Nachhaltige Mobilität

Darum braucht unsere Infrastruktur die Perspektive junger Menschen

Die deutsche Infrastruktur ist in die Jahre gekommen und auf Autos ausgerichtet. Dabei brauchen gerade junge Menschen klimafreundliche Alternativen, flexible Angebote und bezahlbare Preise, um mobil zu sein. Hier sind unsere Forderungen.

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Die deutsche Infrastruktur ist für Autos gemacht. Kein Wunder, denn ihre Anfänge gehen auf die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts zurück, wo das Auto als Fortbewegungsmittel der Zukunft betrachtet wurde. Dadurch konnte sich ein Verkehrssystem entwickeln, in dem das Auto zum wichtigsten Ausgangspunkt verkehrspolitischer Entscheidungen wurde. Und obwohl wir knapp 100 Jahre nach dem Boom des motorisierten Individualverkehrs eigentlich alle nachhaltiger, gesünder und sicherer unterwegs sein möchten, zementiert diese Infrastruktur noch heute wie wir uns tagtäglich fortbewegen. Doch gerade junge Menschen könnten auch anders – wenn man ihnen Alternativen anbieten würde.

Der gemeinnützige Verein VCD zeigt, was es braucht, damit junge Menschen auch ganz ohne Auto mobil unterwegs sein können. 

Mobil oder nicht mobil, das ist hier die Frage

Ob in der Kindheit, Jugend oder als junge Erwachsene – Viele wichtige Entscheidungen und zentrale Themen unseres Lebens kristallisieren sich bereits früh heraus. Welche Interessen begeistern einen, möchte man ein Handwerk erlernen oder lieber studieren und nicht wenige träumen schon von der eigenen Familie. Neben den großen Entscheidungen, sind es häufig die ganz alltäglichen Dinge, mit denen sich junge Menschen parallel zur Inflation, der weltpolitische Lage und ihren Sorgen um das Klima auseinandersetzen müssen. Wie komme ich schnell und günstig zur Uni oder Ausbildung, wie komme ich nach der Party eigentlich wieder nachhause und wie kann ich auch mal preiswert ohne Billigflieger Urlaub machen? 

Mobilität für junge Menschen muss selbstbestimmt und bezahlbar sein

Diese ganz praktischen Fragen zeigen, dass selbstbestimmte Mobilität für junge Menschen genauso wichtig wie ist wie für alle anderen. Für unsere Gesellschaft hingegen sind gerade ihre Entscheidungen besonders relevant, weil ihr Verhalten maßgeblich die Mobilität der Zukunft gestaltet. Daher brauchen junge Menschen spezielle Angebote, die an ihre Lebenssituation und ihr Budget angepasst sind. Damit alle Menschen selbstbestimmt unterwegs sein können, haben wir ein Forderungspapier formuliert, das besonders die Mobilitätsbedürfnisse junger Menschen betrachtet und die Politik auffordert, nachhaltige Verkehrskonzepte für die Zukunft zu entwickeln. 

Forderungen des VCD für Mobilität junger Menschen

  1. Klimaschutz im Verkehr bedeutet eine Neuorientierung der Verkehrspolitik mit Fokus auf nachhaltige also klima- und umweltfreundliche Mobilität und den Klimaschutzzielen der Bundesregierung.
     
  2. Mobilitätsgarantie ermöglicht allen Menschen sicher, flexibel und umweltfreundlich mobil zu sein. Neben Verbesserung und Erweiterung des öffentlichen Verkehrsangebots durch definierte Mindeststandards beinhaltet sie eine dichte, sichere und komfortable Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur, Barrierefreiheit und sozialgerechte Tarife
     
  3. Bundesweites Jugend-, Auszubildenden- und Freiwilligendienst-Leistenden-Ticket für maximal 29 Euro im Monat und kostenloser ÖPNV für Kinder bis 14 sowie Erhalt des 49-€-Tickets. 
     
  4. Reform des Straßenverkehrsrechts: Vision Zero im Straßenverkehrsgesetz (StVG) und in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankern 
     
  5. Neue Höchstgeschwindigkeiten einführen: Tempo 30 innerorts, Tempo 80 auf Landstraßen und Tempo 120 auf Autobahnen  
     
  6. Potentiale von Digitalisierung, Sharing-Modellen, On-Demand-Diensten und Intermodalität nutzen. Dabei Sharing-Fahrzeuge auch in weniger dicht besiedelte Gegenden bringen sowie sichere Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen und ÖPNV-Knotenpunkten schaffen 
     
  7. Standards für Datennutzung und -Austausch der Mobilitätsdienste definieren. 
     
  8. Mobilitätsbildung vom Kindergarten bis zur Berufs- und Hochschule verankern.
     
  9. Umweltaspekte in die Ausbildungsinhalte der Führerscheinprüfung integrieren.
     
  10. Partizipation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei allen Planungsprozessen und die Entwicklung von Beteiligungsstrategien für kommunale Planungsvorhaben.

Das ist die Jugendgerecht-mobil.de-Kampagne

Jugendgerecht-mobil.de ist eine gemeinsame Kampagne der Mitwirkenden der Denkwerkstatt Jugendgerechte Mobilitätspolitik auf Initiative von jugendgerecht.de – Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik. Die Mitwirkenden der Denkwerkstatt Jugendgerechte Mobilitätspolitik appellieren anlässlich der Verkehrsministerkonferenz am 17./18. April 2024 an die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen, künftig Jugendinteressen in der Verkehrspolitik stärker als bisher zu berücksichtigen und Jugendliche selbst an Planung und Umsetzung zu beteiligen. Mehr Informationen zur Kampagne Jugendgerechte Mobilitätspolitik findest du hier.

Wenn auch du Ideen, Forderungen und Wünsche hast, wie du mobil bleiben oder werden kannst, teil sie gerne mit uns. Wir sammeln fortlaufend die Forderungen junger Menschen für einen besseren und nachhaltigeren Verkehr.

Der ökologische Verkehrsclub VCD setzt sich für eine nachhaltige Mobilität ein, die die Umwelt schont und die Lebensqualität verbessert. Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Mobilität finden Sie auf der Website des VCD. 

Kontakt

Anika Meenken

Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung

Fon 030/28 03 51-73

fahrrad@vcd.org

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