Sehr geehrter Herr Bundesminister,

das 9-Euro-Ticket ist ein voller Erfolg. Die Menschen nutzen Busse und Bahnen. Viele sind zuvor selten oder gar nicht mit dem ÖPNV unterwegs gewesen. Dies zeigt: eine einfache Tarifstruktur erleichtert den Umstieg. Diesen Schwung gilt es nun mitzunehmen. Sie dürfen die Chance auf eine klimaschonendere Mobilität nicht versäumen und sollten deshalb unverzüglich eine einfache, für alle bezahlbare und vor allem dauerhafte Anschlusslösung einführen.

Viele gute Vorschläge liegen auf dem Tisch. Wir fordern Sie auf, bringen Sie gemeinsam mit den Ländern eine Nachfolge auf den Weg, die spätestens zum 1. November in Kraft tritt! Zur Überbrückung sollte das 9-Euro-Ticket, wie von den Verkehrsunternehmen angeboten, zwei Monate länger gelten. Damit wird ein nahtloser Übergang gewährleistet.

Die Belastungen für die Bevölkerung sind wegen der steigenden Energiepreise momentan hoch. Deshalb halten wir es für geboten, von Anfang an ein vergünstigtes Ticket für jene anzubieten, die sich den Standardtarif nicht leisten können. Daher fordern wir entsprechend des VCD-Konzepts ein Monatsticket von maximal 30 Euro (360-Euro-Jahresticket) für alle Empfänger*innen einkommensgeprüfter Leistungen sowie für Schüler*innen, Studierende und Auszubildende.

Gleichzeitig müssen Bund und Länder Milliarden in den Ausbau von Bus und Bahn investieren, damit der öffentliche Verkehr für alle Menschen eine nutzbare Alternative zum eigenen Auto im Sinne einer Mobilitätsgarantie darstellt. Denn dort, wo weder Bus noch Bahn fährt, nutzt auch ein günstiges Ticket nichts.

Wir rufen Sie auf: Ergreifen Sie entschlossen die Initiative für eine nahtlose Anschlussregelung zum 9-Euro-Ticket. Diese Chance darf nicht verspielt werden!

Für einen Austausch stehen wir gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
 

Kerstin Haarmann
Bundesvorsitzende