Neues Preissystem der DB AG gestartet: Bewährungsphase läuft

VCD nennt Eckpunkte zur Bewertung des Preissystems

Einen Tag nach dem Start des neuen Preissystems bei der Deutschen Bahn AG stellt der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Eckpunkte zur Bewertung des neuen Preissystems auf. Wenn die Neuerungen aus Sicht einer umweltschonenden Verkehrsgestaltung erfolgreich sein sollen, müssen sich aus Sicht des VCD bereits im kommenden Jahr wesentliche Kennzahlen bei der Bahn verbessern: Die Fahrgastzahlen und die zurückgelegten Kilometer müssten um mindestens zehn Prozent steigen, die Zahl der BahnCard-Nutzer sich insgesamt verdoppeln und die Kundenbeschwerden von derzeit rund 400.000 pro Jahr deutlich zurückgehen.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Nur wenn es der Deutschen Bahn AG tatsächlich gelingt, deutlich mehr Menschen auf die Schiene zu bringen und den Anteil der umweltschonenden Bahnfahrten am gesamten Verkehrsaufkommen zu erhöhen, kann das neue System als erfolgreich angesehen werden. Diesen Erfolg brauchen wir vor allem aus Gründen des Klimaschutzes, denn der Ausstoß des Treibhausgases CO2 muss im Verkehrsbereich endlich spürbar verringert werden.“

Die durchschnittliche Auslastung der Züge, die die Bahn verbessern wolle, sei nur dann aussagekräftig, wenn nicht gleichzeitig Zugverbindungen ausgedünnt würden und auch die Nutzung der Nahverkehrszüge nicht zurückgehe. Daher sei die Betrachtung sowohl der Fahrgastzahlen als auch der zurückgelegten Kilometer im Fern- und Nahverkehr das sicherste Messinstrument für eine Stärkung oder Schwächung der Bahn.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Bahn sind nach Auffassung des VCD auch zufriedenere Kunden. Daher sei die Zahl der Kundenbeschwerden eine wichtige Kennziffer. Nur wenn es gelinge, die derzeit rund 400.000 Beschwerden jährlich deutlich zu reduzieren, könne ein besseres Image der Bahn für mehr Kunden sorgen. Dafür sei besserer Service im Falle von Verspätungen und Anschlussproblemen ebenso notwendig wie leicht zugängliche und umfassende Informationen über Reiseverbindungen und Möglichkeiten der Preisgestaltung.

Ein besonders strittiger Punkt ist für den VCD nach wie vor die Reduzierung des BahnCard-Rabattes von 50 auf 25 Prozent, die viele Fahrten für Stammkunden deutlich teurer macht. Daher fordert der VCD den Erhalt einer BahnCard mit 50 Prozent Ermäßigung. Nur wenn die rund drei Millionen alten BahnCard-Kunden gehalten würden und zusätzlich etwa die gleiche Anzahl von Neukunden im kommenden Jahr hinzugewonnen werde, könne von Akzeptanz der neuen Regelung bei den Kunden gesprochen werden.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: „In den Tagen vor der Umstellung des Preissystems wurden sehr viel mehr alte BahnCards mit 50 Prozent Ermäßigung gekauft als neue BahnCards. Und das, obwohl die alte BahnCard mehr als doppelt so viel kostet wie die neue. Am Schalter haben sich die Kunden damit nachdrücklich für die BahnCard50 und für den Erhalt hoher Flexibilität ausgesprochen.”

Der VCD wird die Auswirkungen des neuen Preissystems kritisch beobachten und sich für dringend notwendige Nachbesserungen, z.B. bei den hohen Stornogebühren, einsetzen.
Hier finden Sie weiterführende Informationen: Neues Preissystem

Rückfragen:
Daniel Kluge, VCD-Pressesprecher
(030) 280 47 11 - 2
(030) 280 47 11 - 7

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