FAQ Deutschlandticket

Das Deutschlandticket kommt! Ein großer Schritt zu einem einfacheren und günstigeren ÖPNV, aber es bleiben immer noch offene Fragen, denn: Das Vorgehen der Bundesländer und Verkehrsverbünde ist nicht überall gleich. Der VCD möchte mit diesem FAQ einige Fragen beantworten. Da wir nicht gewährleisten können, alle Neuerungen tagesaktuell zu halten, bitten wir im Zweifelsfall darum, beim zuständigen Verkehrsunternehmen bzw. Verbund nachzufragen. Wir werden diese Seite bei Gelegenheit aktualisieren.

| Bahn ÖPNV Verkehrspolitik

Ab wann und wie lange ist das Deutschlandticket gültig?

Das Deutschlandticket gilt ab dem 01. Mai 2023 bundesweit in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs. Es ist ausschließlich in der zweiten Klasse gültig und wird als Digital-Abo (als Chipkarte und mobile App) angeboten. Bei Kontrollen wird daher das Handyticket oder eine Chipkarte vorgezeigt – ein Papierticket wird nur vorübergehend von einigen Verkehrsbetrieben angeboten.

Das Deutschlandticket gilt immer für den jeweiligen Kalendermonat. Wer sich also erst Mitte Mai zum Kauf entscheidet, zahlt trotzdem den vollen Preis in Höhe von 49 Euro. Es ist ausschließlich als Abonnement ohne feste Laufzeit erhältlich, kann jedoch bis zum 10. eines Monats bis zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden. Wer das Ticket also nur einen Monat braucht, schließt das reguläre Abo ab und kündigt es bis spätestens 10. eines Monats. Achtung: Einige Verkehrsverbünde fordern eine Kündigung vor dem 10. eines Monats. Ansonsten erhält man automatisch das Ticket für den kommenden Monat

Gibt es vergünstigte Tickets für Senior*innen?

Bisher hat Mecklenburg-Vorpommern seit 1. August 2023 ein vergünstigtes Ticket für Senior*innen zu 29 Euro eingeführt.

Welche Fahrgastrechte gelten mit dem Deutschlandticket?

Mit dem Deutschlandticket gelten die Fahrgastrechte des Nah-, nicht des Fernverkehrs. Wer z.B. mit dem Deutschlandticket einen Regionalzug nutzt, um einen Fernzug erreichen, hat bei dessen Verspätung keinen Anspruch auf Entschädigung entsprechend der Bahnfahrgastrechte für den Fernverkehr.

Ich habe eine Bahncard 100, brauche ich trotzdem ein Deutschlandticket?

Nein, die Bahncard 100 gilt ab dem 01. Mai 2023 auch als Deutschlandticket in allen Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs. Allerdings muss das Deutschlandticket nur digiatal gültig, so dass sie es im Smartphone bereit haben sollten. Über die Deutsche Bahn können Sie dieses dann kostenlos auf die App spielen.

Gibt es das Deutschlandticket auch für die 1. Klasse?

Grundsätzlich gilt das Deutschlandticket in der zweiten Klasse. Reisende können in den Nahverkehrszügen der DB Regio jedoch einen Übergangsfahrschein für die erste Klasse kaufen. Den Ländern bleibt es außerdem vorbehalten, Sondertarife anzubieten. In Nordrhein-Westfalen gibt es ab dem 01. Juli 2023 ein Erste-Klasse-Zusatzticket für 69 Euro pro Monat.

Kann ich mit dem Deutschlandticket auch ins Ausland fahren?

Wie der Name schon sagt, gilt das Deutschlandticket grundsätzlich nur im Inland. Es gibt aber einige Ausnahmen: Nämlich auf allen Strecken und zu allen Bahnhöfen, zu denen auch Fahrkarten des Deutschlandtarifs gelten. Dazu zählen unter anderem die Bahnhöfe in Salzburg, Basel, Kufstein, Schaffhausen sowie die DB-Regiostrecken im “Außerfern”. Im “Außerfern” gilt das Ticket aber beispielsweise nur für den Verkehr von und nach Deutschland und nicht im österreichischen Binnenverkehr. Das Deutschlandticket gilt außerdem auf einigen Strecken nach Frankreich (leider nicht von Kehl nach Straßburg), Luxemburg, Polen, Tschechien, Dänemark und in die Niederlande. Diese regionalen Sonderregelungen werden innerhalb der teilnehmenden Landestarife und Verkehrsverbünde geregelt. Es lohnt also, sich vor Fahrtantritt beim örtlichen Verkehrsbetrieb zu informieren.

