufriedenen Kunden auf der Schiene. Die Interessen der Fahrgäste müssen auch eine Stimme in der Ministeriums-Taskforce bekommen“, sagte Professor Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN.

Zum Hintergrund: Auf Seite 31 der „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ heißt es ohne Nennung von Kunden bzw. Fahrgastvertretern: „Hierzu ruft das BMV die befristete Taskforce ‚Zuverlässige Bahn‘ ins Leben und bringt Bund, Länder, EVUs, das EBA, die Bundesnetzagentur, Aufgabenträger, Gewerkschaften sowie die DB InfraGO AG an einen Tisch. Der Bund gibt damit den Startschuss zur Aktivierung des gesamten Sektors.“

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news-5487 Mon, 29 Sep 2025 10:02:01 +0200 Mit dem Fahrrad selbstbestimmt unterwegs – VCD-Projekt „Mit:Rad“ veröffentlicht Hintergrundpapier für mehr soziale Teilhabe /service/presse/pressemitteilungen/mit-dem-fahrrad-selbstbestimmt-unterwegs-vcd-projekt-mitrad-veroeffentlicht-hintergrundpapier-fuer-mehr-soziale-teilhabe Radfahren bietet zahlreiche Vorteile und trotzdem bleiben viele Menschen ausgeschlossen, die das Fahrrad nicht als Fortbewegungsmittel nutzen. Das neue Hintergrundpapier des VCD-Projekts „Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe“, zeigt, welche Maßnahmen notwendig sind, um das Radfahren zu erleichtern – besonders für Kinder, Ältere und Menschen mit geringem Einkommen.  

Fahrradfahren ist relativ günstig und Wege können schnell und selbstbestimmt zurückgelegt werden – dennoch nutzen viele Menschen in ihrem Alltag kein Fahrrad. Das neue Hintergrundpapier des VCD-Projekts „Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe“ beleuchtet, welche Hürden insbesondere einkommensschwache Familien, Kinder und ältere Menschen vom Radfahren abhalten und wie gezielte Maßnahmen ihre Mobilität fördern.

Denn obwohl die Zahl der Fahrräder in deutschen Haushalten steigt, bleibt der Anteil der Radfahrenden seit Jahren nahezu unverändert. Die Gründe dafür sind vielfältig: Stigma, fehlende Vorbilder und kaputte Fahrräder die nicht repariert werden, weil das Geld für die Werkstatt fehlt. Ältere Menschen trauen sich nicht auf die Straße, weil es keine sicheren und breiten Radwege gibt und viele Kinder lernen nicht richtig Radfahren, weil passende Fahrräder fehlen. Damit Radfahren für mehr Menschen im Alltag selbstverständlich wird, müssen solche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Schon heute setzen sich Initiativen und Verbände in ganz Deutschland für eine selbstbestimmte Mobilität aller ein. Das VCD-Hintergrundpapier zeigt:

  • Lebensrealitäten und Alltagserfahrungen erschweren oft den Zugang zum Radfahren.
  • Das Fahrrad ist weit mehr als ein Fortbewegungsmittel: Es ermöglicht soziale Teilhabe und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
  • Ängste und Vorbehalte lassen sich durch gezielte Förderung, sichere Infrastruktur und passende Angebote abbauen.

Eine echte Verkehrswende gelingt nur, wenn alle Menschen mitgenommen werden – unabhängig von Einkommen oder Alter. Aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs VCD muss das Ziel daher sein, Barrieren abzubauen und allen Menschen selbstbestimmte, gesunde und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen.

Das Hintergrundpapier „Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe“ finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Projekt: www.vcd.org/mitrad

Hintergrund: Das Projekt „Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe“ wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans. Es verfolgt das Ziel, einkommensschwachen Familien und Älteren den Zugang zum Fahrrad zu erleichtern und bestehende Initiativen bei ihrer Arbeit in der Radverkehrsförderung zu unterstützen.

Projektkontakt:
Alina Gollia, Kim Villinger • VCD-Projekt »Mit:Rad – Auf zwei Rädern zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe« • Telefon: 030 280351-0 • E-Mail: fahrrad@vcd.org

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news-5483 Thu, 25 Sep 2025 09:15:01 +0200 Zehntausende Kinder in Bewegung für sichere Schulwege | Gewinnerprojekte aus Bayern, Hessen und Sachsen /service/presse/pressemitteilungen/zehntausende-kinder-in-bewegung-fuer-sichere-schulwege-gewinnerprojekte-aus-bayern-hessen-und-sachsen Zehntausende Kinder und ihre Eltern haben in den vergangenen zwei Wochen bei den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ mitgemacht. Das zeigt: Der Bedarf an Impulsen, den Weg ohne Auto zu bestreiten, ist groß – und beflügelte zu kreativen Aktionen: Von Mini-Demos mit Plakaten und Transparenten über einen Spendenlauf bis hin zu Erste-Hilfe-Übungen. Gewinnerprojekte kommen aus Bayern, Hessen und Sachsen. Die Aktionstage werden gemeinsam vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) und dem ökologischen Verkehrsclub VCD gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) organisiert und finden vom 15. bis 26. September 2025 statt.
Zehntausende Kinder haben in diesem September ein starkes Zeichen gesetzt: Bei den bundesweiten Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ kamen Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad. Gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern machten sie vor, wie viel Spaß der eigenständige Weg zur Schule oder in die Kita bereiten kann. 

Die Gewinnerprojekte der Aktionstage 2025 zeigen, wie gute Lösungen aussehen können. Erstmals wurden die besten Ideen in drei Kategorien ausgezeichnet: Politisch, Kreativ und Newcomer*in.

  • Politisch (Bayern): Die Grundschule an der Dachauer Straße 98 in München machte mit Piktogrammen, Plakaten und Transparenten auf die gefährliche Kreuzung vor dem Schultor aufmerksam und forderte mehr Schulwegsicherheit.
  • Kreativ (Hessen): In der Grundschule Frommershausen in Vellmar organisierte das Kinderparlament verschiedene Aktionen vom Spendenlauf auf der Schulstraße bis hin zu einer Blitzeraktion mit Polizei und Ordnungsamt – stets mit dem Ziel, Kinder ohne Auto zur Schule zu bringen.
  • Newcomer*in (Sachsen): Die Grundschule Oberschöna setzte auf Bewegung und Gesundheit: vom gemeinsamen Schulweg ohne Auto über Sportangebote im Alltag bis hin zu Erste-Hilfe-Übungen nach einem Fahrradsturz.

Als Preis erhalten die Schulen eine Pedasan-Bärenrolle von Pedalo, die Gleichgewicht, Reaktion und Koordination fördert.

Die Aktionstage zeigen: Wer auf Alternativen zum Auto setzt, stärkt nicht nur die Gesundheit und das Miteinander, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit vor den Bildungseinrichtungen.

Das ist dringend notwendig, denn eine aktuelle forsa-Umfrage des Bündnisses beweist den Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit: Ein Fünftel der Eltern hält den Schulweg ihrer Kinder für unsicher, in Großstädten ist es sogar ein Viertel. 13 Prozent erleben mindestens einmal wöchentlich gefährliche Situationen durch Elterntaxis. Das Bündnis des Deutschen Kinderhilfswerkes, des Verbandes Bildung und Erziehung und des ökologischen Verkehrsclubs VCD sieht darin einen klaren Auftrag an Politik und Kommunen, sichere Querungen, Tempo 30 und autofreie Schulstraßen zu schaffen.

