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Die Landesverkehrsminister*innen haben sich jüngst am 23.09. dazu entschieden, den Preis für das Deutschlandticket zu erhöhen, so dass es ab dem 1.1.2025 58 Euro kosten wird. Das halten wir für einen Fehler und setzen wir uns umso mehr für ermäßigte Jugend- und Sozialtickets für maximal 29 Euro und die Entlastung von Familien ein. Kinder bis 14 Jahren sollen kostenlos den Nah- und Regionalverkehr nutzen können. Nur so wird klimaschonende Mobilität bezahlbar und fair für alle. Zugleich muss die Infrastruktur für mehr Busse und Bahnen ausgebaut werden.
Das deutschlandweite Ticket für Bus und Bahn braucht einen stabilen Grundpreis. Eine Yougov-Umfrage zeigt, dass 37 Prozent der Befragten bei einer Preisanhebung das Abo kündigen oder eine Anschaffung nicht weiter in Erwägung ziehen würden. Das ewige Ringen um die Finanzierung des Tickets zwischen Bund und Ländern muss also aufhören. Nur so bleibt es erschwinglich und kann eine wirkliche Alternative zum Auto darstellen.
Das 49-Euro-Ticket muss besonders für Familien günstiger werden und sie für ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten auch finanziell entlasten. Bislang benötigen Eltern für ihre Kinder jeweils eigene Tickets, wodurch Wege mit Bus und Bahn deutlich teurer werden. Um es Familien leichter zu machen, das Auto stehenzulassen, sollten Kinder bis 14 Jahre kostenlos Bus und Bahn nutzen können.
Das 49-Euro-Deutschlandticket muss soziale Teilhabe ermöglichen, statt Menschen mit wenig Budget auszuschließen. Wir fordern ein Jugendticket für alle ab 14 Jahren und Azubis sowie ein Sozialticket. So können sich alle selbstständig, bequem und bezahlbar von A nach B bewegen, ohne auf Elterntaxis, Mitfahrgelegenheiten oder den Fahrservice der Familie angewiesen zu sein.
Wir fordern den Ausbau von Bus- und Bahnangeboten auf dem Land. Gerade dort braucht es zuverlässige Verbindungen und Taktungen, die zum Alltag der Bevölkerung passen. Nur so kann eine gute Alternative zum Auto entstehen. Busse und Bahnen sollten im ländlichen Raum mindestens stündlich, auf regionalen Hauptachsen mindestens alle 30 Minuten, in urbanen Räumen mindestens alle 10 Minuten fahren. Die Verbindungen müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass ein schneller Umstieg möglich ist.
Die gesammelten Unterschriften übergeben wir gemeinsam mit unseren Forderungen auf der Verkehrsminister*innen-Konferenz am 9.10.2024. Denn: Wir lieben das 49-Euro-Ticket! Und damit sind wir nicht allein: Über 11 Millionen Menschen nutzen die Möglichkeit, für 49 Euro im Monat überall einsteigen und losfahren zu können. Fast ein Drittel von ihnen lässt deshalb einer YouGov-Umfrage zufolge das Auto häufiger stehen. Das Angebot schont also das Klima und bringt die Verkehrswende voran. Ein Riesenerfolg, ohne den die Klimabilanz des Verkehrssektors noch schlimmer aussähe. Dank Ihrer Unterstützung setzen wir uns daher auf der Verkehrsminister*innen-Konferenz dafür ein, dass das 49-Euro-Ticket, bezahlbar bleibt und sozial gerecht wird, damit es zum Fahrschein der Zukunft werden kann!
Bezahlbare Mobilität für Jung und Alt! Dank des 49-Euro-Tickets und eines gut ausgebauten ÖPNVs auch auf dem Land kommen alle bequem mit Bus und Bahn ans Ziel – egal, ob Familien mit Kindern, Rentnerinnen und Rentner, Azubis oder Geringverdienende, sie alle können ihre Wege zur Arbeit, zum Supermarkt oder zu Familie und Freunden auch über weitere Entfernungen nachhaltig zurücklegen. Weil sie mit Bus und Bahn nicht nur besonders günstig, sondern auch schnell und sicher unterwegs sind, brauchen sie kein eigenes Auto mehr und sind klimaverträglich in ganz Deutschland mobil. Das ist gut für die Umwelt und sorgt für weniger Lärm, bessere Luft und mehr Lebensqualität in der Stadt wie auf dem Land.