Quelle

Kind, Fahrrad, Hund: Welche Mitnahmeregelungen gelten?

Bundesweit können Kinder bis sechs Jahre kostenfrei mitgenommen werden. Danach brauchen sie ein eigenes Ticket. Was die Mitnahme von Kindern, Hunden oder Fahrrädern angeht, gibt es aber einige regionale Sonderregelungen.

Berlin und Brandenburg
Im Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) fahren Hunde kostenlos mit.

Hessen
Fahrräder und Hunde dürfen im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) kostenfrei mitfahren.

Nordrhein-Westfalen
Fahrräder können ab 01. Juli 2023 mit einem Zusatzticket für 39 Euro pro Monat landesweit in Bus und Bahn mitgenommen werden. Hunde können im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) kostenfrei mitgenommen werden.

Saarland
Hunde können kostenlos im Saarland mitgenommen werden.

Sachsen
Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) bietet ein Zusatzticket für 10 Euro pro Monat an, mit dem ein Hund oder ein Fahrrad mitgenommen werden können. Alternativ können ein weiterer Erwachsener oder maximal vier Schüler*innen bis 15 Jahre kostenlos mitfahren. An Wochenenden ganztägig, unter der Woche nur im Zeitraum von 18 bis 4 Uhr.

Sachsen-Anhalt
In Nahverkehrszügen und im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) können Hunde kostenlos mitfahren, wenn sie in eine kleine Tasche oder Transportbox passen. Größere Hunde benötigen ein eigenes Ticket. So muss zum Beispiel in Bussen und Straßenbahnen in Magdeburg für Hunde ein zusätzlicher Kinderfahrschein gekauft werden.

Thüringen
Die Fahrradmitnahme im Regionalzug ist hier kostenlos.

Ist das Deutschlandticket übertragbar?

Nein, beim Deutschlandticket handelt es sich um ein personalisiertes Ticket und darf daher nicht verliehen oder weitergegeben werden. Das Ticket ist nur in Kombination mit einem amtlichen Lichtbildausweis gültig, zum Beispiel dem Personalausweis.

Gibt es das Deutschlandticket auch als Jobticket?

Das Deutschlandticket gibt es auch als Jobticket. Wenn Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises übernehmen, werden zusätzlich fünf Prozent Rabatt gewährt. Damit kostet das Ticket für Mitarbeitende maximal 34,30 Euro.

Gibt es vergünstigte Tickets für Sozialhilfeempfänger*innen?

Bislang gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung für Sozialtickets. In einigen Bundesländern bzw. Verkehrsverbünden, werden diese jedoch angeboten, aber sie sind in der Regel nicht bundesweit gültig. Die genauen Kriterien sind zu beachten.

Baden-Württemberg
Ein landesweites Sozialticket gibt es bisher nicht. Es gibt regionale Sozialtickets mit unterschiedlichen Regeln, die beim jeweiligen Verkehrsbetrieb oder -verbund zu erfragen sind.

Bayern
Ein bayernweites Sozialticket gibt es bisher nicht. Die Stadt Nürnberg bietet ein Sozialticket an, das ein auf 19,00 Euro pro Monat ermäßigtes Deutschlandticket ist. Was in den anderen Regionen des Bundeslandes angeboten wird, ist bei den jeweiligen Verkehrsbetrieben und -verbünden zu erfragen.

Berlin
Die Stadt Berlin bietet zunächst bis Ende 2025 ein 9-Euro-Sozialticket an. Nutzen können das alle Berliner*innen, die z.B. Bürgergeld, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen. Es gilt allerdings nur für das Stadtgebiet und nicht bundesweit.

