(Un)fit for 55

VCD fordert schärfere CO2-Flottengrenzwerte in Europa

Emissionen durch den Straßenverkehr: Die EU-Kommission hat im letzten Jahr einen Vorschlag für strengere CO2-Flottengrenzwerte für Pkw vorgelegt. Endlich ein Schritt in die richtige Richtung, hin zum Verbrennerausstieg. Doch die Zeit drängt, wir brauchen schneller Veränderungen! Jetzt unsere Forderungen an die EU in unserem neuen Verbände-Papier nachlesen.

| Klimafreundliche Mobilität Luftreinhaltung

Nach wie vor besorgniserregend: In Europa ist der Straßenverkehr für rund ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Während beispielsweise im Gebäudesektor oder der Energiewirtschaft der CO2-Ausstoß in den letzten 30 Jahren reduziert wurde, ist er im Verkehrsbereich angestiegen. Bis 2019 erhöhte sich der Treibhausgasausstoß der EU-27 im Verkehrssektor im Vergleich zu 1995 um 22 Prozent.

Ohne eine schnelle und deutliche Reduktion der Pkw-Emissionen kann die EU ihre eigenen Klimaziele - den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu sein - nicht ansatzweise einhalten, geschweige denn die 1,5°C-Grenze.

Vor diesem Hintergrund hat die EU-Kommission im Juli 2021 einen Vorschlag für verschärfte CO2-Flottengrenzwerte für Pkw vorgelegt, die als zentrales Instrument für die Antriebswende gelten. Demnach müssten Autohersteller die durchschnittlichen Emissionen ihrer in Europa neu verkauften Pkw bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 2021 reduzieren und nicht wie bisher nur um 37,5 Prozent. Ab 2035 sollen Neuwagen gar kein CO2 mehr ausstoßen.

Das ist zumindest ein kleiner Erfolg! Der VCD und weitere Umweltverbände begrüßen zwar, dass es damit erstmals einen Pfad für den vollständigen Ausstieg gibt, wir befürchten jedoch, dass die Regelung zu spät Wirkung zeigen wird. Eine Studie zeigt, dass die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs auch mit den neuen Vorschlägen der Kommission 2030 über dem Niveau von 1990 liegen würden. Der Straßenverkehr würde faktisch nichts zum EU-Klimaziel 2030 beitragen.

Deshalb kämpfen wir weiter und fordern die EU auf,

  • die Grenzwerte bis 2030 deutlich anzuziehen,
  • ab 2025 jährliche Grenzwertvorgaben vorzugeben, um eine Stagnation in den Zwischenjahren zu vermeiden,
  • und das Ziel, nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen, auf 2030 vorzuziehen.

Was in der Regulierung der CO2 Flottengrenzwerte noch geändert werden muss, um Europa auch im Verkehrssektor fit for 55 zu machen, zeigen wir im aktuellen Verbände-Positionspapier.

Kontakt

Michael Müller-Görnert
Verkehrspolitischer Sprecher, Klima, Luft, Auto
Fon 030/28 03 51-19
michael.mueller-goernert@vcd.org
Michael Müller-Görnert auf Twitter folgen

Julia Nothnagel
Trainee politische Kommunikation & klimafreundliche Verkehrspolitik
Fon 030/28 03 51-11
Julia.Nothnagel@vcd.org

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