Und diese Vision ist nicht aus der Luft gegriffen, wie eine vom VCD, der Klima-Allianz Deutschland und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Auftrag gegebene Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) zeigt. Die Ergebnisse machen deutlich, wenn in Deutschland 10 Prozent des Autoverkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel verlagert würden, ließen sich jährlich rund 19 Milliarden Euro und 5,8 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß einsparen. Das macht deutlich: Mit der Verlagerung vom Auto auf die Öffentlichen entlasten wir die Umwelt, das Klima und die Gesellschaft von hohen Folgekosten.
+++ Der Fortbestand des 49-Euro-Tickets ist seit Beginn eine Zitterpartie, doch seit der Sonder-Verkehrsministerkonferenz vom 23.09.2024 steht fest: Der Preis für das 49-Euro-Ticket wird ab Januar voraussichtlich steigen, und die Finanzierung ab 2026 ist weiter unklar. Die Zahl der Abos, die zuletzt mit 13 Millionen einen Rekordstand erreichte, wird sinken, wie Untersuchungen zeigen. Eines der wichtigsten Projekte für die Verkehrswende droht zu scheitern. Der VCD vermisst die Bereitschaft von Bund und Ländern, das 49-Euro-Ticket preisstabil zu halten und auszubauen. Statt den Preis zu erhöhen, sollten die Länder Jugend- und Sozialtickets auf das 49-Euro-Ticket ausrichten und so weitere Abos generieren. Hamburg macht es vor. Der Bund sollte seinen Anteil an der Finanzierung erhöhen und zum Ausgleich umweltschädliche Subventionen abbauen. Die Ampel-Koalition hat versprochen, die Fahrgäste auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln – daraus wird nichts, wenn sie weiter ihre eigenen Erfolgsprojekte sabotiert. +++
Bund und Länder diskutieren um die künftige Finanzierung des Tickets, um den Preis von 49 Euro wurde ebenfalls hart debattiert, weshalb dieser zu Ungusten der Fahrgäste voraussichtlich zum Januar 2025 steigt. Dabei sind 49 Euro im Monat längst nicht für alle bezahlbar. Wer wenig verdient, eine Ausbildung macht oder viele Kinder hat, kann sich das Ticket nicht leisten. Und schließlich lässt auch das Angebot zu wünschen übrig. Auf dem Land haben viele einfach keine Möglichkeit, das Auto stehen zu lassen, weil der Bus, wenn überhaupt, dann nur zwei Mal am Tag fährt und der nächste Bahnhof weit entfernt ist. Das muss sich dringend ändern, wenn das 49-Euro-Ticket nicht nur von Menschen mit ausreichend Geld in Städten genutzt werden, sondern nachhaltige und umweltschonende Mobilität für alle ermöglichen soll. Dass so etwas machbar ist, hat zuletzt das Semesterticket für Studierende gezeigt: Ab dem Sommersemester 2024 erhalten diese ein um 40 Prozent vergünstigtes Deutschlandticket für 29,40 Euro – ein echter Anreiz, es zu nutzen.
Ein sozial gerechtes und bezahlbares 49-Euro-Deutschlandticket für alle! Damit Bus und Bahn eine echte Alternative zum Auto werden können, muss das Angebot vor allem auf dem Land ausgebaut werden – dort sind die Menschen am stärksten auf das Auto angewiesen. Bahnstrecken müssen reaktiviert und Lücken im Netz geschlossen werden. Überlandbusse brauchen einen dichteren Takt und mehr Linien. Das Ticket braucht einen stabilen Grundpreis und günstige Sondertarife für alle mit wenig Geld. Nur so kann es die Verkehrswende vorantreiben und zum Fahrschein der Zukunft werden. Und dafür braucht es Deine und Ihre Unterstützung! Deshalb unterzeichnet jetzt die Petition, diskutiert mit Freundinnen, Freunden, Kolleginnen und Kollegen darüber. Gemeinsam mit unserem Partner, dem AWO-Bundesverband, rufen wir die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger zum Handeln auf – gemeinsam sind wir viele!
Teilen Sie diese Petition mit Familie, Freund*innen und Kolleg*innen, damit das 49-Euro-Ticket zum Fahrschein der Zukunft wird! Denn gemeinsam sind wir viele und können richtig was bewegen! Damit wir raus der fossilen automobilen Sackgasse und rein in die zukunftsfähige und solidarische Mobilität von morgen kommen!
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Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine sichere, kindgerechte, klimaschonende und bezahlbare Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander aller Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind.
Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. In ihr haben sich Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.