Stimmen der Verbände:

Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD:
„Unsere Aktionstage zeigen: Kinder wollen eigenständig unterwegs sein – doch vor vielen Schulen herrscht täglich Verkehrschaos durch Elterntaxis. Das ist eine Gefahr für Kinder, die wir nicht länger hinnehmen dürfen. Die Lösung liegt auf der Hand: Flächendeckende Schulstraßen. Nur so können Kinder unbeschwert und sicher ihre Alltagswege zurücklegen. Politik und Kommunen müssen endlich handeln und kindgerechte Infrastruktur umsetzen.“

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes:
„Es ist immer wieder sehr beeindruckend zu sehen, dass Kinder eine sehr gute Einschätzung davon haben, was sie für einen sicheren Weg zur Schule oder in die Kita brauchen. Zum Beispiel weniger chaotische Zustände vor den Eingängen, indem auf das Elterntaxi verzichtet wird. Hier können viele Eltern noch so einiges von ihren Kindern lernen und sich an ihnen ein Beispiel nehmen, indem endlich die allmorgendlichen Autokarawanen der Vergangenheit angehören.“ 

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE:
„Gerade das politische Engagement der Schülerinnen und Schüler beweist, dass sie längst wissen, was andere noch verdrängen: Die Politik ist in der Pflicht. Nicht nur das eigene Handeln ist entscheidend, sondern auch die Rahmenbedingungen dafür. Wir wissen aus der aktuellen forsa-Umfrage, dass viele Eltern den Schulweg ihrer Kinder für unsicher halten. Deshalb braucht es wirksame Begrenzungen, sichere Querungen und vor allem einen freien Bereich vor dem Schultor.“

Hintergrund:
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatten vom 15. bis zum 26. September 2025 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" aufgerufen. Auf der Webseite konnten Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage standen unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (Bildungs-MK), Simone Oldenburg. Botschafterin der Aktionstage war die Fernsehmoderatorin Enie van de Meiklokjes.

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news-5481 Mon, 22 Sep 2025 13:35:23 +0200 VCD zur neuen Schienenstrategie: Taten statt Worte! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zur-neuen-schienenstrategie-taten-statt-worte Verkehrsminister Patrick Schnieder hat heute seine Strategie für die Deutsche Bahn (DB) vorgestellt. Außerdem soll Evelyn Palla neue Vorstandsvorsitzende der DB werden. Der ökologische Verkehrsclub erwartet, dass der Bund und die neue Unternehmensführung die DB auf Kurs bringen und sie in die Lage versetzen, ihre Aufgaben zu erledigen: Personen und Güter zuverlässig und pünktlich ans Ziel zu bringen. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD kommentiert.  

Der VCD begrüßt Evelyn Palla als neue DB-Chefin. Mit Ihr kommt eine Frau an die Spitze des Unternehmens, die vorher mit einigem Erfolg die DB Regio geleitet hat. Zugleich hat Palla auch einen Triebfahrzeug- und Busführerschein und damit praktische Erfahrungen. Sie will die Qualität zur Chefinnensache machen und Kundenzufriedenheit vorn anstellen. Wir schätzen diese Haltung und werden Frau Pallas Arbeit konstruktiv-kritisch begleiten.

Skeptischer sieht der VCD die neue Strategie von Minister Schnieder. Er will die Pünktlichkeit verbessern (auf 70 Prozent bis 2029), aber PDF-Dateien sind geduldig. Der Worte sind genug getauscht, wir wollen Taten sehen! Das gilt auch für die weiteren Ziele Sauberkeit, Sicherheit und mehr Kundeninformation. Das Verkehrsministerium muss dies von der DB einfordern bzw. da, wo es dem Gemeinwohl dient, mitfinanzieren. Interessant ist der Plan, den DB-Navigator bei der DB InfraGO anzusiedeln. Dies kann sinnvoll sein, wenn es gemeinwohlorientiert geschieht.

Auch die Verkleinerung der Vorstände von DB und DB InfraGO auf maximal sechs Personen kann helfen. Doch wichtiger wäre es, die Ziele und Boni des Vorstandes auf die Zufriedenheit der Fahrgäste und die Pünktlichkeit auszurichten. 

Nun soll sich die DB auf Ihre Kernaufgaben konzentrieren und bis 2026 eine Strategie vorlegen, wie sie effizienter wird. Das ist grundsätzlich richtig, doch das Verkehrsministerium darf dabei nicht an der Seitenlinie stehen und zuschauen. Es muss steuernd eingreifen, um mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dieser Aspekt fehlt in dem Schnieder-Papier völlig.

Ohne den Aus- und Neubau von Strecken wird eine Trendwende nicht möglich sein. Auch der Deutschlandtakt als Ziel der langfristigen Planung ist so nicht erreichbar. Dessen Finanzierung ist weiter offen, was so nicht bleiben darf. Der angekündigte Eisenbahn-Infrastrukturfonds und die gesetzliche Verankerung des Infraplans müssen kommen, und zwar rasch.

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news-5479 Thu, 18 Sep 2025 16:15:55 +0200 Deutschlandticket noch teurer – Bund und Länder verzocken zentrales Instrument der Verkehrswende /service/presse/pressemitteilungen/deutschlandticket-noch-teurer-bund-und-laender-verzocken-zentrales-instrument-der-verkehrswende Heute haben sich die Verkehrsminister*innen der Länder verständigt, den Preis des Deutschlandtickets auf 63 Euro zu verteuern. Dabei hatten sich die Koalitionspartner im Bund vertraglich verpflichtet, das Ticket mindestens bis Ende 2029 zum gleichen Preis zu sichern. Dieses Versprechen wird nicht eingelöst.  

„Das Deutschlandticket wird abermals teurer und damit erneut zum politischen Spielball. Dabei ist es ein zentraler Baustein der Verkehrswende. Wer ständig an der Preisschraube dreht, verspielt das Vertrauen von Millionen Fahrgästen“, erklärt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD.

Die Preiserhöhung Anfang 2025 von 49 auf 58 Euro hat bereits eine Million Menschen zur Kündigung ihres Abos bewegt - darunter vor allem Jüngere. Nach der heute beschlossenen Erhöhung auf 63 Euro befürchtet der VCD eine weitere Kündigungswelle.

