Philipp Kosok, VCD-Bahnexperte: „Ist der vermeintlich konzerninterne Brandbrief von DB-Chef Lutz nicht doch ein für die Öffentlichkeit bestimmter Hilferuf an die Bundesregierung? Die Bundesregierung spricht zwar von einer Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Tatsächlich verzichtet sie bei Urlaubsflügen weiterhin auf eine Kerosin- oder Mehrwertsteuer und legalisiert Gigaliner auf der Autobahn. So eine Politik setzt natürlich das staatseigene Bahnunternehmen enorm unter Druck. Wenn die Bundesregierung es mit der Verkehrsverlagerung auf die Schiene ernst meint, muss sie faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrsmitteln schaffen.“
Matthias Lieb, Vorsitzender des VCD Landesverband Baden-Württemberg: „Wenn jetzt am falschen Ende gespart wird, könnte der Bahnkonzern noch tiefer in die Krise fallen. Anstatt bei der Modernisierung von Fahrzeugen und dem Streckennetz, sollte bei Milliardenprojekten wie Stuttgart 21 gespart werden. Die ungedeckten Mehrkosten von rund vier Milliarden Euro dieses politisch gewollten Projektes muss derzeit die Deutsche Bahn schultern. Die Verantwortung trägt aber die Bundesregierung. Deshalb müsste sie für die Mehrkosten aufkommen. Der VCD hat bereits im Sommer bei einer Anhörung im Bundestag Vorschläge unterbreitet, wie bei Stuttgart 21 noch immer sinnvoll gespart werden kann, ohne das Vorhaben komplett abzubrechen. Auf den geplanten unterirdischen Fernbahnhof am Stuttgarter Flughafen kann man problemlos verzichten – zugunsten einer Lösung wie in Düsseldorf. So ließe sich in den nächsten Jahren rund eine dreiviertel Milliarde Euro einsparen.“
Zu den Einsparungsvorschlägen des VCD bei Stuttgart 21: <link https: bw.vcd.org service presse news stuttgart-21-neu-ausrichten-statt-stoppen-vcd-legt-vier-massnahmen-vor-um-milliardenprojekt-zu-retten>bw.vcd.org/service/presse/news/stuttgart-21-neu-ausrichten-statt-stoppen-vcd-legt-vier-massnahmen-vor-um-milliardenprojekt-zu-retten
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