Zu zweit spaziert es sich am Schönsten. Dafür muss aber auch der Gehweg breit genug sein.

Zu Fuß zur Haltestelle

Ein starker Nahverkehr braucht gute Wege zur Haltestelle

Jeder zehnte Weg wird mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt. Doch das heißt nicht, dass innerhalb dieser Wege Bus und Bahn die einzigen genutzten Verkehrsmittel sind. Von und zur Haltestelle geht es meist per pedes. Diese Fußwege werden jedoch in Verkehrsstatistiken nicht erfasst. Die Konsequenz ist, dass Fußverkehr in der Stadt- und Verkehrsplanung kaum berücksichtigt wird. Das wollen wir ändern.

| Fußverkehr ÖPNV

Bessere Fußwege in der Stadt stärken den ÖPNV. Denn was nützt eine komfortable, sichere und barrierefreie Haltestelle, wenn die Strecke dorthin voller Hindernisse ist?

Der VCD Leitfaden für gute Wege zur Haltestelle stellt zwölf einfach umzusetzende Maßnahmen vor, mit denen Kommunen Fußwege aufwerten und somit den ÖPNV attraktiver machen können. Dies kann z. B. eine Bordsteinabsenkung, ein ausreichend breiter Gehweg oder eine Begrünung sein. Wir wollen Haltestellen, die jede*r gut erreicht und Fußwege, auf denen alle sicher und komfortabel unterwegs sein können. Praxisbeispiele und persönliche Geschichten zeigen, worauf es Menschen ankommt, die auch ohne Auto gut mobil sind.

Wie hängen Fußverkehr und ÖPNV zusammen?

Wie Fußwege gestaltet sind, entscheidet darüber, ob der öffentliche Nahverkehr überhaupt genutzt wird. Hinzu kommt, dass die Eindrücke auf dem Weg zur Haltestelle die Erfahrung der Gesamtreise stark prägen: Ist der Weg zur Haltestelle angenehm, wird auch die gesamte Fahrt als positiv bewertet. 

Verkehrsstatistiken konzentrieren sich häufig auf ein Hauptverkehrsmittel. Die Etappe zu Fuß zur Haltestelle wird nicht erfasst und der Weg mit Bus und Bahn wird als monomodal (nur mit einem Verkehrsmittel) dargestellt. Daraus folgt, dass die Schnittstelle zwischen Fußverkehr und ÖPNV in der Planung vernachlässigt wird.

Gesellschaftliche Herausforderungen wie der demographische Wandel, wachsende Städte, schadstoffbelastete Luft sowie Lärm erfordern dringend umweltfreundliche, effiziente und barrierearme Formen der Mobilität. Dem ÖPNV kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Er ist in der Lage, einen wesentlichen Teil des heute mit Autos durchgeführten Verkehrs zu bewältigen. Denn allein der Pkw ist für 61 Prozent der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors verantwortlich (UBA 2017). Damit eine Verlagerung gelingt, braucht es neben einem größeren ÖPNV-Angebot und bezahlbaren Tarifen auch einen Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, der einladend, komfortabel und frei von Hindernissen ist. Der fußgängerfreundlich gestaltete Weg zur Haltestelle fördert das gesunde und umweltfreundliche Gehen und steigert zusätzlich die Lebens- und Aufenthaltsqualität eines Ortes.

zurück

Cookie-Einstellungen ändern