„Ab Januar ist das Deutschlandticket fast 30 Prozent teurer als noch vor einem Jahr – das ist die Folge eines verantwortungslosen Pingpong-Spiels zwischen Bund und Ländern. Aber Mobilität darf kein Luxus sein. Gerade Bus und Bahn müssen für alle erschwinglich sein, damit die Verkehrswende gelingt. Wir brauchen jetzt Verbindlichkeit, kein Wegducken und keine Schuldzuweisungen“, so Kerstin Haarmann. Sonst würden keine weiteren Arbeitgeber das Deutschlandticket als Jobticket anbieten. „Die entsprechenden Regelungen für das Deutschlandticket als Jobticket müssen aus Sicht des VCD ebenfalls verlängert werden, damit es nicht zum Jahresende ausläuft. Das wäre besonders für Pendler*innen fatal.“

Der VCD fordert Bundestag und Bundesrat auf, den Entwurf für das Regionalisierungsgesetz nachzubessern:

  • Langfristige Verankerung: Das Deutschlandticket muss mindestens bis 2030 gesetzlich gesichert werden.
  • Verlässliche Finanzierung: Die Kostenverteilung zwischen Bund und Ländern ist dauerhaft klar zu regeln. Zwar stellen beide Seiten je 1,5 Milliarden Euro bereit - doch das reicht nicht aus. Die erwarteten Mehrkosten von rund 500 Millionen Euro müssen ebenfalls gesichert werden.
  • Soziale Gerechtigkeit: Ergänzend braucht es bundesweite Regelungen für ein Jugend-, Azubi- und Sozialticket für maximal 29 Euro im Monat sowie kostenlose Fahrten für Kinder bis 14 Jahre.

Zum Hintergrund: Der VCD hat gemeinsam mit Campact und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in diesem Jahr einen Appell für ein bezahlbares Deutschlandticket gestartet, den bisher fast 400.000 Menschen unterzeichnet haben. Online ist die Petition hier zu finden.

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news-5475 Wed, 17 Sep 2025 14:07:26 +0200 VCD zum Haushalt: Bund lässt Bahn im Stich – Infrastruktur-Sondervermögen darf kein Lückenstopfer sein! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-zum-haushalt-bund-laesst-bahn-im-stich-infrastruktur-sondervermoegen-darf-kein-lueckenstopfer-sein In dieser Woche finden die abschließenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2025 statt, am Donnerstag soll er vom Bundestag verabschiedet werden. Noch sind Änderungen möglich. Der ökologische Verkehrsclub VCD appelliert an die Abgeordneten, ausreichend Geld für die Sanierung der Infrastruktur und den Ausbau von Bus, Bahn und Rad bereitzustellen.  

Mit dem Sondervermögen Infrastruktur steht eigentlich viel Geld zur Verfügung, um die marode Infrastruktur endlich zu sanieren. Doch statt dieses Potenzial voll auszuschöpfen, werde ein großer Anteil missbraucht, um Haushaltslöcher zu stopfen, kritisiert Kerstin Haarmann, die Bundesvorsitzende des VCD: „Die Folge – für die Sanierung von Schienen, Straßen und Brücken stehen nicht genügend Mittel zur Verfügung. Vor allem der Ausbau der Schiene wird weiterhin sträflich vernachlässigt.“ 

Wichtige Projekte wie die Franken-Sachsen-Magistrale, die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim oder der Zulauf zum Gotthardtunnel in der Schweiz könnten nicht wie geplant umgesetzt werden. Dafür müssten nämlich die Mittel für den Aus- und Neubau erhöht werden, statt sie – wie im Haushaltswurf vorgesehen – zu senken. Haarmann: „So droht in den kommenden Jahren eine erhebliche Finanzierungslücke. Es braucht endlich einen überjährigen Eisenbahnfonds wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, um die Finanzierung der Schiene langfristig zu sichern. Das jährliche Geschacher muss ein Ende haben.“

Michael Müller-Görnert, der verkehrspolitische Sprecher des VCD kritisiert, dass die Bundesregierung weiterhin neue Autobahnen bauen will, während das bestehende Straßen- und Schienennetz zunehmend verfällt. „Tausende Brücken sind marode – wir schaffen es kaum, sie rechtzeitig in Stand zu setzen. Wer in dieser Lage von noch mehr Autobahnen träumt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden“, so Müller-Görnert.

Beim ÖPNV klafft ebenso eine Finanzierungslücke wie beim Rad- und Fußverkehr. Die Regionalisierungsmittel bleiben zu gering, und von der geforderten Fahrradmilliarde ist der Haushalt meilenweit entfernt. Dabei wäre zusätzliches Geld vorhanden, erinnert Müller-Görnert: „Statt es sinnvoll einzusetzen, wird mit diesen Mitteln die Entfernungspauschale erhöht, elektrische Dienstwagen werden nun sogar bis 100.000 Euro steuerlich gefördert. Beide Maßnahmen kosten uns knapp zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich. Davon profitieren im Wesentlichen Besserverdienende.“ 

Für Müller-Görnert ist klar: „An klimaschonender Mobilität darf nicht länger gespart werden. Statt Milliarden in Autobahnen und Bundesstraßen zu versenken, müssen wir die Schiene ausbauen und sanieren, marode Brücken und Straßen retten. Das Geld, das uns die Steuerprivilegien kosten, wäre besser beim Ausbau des ÖPNV und des Fuß- und Radverkehrs aufgehoben. Denn davon profitierten alle.“

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news-5473 Wed, 10 Sep 2025 12:06:28 +0200 Jede gefährliche Situation vor dem Schultor ist eine zu viel! Bündnis fordert mehr Verkehrssicherheit – und bekommt Unterstützung von Eltern /service/presse/pressemitteilungen/jede-gefaehrliche-situation-vor-dem-schultor-ist-eine-zu-viel-buendnis-fordert-mehr-verkehrssicherheit-und-bekommt-unterstuetzung-von-eltern Eine aktuelle, repräsentative forsa-Umfrage zeigt: Ein Fünftel der Eltern schätzen den Schulweg ihres Kindes als unsicher ein. Bei Eltern unter 40 Jahren und jenen, die in Städten mit über 500.000 Einwohnenden leben, sagt dies sogar ein Viertel der Befragten. Das Deutsche Kinderhilfswerk, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) fordern auch deshalb, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und den Verkehr vor Schulen zu begrenzen.  

Die forsa-Umfrage bestätigt die Ergebnisse einer Befragung unter Schülerinnen und Schülern aus dem letzten Jahr. Demnach fühlt sich ein Fünftel der Kinder auf dem Schulweg unsicher. Ihre Eltern empfinden das genauso. Sicher auch, weil 13 Prozent der Eltern mindestens wöchentlich gefährliche Situationen vor dem Schultor erleben, die durch das Bringen von Kindern mit dem Auto entstehen. Auf das ganze Schuljahr bezogen erlebte fast ein Drittel der Befragten mindestens eine solche Situation, in Großstädten waren es sogar 39 Prozent. 

Die Kooperationspartner stellen klar: Eine gefährliche Situation muss nicht, kann aber schnell zu einem Unfall führen. In jedem Fall hinterlässt sie ein mulmiges Gefühl: Bei dem Kind, das fast zu Schaden gekommen wäre, bei den Kindern, die das gesehen haben, und natürlich auch bei Eltern. So werden immer mehr Kinder mit dem vermeintlich sicheren Auto gebracht und dadurch noch mehr gefährliche Situationen provoziert, gerade wenn der Verkehr vor dem Schultor nicht begrenzt wird. Ziel muss es sein, diese Entwicklung aufzuhalten, den Kindern mehr zuzutrauen und durch Infrastrukturmaßnahmen die Schulwegsicherheit zu erhöhen. 

