12qmKULTUR 2022: Kultur statt Parkplatz in zwanzig Städten in Deutschland

Der VCD bringt die Aktion 12qmKULTUR in diesem Jahr in 20 deutsche Städte, darunter auch im Rahmen der „Polis Mobility“ nach Köln. Der Verband macht damit auf das Thema Flächengerechtigkeit aufmerksam und füllt Parkplätze mit Leben, indem sie als Bühne für Kunst und Kultur genutzt werden. Gleichzeitig laden die Veranstaltungen zum Dialog über die faire Verteilung des öffentlichen Raums und lebenswerte Städte ein.

Berlin, 17. Mai 2022. Zwölf Quadratmeter: So groß sind viele Kinderzimmer in Deutschland. Die gleiche Fläche nimmt ein durchschnittlicher Parkplatz im öffentlichen Raum ein. Zwölf Quadratmeter, die kaum unterschiedlicher genutzt werden könnten. Mit der Aktion 12qmKULTUR macht der ökologische Verkehrsclub VCD 2022 in über 20 Städten auf den enormen Platzverbrauch durch parkende Autos aufmerksam. Die nächste Veranstaltung findet am 21. Mai statt, im Rahmen der Mobilitätsmesse „Polis Mobility“ auf dem polisCAMP in Köln.

„Unsere Mini-Festivals auf der Fläche eines Parkplatzes beleben den öffentlichen Raum und verleihen ihm zeitweise ein neues Gesicht. Wo sonst im Schnitt 23 Stunden am Tag ein Auto ungenutzt herumsteht, schaffen wir Raum für gemeinsame Erlebnisse“, erklärt VCD-Projektleiterin Tanja Terruli den Hintergrund der Aktionsreihe. Gleichzeitig werfe der VCD damit die Frage auf, wie wir den öffentlichen Raum lebenswert gestalten und gerecht aufteilen können, so Terruli weiter. Denn besonders in Städten sei der Platz zu knapp und wertvoll, um ihn größtenteils den Autos zu überlassen. Die Aktionen laden die Teilnehmenden ein, bestehende Mobilitätsgewohnheiten zu hinterfragen und sich über die Folgen ungleicher Platzverteilung in den Städten auszutauschen.

Die Debatte um gerechte Flächenverteilung trifft einen Nerv in der Gesellschaft und immer mehr Städte und Kommunen ergreifen entsprechende Maßnahmen, wie die Erhöhung der Anwohnerparkgebühren. So hat beispielsweise Freiburg im Breisgau erst jüngst die Gebühren von 30,70 Euro pro Jahr auf 30 Euro pro Monat angehoben und außerdem an die Fahrzeuggröße angepasst. Terruli befürwortet diese Entwicklung: „Es ist nur gerecht, dass für einen SUV höhere Parkgebühren anfallen als für einen Kleinwagen. Es kann nicht angehen, dass wir den wertvollen öffentlichen Raum an immer größere Autos verschenken, während der Lebensraum für Menschen zunehmend eingeschränkt wird.“

Bei der deutschlandweiten Veranstaltungsreihe 12qmKULTUR bauen Aktivist*innen beispielsweise ein VCD-Glücksrad auf, stellen mit einem E-Rikscha-Velotaxi Alternativen zum Auto vor und machen mit einem sogenannten „Gehzeug“ auf den enormen Platzbedarf von Pkw aufmerksam. Dabei handelt es sich um ein Gestell in der Größe eines durchschnittlichen Autos, das man sich als Fußgänger umschnallen kann. Die nächsten 12qmKULTUR-Aktionen finden unter anderem am 04. Juni in Freiburg, am 25. Juni in Mannheim, am 03. Juli in Wiesbaden und am 24. Juli in München statt. Weitere Termine werden fortlaufend auf der Website strasse-zurueckerobern.de veröffentlicht.

Hintergrund:
12qmKULTUR ist eine Veranstaltungsreihe des VCD-Projektes „Straßen für Menschen“. Das Projekt wird von PHINEO im Rahmen der Initiative Mobilitätskultur gefördert. Ziel der Initiative ist es, eine erfolgreiche Verkehrswende einzuleiten und lebenswerte Städte zu schaffen. In den kommenden zehn Jahren werden Projekte und Organisationen gefördert, die das Bewusstsein für Mobilität verändern und urbane sowie lebenswerte Räume schaffen, in denen Menschen gerne auf ihr eigenes Auto verzichten.
Mehr zum Projekt „Straßen für Menschen“ finden Sie unter: vcd.org/flaechengerechtigkeit

Pressekontakt:
Tanja Terruli, Projektleiterin „Straßen für Menschen“ • tanja.terruli@vcd.org
bzw.
Anne Fröhlich, Magdalena Reiner • VCD-Pressestelle • 030/280351-12 • presse@vcd.orgwww.vcd.org • Twitter: @VCDeV

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

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