Brandenburg
Das Mobilitätsticket ist hier ein vergünstigter Fahrausweis für Empfänger*innen von Leistungen nach dem SGB II (Bürgergeld) einschließlich Sozialgeld, von laufenden Leistungen der Sozialhilfe (SGB XII einschließlich Empfänger der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung), von laufenden Leistungen der Eingliederungshilfe nach Teil 2, SGB IX (3. Stufe des Bundesteilhabegesetzes) oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.Ihn bekommen auch Mitglieder der jeweiligen Bedarfsgemeinschaften. Das Ticket gilt aber nur in Brandenburg, nicht bundesweit und nicht in Berlin. Es gibt unterschiedliche Preise je gewünschte/r Region/en von 23 bis 89 Euro (Bei letzteren ist das Deutschlandticket deutlich günstiger.). Die genauen Preise sind hier einzusehen.

Bremen
Wer z.B. Grundsicherung (Bürgergeld) bezieht, hat in Bremen künftig Anspruch auf ein Sozialticket in Höhe von 25 Euro. Dieses gilt bisher nur im Stadtgebiet und nicht bundesweit.

Hamburg
Die Stadt Hamburg bietet kein vergünstigtes Sozialticket an, erhöht aber ihren Sozialrabatt auf 30 Euro im Monat für das Deutschlandticket. So können Menschen, die Sozialleistungen beziehen für 19 Euro pro Monat bundesweit den Nahverkehr nutzen.

Hessen
Menschen die Bürgergeld, Sozialgeld oder Wohngeld beziehen, erhalten das Deutschlandticket in Hessen für 31 Euro. Das Angebot wird allerdings erst ab August 2023 erhältlich sein.

Mecklenburg-Vorpommern
Ein Sozialticket für das Bundesland gibt es nicht. Einige Kommuen wie die Landeshauptstadt Schwerin bieten ein Sozialticket an. Die Details sind bei den jeweiligen Verkehrsbetrieben und -verbünden zu erfragen.

Niedersachsen
Ein landesweites Sozialticket gibt es hier bisher nicht. Die Region Hannover bietet Besitzer*innen einer gültigen Region-S-Karte an, mit dem "Deutschlandticket Hannover sozial" den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bundesweit zu nutzen. Es ist eine digitale, persönliche Monatskarte im Abo, die immer für einen Kalendermonat ausgegeben wird und monatlich 30,40 Euro kostet.

Nordrhein-Westfalen (NRW)
Seit 1. Dezember 2023 kann in NRW das "Deutschlandticket Sozial" von Personen beantragt werden, die Arbeitslosengeld II/Bürgergeld, Sozialgeld, Sozialhilfe, Wohngeld, von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch VIII, nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie nach dem Bundesversorgungsgesetz erhalten und in Bereichen des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wie einiger Verkehrsbetriebe im Verkehrsverbund Westfalentarif. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Aachener Verkehrsverbund (AVV) sowie weitere Betriebe im Verkehrsverbund Westfalentarif wollten das Ticket erst zum 1. Januar 2024 anbieten. Es kostet 39 statt 49 Euro.

Saarland
Für Menschen mit einem Berechtigungsnachweis wird ein sogenanntes Fair-Ticket für 39 Euro pro Monat angeboten, welches aber nur im SaarVV-Netz gültig ist. Berechtigte sind hier Personen, die Leistungen beziehen aus SGB II (ALG II und Sozialgeld), SGB XII (Lebensunterhalt, Grundsicherung, Erwerbsminderung), Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) und Wohngeld nach Wohngeldgesetz (WoGG).

Sachsen
Ein landesweites Sozialticket gibt es hier nicht. Die Landeshauptstadt Dresden bietet zum Deutschlandticket ein Sozialticket, das nicht übertragbar ist oder ein übertragbares Sozialticket an, das aber nur vor Ort gilt.

Sachsen-Anhalt
Ein landesweites Sozialticket existiert hier bisher nicht.

Schleswig-Holstein
Ein Sozialticket für Schleswig-Holstein gibt es bisher nicht.

