VCD unterstützt Initiative "Kein Diesel ohne Filter"

Deutsche Autoindustrie muss endlich Filter gegen krebserzeugende Rußpartikel einbauen

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) engagiert sich in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus Umweltverbänden, Automobil- und Verkehrsclubs, Gesundheitsexperten und Kinderschutzorganisationen für die sofortige Einführung des Rußfilters bei allen Diesel-Pkw. Zum Auftakt der gemeinsamen Initiative „Kein Diesel ohne Filter“ in Berlin kritisierte der VCD die deutsche Autoindustrie für ihre jahrelange Verschleppungstaktik scharf. Es sei längst erwiesen, dass Rußpartikel, wie sie von Diesel-Pkw ausgestoßen würden, maßgeblich zu Atemwegserkrankungen und Fällen von Lungenkrebs mit tödlicher Folge beitrügen.

 

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Angesichts mehrerer tausend Todesfälle pro Jahr und vieler Erkrankungen, die auf Rußparitkel zurückzuführen sind, ist es schlicht skandalös, dass die deutschen Autohersteller seit vielen Jahren mit den gleichen, schwachen Argumenten die Einführung von Partikelfiltern blockieren. Damit muss endlich Schluss sein, denn auf technischer Seite spricht längst nichts mehr gegen den Partikelfilter.“

Peugeot, Citroen und neuerdings auch Fiat machten es den deutschen Herstellern bereits vor. Hier seien inzwischen mehrere Modelle serienmäßig mit Partikelfiltern ausgerüstet, welche die Rußemissionen um das 10.000-fache reduzieren. Lottsiepen: „Nichts ist unmöglich – auch nicht, dass ein Diesel etwa so sauber ist wie ein Otto-Motor, der Euro 4 einhält“. So biete auch Toyota im nächsten Jahr Diesel-Pkw mit der Filtertechnologie an. „Nur die deutsche Autoindustrie läuft und läuft und läuft dieser Entwicklung hinterher. Wie die anderen Hersteller beweisen, ist die Technik serienreif und bringt keine Nachteile für Verbrauch und Lebensdauer des Motors“, unterstreicht Lottsiepen.

Der VCD unterstützt die Forderung nach einer steuerlichen Förderung des Partikelfilters – sowohl bei Neufahrzeugen, als auch bei der Nachrüstung bereits zugelassener Fahrzeuge. Eine solche steuerliche Förderung könne für den Fiskus einnahmenneutral gestaltet werden, indem Fahrzeuge ohne Filter steuerlich höher belastet würden. Die Regierungsparteien hätten im Koalitionsvertrag festgehalten, dass der Partikelfilter gefördert werden und die Berechnungsgrundlage für die Kfz-Steuer künftig nicht mehr der Hubraum, sondern der Ausstoß des Treibhausgases CO2 sein solle. Damit seien die entscheidenden politischen Weichenstellungen für eine Neuausrichtung der Kfz-Steuer erfolgt.

Lottsiepen: „Der VCD begrüßt die Aussagen der Koalition zum Thema. Eine grundlegende Neuausrichtung der Kfz-Steuer muss jetzt so schnell wie möglich erfolgen, damit krebserzeugende und klima-schädigende Dreckschleudern von der Straße verschwinden und verbrauchsarme Fahrzeuge, die wenig Treibhausgas produzieren, bessere Marktchancen bekommen. Der VCD ist gerne bereit, sein Fachwissen bei der Erarbeitung konkreter Vorschläge für die Neugestaltung der Kfz-Steuer einzubringen.“
Hier finden Sie weiterführende Informationen: Deutsche Umwelthilfe

Rückfragen:
Daniel Kluge, VCD-Pressesprecher
(030) 280 47 11 - 2
(030) 280 47 11 - 7

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