Klimaziele einhalten – Kuschelkurs mit Autoindustrie beenden. VCD fordert scharfe CO2-Grenzwerte für Pkw

Aktueller IPCC-Bericht zeigt dramatische Konsequenzen der Erderwärmung auf und fordert schnelleres und entschiedeneres Handeln beim Klimaschutz. VCD: EU kann morgen mit ambitionierten CO2-Grenzwerten bei Pkw vorangehen. Deutschland darf nicht länger Bremser sein.

Berlin/Brüssel. In dramatischen Worten beschreibt der heute veröffentlichte Sonderbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) die Folgen einer Erderhitzung von mehr als 1,5 Grad bis Ende des Jahrhunderts. Das IPCC kritisiert, dass die derzeitigen Klimaschutzbemühungen nicht ausreichen und fordert eine Halbierung der globalen Treibhausgasemissionen bis 2030, um das im Pariser Klimaabkommen anvisierte 1,5 Grad-Ziel zu halten. Der Verkehr gehört laut IPCC zu den Schlüsselsektoren, in denen nun rasch umgesteuert werden muss. Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert angesichts dieses Weckrufs die Bundesregierung auf, ihren Kuschelkurs mit der Autoindustrie zu beenden und sich morgen in Brüssel beim Treffen der EU-Umweltminister für scharfe CO2-Grenzwerte für Pkw auszusprechen.

Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim VCD: „Die Bundesregierung darf sich nicht länger zum Bettvorleger der deutschen Autoindustrie machen. Das IPCC macht deutlich, dass auch im Verkehr die Treibhausgasemissionen rasch gesenkt werden müssen. Auf EU-Ebene steht nun die Nagelprobe für mehr Klimaschutz im Verkehr an. Deutschland droht mit seiner rückwärtsgewandten Haltung bei CO2-Grenzwerten für Pkw einen ganzen Kontinent in Geiselhaft zu nehmen. Die Bundesregierung muss sich jetzt bewegen und sich für mindestens 40 Prozent weniger CO2 bei neuen Pkw im Jahr 2030 aussprechen.“ Aus Sicht des VCD müssten die CO2-Emissionen von Neuwagen bis 2030 sogar um 60 bis 70 Prozent sinken, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen.

Das Europaparlament hatte sich in der vergangenen Woche für durchschnittlich 20 Prozent weniger CO2-Emissionen bei neuen Pkw bis 2025 und 40 Prozent weniger bis 2030 ausgesprochen. Die EU-Kommission hatte lediglich minus 15 bzw. minus 30 Prozent vorgeschlagen. Für ein Ziel von mindestens 40 Prozent weniger CO2 in 2030 haben sich bereits 19 Mitgliedsstaaten ausgesprochen, lediglich Deutschland sowie einige osteuropäische Staaten halten am laschen Vorschlag der EU-Kommission fest. Auf die deutsche Position kommt es morgen an, wie ambitioniert die Vorgaben letztlich ausfallen werden.

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Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

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