Zu Pkw-Rekordzulassungen: Umtauschprämie kurbelt Absatz der Autohersteller an, Luft in Städten bleibt schlecht

Umweltnutzen der Umtauschprämie fraglich. Autohersteller müssen stattdessen Diesel nach Euro 5- und Euro 6-Abgasnorm auf eigene Kosten nachrüsten.

Berlin, 04. April 2018. Wie der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) mitteilt, verzeichnet der deutsche Pkw-Markt im ersten Quartal 2018 vier Prozent mehr Pkw-Neuzulassungen als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund für das Absatzhoch der Autoindustrie ist die fragliche Umtauschprämie für Diesel nach Euro 4-Abgasnorm und schlechter. Der ökologische Verkehrsclub VCD kommentiert wie folgt:

Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik: „Mit der sogenannten Umtauschprämie, die Autokäufer mit vierstelligen Beträgen zum Kauf eines Neuwagens gegen Rückgabe ihres alten Diesels lockt, wollen die Autohersteller einen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten. Doch es bringt der Umwelt und den Menschen in den mit Stickstoffdioxid belasteten Städten kaum etwas, wenn lediglich die vergleichsweise wenigen Diesel mit Abgasnorm Euro 4 und schlechter von der Straße kommen, während die dreckigen Euro 5- und 6-Diesel ungehindert in den Städten weiterfahren. Euro 5- und Euro 6-Diesel haben einen deutlich höheren Anteil am Dieselbestand. Gerade Euro 5-Diesel-Pkw stoßen im Schnitt mehr Stickoxide aus als Euro 4-Diesel, wie Untersuchungen des Umweltbundesamts zeigen.

Die Politik muss endlich dafür sorgen, dass die Autohersteller Euro 5- und 6-Diesel-Pkw mit einer effektiven Hardware zur Stickoxid-Minderung auf eigene Kosten nachrüsten. Gleichzeitig braucht es die blaue Plakette, um saubere Fahrzeuge kennzeichnen zu können.“ 

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