Wohnen und Mobilität: Bundesweites Projekt zu umwelt- und sozialverträglichen Mobilitätskonzepten für Wohnquartiere

Das Projekt des ökologischen Verkehrsclubs VCD will Austausch und Zusammenarbeit von Wohnungsunternehmen, Kommunen und Mobilitätsdienstleistern stärken. Mieter sollen in ihrem Quartier mit attraktiven Alternativen zum eigenen Auto unterstützt werden, nachhaltig mobil zu sein und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

| Pressemitteilung Wohnen und Mobilität


Berlin, 06. Mai 2020. Der ökologische Verkehrsclub VCD startet das Projekt „Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität“. Das Nachfolgeprojekt baut auf den Erfahrungen des vorangegangenen Projekts „Wohnen leitet Mobilität“ auf und wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bundesumweltministerium gefördert. Seit 2017 informiert und berät der VCD mit großem Erfolg in den Metropolregionen Kiel, Hannover, Darmstadt, Chemnitz und Berlin, wie innovative Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren umgesetzt werden können. Dieses Konzept wird nun bundesweit fortgesetzt und ausgebaut. Zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu unterstützen. Millionen Menschen entscheiden täglich an der Haustür, welches Verkehrsmittel sie nutzen. Gute Mobilitätsangebote am Wohnort tragen dazu bei, dass Mieter auf klimaverträglichere Verkehrsmittel umsteigen und sich die CO2-Emissionen im Mobilitätsbereich spürbar reduzieren.

René Waßmer, Projektleiter „Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität“: „Unser Projekt zielt darauf ab, intelligente Mobilität am Wohnstandort so zu fördern, dass Mieter ebenso bequem auf das Fahrrad, den Bus oder Sharing-Angebote zugreifen können, wie bisher auf den privaten Pkw. Verschiedene Mobilitätsangebote und die dazu notwendige Infrastruktur schaffen einen wirkungsvollen Anreiz,  auf das Auto im Privatbesitz zu verzichten. Das können beispielsweise sichere Abstellanlagen für Fahrräder, Rollatoren und Kinderwagen sein oder die Einrichtung einer Carsharing-Station im Wohngebiet.“ 

Die Beschäftigung mit nachhaltiger Mobilität im Wohnungsbau und der Bestandsbewirtschaftung steht bei vielen Unternehmen noch am Anfang, gerät aber immer mehr als ein dringendes Thema in den Fokus der Planungsprozesse. Auch auf politischer Ebene wird der Druck größer, die Rahmenbedingungen zugunsten einer umweltverträglichen Mobilität zu verbessern. Wohnungsunternehmen müssen sich in Zukunft nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus ökologischen und sozialen Gründen intensiver mit innovativen, integrierten und nachhaltigen Mobilitätskonzepten auseinandersetzen.
Dafür werden Wohnungsunternehmen, kommunale Verwaltungen, Mobilitätsdienstleister (z. B. Verkehrsbetriebe, Car- und Bike-Sharing-Anbieter) sowie Städteplaner oder Architekten in bundesweit acht Regionen (mit jeweils zwei Städten) angesprochen, inhaltlich geschult und ihre Vernetzung untereinander gefördert. Die dadurch ermöglichten Kooperationen sollen die Umsetzung konkreter Maßnahmen vor Ort anstoßen. Die Beratungen und die intensive Netzwerkarbeit tragen dazu bei, intelligente Mobilitätskonzepte im Bestand und im Neubau zu implementieren, um so den mobilitätsbedingten CO2-Ausstoß im und ausgehend vom Wohnquartier zu reduzieren. Die Akteure können sich auf die Handlungsempfehlungen stützen, die das Bundesumweltministerium (BMU) und der VCD im November 2019 veröffentlicht haben. Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 2,1 Millionen Euro aus Mitteln der NKI gefördert.

Für die neuen Projektregionen Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sucht der VCD noch Kommunen, die mit Unterstützung des Projektes innovative Mobilitätskonzepte in Wohnquartieren umsetzen wollen. Der VCD ruft interessierte Kommunen aus diesen Regionen auf, sich zeitnah beim Projekt zu melden, gern per Mail an den Projektleiter René Waßmer: rene.wassmer@vcd.org.

Die Handlungsempfehlungen „Intelligent mobil im Wohnquartier“ finden sie hier: womo.vcd.org

 

Pressekontakt:
René Waßmer, VCD-Projektleiter  • Telefon 030/280351-31 • rene.wassmer@vcd.org 
Anne Fröhlich, VCD-Pressestelle • Telefon 030/280351-12 • presse@vcd.orgwww.vcd.org  • Twitter: @VCDeV 
 

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander aller Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

zurück

Cookie-Einstellungen ändern