Thüringen
Ein landesweites Sozialticket gibt es hier bisher nicht. Städte wie Erfurt oder Weimar bieten ein Sozialticket an. In Erfurt kann gewählt werden zwischen einem lokalen übertragbarem Sozialticket mit Kindermitnahme oder einem nicht übertragbaren Deutschlandticket als Sozialticket ohne Kindermitnahme.

49-Euro-Ticket oder Deutschlandticket?

Der Ticketpreis von 49 Euro pro Monat ist als „Einführungspreis“ zu verstehen. Mit der offiziellen Bezeichnung „Deutschlandticket“ behalten sich Bund und Länder vor, die Preise anzuheben, um einen Inflationsausgleich zu schaffen. 2024 soll der Preis bei 49 Euro bleiben. Das hat die Landesverkehrsministerkonferenz beschlossen. Der VCD fordert längerfristig einen Preis von 49 Euro und hat mit Campact hierfür eine Petition gestartet.

Gibt es ein vergünstigtes Ticket für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende?

Es gibt aktuell keine bundesweit einheitliche Regelung für ein vergünstigtes Deutschlandticket für Schüler*innen und Auszubildende. Beim Semsterticket für Studierende haben sich Bund und Länder auf ein bundesweit gültiges, solidarisch finanziertes Semesterticket für 29,40 Euro geeinigt. Das Angebot soll ab dem Sommersemester 2024 gültig sein. Wie das konkret an den Hochschulen vor Ort und in den Bundesländern umgesetzt wird, ist noch offen. Einige Universitäten wie die von Trier haben bereits einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Bisher ist es für Studierende in einigen Bundesländern möglich, per Upgrade ihr Semesterticket zum Deutschlandticket umzuwandeln. Der Unterschied vom monatlichen Preis des Semestertickets zum Preis von 49 Euro ist dann zusätzlich zu bezahlen. Einige Bundesländer bzw. Verkehrsverbünde haben jedoch weitere Sonderregelungen eingeführt.

Bayern
Seit dem 1. September 2023 gibt es in Bayern das Deutschlandticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende als 29-Euro-Ticket.

Berlin
Das Schüler*innenticket in Berlin bleibt kostenlos. Es gilt aber nur im Stadtbereich.

Eine Aufwertung des Semestertickets zum Deutschlandticket für Studierende ist seit 1. Juni 2023 möglich. Studierende können mittels App den Unterschiedsbetrag zwischen ihrem Semesterticket und Deutschlandticket bezahlen, so dass sie sich das Deutschlandtickt nicht mehr nur extra kaufen müssen.

Brandenburg
Am 1. August 2023 hat der Brandenburger Landkreis Oberhavel ein bundesweit gültiges 9-Euro-Schülerticket eingeführt. Andere Landkreise haben dazu bisher keine Pläne.

Eine Aufwertung des Semestertickets zum Deutschlandticket für Studierende ist seit 1. Juni 2023 möglich. Studierende können mittels App den Unterschiedsbetrag zwischen ihrem Semesterticket und Deutschlandticket bezahlen, so dass sie sich das Deutschlandtickt nicht mehr nur extra kaufen müssen.

Bremen
Aktuell wird noch darüber verhandelt, ob in Bremen ein 29-Euro-Ticket für Schüler*innen, Azubis und FSJler*innen eingeführt werden soll.

Das Semsterticket als Deutschlandticket zu 29,40 Euro soll in Bremen zum Sommersemster eingeführt werden, aber die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Hamburg
Azubis erhalten ein Bonusticket für 29 Euro pro Monat. Für Schüler*innen gibt es das Ticket schon für 19 Euro. Studierende können ihr bestehendes Semesterticket monatlich und flexibel zum Deutschlandticket aufwerten. Zum Sommersemester 2024 führt die Stadt das Semesterticket für Studierende als Deutschlandticket zu 29,40 Euro ein.

Hessen
Seit dem 1. Juni 2023 können Studierende mittels App den Unterschiedsbetrag zwischen ihrem Semesterticket und Deutschlandticket bezahlen können, so dass sie sich das Deutschlandtickt nicht mehr nur extra kaufen können. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund wird zum Sommersemester das Semesterticket für Studierende als Deutschlandticket zu 29,40 Euro.

Für Schüler*innen und Azubis gibt es das nur in Hessen gültige jährliche 365-Euro-Ticket.

