Repräsentative Umfrage zur Sicherheit von Schulwegen

Kinder sicher zur Schule: Was es braucht ist bekannt, aber an der Umsetzung haperts

Zusammen mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) und dem Deutschen Kinderhilfswerk wollten wir wissen: Wie sicher sind die Schulwege unserer Schüler*innen? In einer repräsentativen forsa-Umfrage wurden deshalb Lehrer*innen an Grundschulen und Eltern befragt. Das Ergebnis: Gefahrensituationen gehen vor allem von den Elterntaxis aus. Was getan werden muss, um die Sicherheit zu erhöhen, darin sind sich Lehrer*innen und Eltern weitgehend einig. Nachholbedarf gibt es bei der Umsetzung. Der Bequemlichkeit des Elterntaxis muss ein Ende gesetzt werden. In der VCD Mobifibel zeigen wir, wie es gelingen kann.

| für Familien Mobilitätsbildung Selbstständige Mobilität von Kindern

Fast ein Drittel der Lehrer*innen an Grundschulen erlebt mindestens wöchentlich eine gefährliche Situation vor der eigenen Schule – verursacht durch Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen. Diese Zahl ist alarmierend. Um den Verkehr vor Schulen besser zu regeln und sicherer zu gestalten, sind sich Lehrkräfte und Eltern über die Maßnahmen weitgehend einig:

  • ausreichend breite, nicht zugeparkte Fußwege
  • sichere Überwege wie Zebrastreifen, Ampeln oder Mittelinseln
  • Hilfsangebote wie Schülerlotsen oder eine regelmäßige Unterstützung der Polizei

Doch das Wichtigste ist, mehr als acht von zehn Befragten beider Gruppen geben an: Kinder müssen ermutigt werden, den Schulweg eigenständig zu gehen.

Quelle: VCD/Jörg Farys

VCD Mobifibel - Damit Kinder sicher unterwegs sind

Wir vom VCD tun alles dafür, dass sich Kinder frei, sicher und selbstständig durch ihre Welt bewegen können. Mit der VCD Mobifibel zeigen wir, wie Sie Ihre Kinder dabei am besten unterstützen.

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In der Realität sind die geforderten Maßnahmen jedoch häufig nicht vorhanden. Die verkehrspolitische Maßnahme, die laut Eltern und Lehrkräften am häufigsten vor Schulen umgesetzt ist, sind Geschwindigkeitsreduzierungen wie Tempo 30. Einen deutlichen Mangel gibt es lauf den Befragten auch bei sicheren Radwegen. Hier sagen nur 13 Prozent der Lehrkräfte und 12 Prozent der Eltern, dass diese im Schulumfeld vorhanden sind. 

Reales vs. Gefühltes Verkehrsaufkommen vor der Schule

17 Prozent der Eltern geben an, dass das eigene Kind mit dem Auto in die Schule gebracht wird. Auffällig dabei: Danach gefragt, wie viele Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden, geben über zwei Drittel der Lehrkräfte und sogar vier von fünf Eltern an, dass dies bei mindestens 25 Prozent der Kinder der Fall ist. Dies verdeutlicht: Das subjektiv wahrgenommene Verkehrsaufkommen vor Schulen ist deutlich höher als das tatsächliche. Es sind zu viele Autos, die zeitgleich vor die Schule fahren und damit ein enormes Gefährdungspotenzial für die Kinder darstellen.

»Bei einer Schule mit 1.000 Schülern bedeutet das: etwa 170 Autos vor dem Schultor. Alle zur gleichen Zeit. Dass das nicht funktionieren kann, müsste jedem einleuchten.«

Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende

Individuelle Bedürfnisse vs. Allgemeinwohl

Gefragt nach den wichtigsten Gründen, weshalb Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden, geben Lehrkräfte und Eltern sehr ähnliche Antworten. An erster Stelle steht Bequemlichkeit, gefolgt von Ängsten, das Kind allein den Schulweg bestreiten zu lassen. Genau hier setzen wir mit unserer VCD Mobifibel an und geben Eltern und Lehrer*innen praktische Tipps zur Stärkung der Kinder an die Hand.

Kontakt

Stephanie Päßler

Mitarbeiterin Fachbereich Mobilität, Projektleitung »Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten«, »FahrRad! Fürs Klima auf Tour!«
Fon 030/28 03 51-57     
stephanie.paessler@vcd.org

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