Angebot für Schulen
Wie Fuß- und fahrradfreundlich ist Ihre Schule? Finden Sie es heraus mit unseren partizipativen Vor-Ort-Checks!
Bild: © Tobias Littschwager
Sehen Sie viele Kinder, die draußen alleine unterwegs sind? 1976 liefen noch 92 Prozent der Kinder zu Fuß zur Grundschule - 2017 waren es nur noch 34 Prozent. Das hat viele Gründe. Zum einen ist es der stark gestiegene Autoverkehr, zum anderen die schlechte Infrastruktur für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Immer mehr Kinder werden mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht. Das hat negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit, motorische Fähigkeiten, Konzentrationsdauer und ihr Sozialverhalten. Außerdem lernen die Kinder nicht umweltfreundlich mobil zu sein.
Ein Trend, dem wir entgegenwirken wollen. Denn die Schulzeit und der Schulweg bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Begeisterung für umweltfreundliche, gesunde und selbstbestimmte Mobilitätsformen, wie das zu Fuß gehen oder Fahrradfahren, zu entwickeln. Ein Schatz, den sie ihr Leben lang behalten werden. Doch dafür braucht es sichere Schulwege.
An Schulen gehen täglich hunderte oder tausende Kinder fast zeitgleich ein und aus. Sie spielen eine zentrale Rolle im Alltag der Kinder und damit auch in ihrer Mobilität. Paradoxerweise sind viele Schulen in Deutschland auf den Autoverkehr ausgerichtet – das ist nicht kindgerecht. Dabei haben Schulen das Potenzial, selbstständige und aktive Mobilität von Kindern zu fördern. Anreize, wie zum Beispiel eine Schulstraße, können es angenehmer machen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Auch die Art und Weise, wie das Thema „Mobilität“ im Unterricht behandelt wird, hat großen Einfluss auf das zukünftige Mobilitätsverhalten der Kinder.
Wir wollen, dass Schulen und ihr Umfeld kindgerecht werden. So können sie ihr Potenzial zur Förderung von selbstständiger und sicherer Mobilität von Kindern voll ausschöpfen. Dafür haben wir das VCD-Projekt "Fuß- und fahrradfreundliche Schule - für mehr aktive Mobilität an Schulen" ins Leben gerufen. Seit Herbst 2023 führen wir deutschlandweit an Grund- und weiterführenden Schulen Vor-Ort-Checks durch. Dabei schauen wir uns zusammen mit den Schülerinnen und Schülern an, wie fuß- und fahrradfreundlich ihre Schule ist. Gemeinsam analysieren wir das Schulumfeld und begutachten die Mobilitätsbildungsangebote der Schulen. Schließlich erarbeiten wir geeignete Maßnahmen, um die Schulen fuß- und fahrradfreundlicher zu machen.
Ein Beispiel für eine solche Schule ist das Gymnasium Frechen in Nordrhein-Westfalen. Wir waren am 23. Oktober dort und haben einen Vor-Ort-Check durchgeführt – zusammen mit Lehrer Tobias Littschwager, Vertreterinnen und Vertretern des Kollegiums, der Elternschaft und der Polizei. Die Schülerinnen und Schüler, ausgerüstet mit Checklisten, Stoppuhr, Maßband und Kamera, nahmen das Umfeld der Schule unter die Lupe. Wir schauten uns die Straßen, Geh- und Radwege, Zebrastreifen, Ampeln, Haltestellen und Stellplätze vor und hinter der Schule an. Am Ende zog die Schule für sich das Fazit „[…], dass nicht alles schlecht ist - aber auch, dass noch einiges an Verbesserungspotenzial besteht.“
Das Gymnasium Frechen hat sein Potenzial erkannt und erarbeitet aktuell Maßnahmen, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Dann geht es an die Umsetzung in den Kommunen. Hierbei hilft ein engagiertes Kollegium und eine Schulleitung, die die Schülerinnen und Schüler im Blick hat. Aber auch Elterninitiativen, Vereine und Schülervertretungen haben bei diesem Thema Mitspracherecht, das sie nutzen können!
Wann wird Ihre Schule fuß- und fahrradfreundlich?
Sie haben selbst Lust für sichere und kindgerechte Mobilität aktiv zu werden? Dann nehmen Sie doch an unserem kostenlosen, einstündigen Online-Workshop teil. Darin unterstützen wir Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern, VCD-Aktive und kommunale Mobilitätsbeauftragte dabei, sich für aktive und nachhaltige Mobilität an Schulen einzusetzen. Sie erfahren, wie Sie zusammen mit Schülerinnen und Schülern eine Analyse der Fuß- und Fahrradfreundlichkeit ihrer Schule durchführen können und wie es danach weiter geht.
Projektleitung »Fuß- und fahrradfreundliche Schule - für mehr aktive Mobilität an Schulen«
schulmobilitaet@ vcd.org
Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.