Große Einigkeit herrscht bei der Bewertung, wie wichtig einzelne Maßnahmen für die Sicherheit des Schulwegs sind. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen werden mehrheitlich als wichtig oder sehr wichtig eingeschätzt. Damit sehen sich die Kooperationspartner in ihrer Arbeit bestätigt. Sichere Querungsstellen, Tempo 30 und ein gutes Angebot öffentlicher Verkehrsmittel sind dabei die zentralen Maßnahmen mit Zustimmungswerten von über 90 Prozent. Aber auch Radwege halten 83 Prozent für wichtig oder sehr wichtig. Doch die Eltern sehen auch, dass der Verkehr nicht nur durch geringere Geschwindigkeit beruhigt, sondern auch durch Schülerlotsen oder die Polizei geregelt werden soll. Das Schultor durch Halteverbote freizuhalten, wird fast von der Hälfte der Befragten als sehr wichtig und von einem Viertel als wichtig angesehen. Ein starkes Zeichen für sichtbare und spürbare Veränderungen auf dem Schulweg und vor dem Schultor!

Statements der Organisationen

Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD:
„Die Eltern haben gesprochen: Tempo 30, sichere Querungen, Radwege und Halteverbote müssen überall Standard werden – ohne Ausnahmen. Vor allem brauchen wir Schulstraßen: autofreie Bereiche direkt vor Schulen, die Kindern Sicherheit geben und Unfälle verhindern. Wer diese Maßnahmen weiter blockiert, nimmt in Kauf, dass Kinder tagtäglich gefährdet werden.“

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes: 
„Jedes Kind hat das Recht, sicher zur Schule zu kommen. Deshalb müssen die Kindesinteressen bei der Wegeplanung wesentlich stärker als bisher berücksichtigt werden. Und zwar gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen: Die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern in Stadt- und Verkehrsplanungen muss in jeder Kommune verpflichtend erfolgen und daher in Bundes- und Landesgesetzen verankert werden. Hier ist die Politik gefordert, ein Weiter-so darf es nicht geben.“

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE: 
„Ein selbstständig zurückgelegter Schulweg schenkt Selbstvertrauen. Wer sich früh schon einmal bewegt hat, startet zudem besser in den Tag. Doch das braucht das Zutrauen der Eltern. Dass ein Fünftel von Ihnen den Schulweg als unsicher ansieht, muss ein Warnzeichen an die Kommunen sein. Durch kluge Begrenzung des Verkehrs kann der Schulweg sicherer gestaltet werden – und dann auch von mehr Kindern zu Fuß zurückgelegt werden.“

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 15. bis zum 26. September 2025 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten" auf. Auf der Webseite können Aktions- und Spielideen eingesehen, konkrete Tipps heruntergeladen sowie Materialien bestellt werden. Die Aktionstage stehen unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (KMK), Simone Oldenburg. Botschafterin der Aktionstage ist die Moderatorin Enie van de Meiklokjes.

Erhebung und Untersuchungsdesign

Im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes, des ökologischen Verkehrsclubs VCD und des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) hat forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine bundesweit repräsentative Befragung zur Schulwegsicherheit durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.005 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Eltern von Schulkindern im Alter von 6 bis 14 Jahren in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 24. Juli bis 28. August 2025 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse können lediglich mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Gesamtheit der Eltern mit Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren in Deutschland übertragen werden.

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news-5471 Mon, 08 Sep 2025 14:30:36 +0200 Zum Start der IAA 2025: VCD fordert mehr E-Mobilität, ein Bonus-Malus-System bei der Kfz-Steuer und strenge CO2-Grenzwerte /service/presse/pressemitteilungen/zum-start-der-iaa-2025-vcd-fordert-mehr-e-mobilitaet-ein-bonus-malus-system-bei-der-kfz-steuer-und-strenge-co2-grenzwerte Wenn morgen in München die IAA eröffnet, hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Ton gesetzt: Er will am Auto als Hauptverkehrsmittel und am Verbrenner als Antrieb festhalten. Der ökologische Verkehrsclub VCD hält dagegen: Das Auto hat nur eine Zukunft, wenn es emissionsfrei, sicher und stadtverträglich wird. Der öffentliche Verkehr muss in Stadt und Land zur komfortablen Alternative werden. Der VCD fordert mehr E-Mobilität, ein Bonus-Malus-System bei der Kfz-Steuer und strenge CO2-Ziele.  

Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende, hält wenig vom neuen Image der IAA als vermeintlichem Innovator für die Verkehrswende: „Alle zwei Jahre feiert sich die Automobilindustrie als Fortschrittsgarant. Doch die Realität sieht anders aus. Die Autokonzerne wollen die Vorgaben der europäischen CO2-Mindeststandards abschwächen, um den Verbrenner künstlich am Leben zu erhalten. Dafür erhalten sie von Markus Söder Schützenhilfe – und merken anscheinend nicht, dass sie sich mit dieser rückwärtsgewandten Haltung ins Aus manövrieren. Es gilt, die Herausforderungen der Zeit anzunehmen, also die Elektrifizierung des Autos und dessen Integration in eine nachhaltige Mobilitätswelt voranzutreiben. Dies sollte die IAA abbilden, sonst wird sie zum Auslaufmodell.“

Der VCD sieht in den europäischen CO2-Mindeststandards eines der effektivsten Instrumente, um die Verbreitung von Elektroautos zu fördern. Allein in Deutschland haben die Vorgaben für 2025 einen Anstieg um fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bewirkt. Der Marktanteil beträgt aktuell 18 Prozent, bis 2035 – also in 10 Jahren – sollen es 100 sein. 

Der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Michael Müller-Görnert, ergänzt: „Dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn mehr kleine und günstige E-Autos auf den Markt kommen. Vor allem die kompakten Modelle französischer und koreanischer Hersteller sind derzeit gefragt, entsprechende Fahrzeuge aus deutscher Produktion dagegen Mangelware. Wo bleiben die kleinen bezahlbaren E-Autos von VW & Co, die Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz bereits auf der vergangenen IAA einforderte? Dass VW erst ab dem kommenden Jahr peu-a-peu mit erschwinglichen und massentauglichen E-Autos auf den Markt kommen will, ist (zu) spät.“ 

Müller-Görnert sieht auch die Politik in der Pflicht: „Der Gesetzgeber kann die Antriebswende mit klugen Anreizen beschleunigen. Dazu gehört zuallererst ein Bonus-Malus-System, wie es bereits Frankreich, die Niederlande oder die nordischen Staaten eingeführt haben.“ Dort zahlen Fahrzeuge mit hohem CO2-Ausstoß bei der Neuzulassung einmalig mehr und finanzieren damit den Bonus für sparsame und emissionsfreie Autos. Der Marktanteil von E-Autos liegt in diesen Ländern weit höher als in Deutschland. Ein Modell, das der VCD befürwortet.

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news-5469 Thu, 04 Sep 2025 08:52:40 +0200 Schulwege-Check wertet über 21.000 Gefahrenstellen aus – VCD fordert Tempo 30 und sichere Infrastruktur für Kinder /service/presse/pressemitteilungen/schulwege-check-wertet-ueber-21000-gefahrenstellen-aus-vcd-fordert-tempo-30-und-sichere-infrastruktur-fuer-kinder Der Schulweg ist für viele Kinder in Deutschland weiterhin gefährlich. Das zeigt der bundesweite Schulwege-Check des ökologischen Verkehrsclubs VCD und der Initiative für sichere Straßen. Bei der Aktion konnten Interessierte zwischen dem 3. Juni und 15. August 2025 Gefahren melden und online in eine Karte eintragen. Anschließend wurden 21.083 Gefahrenstellen ausgewertet – fast drei Viertel davon, rund 15.000, betreffen den Rad- und Fußverkehr. Der VCD fordert unter anderem mehr Tempo 30 und eine sichere Infrastruktur, um die Situation zu verbessern.  

