Keine soziale Gerechtigkeit ohne Verkehrswende – VCD fordert Ausbau des ÖPNV und günstigere Sozialtickets

Der 20. Februar ist der Internationale Tag der sozialen Gerechtigkeit der Vereinten Nationen. Zu diesem Anlass fordert der ökologische Verkehrsclub VCD eine nachhaltige Verkehrswende, die die Mobilitätsbedürfnisse aller Menschen berücksichtigt. Ohne diese gibt es keine soziale Gerechtigkeit. Essentiell dafür sind ein bundesweites Sozial- und Jugendticket, der flächendeckende und barrierefreie Ausbau des ÖPNV sowie sichere und attraktive Fuß- und Radwege.

Mobilität ist Teil der Daseinsvorsorge. Für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben müssen alle Menschen selbstbestimmt mobil sein – unabhängig von räumlichen, finanziellen, körperlichen und psychischen Voraussetzungen. Leider ist die Realität eine andere: Das Angebot insbesondere auf dem Land ist schlecht, nicht für alle gibt es barrierefreien Zugang, nicht für alle ist Mobilität bezahlbar. Kurzum: Mobilitätsarmut gibt es in vielfältiger Weise auch im reichen Deutschland; das Verkehrssystem ist in mehrfacher Weise ungerecht.

„Wir fordern, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Dazu braucht es eine Verkehrswende, die bezahlbare Mobilität ermöglicht und künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlässt“, so Dominik Fette, Sprecher des VCD für die klima- und sozialgerechte Mobilität. Mit dem Konzept einer Mobilitätsgarantie hat der VCD dieses Ziel konkretisiert und zeigt den Weg auf, was in Sachen Planung, Finanzierung und Umsetzung zu tun ist. Zentral ist dabei der flächendeckende Ausbau des ÖPNV, den Bund und Länder planungssicher finanzieren müssen. Auch Radfahren und Zufußgehen müssen überall sicher und attraktiv möglich sein, und die viel versprochene Barrierefreiheit muss endlich Realität werden.

Und natürlich muss der ÖPNV für alle bezahlbar sein: Während bundesweite Jobtickets maximal 34,30 Euro kosten werden, ist das 49-Euro-Ticket für viele Menschen und gerade auch Familien zu teuer. Daher fordert der VCD ein bundesweites Sozial- und Jugendticket für unter 30 Euro. Dominik Fette dazu: „Jugendliche und Bürgergeld-Empfänger*innen sollen den vollen Preis zahlen, während Berufstätige ein gefördertes Jobticket für gut 30 Euro bekommen – das ist nicht gerecht. Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll die Verkehrswende voranbringen, deshalb muss er für alle bezahlbar und einfach sein. Die Chance dazu besteht. Die Ländern dürfen sie nicht vertun, indem sie jetzt knausern oder einen neuen Flickenteppich unterschiedlichster Angebote einführen.“

Zum Hintergrund: Weitere Informationen zur Mobilitätsgarantie finden Sie hier.

zurück

Cookie-Einstellungen ändern