Mecklenburg-Vorpommern
Azubis, Berufschüler*innen, Freiwilligendienstleistende und Beamtenanwärter erhalten ein vergünstigtes D-Ticket für 29 Euro pro Monat.

Niedersachsen
Für Schüler*innen, Azubis und Freiwilligendienstleistende wird voraussichtlich ab 2024 ein Ticket für 29 Euro angeboten. Für Studierende gibt es eine „Upgrademöglichkeit“ für ihr Semesterticket geplant. Auf freiwilliger Basis kann die Differenz an den jeweiligen Verkehrsverbund oder -betrieb gezahlt werden, um das Deutschlandticket zu erhalten.

Nordrhein-Westfalen
In zwei der vier Verkehrsverbünde gibt es bereits ein günstiges Monatsticket für Studierende, Auszubildende und Schüler*innen für rund 30 Euro pro Monat. Für Studierende soll es eine „Upgrademöglichkeit“ geben, um ihr Ticket bundesweit nutzen zu können.

Zum Schuljahr 2023/2024 wurde für Schüler*innen des Landes das Deutschlandticket zu 29 Euro eigeführt ("Schokoticket"). Städte wie Duisburg, Essen und Mühlheim bieten es zum 1. August 2023 an. Woanders sollen diese nach der Schülerfahrkostenverordnung entweder durch den Schulträger erhältlich oder als Selbstzahlende zu einem vergünstigten Preis von 29 Euro zu kaufen sein können.

Saarland
Für 30,40 Euro pro Monat ist das Junge-Leute-Ticket erhältlich. Damit fahren Schüler*innen, Azubis und FSJ-ler*innen vergünstigt durch die Republik. Studierende können ihr bestehendes Semesterticket zum Deutschlandticket erweitern. Diese Option muss jedes Semester neu beantragt werden.

Sachsen-Anhalt
Eine allgemeine Vergünstigung ist nicht geplant, lediglich Studierende in Halle oder Merseburg können ihr Semesterticket zum Deutschlandticket upgraden. Einige Landkreise planen ein Ticket für Schüler*innen. Einen einheitlichen Preis wird es hiefür aber nicht geben.

Schleswig-Holstein
Studierende können ab 1. Juli 2023 ihr Semesterticket zum Deutschlandticket aufwerten. Je nach Hochschule liegt der Beitrag dafür zwischen 15 und 20 Euro pro Monat. Studierende, die bisher doppelt gezahlt haben, bekommen darüber hinaus eine Rückerstattung des zu viel gezahlten Betrags. Das Upgrade sei sowohl digital als auch auf Papier möglich. Das Papierticket solle allerdings erst ab dem 1. August 2023 erhältlich sein.

Thüringen
Die Landesregierung prüft, ob ab 2024 ein vergünstigtes 28-Euro-Ticket für junge Menschen in Ausbildung eingeführt wird sowie ein Upgrade des Semestertickets auf das Deutschlandticket.

In welchen Verkehrsmitteln gilt es und in welchen nicht?

Hier gilt das Deutschlandticket: Bundesweit im öffentlichen Personenennahverkehr. Somit können alle Busse und Regionalbahnen (RB und RE) genutzt werden.

Achtung: Das Deutschlandticket gilt regulär ausschließlich in den Bahnen der DB Regio und Regionalverkehrszügen von nichtbundeseigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen, die die Regionalbahnen im Auftrag der Bundesländer fahren. Aber aufgepasst: In einigen Regionen verkehren RE-Verbindungen, die von der DB Fernverkehr betrieben werden. Das ist beispielsweise in den Regionen Stuttgart, Berlin, Bremen, Rostock, Weimar und Siegen der Fall. Damit das Deutschlandticket dort gilt, müssen die jeweiligen Länder mit der Bahn verhandeln. So konnte auch schon das Problem für das 9-Euro-Ticket im vergangenen Sommer gelöst werden. Ob ein Nahverkehrszug von DB Regio betrieben wird, kann in den Verbindungsdetails der DB-Navigator-App überprüft werden.