Es sind besonders häufig Autos, die eine Gefahr darstellen – das ergab die Auswertung des Schulwege-Checks von VCD und der Initiative für sichere Straßen. Sie wurden in 85 Prozent aller Meldungen genannt. Hauptgrund ist neben der Fahrweise häufig eine mangelhafte Infrastruktur: Unübersichtliche Stellen, ungünstige Straßenverhältnisse und schlechte Sicht vor allem an Kreuzungen und Einmündungen sind die größten Risikofaktoren. Häufiges Fehlverhalten wie zu schnelles Fahren und falsches Parken verschärft die Gefahr erheblich. 

Anika Meenken, VCD-Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung, erläutert: „Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, wird im Straßenverkehr viel zu oft übersehen. Das zeigt unsere Auswertung – sie deckt sich mit den Daten aus der polizeilichen Unfallstatistik. Für den VCD ist klar: Wir brauchen Tempo 30 innerorts, eine sichere, kinderfreundliche Infrastruktur und Schulstraßen, wenn wir die Vision Zero – also null Tote im Straßenverkehr – erreichen wollen. Das Beispiel Helsinki zeigt, wie es geht.“

Der VCD setzt sich seit 40 Jahren für ein kindgerechtes Verkehrssystem ein. Gemeinsam mit der Initiative für sichere Straßen – Experten für sicherheitsbezogene Mobilitätsdaten – hat er Eltern, Familien und Aktive bundesweit aufgerufen, gefährliche Stellen über die Plattform www.schulwege.de zu melden. Zwischen dem 3. Juni und 15. August 2025 entstand so ein Überblick über die Gefahren, denen Kinder auf dem Weg zur Schule ausgesetzt sind. 

„Zusammen mit dem VCD haben wir auf schulwege.de das subjektive Sicherheitsempfinden der Verkehrsteilnehmenden abgefragt. Der Abgleich mit objektiven Verkehrsdaten wie Unfällen, real gefahrenen Geschwindigkeiten und weiteren Daten auf unser Mobilitätsplattform hat uns ein wirklichkeitsnahes Bild der Situation vor Ort gegeben und die Eindrücke der Befragung bestätigt“, erläutert Arno Wolter, Geschäftsführer der Initiative für sichere Straßen. „Die Ergebnisse zeigen: Verbesserungen sind notwendig, denn nur wenn sich Kinder im Verkehr sicher fühlen, gelingt die Verkehrswende.“

Zum Hintergrund: Auswertung und Schlussfolgerungen aus dem Schulwege-Check finden Sie hier. Weiterführende Informationen zum Schulwege-Check finden Sie hier.

Das deutschlandweite Schulwegrouting für Eltern und Kindern ist Teil des digitalen Schulwegplaners auf schulwege.de, mit dem Kommunen und Schulen zudem individuelle Schulwegpläne erstellen können. Auf dem Portal können Gefahrenstellen weiterhin gemeldet werden, um die Kommunen auf sie aufmerksam zu macht.

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news-5458 Mon, 25 Aug 2025 14:05:21 +0200 VCD fordert wirksamen Schutz vor Verkehrslärm: Lärmdeckel in die StVO aufnehmen und Lärmblitzer legalisieren /service/presse/pressemitteilungen/vcd-fordert-wirksamen-schutz-vor-verkehrslaerm-laermdeckel-in-die-stvo-aufnehmen-und-laermblitzer-legalisieren Straßenverkehrslärm macht krank, doch wirksame Kontrollen fehlen. Der VCD begrüßt deshalb die Prüfung einer Bundesratsinitiative durch die Berliner Verkehrsverwaltung zur Einführung eines Lärmdeckels in die Straßenverkehrsordnung (StVO). Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende, kommentiert: „Verkehrslärm belastet Millionen Menschen in Deutschland. Es wird höchste Zeit, dass Anwohner und Anwohnerinnen geschützt werden und die Lärmbelastung wirksam kontrolliert wird. Dafür müssen Lärmblitzer legalisiert werden – die Technik ist längst vorhanden. Was fehlt, ist die rechtliche Grundlage für ihren dauerhaften Einsatz. Ein Lärmdeckel in der StVO, wie ihn Berlin jetzt ins Gespräch gebracht hat, wäre ein wichtiger erster Schritt.Doch schärfere Regeln allein reichen nicht aus: Sie müssen auch konsequent kontrolliert und Verstöße durch Bußgelder geahndet werden. Nur so lassen sich Lärmüberschreitungen dauerhaft eindämmen.

Langfristig müssen außerdem die Zulassungsvorschriften für besonders laute Fahrzeuge, etwa Sportwagen, verschärft werden. Entsprechende Prozesse laufen zwar auf UN-Ebene, doch sie ziehen sich über Jahre. Auch die EU-weit vorgeschriebene Lärmaktionsplanung greift bisher zu kurz, weil daraus häufig keine konkreten Maßnahmen folgen. Deshalb braucht es zusätzlich schnell wirksame Regelungen.

Maßnahmen für mehr Lärmschutz genießen in der Bevölkerung breite Unterstützung und haben auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen: Weniger Krankheitskosten, höhere Lebensqualität und steigende Grundstückswerte an bisher lärmbelasteten Straßen. Erholsamer Schlaf bei offenem Fenster und ein Feierabend auf Balkon oder Terrasse ohne unzumutbaren Verkehrslärm dürfen kein Luxus für wenige sein – sondern müssen für alle möglich werden.“

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news-5452 Fri, 15 Aug 2025 15:35:03 +0200 Alle 19 Minuten verunglückt ein Kind im Straßenverkehr: VCD fordert Tempo 30, Schulstraßen und mehr sichere Radwege /service/presse/pressemitteilungen/alle-19-minuten-verunglueckt-ein-kind-im-strassenverkehr-vcd-fordert-tempo-30-schulstrassen-und-mehr-sichere-radwege Trotz der hohen Unfallzahlen setzen Politik und Kommunen weiterhin auf Appelle statt auf wirksame Maßnahmen. Dabei zeigen internationale Beispiele, dass Tempo 30, Schulstraßen und sichere Radwege Leben retten können – auch in Deutschland.  

Die aktuellen Unfallzahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland alle 19 Minuten ein Kind im Straßenverkehr verletzt oder getötet. Auffällig ist: Die meisten Unfälle ereignen sich morgens zwischen sieben und acht Uhr, wenn Kinder auf dem Weg zur Schule sind. Besonders häufig verunglücken Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren auf dem Fahrrad.

