Foto: Eine große Gruppe Menschen posiert in einer Werkstatt für ein Gruppenfoto. Im Vordergrund sitzt ein Mann auf einem Liegerad. Viele Herkünfte, ein Team: In der Werkstatt des Fahrradherstellers HP Velotechnik in Kriftel bei Frankfurt arbeiten alle Hand in Hand.

Fachkräftemangel | VCD-Magazin 1/2025

Migration: Menschen, die uns bewegen

Das Thema Migration beherrscht die politische Diskussion. Gleichzeitig hören wir immer wieder von Fachkräftemangel. Wir erzählen Geschichten von Menschen, die Mobilität in Deutschland sichern. Denn wir brauchen sie dringend.

| Soziale Aspekte der Verkehrswende fairkehr-Magazin 01/2025

Wer mit dem Regionalzug von Köln nach Bonn pendelt, macht einiges mit: Verspätungen und Zugausfälle sind an der Tagesordnung. Ein Hauptgrund neben Baustellen und dem üblichen Bahnchaos: Personalmangel. Wenn Lokführerinnen und Zugbegleiter krankheitsbedingt ausfallen, ist oft keiner da, der einspringen kann. Und das passiert nicht nur im Rheinland: In einer Umfrage des Branchenverbandes VDV gaben 2024 knapp 43 Prozent der Verkehrsunternehmen an, dass sie ihren Betrieb aufgrund von Personalmangel bereits zeitweise einschränken mussten.

Die Situation wird in den nächsten Jahren noch schwieriger: Eigentlich soll das Bus- und Bahnangebot in Deutschland ausgebaut werden, Stichwort Verkehrswende. Doch dafür braucht es zusätzliches Personal, zumal in den nächsten zehn Jahren rund 55.000 Bus- und Bahnfahrer*innen in Rente gehen werden. Für viele Verkehrsunternehmen ein wichtiger Teil der Lösung: Menschen aus dem Ausland anwerben und Migrant*innen einstellen.

Die ÖPNV-Branche ist nur eine von vielen, die mit dem Fachkräftemangel kämpft. Auch in der boomenden Fahrradwirtschaft arbeiten immer häufiger Menschen aus dem Ausland. So zum Beispiel beim Spezialradhersteller HP Velotechnik: Die rund 50 Mitarbeiter*innen kommen aus einem guten Dutzend unterschiedlicher Länder. Doch sie anzustellen, ist nicht immer leicht: „Einen ausländischen Mitarbeiter einzustellen, bedeutet für uns immer einen großen bürokratischen Aufwand“, erzählt Pressesprecher Alexander Kraft. „Wir müssen bei jeder Stelle gegenüber den Behörden argumentieren, dass wir trotz intensiver Suche keinen deutschen Bewerber gefunden haben.“

Im Dreieck aus Agentur für Arbeit, Ausländeramt und Arbeitgeber gingen häufig Informationen verloren, viele Prozesse liefen sehr langsam, berichtet Kraft. Zum Teil laufe die Kommunikation noch per Fax. Je nach Nationalität der neuen Angestellten kämen dann noch unterschiedliche Hürden hinzu. „Wir wollten einen Chinesen als Azubi einstellen, der vorher in Spanien studiert hat. Die Agentur für Arbeit hat die Einstellung ohne Angabe von Gründen abgelehnt. Wir wissen, dass die Behörden bei Chinesen ganz genau hinschauen, aus Sorge vor Lohndumping oder sogar Industriespionage. In unserem Fall fehlte aber nur ein Innungsstempel auf dem Ausbildungsvertrag, was wir erst nach langem Nachfragen herausgefunden haben. Als der Stempel da war, war die Einstellung kein Problem mehr.“

Das Beispiel zeigt: Ohne ein Dahinterklemmen und den persönlichen Einsatz der Unternehmen geht es nicht. Das bestätigt auch Stefan Löhner, Leiter Personalrekrutierung bei den Mainzer Verkehrsbetrieben, im Interview. Doch der Aufwand lohnt sich.

Denn die ausländischen Fachkräfte füllen nicht nur Personallücken, sondern bringen ein breites Spektrum an Wissen, Fähigkeiten und Perspektiven aus ihren Herkunftsländern mit ins Unternehmen. Vielfalt im Team heißt oft auch mehr Kreativität. Und gerade, wenn es um die Mobilitätswende geht, können wir gar nicht genug gute Ideen haben.

In den folgenden Texten erzählen wir persönliche Geschichten: von Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind und hier an der Mobilitätswende arbeiten.

Polina Winkler: Bringt als Expertin den Fußverkehr voran

Polina Winkler (28) ist immer an zwei Orten zugleich. Während sie in Wiesbaden Mobilitätsmanagement studierte, schloss sie ihr in Moskau begonnenes Studium in Logistik ab. Danach plante sie fußgängerfreundliche Straßen für die Stadt Konstanz – und wuppte gleichzeitig den Master „Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen“ in Wiesbaden und Frankfurt. „Der Wille zählt“, sagt sie fast beiläufig, „dann ist alles machbar.“

Sie ist eben Verkehrsplanerin durch und durch: Die Russin hat schon Passagierströme an Flughäfen analysiert, Vorschläge für den Radverkehr auf Malta entwickelt und untersucht, wie enge Straßen gut für Fußgänger*innen erschlossen werden können. Für die Ausbildung zur Ingenieurin kam für sie nur Deutschland infrage: „In Russland sagt man: Die deutschen Ingenieure sind die besten.“

Inzwischen ist sie hier heimisch geworden. „Ich habe mich nie fremd gefühlt“, sagt sie. Klar musste sie sich integrieren, der hessische Dialekt machte ihr anfangs zu schaffen. „Aber meine Kommilitonen haben mich immer unterstützt und langsam gesprochen“, schmunzelt sie. 

