Klimapolitische Richtungsentscheidung
EU muss bei CO2-Vorgaben für Neuwagen hart bleiben
Seit 2012 reguliert die EU den CO2-Ausstoß von Neuwagen. In der Folge stoßen Neuwagen heute deutlich weniger CO2 aus und verbrauchen auch weniger Sprit. Für Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, ist diese Gesetzgebung eine Erfolgsgeschichte: „Sie ist eines der zentralen Instrumente, um den Verkehrssektor zu dekarbonisieren. Ohne die gesetzlichen Vorgaben wären wir bei der Elektromobilität nicht so weit wie heute. Deshalb: Jetzt die Vorgaben aufzuweichen hieße, das Rad in Europa wieder zurückzudrehen.“
Für Haarmann ist das Rennen um die künftige Antriebsform längst entschieden: „Weltweit legen E-Autos enorm zu. Das Wachstum hat sich dieses Jahr deutlich beschleunigt, auch in Europa. Viele Länder zeigen: Mit einer konsistenten Politik, die klaren Zielen folgt und wirksame Rahmenbedingungen setzt, setzen Elektroautos sich durch – auch wenn die deutsche Politik das teilweise immer noch nicht wahrhaben will“.
Der VCD fordert deshalb kluge steuerliche Maßnahmen, die den Umstieg aufs Elektroauto fördern, wo immer möglich; außerdem einen zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur und ein Bonus-Malus-System bei der Kfz- und Zulassungssteuer. Auch intelligente Abschreibungsregeln bei gewerblichen Flotten habe den Absatz von E-Autos in vielen Ländern angekurbelt.
„Wer klare Ziele formuliert und sie konsequent verfolgt, schafft Planungssicherheit für die Industrie und stärkt das Vertrauen in die Elektromobilität“, erläutert Haarmann. „Deutschland sollte sich an den Vorreiter-Ländern orientieren und mit effektiven Maßnahmen für echten Fortschritt sorgen.“
Keine Lösung sieht der VCD in den von Industrie und Teilen der Politik geforderten „Flexibilitäten“ – also der Zulassung mit E-Fuels betriebener Plug-In-Hybriden und Range-Extender-Autos über 2035 hinaus. „Diese Technologien und Kraftstoffe sind eine Mogelpackung“, kritisiert Haarmann. Plug-In-Hybride verursachten rund fünfmal mehr CO2 als angegeben. Range-Extender aus europäischer Produktion seien Fehlanzeige, der Umweltnutzen von Biosprit und E-Fuels zweifelhaft. „Gut, dass Frankreich und Spanien nicht auf die Nebelkerzen hereinfallen und diese Technik klar ablehnen.“
Zum Hintergrund: Die VCD-Stellungnahme zur Revision der CO2-Vorgaben für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge können Sie hier herunterladen.

vcd.org