Trotz dieser alarmierenden Zahlen setzen Bund, Länder und Kommunen bislang vor allem auf Appelle und Einzelmaßnahmen. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert stattdessen konsequente Maßnahmen:

  • Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit
  • Schulstraßen: zeitweise für den motorisierten Verkehr gesperrt, damit Kinder sicher zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen
  • Flächendeckendes, sicheres Rad- und Fußwegenetz für alle Altersgruppen

Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende, betont: „Statt wirkungsloser Appelle und schöner Worte brauchen wir entschlossenes Handeln. Wer den Schutz unserer Kinder ernst nimmt, muss Tempo 30 innerorts zur Regel machen, Schulstraßen einrichten und sichere Rad- und Fußwege schaffen. Das Beispiel Helsinki zeigt, dass es geht: Dort gilt weitgehend Tempo 30 – und seit einem Jahr gab es keinen einzigen tödlichen Verkehrsunfall. Das ist echte Vision Zero. Wer in ein sicheres, durchgängiges Fuß- und Radwegenetz investiert, schützt alle Radfahrenden und sorgt dafür, dass mehr Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen.“

Weiterführende Informationen:

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news-5451 Thu, 14 Aug 2025 15:02:57 +0200 Reiselust der Deutschen ungebrochen – Forderungen der Flugbranche nach Steuergeschenken sind unbegründet /service/presse/pressemitteilungen/reiselust-der-deutschen-ungebrochen-forderungen-der-flugbranche-nach-steuergeschenken-sind-unbegruendet Trotz neuer Rekordzahlen bei Urlaubsreisen klagt die Flugbranche über angeblich sinkende Nachfrage und fordert niedrigere Steuern. Die Fakten zeigen: Die Reiselust ist so hoch wie nie – und immer mehr Menschen steigen auf die klimafreundliche Bahn um. Statt Steuergeschenken fürs Fliegen braucht es Investitionen in die Schiene.  

Entgegen den Behauptungen der Flugverkehrsbranche ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen: Laut einer aktuellen Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) unternahmen die Menschen in Deutschland im Jahr 2024 insgesamt 277 Millionen Reisen – ein neuer Höchststand und sechs Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie. Während Urlaubsreisen boomen, liegt lediglich die Zahl der Geschäftsreisen noch unter dem Vorkrisenniveau. Trotz dieser Rekordzahlen warnt die Flugbranche vor einem angeblichen Rückgang der Nachfrage und fordert niedrigere staatliche Abgaben. Begründung: Hohe Kosten würden dazu führen, dass Airlines ihr Angebot reduzieren und weniger Menschen fliegen.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Deutsche reisen nicht weniger, sondern entscheiden sich häufiger für umweltfreundliche Alternativen. 2024 wurden 19 Prozent aller Reisen mit der Bahn unternommen – ein Plus von 27,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Reisen mit dem Auto oder Flugzeug stiegen dagegen nur um 4,7 beziehungsweise 5,9 Prozent. Zum deutlichen Zuwachs bei Bahnreisen haben auch neue und attraktivere internationale Tag- und Nachtzugverbindungen beigetragen. Viele Geschäftsreisen entfallen zudem ganz – dank der zunehmenden Nutzung von Videokonferenzen.

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, erklärt:
„Die Behauptung, hohe Kosten würden Menschen vom Fliegen abhalten, ist nicht haltbar. Die Reiselust ist größer denn je – sie verlagert sich nur zunehmend auf klimafreundliche Verkehrsmittel. Anstatt die Luftverkehrsteuer zu senken und die ohnehin bestehenden Steuerprivilegien des Flugverkehrs weiter auszubauen, muss die Politik jetzt in den Ausbau der Bahn investieren. Jede Reise, die mit der Bahn erfolgt, schützt Klima und Umwelt.“

Hintergrund:
Der Flugverkehr genießt weiterhin erhebliche Steuervergünstigungen: Kerosin ist steuerfrei, für internationale Flugtickets fällt keine Mehrwertsteuer an. Die Luftverkehrsteuer bleibt trotz Erhöhungen vergleichsweise gering. Gleichzeitig bestehen im Schienenverkehr nach wie vor Kapazitätsengpässe, die mit gezielten Investitionen schnell behoben werden könnten.

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news-5447 Wed, 06 Aug 2025 13:01:16 +0200 VCD fordert: Deutschlandticket endlich dauerhaft sichern! /service/presse/pressemitteilungen/vcd-fordert-deutschlandticket-endlich-dauerhaft-sichern Die Bundesregierung hat heute einen Entwurf zur Novelle des Regionalisierungsgesetzes beschlossen, der das Deutschlandticket bis 2026 sichert. Dabei soll es laut Koalitionsvertrag mindestens bis Ende 2029 bestehen bleiben. Zugleich bleibt der Bund bei seiner Kofinanzierung von 1,5 Milliarden Euro. Damit ist der Konflikt programmiert, da Bund und Länder die Mehrkosten noch nicht aufgeteilt haben. Für den ökologischen Verkehrsclub VCD reicht das alles nicht für ein dauerhaftes Ticket zu einem stabilen Preis. Die Bundesvorsitzende des VCD, Kerstin Haarmann, kommentiert.  

Eine Novelle des Regionalisierungsgesetzes ist überfällig, doch der bisherige Text enttäuscht. Wenn das Deutschlandticket gerade mal bis 2026 verlängert wird, dann heißt das: Nach der Novelle ist vor der Novelle, und nächstes Jahr geht der Krampf von vorne los. Fehlt der Bundesregierung der Mut, das Ticket mindestens bis 2029 zu sichern, wie es der Koalitionsvertrag verspricht? Effizienz sieht anders aus, wenn das Gesetz schon nächstes Jahr wieder angefasst werden muss.

Auch die Finanzierung ist noch immer ungeklärt – der Anteil des Bundes bleibt weiterhin bei 1,5 Milliarden Euro gedeckelt. Mit den zu erwartenden Mehrkosten werden also die Länder allein gelassen. Ihnen bleibt dann die Wahl, mehr zu zahlen oder den Preis abermals zu erhöhen. Ersteres wollen die Länder nicht, letzteres hätte fatale Folgen: Schon nach der letzten Preiserhöhung wurden eine Million Abos gekündigt – gerade von Jüngeren, die meist nicht viel Geld haben.

Jetzt stehen Bundestag und Bundesrat in der Pflicht, den Entwurfstext zu überarbeiten. Sie müssen das Ticket dauerhaft im Gesetz verankern und die Kostenverteilung zwischen Bund und Ländern verlässlich regeln – damit das alljährliche Feilschen bis auf den letzten Drücker ein Ende hat. Sonst bleiben die Kunden verunsichert und das Deutschlandticket leidet darunter.

