Neue EU-Grenzwerte für Lkw: Zu wenig, zu spät, zu mutlos

Heute hat die EU-Kommission ihre Vorschläge zur Verringerung der Klimagas-Emissionen von Lkw veröffentlicht. Diese sind Bestandteil des Maßnahmenpakets „Fit for 55“ im Rahmen des Green New Deal und ergänzen die bereits beschlossenen Klimavorgaben für Pkw. Den Vorschlag kommentiert Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD.

„Ein enttäuschendes Ergebnis: Die EU-Kommission hätte heute ein klares Signal für elektrische Nutzfahrzeuge senden müssen. Stattdessen verzögert sie mit mutlosen Vorgaben die Antriebswende. Sie will neue Lkw – anders als Pkw – auch weit nach 2035 noch mit Verbrennungsmotor auf die Straße lassen. Das ist fatal: Ein klimaneutraler Verkehrssektor rückt damit in noch weitere Ferne. Denn große Laster verursachen rund ein Drittel aller CO2-Emissionen im Verkehr – obwohl sie nur zwei Prozent aller Fahrzeuge ausmachen.

Deshalb braucht es einen klaren Ausstiegspfad, der Herstellern und Unternehmen Planungssicherheit gibt und die Dekarbonisierung der Nutzfahrzeuge vorantreibt. Das Reduktionsziel für 2030 muss von 45 auf 65 Prozent verschärft werden; spätestens ab 2040 sind nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen. Europaparlament und Mitgliedsstaaten müssen jetzt schleunigst nachjustieren, wenn sie die Klimaziele ernst nehmen wollen.“ 

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