Die Mehrheit der Bevölkerung fordert von der Politik ein entschiedenes Handeln für den Klimaschutz. Um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und die Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, muss unsere Mobilität so schnell wie möglich ohne CO2-Emissionen auskommen. Jedes Auto mit Verbrennungsmotor, das heute neu auf die Straßen kommt, stößt noch die nächsten 15 Jahre klimaschädliches CO2 aus. Darum muss der Ausstieg bei Benzin und Diesel jetzt erfolgen.
E-Autos müssen energieeffizient sein, denn auch Ökostrom wächst nicht auf Bäumen. Große, schwere E-SUVs mit riesigen Batterien sind Energiefresser, die Produktion der Batterie und der Karosserie verschlechtert die Umweltbilanz.
Wenn die Bedingungen stimmen, bewegen wir uns künftig öfter zu Fuß, mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ergänzt durch E-Autos, eingebettet in Carsharing- und digitale Mitfahrangebote.
Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD
Beispiele: Einige Elektro-Autos aus der VCD Auto-Umweltliste
So haben wir die E-Autos für die Positiv-Liste ausgewählt
- Für Verbrauch, Reichweite und CO2 mussten die Hersteller Werte nach dem neuen WLTP-Test liefern.
- Die Modelle erfüllen die Kriterien für die staatliche Kaufprämie.
- Plug-in-Hybride erfüllen den Abgasstandard Euro-6d-TEMP und stoßen im reinen Benzinbetrieb nicht mehr als 135 Gramm CO2 pro Kilometer nach WLTP aus. Das entspricht einem Verbrauch von 5,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer.
- Der Fahrlärm beträgt nicht mehr als 73 dB(A).
Sie arbeiten für die Presse? Dann schreiben Sie bitte an presse@vcd.org und wir senden Ihnen die VCD Auto-Umweltliste 2019/2020 per E-Mail.
Für wen eignen sich E-Autos?
Besonders effizient fahren E-Autos in der Stadt. Bei Stop-and-go lädt zurückgewonnene Bremsenergie die Batterie nach, kleine Akkus reichen aus. Allerdings sind hier Fahrrad und ÖPNV umweltschonender. Für städtische Flotten mit hohen Fahrleistungen, Lieferdienste, Taxi- oder Carsharing-Unternehmen sind E-Autos besonders geeignet. Privat rechnet sich das E-Auto vor allem für Pendler mit täglichen Strecken zwischen 50 und 70 km. Bei der Reichweite gilt als Faustregel: Entfernung für Hin- und Rückfahrt plus ein Drittel Reserve für Fahrten im Winter reichen aus. Eine Lademöglichkeit zu Hause oder am Arbeitsplatz spart Geld.
Wie gut ist die Klimabilanz?
In der öffentlichen Debatte wird oft in Frage gestellt, ob E-Autos umweltfreundlicher seien als Diesel und Benziner. Fakt ist: Batterieelektrische Autos stoßen weder CO2 noch Schadstoffe aus. Zudem arbeiten Elektromotoren deutlich effizienter als Verbrenner und benötigen weniger Energie. Dennoch fahren E-Autos nicht emissionsfrei. Die Batterieproduktion benötigt große Mengen Energie und Rohstoffe, wie Kobalt aus dem Kongo oder Lithium aus Bolivien. Daher starten E-Autos ihren Lebenszyklus mit einem ökologischen Rucksack. Zudem entstehen Emissionen bei der Produktion des Ladestroms.
Wer die Klimabilanz von E-Autos mit der von Benzinern und Dieseln fair vergleichen will, muss den gesamten Lebenszyklus des Autos betrachten. Einerseits die Emissionen der Batterie- und Stromproduktion, andererseits die Ölförderung sowie Verbrennung und Herstellung von Kraftstoffen. Diese ist ebenfalls mit hohen CO2-Emissionen sowie teils erheblichen ökologischen und sozialen Auswirkungen in den Fördergebieten verbunden.
Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) hat die Klimabilanz eines idealtypischen Elektroautos der Kompaktklasse mit seinem Benzin- und Dieselpendant bei gleicher Motorisierung und Ausstattung verglichen. Zentrales Ergebnis: In allen Fällen ist das Elektroauto auf den gesamten Lebenszyklus gerechnet klimaschonender unterwegs als ein Verbrenner. Abhängig davon, ob man häufiger in der Stadt oder auf der Autobahn fährt und von der Batteriegröße kann man den ökologischen Rucksack des E-Autos nach unterschiedlich vielen gefahrenen Kilometern kompensieren. Wird das E-Auto mit Solarstrom aus der heimischen Photovoltaik-Anlage betankt, ergibt sich der Klimavorteil noch schneller.
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