Mit nachhaltiger Infrastruktur gegen die Folgen des Klimawandels

In den verwüsteten Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz müssen auch Schienen und Straßen wiederaufgebaut werden. Der VCD begrüßt die Ankündigung von Verkehrsminister Scheuer, eine Task Force einzusetzen. Verkehrsinfrastruktur muss jedoch angesichts des Klimawandels künftig resilient und nachhaltig gestaltet werden. Dafür fordert der VCD ein Bundesmobilitätsgesetz.

Berlin, 21. Juli 2021. Nach den verheerenden Überschwemmungen muss auch die zerstörte Verkehrsinfrastruktur wiederhergestellt werden: Straßen, Schienen, Brücken und Bahnhöfe. Der ökologische Verkehrsclub VCD weist darauf hin, dass eine nachhaltige Planung zentral ist, um Städte, Kommunen und Infrastrukturen besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD: „Allen von der Flut Betroffenen gilt unser Mitgefühl. Ein schneller Wiederaufbau ist jetzt das Wichtigste. Die Flutkatastrophe sollte uns aber auch vor Augen führen, dass wir umsteuern müssen, um unsere Infrastruktur resilienter zu machen.“

Aus Sicht des VCD bedeutet das: Verkehrs- und Siedlungsentwicklung müssen stärker zusammen gedacht und klimabedingte Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur so frühzeitig wie möglich bei Planung und Bau berücksichtigt werden. Dabei muss das Augenmerk darauf gelegt werden, möglichst große Flächen vor Versiegelung zu schützen, damit ausreichend Raum zur Versickerung großer Wassermassen zur Verfügung steht. Noch immer werden täglich mehr als 50 Hektar durch Straßenneu- und -ausbau, aber auch Siedlungsvorhaben neu versiegelt. Dabei sieht die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie vor, diese Zahl auf maximal 30 Hektar pro Tag zu reduzieren.

Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Wir müssen aufhören, ohne Rücksicht auf die Natur immer neue Straßen zu bauen. Für eine resiliente Verkehrsinfrastruktur sollten wir auf flächeneffiziente Verkehrsträger und Verkehrsmittel setzen, also auf solche, die bezogen auf die Verkehrsleistung relativ wenig Fläche in Anspruch nehmen. Hier ist die Schiene der Straße um ein Vielfaches überlegen. Bahn und Bus sind besonders effiziente, umweltschonende Verkehrsmittel. Und auch das Fahrrad wird immer wichtiger.“

Für eine nachhaltige Verkehrsplanung, die alle Verkehrsmittel gleichberechtigt in den Blick nimmt, fordert der VCD ein Bundesmobilitätsgesetz. Übergeordnete Ziele wie Klimaschutz, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Effizienz und Flächensparsamkeit würden damit endlich rechtlich verankert.

Mehr Informationen: vcd.org/bundesmobilitaetsgesetz/

Pressekontakt:
Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher VCD • michael.mueller-goernert@vcd.org
Franziska Fischer, Anne Fröhlich, Magdalena Reiner, VCD-Pressestelle • Telefon 030/280351-12 • presse@vcd.orgwww.vcd.org Twitter:@VCDeV 

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

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