Kerosinsteuer

Notwendig und machbar

Kerosin ist in der gewerblichen Luftfahrt gänzlich von der Mineralölsteuer befreit. Damit genießt ausgerechnet der besonders klimaschädliche Flugverkehr ein enormes Steuerprivileg gegenüber allen anderen Verkehrsträgern.

Um faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsträgern zu erreichen, fordert der VCD die Besteuerung von Kerosin. Die Kerosinsteuer wird einen starken ökonomischen Anreiz setzen, Kerosin einzusparen und vom Flugzeug auf klimafreundlichere Verkehrsmittel ? insbesondere die Bahn - umzusteigen.

Da ein Ende der Kerosinsteuerbefreiung auf internationaler Ebene noch nicht abzusehen ist, muss die Bundesregierung nach Ansicht des VCD wenigstens eine deutschlandweit gültige Kerosinsteuer einführen. Im Gegensatz zum Emissionshandel wäre sie sofort wirksam. Außerdem würde die Kerosinsteuer der Luftfahrtindustrie einen starken Anreiz bieten, die Entwicklung spritsparender Flugzeuge und Motoren zu forcieren. Dem deutschen Staat würde die Abgabe laut Subventionsbericht der Bundesregierung zudem rund 400 Millionen Euro an jährlichen Einnahmen bringen, die für sinnvolle Zukunftsinvestitionen eingesetzt werden könnten.

Nach EU-Recht ist es seit 2005 möglich, Kerosin national zu besteuern. Diesen Weg haben beispielsweise die Niederlande und Norwegen schon beschritten. Dass die Kerosinsteuer für Flüge innerhalb Deutschlands machbar ist, hat eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes schon früh belegt: Das Gutachten von Prof. Dr. Eckhard Pache (Universität Würzburg) wurde vom ehemaligen Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium, Dr. Uwe Lahl, , am 10. März 2005 auf Einladung des VCD am Frankfurter Flughafen der Öffentlichkeit vorgestellt.

Darin werden verschiedene Varianten einer Kerosinsteuer für den inländischen Flugverkehr unter Gesichtspunkten des nationalen, europäischen und internationalen Rechts geprüft. Für Inlandsflüge empfiehlt die Studie eine Kombinationslösung aus Besteuerung des im Inland getankten Kerosins und des aus dem Ausland eingeführten Kerosins. Der VCD unterstützt diesen Ansatz nachdrücklich.

Michael Müller-Görnert

Verkehrspolitischer Sprecher
Fon 030/28 03 51-19
michael.mueller-goernert@vcd.org

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