#besserBahnfahren!?

VCD unterstützt Mitmachaktion der ARD zum Deutschland-Ticket

Am 1. Mai 2023 fand in Deutschland eine kleine Revolution statt: Das 49-Euro-Ticket ist da! Die Kleinstaaterei der Tarifzonen ist Vergangenheit, an ihre Stelle tritt eine geeinte ÖPNV-Republik – nun kann man mit nur einem Ticket im Regionalzug von Sylt nach Berchtesgaden fahren oder von Cottbus nach Aachen.

| Bahn ÖPNV

Für Pendler*innen in den Ballungsräumen werden Bus und Bahn günstiger; noch im April mussten sie mancherorts mehr als das Doppelte berappen. Und Gelegenheitsreisende haben nun einen Anreiz, das Auto stehenzulassen und in den Zug zu steigen.

Alles gut, also?

Leider nicht, denn – wie so oft in Deutschland – bleibt auch diese Revolution unvollendet. Neben vielen Detailfragen wie der Fahrradmitnahme bleiben drei große Baustellen offen, die trotz des fraglosen Fortschritts die Begeisterung dämpfen: Erstens ist das D-Ticket mit anfangs 49 Euro für viele immer noch zu teuer. Der VCD fordert deshalb ein Sozial- und Jugendticket, das dauerhaft nicht mehr als 29 Euro kosten darf. Zweitens sind Bus und Bahn für viele schlicht nicht nutzbar, weil Barrieren ihnen den Zugang versperren: Wie wir in unserem neuen Bahntest gerade erst gezeigt haben, ist Deutschland von der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr noch weit entfernt. Und drittens fehlt vielerorts schlicht das passende Angebot.

Gerade auf dem Land ist der nächste Bahnhof oft dutzende Kilometer entfernt, der Bus fährt zweimal am Tag und am Wochenende überhaupt nicht. Wer dort lebt, kann sich die 49 Euro bislang sparen, sie nutzen ihm nichts. Und in den Städten gibt es zwar ein dichtes Liniennetz mit hoher Taktfrequenz – doch hier sind Busse und Bahnen oft überfüllt, oder sie fallen aus, weil es an Personal fehlt, um die Fahrpläne einzuhalten.

Ein Beitrag zur Verkehrswende? Umfrage-Aktion der ARD

Klar ist: Das Deutschland-Ticket hat großes Potenzial, die Verkehrswende voranzubringen. Klar ist aber auch: Damit es dieses Potenzial ausschöpfen kann, muss sich noch viel tun. Milliarden-Investitionen von Bund und Ländern sind in den kommenden Jahren nötig, um das zu ändern. Doch dazu ist erst zu klären: Wo hapert es genau? Wo läuft es mit Bus und Bahn, wo hakt es – und wo geht gar nichts? Wer fühlt sich wohl im Zug und wer nicht? Wer nutzt das neue Ticket, um auf das Auto zu verzichten; wer bleibt dem eigenen Wagen treu, und warum?

Solche Fragen stellen nicht nur wir, sondern auch die ARD. Sie hat die sogenannte Crowd-Science-Aktion #besserBahnfahren gestartet, um ihnen auf den Grund zu gehen – unterstützt vom VCD. Auf der Homepage können Sie Ihre Erfahrungen mit dem Deutschland-Ticket teilen und einen Fragebogen ausfüllen, den das Baden-Württemberg Institut für nachhaltige Mobilität (BWIM) in Karlsruhe und die Universität Konstanz entwickelt haben. Und Sie können sich bereiterklären, über Mail oder Telefon weitergehende Fragen zu Ihrer Bus- und Bahnnutzung zu beantworten.

Wir freuen uns, wenn Sie an der Aktion teilnehmen.

Sie helfen damit, anonymisierte Daten zu sammeln, die uns wiederum helfen, die Verkehrswende voranzubringen. Zehn Minuten Ihrer Zeit genügen – es lohnt sich!

Mit Ihrer Spende machen Sie sich stark für eine Mobilität für Menschen. Sie unterstützen damit unsere Arbeit für lebenswerte Städte und Dörfer, mehr Platz und Sicherheit für Fußgängerinnen und Fahrradfahrer, saubere Luft und weniger Lärm, komfortablen, sicheren und bezahlbaren Öffentlichen Verkehr. Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Ihr Wunschbetrag:

Kontakt

Jan Langehein

Pressesprecher
Fon 030/28 03 51-12
jan.langehein@vcd.org

 

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