Eine Radfahrerin fährt mit ihrem Elektrofahrrad einen Slalomparcours.

Sicher E-Radfahren

Verkehrssicher und gesund mit dem Elektrofahrrad unterwegs

Elektrofahrräder sind seit Jahren ein Verkaufsschlager. Zugleich rücken jedoch auch mögliche Risiken der E-Rad-Nutzung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Mit dem Projekt »Pedelec statt Auto – aber sicher!« bringt der VCD E-Räder als umweltverträgliche, gesundheitsfördernde und sichere Alternative zum Pkw für alle Altersgruppen weiter voran.

| Elektromobilität Radverkehr

Elektrofahrräder kombinieren die positiven Eigenschaften des Fahrrades – umweltverträgliche Mobilität, Flexibilität, Unabhängigkeit, Steigerung der Fitness und Beweglichkeit – wegen des Elektromotors mit dem Vorteil des „eingebauten Rückenwindes“. Dies macht E-Räder bzw. Pedelecs zu einer sinnvollen Alternative zum (eigenen) Auto – vor allem in Situationen, die mit einem herkömmlichen Fahrrad nicht oder nur unter Anstrengungen zu bewältigen sind.

Besonders in bergigen Regionen wie auch im ländlichen Raum mit geringer ÖPNV-Dichte lassen sich mit E-Rädern viele Pkw-Fahrten ersetzen. Zudem können mit Hilfe der Elektrounterstützung beispielsweise altersbedingte Einschränkungen der physischen Leistungsfähigkeit ausgeglichen werden.

Zum Pedelec-Fahren muss in die Pedale getreten werden. Daher trägt E-Radfahren dazu bei, Gesundheit und Fitness zu fördern, und schafft so auch für Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Möglichkeit, nachhaltig, aktiv und selbstbestimmt mobil zu sein.

Oft sind jedoch die vom herkömmlichen Fahrrad abweichenden (Fahr-)Eigenschaften des E-Rades nicht hinreichend bekannt oder werden nicht richtig eingeschätzt. So sind Pedelecs in der Regel schwerer und weisen eine je nach Positionierung von Motor und Akku unterschiedliche Gewichtsverteilung auf und haben in der Regel eine stärkere Bremswirkung. Dies kann Schwierigkeiten bei der Handhabung bereiten, beispielsweise auf abschüssigen Strecken, in Kurven oder bei hohem Tempo. Auch die Motordynamik kann je nach Modell und Unterstützungsgrad sehr unterschiedlich ausfallen und beim Anfahren für Verunsicherung sorgen. Zudem können mit einem E-Rad auch untrainiert höhere Geschwindigkeiten erreicht werden.

Es zeichnet sich ab, dass insbesondere ältere Menschen ein erhöhtes Unfallrisiko beim E-Radfahren aufweisen. Aber auch Menschen, die lange nicht Fahrrad gefahren sind, mangelnde Fitness oder physische Einschränkungen haben, fehlt es häufig an Wissen und Erfahrung im sicheren Umgang mit dem Pedelec.

VCD-Projekt für sichereres E-Radfahren

Hier setzt das VCD-Projekt »Pedelec statt Auto – aber sicher!« an. Es wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Ziel des Vorhabens ist es, das Elektrofahrrad als sichere, gesundheitsfördernde und umweltverträgliche Alternative zum Pkw weiter zu etablieren und so den Anteil des (E-)Fahrrades gegenüber dem Autoverkehr zu erhöhen. Das Projekt richtet sich an erwachsene Verbraucher*innen, die bereits ein Pedelec besitzen oder die Anschaffung eines E-Rades planen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Aspekt Verkehrssicherheit.

Ein wichtiger Baustein des Projekts ist daher das Online-Service-Portal »Sicher E-Radfahren«.

Um den möglichen Risiken, die mit dem Pedelec-Fahren sowie der stetig wachsenden Zahl von E-Radnutzer*innen verbunden sind, zu begegnen, entwickelt das Projekt zudem gemeinsam mit Expert*innen ein bundesweit verfügbares Weiterbildungs- und Kurskonzepts für Radfahrlehrer*innen zur verkehrssicheren Nutzung des E-Rades.

Bislang werden E-Rad-Kurse nur vereinzelt von verschiedenen Akteur*innen angeboten und variieren in ihrer Ausrichtung, Intensität und Art der Vermittlung teilweise sehr stark. Zudem sind die Kursangebote für Verbraucher*innen häufig nur mit größerem Rechercheaufwand zu finden und hinsichtlich ihrer Eignung für die jeweiligen Bedürfnisse schwierig einzuschätzen.

Um das bundesweite Angebot an (E-)Fahrrad-Kursen für Erwachsene möglichst umfassend und nutzerfreundlich abzubilden, wurde daher eine Online-Karte als Ergänzung zum Informationsangebot des Projekts erstellt. Hier können Verbraucher*innen erstmals anbieterübergreifend nach Pedelec-Kursangeboten in ihrer Region suchen.

Für Menschen, die sich auf einem herkömmlichen Zweirad unsicher fühlen oder Probleme mit dem Gleichgewicht haben, sind Pedelecs mit drei Rädern ideal. Auch wer etwa nach einer Hüftoperation keinen Sturz riskieren darf oder ein Bein weniger belasten kann, kann mit einem Dreirad weiterhin aktiv und selbstbestimmt mobil bleiben. Mit Hilfe der innovativen E-Dreirad-Datenbank des Projekts können sich Interessierte herstellerübergreifend über das aktuell auf dem Markt erhältliche Angebot an E-Dreirädern informieren. Neben klassischen (Reha-)Dreirädern sind darin auch Komfort-Dreiräder (Sessel- und Liegedreiräder) enthalten. Dabei wurden Mindestkriterien (bspw. hinsichtlich der Mindestsitzhöhe) festgelegt, so dass die Räder auch für Ältere oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen passend sind.

Gemeinsam mit Sportmedizinern werden zudem weitere Hilfestellungen wie Trainingspläne für E-Rad-Fahrer entwickelt, die dazu beitragen sollen, die eigene Fitness und Gesundheit langfristig zu erhalten.

Das Projekt bietet darüber hinaus gezielte Information, Beratung sowie Probefahrten mit E-Rädern im Rahmen von bundesweiten Aktionstagen an.

Förderer

Dieses Projekt wurde von 09/2016 bis 08/2019 gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

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