Die offiziellen Herstellerangaben lassen die Fahrzeuge auf dem Papier als saubere Alternative zum reinen Benzin- oder Diesel-Pkw erscheinen, die Nutzung im Alltag steht dem jedoch häufig entgegen. Trotz dieser unrealistischen Angaben gibt es für Plug-In-Hybride bereits jetzt zahlreiche Anreize zum Kauf und Autohersteller können mit diesen Fahrzeugen ihre CO2-Vorgaben der EU-Grenzwertregulierung schönen. Das nutzt weniger der Umwelt und den Nutzer*innen als vielmehr den Autoherstellern.
Die Vergünstigungen für Plug-In -Hybride – sowohl bei der Anrechnung in der europäischen CO2-Grenzwertregulierung als auch in der nationalen Steuergesetzgebung – entbehren derzeit für die meisten Plug-In-Hybride jeglicher Grundlage und sind aus Sicht von BUND und VCD zu beenden bzw. neu zu justieren.
Auch die Mehrfachanrechnung von Plug-In-Hybriden in der CO2-Regulierung trägt nicht dazu bei, dass Automobilhersteller ihre Neuwagenflotte klimaverträglich ausrichten. Vielmehr ermöglicht sie Autokonzernen, weiterhin verbrauchsintensive Pkw zu verkaufen und gleichzeitig ihre Flottenwerte durch die Mehrfachanrechnung von Elektrofahrzeugen und Plug-In-Hybriden schön zu rechnen.
Sollen Plug-in-Fahrzeuge tatsächlich einen Umweltvorteil gegenüber Fahrzeugen ohne zusätzlichen Elektromotor entfalten, muss laut BUND und VCD gewährleistet werden, dass die Fahrzeuge vorwiegend elektrisch betrieben und mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Nur dann sind auch die aktuellen Kaufbeihilfen überhaupt zu rechtfertigen.
Mehr Infos und weitere konkrete politische Forderungen finden sie im Faktenpapier von BUND und VCD.
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Plug-In-Hybride: saubere Lösung oder grüne Mogelpackung?
April 2020 (pdf, 208 KB)
Michael Müller-Görnert
ist beim VCD Verkehrspolitischer Sprecher für die Themen Klima, Luft und Auto.