„Überleben des Deutschlandtickets muss Chefsache werden!“ – Bundesdelegiertenversammlung des VCD verabschiedet Resolution zur Zukunft des ÖPNV

Heute ging in Lutherstadt Wittenberg die Bundesdelegiertenversammlung (BDV) des ökologischen Verkehrsclubs VCD zu Ende. Zum Abschluss der zweitägigen Konferenz verabschiedeten die Delegierten eine Resolution zur Rettung des Deutschlandtickets. Unmittelbar vor der Ministerpräsidentenkonferenz morgen im Kanzleramt fordert der VCD einen massiven Ausbau des ÖPNV-Angebots, eine verlässliche Weiterfinanzierung des 49-Euro-Tickets und bundesweite Jugend- und Sozialtickets für maximal 29 Euro.

Die BDV des VCD legte den inhaltlichen Schwerpunkt dieses Jahr auf die Weiterentwicklung des Bus- und Bahnverkehrs. Den Beginn der Konferenz markierte am Samstag eine Podiumsdiskussion zur Lage des öffentlichen Verkehrs auf dem Land; am Ende steht heute Mittag die Resolution „49 Euro – Deutschlandticket für alle! – Allen Menschen ökologische Mobilität ermöglichen“.

Darin fordert der VCD den Bundeskanzler und seineLänderkolleg*innen auf, das Deutschlandticket als wichtigen Schritt zur ökologischen und sozialen Verkehrswende nicht zu gefährden – es müsse stattdessen weiter verbessert, Gerechtigkeitslücken geschlossen werden. Die Finanzierung müsse jetzt über 2024 hinaus gesichert werden. Und der Preis darf nicht schon im nächsten Jahr steigen. Zudem müsse das ÖPNV-Angebot flächendeckend ausgebaut werden, damit das Ticket überall nutzbar wird.

Zudem mahnt die Resolution an, Deutschlandticket und Tarifstruktur bundesweit sozial gerecht und einheitlich auszugestalten – denn 49 Euro sind für viele Familien und Menschen mit wenig Geld nicht bezahlbar. Daher: Kinder unter 14 Jahren sollten den ÖPNV kostenlos nutzen dürfen. Und wir brauchen das Deutschlandticket als Jugend- und Sozialticket für maximal 29 Euro!

Kerstin Haarmann, die VCD-Bundesvorsitzende, sagte: „Olaf Scholz muss das Überleben des Deutschlandtickets zur Chefsache machen. Er muss die Finanzierung sichern und dafür sorgen, dass es zusammen mit dem gesamten System des öffentlichen Verkehrs weiterentwickelt wird. Ökologische und für alle bezahlbare Mobilität kann es nur mit sozialen Tarifen und einem massiven ÖPNV-Ausbau geben. Ein billiges Ticket allein hilft nicht, wenn der Bus nicht kommt.

Je weiter wir die Verkehrswende verschleppen, desto disruptiver, schwieriger und teurer wird sie. Die nötigen Investitionen für mehr Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und Klimaschutz müssen jetzt endlich kommen!“

Die Resolution ist die Weiterentwicklung eines Appells von VCD und Campact „49-Euro-Ticket retten!“, den inzwischen fast 460.000 Menschen unterschrieben haben. Da Verkehrsminister Wissing die Beteiligung des Bundes an den Mehrkosten für 2024 stets abgelehnt hat, appelliert der VCD jetzt zusammen mit Campact und Greenpeace an Bundeskanzler Olaf Scholz. Kerstin Haarmann: „Der Kanzler muss jetzt dafür sorgen, dass die Finanzierung des Deutschlandtickets gesichert ist und die soziale und ökologische Verkehrswende Fahrt aufnimmt.“

Der Kanzler trifft sich morgen (Montag) mit den Ministerpräsident*innen. Zu Beginn dieser Beratung gegen 15 Uhr werden wir vor dem Kanzleramt protestieren und unseren Forderungen Nachdruck verleihen.

Zum Hintergrund:

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