Deutschlandticket: VCD fordert einheitliche Sozial- und Jugend-Tarife statt neuen Flickenteppich
Berlin, den 19. Januar 2021. „Es ist nicht vermittelbar, wenn eine Schülerin mit dem bayerischen Jugendticket aus Aschaffenburg ins hessische Hanau fahren kann, der Schüler mit dem sogar etwas teureren ’Schülerticket Hessen’ aber nicht von Hanau nach Aschaffenburg kommt”, sagt der Sprecher des VCD für klima- und sozialverträgliche Mobilität, Dominik Fette. “Die Hoffnung auf die große Vereinfachung für alle darf nicht verspielt werden.”
Der VCD fordert für das Deutschland-Ticket einen einheitlichen Jugend- und Sozialtarif. “Für viele sind 49 Euro schlicht zu viel. Es ist wichtig, ihnen Teilhabe zu ermöglichen, die über die Grenze des Bundeslandes hinausgeht”, so Fette. Auch für diese Fahrgäste sollte die ständige Tarif-Kalkulation entfallen: Lohnt sich eine Monatskarte, oder sind bei selteneren Fahrten doch die Einzelfahrscheine günstiger?
Außerdem dürfen die Länder die Fahrgäste nicht vor das Dilemma stellen, zwischen dem Deutschland-Ticket und attraktiven Ergänzungen wählen zu müssen, die aber nur für lokale Tickets gelten. Ein Entweder-Oder gilt es zu vermeiden. Die Verbünde und Verkehrsunternehmen sollten das Deutschland-Ticket mit lokal geltenden Ergänzungen anbieten können, die auch bei bisherigen Abos gelten.
Gegen einen Aufpreis könnte das Deutschlandticket zum Beispiel die Mitnahme weiterer Personen am Abend und am Wochenende oder die Fahrradmitnahme im eigenen Verbund enthalten. Auch Kombinationen mit Fahrrad-Verleihsystemen und Car-Sharing oder ähnlichem sollten möglich sein. “Das würde das Ticket noch attraktiver machen und so die Verkehrswende voranbringen”, erläutert Fette.