VCD begrüßt „Aktion Abbiegeassistent“ von Verkehrsminister Scheuer, fordert jedoch weitergehende Maßnahmen

Berlin. Um die „Aktion Abbiegeassistent“ vorzustellen und darüber zu diskutieren, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer heute Vertreter der Transportbranche, Hersteller, Zulieferer, Radfahr- und Verkehrssicherheitsverbände sowie technische Prüfdienste und Verkehrspolizisten eingeladen. Minister Scheuer kündigte auf dem Treffen an, dass das BMVI die Nutzfahrzeuge seiner nachgeordneten Behörden bis zum Jahr 2019 mit Abbiegeassistenten ausrüsten lassen wird. Zudem haben sich Edeka/Netto Marken-Discount, Aldi Nord, Aldi Süd, Alba, DB Schenker und weitere Logistikunternehmen im Rahmen der Aktion des Verkehrsministeriums bereit erklärt, ihre Lkw mit Abbiegeassisteten auszustatten. Der ökologische Verkehrsclub VCD war bei dem Treffen vertreten und kommentiert dessen Ergebnisse wie folgt:

Michael Müller-Görnert, VCD-Verkehrsexperte: „Dass Verkehrsminister Scheuer Lkw endlich sicherer machen will, ist richtig und wichtig. Doch nur auf den freiwilligen Einbau von Lkw-Abbiegeassistenten zu setzen bis die EU eine verbindliche Regelung beschließt, reicht nicht aus. Es braucht einen rechtlichen Rahmen für Kommunen, damit diese Lkw ohne Abbiegeassistenten die Zufahrt verbieten können. Anfangen können die Kommunen, indem sie bei Ausschreibungen zum Beispiel für Bauvorhaben den Einsatz von Lkw mit Abbiegesystemen einfordern. Darüber hinaus sollte nicht nur das Bundesverkehrsministerium, sondern der Bund insgesamt sowie Länder und Kommunen gemeinsam ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und ihre Lkw sicher machen. So wächst der Druck auf Hersteller und Zulieferer, serienmäßig Abbiegeassistenten bei Neufahrzeugen und effektive Nachrüstsysteme anzubieten.

Um Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen, muss der Blick über den Lkw-Assistenten hinaus geweitet werden. Der motorisierte Verkehr in den Städten nimmt zu, die Lage auf den Straßen wird unübersichtlicher. Für mehr Sicherheit muss der Verkehr neu organisiert werden. Alleine im Bereich des städtischen Lieferverkehrs könnten Lastenfahrräder 50 Prozent der Transporte umweltfreundlich und sicher übernehmen.“


Pressekontakt:
Michael Müller-Görnert, VCD-Verkehrsexperte • Fon 030/280351-19 • <link>michael.mueller-goernert@vcd.org bzw. VCD-Pressestelle • Fon 030/280351-12 • <link>presse@vcd.org • Twitter: <link https: twitter.com vcdev>@VCDeV

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

 

 

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