Jede und jeder ist irgendwann am Tag einmal zu Fuß unterwegs. Dies scheint so selbstverständlich, dass diese Gruppe der Verkehrsteilnehmer kaum im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit steht. Doch wie sicher sind wir unterwegs?
Mit dem vierten VCD Städtecheck stellt der VCD die Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern in den Mittelpunkt. Das Ergebnis: Fußgängerinnen und Fußgänger sind in Städten - gemessen am Anteil der zurückgelegten Fußwege - relativ sicher unterwegs. Unverhältnismäßig hoch ist jedoch die Gefahr, dass sie bei einem Unfall schwer oder sogar tödlich verletzt werden.
Für den Straßenverkehr innerorts gilt:
Ausdrücklich gefördert wird der Fußverkehr in den seltensten Fällen, hier besteht Nachholbedarf. Denn auch wenn sich Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs im Nebeneffekt günstig auf die Verkehrssicherheit von Fußgängern auswirken, reichen diese „Mitnahmeeffekte” allein nicht aus.
Zu den Hauptunfallursachen: Fußgängerinnen und Fußgänger verunglücken zu über 80 % beim Queren der Straße und das nicht weil sie sich fehl verhalten sondern aufgrund falscher Abbiegemanöver oder überhöhter Geschwindigkeit von Autofahrern. Die Geschwindigkeit zu senken und die Sichtbarkeit von Fußgängern zu erhöhen, sind deshalb die zentralen Handlungsfelder, um das Gehen sicherer zu machen.
In mehr als der Hälfte der 80 untersuchten Städte haben die Verunglücktenzahlen im Fußverkehr in den letzten fünf Jahren tendenziell zugenommen. Sie erhielten auf der »VCD Städtecheck«-Karte eine rote Ampel. Aber auch für Städte, in denen die Verunglücktenzahlen in den letzten fünf Jahren tendenziell gesunken sind, kann kaum eine Entwarnung gegeben werden. Vielerorts gibt es überhaupt keine Fußgängerstrategie. Somit bleibt eine Verstetigung der positiven Entwicklung fragwürdig.
Analysiert wurden alle deutschen Großstädte mit über 100.000 Einwohnern im Fünf-Jahreszeitraum zwischen 2009 und 2013.
Das ausführliche Hintergrundpapier zum VCD Städtecheck - mit Informationen zur Methodik, Erläuterungen zu den Ergebnissen und Best-Practice-Beispielen:
September 2014 (pdf, 3,62 MB)