Hier gilt das Deutschlandticket nicht: Flixbus und Flixtrain, InterCityExpress (ICE), InterCity (IC), EuroCity (EC), TGV, RailJet (RJ), NightJet (NJ), EuroNight (EN) und D-Zug.

Ausnahmen, in denen das Deutschlandticket im IC/ICE (gebenenfalls mit RE-Zugnummer) gilt, sind laut DB:

Rostock Hbf – Stralsund Hbf
Stuttgart Hbf – Singen /Konstanz
Westerland – Niebüll (nur IC 2075, nur werktags außer samstags)
Bremen Hbf – Norddeich
Mole/Emden Außenhafen
Erfurt – Gera
Freilassing – Berchtesgaden
Dresden - Chemnitz (ab Juli 2023)

Bitte beachten Sie, dass diese Angaben ohne Gewähr sind.

Sonderregelungen bei On-Demand-Verkehren: Ruf- oder Bürgerbusse, sogenannte On-Demand-Verkehre, sind auf dem Land oft die einzige Möglichkeit ohne Auto in den nächsten Ort oder zur nächsten Haltestelle zu kommen. Viele Angebote werden von ehrenamtlich Mitarbeitenden betrieben und nicht von den lokalen Verkehrsverbünden. Deshalb sind sie auch nicht zwangsläufig im Leistungsumfang für das Deutschlandticket enthalten. Schon jetzt regelt jeder Verkehrsverbund die Nutzung solcher On-Demand-Angebote unterschiedlich. Daher sollte man vorab prüfen, wie die Regelungen vor Ort sind und ob gegebenenfalls Zusatzkosten für die Fahrt mit dem Rufbus anfallen.

Was passiert mit meinem bisherigen Abonnement?

Viele Verkehrsverbünde stellen bisherige Abonnements automatisch auf das Deutschlandticket um, wenn es günstiger als das bisherige Abo-Modell ist. Grundsätzlich regeln die Verbünde die Umstellung aber unterschiedlich. Wer noch keine Informationen von seinem Abo-Anbieter erhalten hat, sollte sich jetzt kümmern. Denn formal handelt es sich beim Deutschlandticket um ein zusätzliches Abo, das nicht automatisch bestehende Angebote ersetzt. Wer aktuell eine vergünstigte Monatskarte besitzt, weil er oder sie beispielsweise noch zur Schule geht oder Sozialleistungen bezieht, sollte sich überlegen, ob er das möglicherweise teurere Deutschlandticket-Abo braucht. Aber Achtung! Einige Bundesländer bzw. Verkehrsverbünde bieten das Deutschlandticket für Sozialleistungsempfänger*innen, Schüler*innen, Studierende oder Auszubildende zu einem rabattierten Preis an. Hier sollten sich Fahrgäste beim jeweiligen Verkehrsverbund oder –betrieb erkundigen. Mehr dazu unter „Gibt es vergünstigte Tickets für Sozialhilfeempfänger*innen?“.

Bei Arbeitgebern, die ein Jobticket bereitstellen, erfolgt die Umstellung in der Regel automatisch, wenn das Deutschlandticket günstiger ist als die bisherige Monatskarte. Ist das Deutschlandticket teurer, können Betriebe weiterhin die bestehende Monatskarte als Jobticket nutzen. Wer trotzdem ein Deutschlandticket haben möchte, muss dieses dann aus eigener Tasche bezahlen.

Ich brauche das Ticket nur für einen kurzen Zeitraum. Wie funktioniert die Kündigung?

Das Deutschlandticket ist ausschließlich als Abonnement ohne feste Laufzeit erhältlich. Es kann jedoch bis zum 10. eines Monats bis zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden. Wer das Ticket also beispielsweise nur im Mai braucht, schließt das reguläre Abo ab und kündigt es bis spätestens 10. Mai. Ansonsten erhält man automatisch das Ticket für den kommenden Monat.

Gibt es das Ticket ausschließlich digital?