Außerdem fordern wir die Parlamentskammern auf, eine bundesweite Regelung für ein Jugend-, Azubi- und Sozialticket ins Gesetz zu schreiben, das maximal 29 Euro im Monat kosten darf. Kinder bis 14 Jahre sollten den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können. Denn Mobilität darf kein Luxus sein – sie ist allen zu ermöglichen, damit alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

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news-5441 Thu, 31 Jul 2025 12:44:20 +0200 Halbjahresbilanz 2025 der Deutschen Bahn: Wie kommt sie aus der Krise? /service/presse/pressemitteilungen/halbjahresbilanz-2025-der-deutschen-bahn-wie-kommt-sie-aus-der-krise Heute hat die Deutsche Bahn ihre Halbjahresbilanz 2025 vorgestellt. Die Pünktlichkeit der DB-Fernzüge ist leicht gestiegen auf 63,4 Prozent (2024: 62,7 Prozent, 2023: 68,7 Prozent). Die Verluste sind etwas geringer ausgefallen. Auch die Fahrgastzahlen im Fernverkehr sind leicht gestiegen auf 66,3 Prozent (2024: 64,2 Prozent). Matthias Kurzeck, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD, kommentiert:  

„Die Pünktlichkeitswerte im DB-Fernverkehr sind nur leicht gestiegen. Die DB muss mit höchster Anstrengung ihre Infrastruktur sanieren, modernisieren und ausbauen, damit die Pünktlichkeit sich deutlich verbessert und auf hohem Niveau stabilisiert. 

Mit den Generalsanierungen allein ist es allerdings nicht getan. Auch Nebenstrecken und vor allem die Stellwerke müssen einen besseren Zustand erreichen. Der Bund stellt mit dem Sondervermögen hierfür eine Rekordsumme bereit. Die Bauunternehmen müssen dringend in Maschinen und Neueinstellungen investieren, um in den kommenden Jahren immer mehr Sanierungen durchführen zu können. Das wird aber nur erfolgen, wenn dafür die Mittel für mindestens 10 Jahre im Voraus gesichert vom Bund bereitgestellt werden. 

Das bundeseigene Bahnunternehmen muss seine Hausaufgaben auch jenseits der Infrastruktur machen. So sind unter anderem Züge besser und rechtzeitig bereit zu stellen, um die Pünktlichkeit zu verbessern. Zudem sehen wir, dass die DB die Kapazität ihrer Fernverkehrsflotte nicht wird halten können – es sei denn ausgemusterte Züge werden durch Neuanschaffungen adäquat ersetzt. Nur eine verlässliche Bahn mit gutem Angebot kann das Rückgrat der Verkehrswende sein.“

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news-5440 Wed, 30 Jul 2025 16:25:27 +0200 Bundeshaushalt 2026 – nachhaltige Mobilität bleibt auf der Strecke und seriöse Infrastrukturfinanzierung wird für Wahlgeschenke geopfert /service/presse/pressemitteilungen/bundeshaushalt-2026-nachhaltige-mobilitaet-bleibt-auf-der-strecke-und-serioese-infrastrukturfinanzierung-wird-fuer-wahlgeschenke-geopfert Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf für den Bundeshaushalt 2026 beschlossen. Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht darin zwar richtige Ansätze, insgesamt jedoch viele verpasste Chancen für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Straßen und Schienen müssen dringend saniert und das Bahnnetz ausgebaut werden, um die Infrastruktur zukunftsfest zu machen. „Nur so können wir verhindern, dass Brücken einstürzen oder gesperrt werden müssen“, warnt die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann.  

„Wir stehen erst am Anfang eines langen Weges, um die Verkehrsinfrastruktur in einen guten Zustand zu bringen“, sagt die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann. „Dabei muss die Sanierung bestehender Straßen Vorrang haben. Tausende Brücken sind marode – wir schaffen es kaum, sie rechtzeitig in Stand zu setzen. Wer da vom Aus- und Neubau von Straßen träumt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Die Straßen entlasten wir vor allem dann, wenn wir das Schienennetz ausbauen und so den Verkehr verlagern. Auch bei dichten, sicheren und komfortablen Fuß- und Radwegenetzen sind wir noch lange nicht bei den nötigen Investitionen von insgesamt einer Milliarde Euro, wie von den Verkehrsminister*innen der Länder und Verbände seit 2022 immer wieder gefordert."

Bei der Deutschen Bahn soll künftig auf Eigenkapitalerhöhungen verzichtet werden - das ist aus Sicht des VCD richtig, denn: die deutschen Trassenpreise zählen bereits zu den höchsten in Europa und durch Eigenkapitalerhöhungen würden sie weiter steigen. Die Mittel für Aus- und Neubau der Schieneninfrastruktur fließen jedoch nicht in der erforderlichen Höhe in Form von Baukostenzuschüssen - auch wenn diese steigen. Die Mittel für die Bahnsanierung werden dem Sondervermögen entnommen, während der Verkehrsetat im regulären Bundeshaushalt um acht Milliarden gekürzt wird. „Dies ist nicht nur ein Verschiebebahnhof, sondern äußerst unseriös: notwendige laufende Ausgaben der Schienenverkehrsinfrastruktur, die zudem auch noch Unterhalts- und Folgekosten nach sich ziehen, in ein einmaliges, zeitlich begrenztes, Sondervermögen auszulagern, um statt dessen die eingesparten Mittel im Verkehrsetat für konsumtive Wahlgeschenke wie den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Gastronomierechnungen oder die erweiterte Mütterrente ausgeben zu können. Da hat sich der Bundesverkehrsminister wohl dem Bundesfinanzminister beugen müssen. Dass das Sondervermögen zusätzliche Maßnahmen finanzieren sollte, wird schlicht ignoriert“, so Kerstin Haarmann. Der Radverkehr soll künftig auch über den Klima- und Transformationsfonds (KTF), finanziert werden, während das bisherige Sonderprogramm Stadt und Land ebenfalls aus dem regulären Verkehrsetat gestrichen wird. Der ÖPNV-Titel im KTF wird gesenkt, ohne dass an anderer Stelle Mittel aufgestockt werden.

Gleichzeitig steigt die Summe für die Straßen gegenüber 2025 leicht auf 15,8 Milliarden Euro. Das ist viel Geld – der VCD warnt davor, es für den Straßenaus- und -neubau zu verwenden statt für notwendige Brückensanierungen. Außerdem sind darin etwas mehr als drei Milliarden Euro aus der Lkw-Maut enthalten, die ursprünglich der Schiene zugutekommen sollten. Diese Mittelverschiebung ist aus Sicht des Verbands nach wie vor falsch.

Fazit: „Es fehlt eine Strategie, wie Bus, Bahn, Fahrrad und Fußverkehr langfristig gestärkt werden sollen. Dazu gehört für uns eine überjährige Finanzierung der Schiene in Infrastrukturfonds. Das wird uns nach dem Auslaufen des Sondervermögens auf die Füße fallen, wenn jetzt nicht nachgesteuert wird“, erläutert Haarmann.

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news-5435 Wed, 23 Jul 2025 10:37:46 +0200 Aktiv mobil in Kitas und Kommunen – VCD-Projekt fördert Mobilität von Kindern im Kita-Alter /service/presse/pressemitteilungen/aktiv-mobil-in-kitas-und-kommunen-vcd-projekt-foerdert-mobilitaet-von-kindern-im-kita-alter Kinder im Kita-Alter aktiv mobil zu machen, zu Fuß auf dem Laufrad oder mit dem Fahrrad – das ist das Ziel des VCD-Projekts „Aktive Mobilität in Kitas und Kommunen“, das diesen Sommer gestartet ist. Das Projekt will die Bedingungen verbessern, unter denen Kinder selbst unterwegs sein können, und das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität stärken. Nicht nur bei den Kindern und ihren Eltern, sondern auch bei Kitas und in Kommunalverwaltungen. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Umweltbundesamt, es läuft bis Ende Januar 2027.  

