Das Aktionswochenende „Barrierefreiheit“ im Rückblick

Barrieren müssen weg aus Bus und Bahn und runter von Fuß- und Radwegen!

Das erste Maiwochenende stand ganz unter dem Zeichen der Barrierefreiheit. Wir waren als VCD-Bundesverband bei der Demo am Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung dabei. Außerdem gab es deutschlandweit hunderte Kidical-Mass-Demos für sichere Straßen und Radwege - mit viel VCD-Beteiligung! Und wir haben eine Mitmach-Aktion gegen auf Fußwegen parkende Autos ausprobiert, die so oft den Weg für Fußgänger*innen versperren.

Nachdem wir zum Start des Deutschlandtickets unseren Bahntest 2023/24 veröffentlicht haben, der erschreckende Zustände beim Zustand der Barrierefreiheit bei Nah- und Fernverkehr offenlegte, stand am 5. Mai der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung an. Zu dem Tag mobilisierte ein breites Bündnis aus verschiedenen Verbänden, um unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“ Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen einzufordern. Auch wir vom VCD-Bundesverband haben uns der zentralen Demonstration in Berlin angeschlossen, um uns für Barrierefreiheit – insbesondere bei der Mobilität - einzusetzen. Denn Bewegungsfreiheit ist ein Menschenrecht und darf Menschen nicht einfach verwehrt werden!

Festzuhalten bleibt: Zu viele Betroffene von Barrieren unterschiedlichster Art werden daran gehindert, selbstbestimmt und flexibel mobil zu sein. Und da das Personenbeförderungsgesetz eigentlich vorschreibt, dass seit 2022 im öffentlichen Personennahverkehr vollständige Barrierefreiheit erreicht sein muss – dies aber nicht der Fall ist - kann nur von einem politischen und planerischen Versagen gesprochen werden. Dazu kommt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel jahrzehntelang kaputtgespart und zurückgebaut wurden, während gleichzeitig Milliarden in Subventionen für Autos flossen.

Bunte Fahrraddemos für sichere Straßen und Radwege

Und wo wir nun beim Auto sind: Auch an den anderen beiden Tagen unseres Aktionswochenendes setzten wir uns für Barrierefreiheit ein, nun aber mit Fokus auf den öffentlichen Raum. Über das Wochenende verteilt fanden weltweit über 500 Kidical Mass Demos statt – bunte Fahrraddemos von und für Kinder. Bei vielen Demos in Deutschland beteiligte sich der VCD vor Ort, so auch in Hamburg, Berlin, Leipzig oder München. Bei einer Kidical Mass können sich unsere Kleinsten die Straßen zurückerobern und gemeinsam für ihre Rechte im Straßenverkehr einstehen. Denn zu oft ist der Schulweg durch immer größere Elterntaxis ein Spießrutenlauf und die beste Verkehrserziehung der Welt behütet nicht davor, vom zwei Meter hohen SUV beim Abbiegen übersehen zu werden.

Bis zum Ende des Wochenendes wurden über 150.000 Teilnehmende bei Kidical Mass Demos gezählt – ein neuer Rekord und ein deutliches Zeichen an die Politik, die Bedürfnisse unserer Kinder ernst zu nehmen. Zentrales Anliegen ist die im Koalitionsvertrag der Ampelversprochene Reform des Straßenverkehrsrechts, welche die Schutzbedürftigkeit von Kindern und vulnerablen Gruppen in den Mittelpunkt stellt.

Quelle: Parents for Future Hamburg / Christian Wöhrl
Quelle: Parents for Future Hamburg / Christian Wöhrl
Quelle: Kidical Mass Leipzig / Christoph Meißner
Quelle: Kidical Mass München / Jörg Spengler
Quelle: Kidical Mass Köln / Jennifer Fey
Quelle: VCD Nordost / Gabriel Kapfinger
Quelle: VCD Schwabach-Roth

Kidical Mass verpasst? – Kein Problem, du kannst auch im September bei der nächsten Runde dabei sein oder eine eigene Kidical Mass organisieren! Hinter der Kidical Mass steckt viel ehrenamtliches Engagement und die Unterstützung zahlreicher Vereine, Organisationen und Initiativen: neben dem VCD auch der ADFC, Campact, Changing Cities sowie diverse Radentscheide und Mobilitäts- / und Nachhaltigkeitsinitiativen.

Falschparker-Aktion gegen Barrieren auf dem Gehweg

Zu guter Letzt wollten wir mit unseren Gelben Karten an diesem Wochenende Falschparker*innen verwarnen, nicht die Wege anderer zu blockieren. Diese Aktionsform eignet sich auch für den Alltag, vor allem an Orten, wo ihr regelmäßig Autos bemerkt, die den Geh- oder Fahrradweg zuparken und so den Verkehr dort gefährden. Ihr könnt die Karten bei uns kostenlos bestellen und damit dafür sorgen, dass Wege sicherer werden. Denn falschparkende Autos blockieren etwa Kindern die Sicht auf den herannahenden Straßenverkehr oder blockieren – wenn sie aufgesetzt auf Gehwegen stehen - Rollstuhlfahrer*innen.

Quelle: VCD / Andreas Link
Quelle: VCD / Andreas Link

Leider kommen die Ordnungsbehörden ihren Aufgaben trotz eines bahnbrechenden Gerichtsurteils gegen das Gehwegparken nicht ausreichend nach und Falschparker*innen werden nicht konsequent genug belangt. Deswegen nehmen wir das selbst in die Hand und erklären so manchen Autofahrenden nochmal die Verkehrs- und Parkregeln. Dafür waren wir dieses Wochenende unter anderem in Berlin-Mitte unterwegs, um einigen Windschutzscheiben unsere Gelben Karten zu verpassen.

Mit Ihrer Spende machen Sie sich stark für eine Mobilität für Menschen. Sie unterstützen damit unsere Arbeit für lebenswerte Städte und Dörfer, mehr Platz und Sicherheit für Fußgängerinnen und Fahrradfahrer, saubere Luft und weniger Lärm, komfortablen, sicheren und bezahlbaren Öffentlichen Verkehr. Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

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Kontakt

Jonas Ibel

Volontär Pressearbeit
Fon 030/28 03 51-18
jonas.ibel@vcd.org

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