"Schäbiger Kuhhandel": VCD zu Merkels Wunsch nach schwachen CO2-Grenzwerten für Pkw

Berlin. Laut Medienberichten hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel heute beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin für schwache CO2-Grenzwerte für Pkws ausgesprochen. Sie wolle die Autoindustrie bei den geplanten CO2-Grenzwerten der EU nicht überfordern und halte die Vorschläge der EU-Kommission für eine vernünftige Grundlage, so Merkel. 17 EU-Staaten haben jedoch bereits verlautbart, die von der EU-Kommission vorgeschlagenen 30 Prozent weniger CO2 bei Neuwagen bis 2030 deutlich verschärfen zu wollen. Der Umweltausschuss des EU-Parlamentes fordert 45 Prozent, Bundesumweltministerin Svenja Schulze 50 Prozent weniger CO2. Das BMU nennt eine 50 Prozent-Reduzierung als unterste Grenze des Notwendigen für den Klimaschutz. Der ökologische Verkehrsclub VCD kommentiert die heutigen Aussagen von Bundeskanzlerin Merkel wie folgt:

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Es riecht nach einem schäbigen Kuhhandel zwischen der Bundesregierung und den Autoherstellern: Die Industrie braucht nur schwache CO2-Grenzwerte auf EU-Ebene einzuhalten und gibt dafür bei der Hardware-Nachrüstung für Diesel-Pkw nach. Dieser schmutzige Deal muss unbedingt verhindert werden. Die Bundesregierung darf Klima- und Gesundheitsschutz nicht gegeneinander ausspielen. Wir brauchen saubere Luft und ambitionierte CO2-Vorgaben. Spritfresser sind nicht mehr zukunftsfähig."

Für Fragen und Interviewwünsche:
Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin • Telefon 030/280351-12 • <link>presse@vcd.org • <link http: www.vcd.org>www.vcd.org Twitter:@VCDeV

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

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