Neue Erhebung „Mobilität in Deutschland“ zeigt positiven Trend: Mehr Rad und ÖPNV, weniger Auto – VCD fordert von Politik neue Prioritäten!

Heute hat das Bundesverkehrsministerium seine neueste Erhebung zur „Mobilität in Deutschland“ (MiD) vorgestellt. Nach 2002, 2008 und 2017 wurden zum vierten Mal rund 220.000 Haushalte in Deutschland zu ihrer Alltagsmobilität befragt. Die Ergebnisse kommentiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD:


„Die Deutschen fahren weniger Auto als noch 2017. Besonders zum Tragen kommt dies in den Städten. So nimmt der Autoverkehr z.B. in Hamburg oder Berlin schon seit Jahren ab, das Zu-Fuß-Gehen, Rad, Bus und Bahn verzeichnen Zuwächse. Einen Schub im Nahverkehr brachte die Einführung des Deutschlandtickets: Es ist vor allem für Pendler*innen attraktiv, denn der Preis liegt häufig deutlich unter den bisherigen Kosten für ein Monats- oder Jahresabo. Das hat auch einstige Autopendler angelockt.

Die MiD-Ergebnisse zeigen: Stimmen Angebot und Preis, nutzen die Menschen immer häufiger Alternativen zum Auto. Sie zeigen aber auch: Dort wo das ÖPNV-Angebot und die Möglichkeiten zum Radfahren schlecht sind, dominiert nach wie vor der Pkw. Entsprechend fordert der VCD von Bund, Ländern und Kommunen ihre Prioritäten bei der Verkehrs- und Infrastrukturplanung neu zu justieren. Vorrang müssen der Angebotsausbau von Bus und Bahn sowie die Errichtung von sicheren Radverkehrsnetzen haben. 

Dies gilt vor allem am Stadtrand und auf dem Land. Dafür braucht es eine Mobilitätsgarantie, die allen Bürger*innen überall regelmäßige und verlässliche Mobilitätsangebote jenseits des Autos sichert. Sie würde auch das Potenzial für das Deutschlandticket erhöhen. Je mehr Menschen es nutzen, desto besser für dessen Finanzierung. Die künftige Regierung muss es langfristig absichern und ein ermäßigtes Sozial- und Jungendticket für maximal 29 Euro anbieten. Kinder bis 14 Jahre sollten den Nah- und Regionalverkehr kostenlos nutzen können. 

Nur wenn die Politik ihre Prioritäten entsprechend neu setzt, kommt der Verkehr auf Klimakurs."

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