Da es sich um ein Abonnement handelt, wird das Ticket in erster Linie digital angeboten. Zum Ticketnachweis braucht man daher eine App, zum Beispiel „Dein Deutschlandticket“ oder „Deutschlandticket App“. Für alle, die kein Smartphone haben oder die App nicht nutzen möchten bzw. können, ist das Ticket auch als Chipkarte erhältlich. Allerdings nur beim Kauf über den Verkehrsbetrieb vor Ort. Die Deutsche Bahn setzt beim Vertrieb nach eigener Aussage ausschließlich auf die digitale Version in den Apps.

Bei einigen Verkehrsbetrieben gilt eine Ausnahmeregelung für den Übergang: So stellen einige Anbieter vor Ort vorübergehend ein digital kontrollierbares Papierticket mit QR-Code aus. Sollte die aktuell genutzte Chipkarte noch nicht für das Deutschlandticket aktualisiert worden sein, gilt bis zum 31. Juli 2023 eine Kulanzregelung. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, das entsprechende Schreiben des jeweiligen Verkehrsverbundes/-betriebes dabei zu haben. Bis spätestens 31. Dezember sollen aber alle Verkehrsbetriebe ihre Systeme auf die digitale Version umstellen.

Kann ich das Ticket trotz negativem Schufa-Eintrag kaufen?

Da es sich um ein Abonnement mit Zahlung per Lastschrifteinzug handelt, führen die meisten Verkehrsbetriebe bei Abschluss des Abonnements eine Schufa-Abfrage durch. Einzelne Anbieter, wie zum Beispiel die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), verzichten auf die Abfrage, damit niemand vom Ticketkauf ausgeschlossen wird. Da das Deutschlandticket bundesweit gilt, spielt es für die Nutzung keine Rolle, wo das Ticket gekauft werde. Wer zum Beispiel in Bayern lebt, kann sich das Ticket der BVG besorgen. Aber Vorsicht: Es gelten immer die Beförderungsbedingungen des jeweiligen Verbundes, in dem man gerade unterwegs ist! Daher ist zum Beispiel in Thüringen die Fahrradmitnahme kostenlos, in Berlin ist mit einem thüringischen Deutschlandticket aber nicht die Fahrradmitnahme inkludiert.

Auch das Unternehmen Transdev, das die Seite deutschlandticket.de betreibt, verzichtet auf die Abfrage. Hier erhält man das Ticket für den nächsten Monat allerdings erst zugeschickt, sobald man per Vorkasse bezahlt hat. Auch in den örtlichen DB-Reisezentren entfällt die Prüfung. Allerdings muss das Ticket dann für ein Jahr im Voraus bezahlt werden.

Wo kann ich es kaufen?

Das Ticket kann seit dem 03. April online oder in den Kundenzentren der Deutschen Bahn oder der Verkehrsbetriebe und -verbünde gekauft werden. Es ist ausschließlich als Digital-Abonnement (als Chipkarte und mobile App) erhältlich, kann jedoch monatlich gekündigt werden.

Online: Das Ticket kann auf verschiedenen Portalen erworben werden. Zum Beispiel auf bahn.de, in der DB-Navigator-App, auf deutschlandticket.de oder den Websites der lokalen Verkehrsverbünde und -betriebe.

Am Schalter: Das Abonnement kann in den Reisezentren der Deutschen Bahn oder den Servicestellen der örtlichen Verkehrsverbünde und –betriebe abgeschlossen werden. Dabei erhalten die Kund*innen eine Auftragsnummer, mit der sie das Ticket in ihre App laden können. An den Ticketautomaten ist das Deutschlandticket, wie andere Abonnements, in der Regel nicht erhältlich.

Das Ticket ist bundesweit gültig, unabhängig davon, bei welchem Verkehrsbetrieb das Abo abgeschlossen wurde. Wer also in Dresden wohnt, kann das reguläre Ticket – also kein vergünstigtes Sozial- oder Jugendticket - auch beim Stuttgarter Verkehrsverbund kaufen.    Es ist naheliegend, das Abo beim lokalen Verkehrsverbund abzuschließen, ein Vergleich kann sich allerdings lohnen. Denn viele Verkehrsbetriebe bieten Rabatte und Gutscheine an. So gibt es beispielsweise Gutscheine für verschiedene Car- und Bikesharing-Anbieter, lokale Sehenswürdigkeiten oder sogar Baumpflanzaktionen.   

 

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