DIY-Projekt

Hochschulen als Reallabore für die Verkehrswende

Mobilität betrifft uns alle und hat als ein zentrales Thema der Zukunft großen Veränderungsbedarf. Dabei wird es immer wichtiger, Mobilität nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch an anderen Orten des täglichen Lebens so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Das Projekt »DIY: Verkehrswende selber machen« setzt hier an und unterstützt nachhaltige Mobilitätsprojekte an Hoch- und Berufsschulen.

| Mobilitätsbildung

Warum ist nachhaltige Mobilität an Hochschulen wichtig?

Hochschulen stellen für etwa 2,9 Mio. Studierende und über 700.000 Hochschulangestellte in Deutschland Orte des Lehrens, Lernens, Forschens und Arbeitens dar. Hochschulangehörige verbringen nicht nur einen Großteil ihrer Zeit auf dem Gelände, sondern legen hier auch eine Vielzahl ihrer alltäglichen Wege zurück. Vom Besuch der Seminarveranstaltung führen diese etwa zur Bibliothek, zur Mensa, zum Studentenjob, zum Sportkurs und schließlich zurück zum Wohnheim, überlagern sich mit den Strecken Anderer und verbinden sich so zu einem ganzen Netzwerk verschiedener Wegeverbindungen. Hinzu kommen zahlreiche Wege des Liefer- und Dienstverkehrs. Hochschulen sind also ein Ort vielfältiger Mobilität – und verursachen Verkehr.

Im Bewusstsein ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion tragen sie dementsprechend auch Verantwortung für die Gestaltung dieses Verkehrs. Statt Autos und Flugreisen, verlagert sich mittlerweile auch im universitären Kontext der Schwerpunkt hin zu einer nachhaltigeren Ausgestaltung des Mobilitätsverhaltens.
Besonders spannend ist, dass Hochschulen als Experimentierräume für die Verkehrswende dienen können. Hier können verschiedene Maßnahmen erprobt und erforscht werden. Gerade der Anschluss an Wissenschaft und Forschung macht sie so spannend für die Zukunft unseres Verkehrs.

Wie kann Mobilität an Hochschulen nachhaltig gestaltet werden?

Jede Hochschule kann Teil der Verkehrswende sein. Die Möglichkeiten, sich für eine nachhaltigere Gestaltung der Mobilität auf dem Campus einzusetzen, reichen dabei weit über einzelne Vorträge, Workshops und Fahrradbügel hinaus. Der als Lehrveranstaltung konzipierte Podcast Raumcast der TU Berlin setzt sich z.B. auf auditiver Ebene mit der Thematik auseinander. In Form eines selbstorganisierten Projekts entwickeln Studierende der TU Berlin hier eigenverantwortlich Podcast-Episoden zu Mobilitätsthemen und zum öffentlichen Raum.

Die Entwicklung von ganzheitlichen Mobilitätskonzepten, wie etwa durch die Leuphana Universität Lüneburg, kann Forschung, Lehre, Kooperation und Betrieb der Hochschule einschließen und den ganzen Campus zum verkehrsberuhigten Bereich umstrukturieren. Integrativ gedachte Konzepte der Flächennutzung und Verkehrsführung garantieren hier die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer*innen und erhöhen die Aufenthaltsqualität vor Ort. Daneben stellen auch Fahrradreparaturwerkstätten oder Lastenradverleihsysteme praktische Angebote für die Förderung nachhaltiger Mobilität an der Hochschule dar und motivieren zum Umstieg aufs Fahrrad.

Um ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement kontinuierlich und effektiv betreiben zu können, lohnt sich die Einrichtung einer speziellen hochschulinternen Koordinierungsstelle für Mobilität. 2019 machte das die Universität Hohenheim vor, indem sie im Zuge der Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes gleich zwei neue Stellen als Mobilitätsmanager*in und Fahrradbeauftragte*r konzipierte. Als verantwortliche Ansprechpersonen rund um das Thema nachhaltige Mobilität an der Universität, sind sie für die Koordination der damit verbundenen Aufgaben, Maßnahmen und Kooperationen zuständig.

Quelle: Jannis MuserVerkehrsberuhigter Campus Leuphana-Universität Lüneburg
Quelle: Gitti La MarAktion Bikini Bike Ride
Quelle: Hochschule OsnabrückHS Osnabrück Campus Westerberg
Quelle: Paul WunderlichProjektförderung bauhaus.mobil Weimar
Quelle: Katja TäubertAktionen zum Mitmachen beim Parking Day

Projekt »DIY: Verkehrswende selber machen«

Um eine schnelle Veränderung an den Ausbildungseinrichtungen voranzubringen, müssen wir jetzt handeln. Deshalb unterstützt der VCD mit »DIY: Verkehrswende selber machen«  Auszubildende und Studierende, die an ihrer Hoch- und Berufsschule eigene Mobilitätsprojekte entwickeln und umsetzen möchten. Kreative Projektideen, die dazu beitragen, das Mobilitätsverhalten am eigenen Campus nachhaltiger zu gestalten und durch langfristige Strukturen zu festigen, werden von uns durch ein Startkapitel von bis zu 600€ gefördert und durch fachliches Know-how, Vernetzungsmöglichkeiten sowie der Betreuung bei der Umsetzung gefördert.

Außerdem vergibt das DIY-Projekt dieses Jahr zum ersten Mal einen Förderpreis für besonders herausragende Abschlussarbeiten, die sich mit nachhaltiger Mobilität auseinandergesetzt haben. Absolvent*innen, die zur Verkehrswende, zu Auswirkungen unserer heutigen Mobilität oder zu Zielen und Strategien einer nachhaltigen Transformation geforscht haben und ihre Erkenntnisse teilen möchten, sind herzlich dazu aufgefordert ihre Arbeiten einzureichen.  

Neben diesen Angeboten führt das Projekt regelmäßige Bildungsveranstaltungen und Aktionen durch. Am 13. Mai findet in Weimar das 2. Mobilitätsforum für junge Verkehrsaktivist*innen statt. Die Teilnehmenden erwartet ein spannendes Programm mit Inputs, Workshops und einer Diskussionsrunde rund um die Verkehrswende. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr ist der Kilometer-Sammel-Wettbewerb »Aufsatteln fürs Klima«. Dabei radeln Studierende und Auszubildende für das Klima und sammeln wichtige Kilometer. Die fleißigsten Radler*innen dürfen sich auf tolle Sachpreise, wie z.B. eine Fahrradbox, für den Campus freuen.

Noch mehr spannende Ideen rund um nachhaltige Mobilität an Hochschulen gibt es in unserer Broschüre.

Angebote des Projekts

  • Projektförderung
  • Workshops, um bei der Entwicklung von Projektideen zu unterstützen
  • Lehrveranstaltungen und Aktionen an Hoch- und Berufsschulen zum Thema klimaverträgliche Mobilität
  • Mobilitätsforum: eintägige Veranstaltung rund um das Thema nachhaltige Mobilität und Projektentwicklung (2x im Jahr
  • Kilometer-Sammel-Wettbewerb
  • Begleitung und Unterstützung von Studierenden bei Abschlussarbeiten
  • Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten
  • Wissenstransfer: Broschüren, How-To-Karten und Wanderausstellungen rund um das Thema nachhaltige Mobilität

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