Kinder sind gerne in Bewegung – sie laufen, rennen und hüpfen, wo sie nur können. Diese Energie ist die perfekte Voraussetzung, um sie mobil zu machen und zu motivieren, ihre Wege zum Kindergarten statt im Auto der Eltern zu Fuß, mit dem Roller, auf dem Rad oder mit dem Rad der Eltern zurückzulegen.

Hier setzt das VCD-Projekt „Aktive Mobilität in Kitas und Kommunen“ an, erläutert die Projektleiterin Stephanie Päßler: „Selbst mobil zu sein, ist gesund und nachhaltig. Es fördert die motorischen Fähigkeiten der Kinder und führt sie an den sicheren Umgang mit dem Verkehr heran. Und es schont Klima und Umwelt. Wer von klein auf zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, ist auch später nachhaltiger unterwegs.“ 

Dafür will das Projekt nicht nur Eltern und Kinder sensibilisieren – es wendet sich auch an Kindergarten-Leitungen und -Personal. „Wir wollen wissen, wie es um aktive Kindermobilität bestellt ist, und fragen dazu bei Eltern, Kitas und Fachleuten nach. Daraus werden wir konkrete Angebote entwickeln, mit denen wir die Beteiligten bei der Förderung der Kindermobilität unterstützen.“

Geplant sind mehrere Workshops, Aktionstage an ausgewählten Kitas und eine Umfrage unter Kita-Fachkräften und Eltern. Daraus entwickelte Ideen und Konzepte werden auf einem Online-Portal zum Nachschauen und Mitmachen zur Verfügung gestellt. Päßler: „Alle Interessierten sollen Gelegenheit bekommen, sich bei uns über die optimale Mobilitäts-Förderung zu informieren. Und alle sind aufgerufen, mit uns gemeinsam die passenden Strategien zu entwickeln.“

Ein zentraler Aspekt bei aktiver Mobilität von Kindern ist selbstverständlich die Sicherheit. Deshalb wendet sich das Projekt auch an Kommunen. Päßler möchte die Verantwortlichen für das Thema sensibilisieren: „Niedrige Höchstgeschwindigkeiten, dichte und sichere Fuß- und Radwegenetze, auch für Kinder gut einsehbare Straßenübergänge und ausreichend lange Ampelphasen – all das ist Voraussetzung dafür, dass Kinder aktiv mobil sein können. Diese Infrastruktur liegt in der Zuständigkeit der Kommunen. Mit dem Projekt wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Lage zu verbessern.“

Zum Hintergrund: Den Internetauftritt des Projekts finden Sie hier. Kitas können sich an dem Projekt beteiligen – es reicht eine Mail an kinder@vcd.org, um sich für die Projekttage zum Thema „Aktive Mobilität“ deutschlandweit zu bewerben. Der VCD meldet sich bei den Interessierten. 

Förderhinweis: Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.

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news-5430 Thu, 17 Jul 2025 12:13:34 +0200 „Halbherzig und mutlos“ – VCD kritisiert Bericht der EKMI-Kommission /service/presse/pressemitteilungen/halbherzig-und-mutlos-vcd-kritisiert-bericht-der-ekmi-kommission Die „Expertenkommission klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur“ (EKMI) hat heute ihren Bericht veröffentlicht. Auftraggeber war das Verkehrsministerium. Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher beim ökologischen Verkehrsclub VCD, kritisiert die Vorschläge als halbherzig und mutlos.  

Klimaschutz ja – aber nicht auf Kosten der fossilen Industrie: Das ist leider der Tenor, der sich durch den EKMI-Bericht zieht. Klimafreundliche Mobilität soll zwar gefördert werden, aber nicht zulasten der Verbrenner-Lobby. Am klimaschädlichen Steuerprivileg für Dienstwagen, Dieselkraftstoff und Entfernungspauschale will die Kommission nicht rütteln. Und statt konsequent auf den Elektroantrieb zu setzen, hält sie an der Illusion fest, Mogelpackungen wie E-Fuels oder HVO100 könnten eine Lösung für das CO2-Problem darstellen. Dies konterkariert Transformationsmaßnahmen, kostet den Steuerzahler viel Geld und zementiert letztlich die fossile Welt von gestern. 

Dabei ist es gut, dass die Kommission auch konkrete Vorschläge macht, die Maßnahmen nicht nur klimawirksam, sondern auch sozial gerecht auszugestalten. Denn alle Bevölkerungsgruppen muss es ermöglicht werden, nachhaltig mobil zu sein. 

Doch das meiste, was der EKMI eingefallen ist, liegt seit Jahren auf dem Tisch. Noch immer fehlt ein Plan, wie das Ganze umzusetzen ist. Was nutzt etwa die Forderung, das Deutschlandticket langfristig abzusichern, wenn sich Bund und Länder auf keine Finanzierung einigen können? Was nutzt die Erkenntnis, dass Schiene, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ausgebaut werden müssen, wenn der Bund lieber Luxusdienstwagen subventioniert, während die Kommunen mangels Geld das Bus- und Bahn-Angebot zusammenstreichen?

Die Politik muss endlich den Mut haben, auch unbequeme Maßnahmen umzusetzen, statt eine Kommission nach der anderen mit Berichten zu beauftragen. Wir brauchen eine klare Kommunikation und eine schrittweise, aber konsequente Umsetzung von Maßnahmen. Dabei wird niemand überfordert – und am Ende profitieren alle von mehr Lebensqualität und einer gesünderen Umwelt.

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news-5426 Mon, 14 Jul 2025 14:37:42 +0200 Papierticket-Entscheidung zur Deutschen Bahn – ein guter Tag für Fahrgastrechte /service/presse/pressemitteilungen/papierticket-entscheidung-zur-deutschen-bahn-ein-guter-tag-fuer-fahrgastrechte Seit 2023 verkaufte die Deutsche Bahn (DB) ihre Sparpreistickets nur noch gegen E-Mailadresse oder Mobilnummer. Der ökologische Verkehrsclub VCD hatte diese Maßnahme damals scharf kritisiert. Jetzt hat das Oberlandesgericht Frankfurt einer Klage der Verbraucherzentrale Bundesverband stattgegeben. Das begrüßen wir: Zwar verkaufte die DB Sparpreisticket an ihren Schaltern bereits vor der Urteilsverkündung wieder ohne E-Mailadresse – dennoch hat das Gericht mit seiner Entscheidung die Fahrgastrechte gestärkt. Alexander Kaas Elias, Sprecher für Bahn des ökologischen Verkehrsclub VCD, kommentiert.  

Nun steht fest, dass die DB ihre Tickets nicht nur dann verkaufen darf, wenn Fahrgäste ihre E-Mailadresse oder Mobilnummer preisgeben. Gut so! Wir hätten uns gewünscht, dass die DB diesen Weg nie gegangen wäre. Denn dieser hat Menschen ausgegrenzt, die keine E-Mailadresse haben oder angeben wollen.

Die DB soll Zugfahren so einfach wie möglich machen. Da es immer weniger Ticket-Automaten gibt und diese keine Sparpreise anbieten, bleibt den Fahrgästen ohne E-Mailadresse nur noch der Weg zum Schalter.

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