Heute lebt Polina in Stuttgart, ist Referentin für Fußverkehr bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Zurzeit ist sie in Elternzeit. Aber Polina wäre nicht Polina, wenn sie nicht nebenher noch beruflich aktiv wäre: Sie ist stellvertretende Leiterin des Arbeitskreises „Empfehlungen für Fußverkehrsnetze“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Hier arbeitet sie weiter an ihrem Herzensthema Fußverkehr: „Ich habe gemerkt, wie wichtig das Thema für gesellschaftliche Teilhabe ist. Und wie viel ich den Menschen dadurch geben kann.“

Amer Al Hamwi: Arbeitet als Lokführer bei der ODEG

2015 flieht Amer Al Hamwi (33) mit seinen beiden Brüdern vor dem Bürgerkrieg aus Syrien über die offene Grenze in die Türkei. Von dort aus überqueren sie das Meer in einem Schlauchboot und landen auf der griechischen Insel Chios. 

Den Entschluss, nach Deutschland weiterzureisen, treffen die Brüder erst auf der Flucht. Der Grund: Amers Eltern sind noch in Syrien, und die Chance für eine Familienzusammenführung ist in der Bundesrepublik besonders groß. Auch weil Amers jüngster Bruder damals noch minderjährig ist.

Vor seiner Flucht lebte Amer in Damaskus, arbeitete als Buchhalter und studierte Wirtschaftswissenschaften. Damals wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, dass er einmal als Lokführer arbeiten würde. „In Syrien gibt es kein Eisenbahnnetz wie in Deutschland. Nur eine Verbindung von Damaskus in den Norden.“

Über die Durchgangsstationen Rostock und Nostorf landet Amer 2015 in Parchim. Seine Ausbildung wird als Kaufmann für Büromanagement anerkannt. Er absolviert Sprachkurse, schreibt Bewerbungen. Zunächst ohne Erfolg. Er macht Praktika und wird nicht übernommen. Eine Bekannte empfiehlt ihm, sich bei der ODEG – Ostdeutschen Eisenbahn GmbH zu bewerben. Amer wird zum Gespräch eingeladen und fängt 2018 eine Qualifizierung zum Zugbegleiter an. Da er eine weitere Herausforderung sucht, beginnt er 2020 eine einjährige Weiterbildung zum Triebfahrzeugführer. Die Bundesagentur für Arbeit und die ODEG bezahlen die Ausbildung, er bekommt weiterhin sein Gehalt als Zugbegleiter.

Heute lebt Amer mit seiner Frau und seinen beiden in Deutschland geborenen Kindern in Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Seine Eltern holte er 2017 nach. Für die ODEG fährt er die Regionalbahnen auf den Strecken Parchim–Schwerin–Rehna und Parchim–Ludwigslust–Hagenow Stadt. Im Gespräch merkt man ihm seine Verbundenheit mit dem Unternehmen an und die Dankbarkeit dafür, dass er bei der ODEG eine Chance bekommen hat.

Amer hat sich inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft verdient. Die bekomme man schließlich nicht geschenkt, sagt er. Für ihn ist Deutschland seine neue Heimat. Er sagt aber auch: „Wenn man nicht deutsch aussieht, ist man hier ein Staatsbürger zweiter Klasse.“ Menschen wie er, meint er, werden von der Politik zum Sündenbock gemacht: „Statt sich um die Inflation und die Renten zu kümmern, schieben sie die Schuld für die Probleme im Land auf die Migranten.“

Anders spricht er über die ODEG: „Auf der Arbeit fühle ich mich immer willkommen. Rassismus habe ich dort noch nie erlebt.“

Ali Rezai: Wartet und repariert Fahrräder

Das norddeutsche „Moin“ zur Begrüßung kommt Ali Rezai (27) heute selbstverständlich über die Lippen. Ende 2015 kam er als 17-Jähriger aus dem Iran über Hamburg nach Husum. „Der Anfang war für mich richtig schwer. Ich konnte kein Wort Deutsch und hatte keine Ahnung, wo ich gelandet war“, erzählt er. Geboren ist Ali in Afghanistan. Seine Familie war mit ihm, als er fünf war, schon in den Iran geflüchtet, das Land, in dem seine Eltern und Geschwister noch leben. 

2016 beginnt Ali mit Deutschkursen in der Berufsschule. Nach dem Anfängerniveau A2 muss er eine schwere Entscheidung treffen: weitermachen mit den Kursen oder besser einen Job finden? Für sein Asylverfahren will der inzwischen volljährige junge Mann seine Chancen erhöhen: „Es ist einfacher, wenn man arbeitet und im Interview zeigen kann, dass man sich beruflich entwickeln möchte“, sagte er. Zusammen mit seiner Betreuerin findet Ali einen Praktikumsplatz in der Werkstatt bei Zweirad Clausen, seinem heutigen Arbeitgeber. „Darüber war ich richtig glücklich“, sagt er. 

Der damalige Inhaber fördert ihn und gibt ihm einen Ausbildungsplatz als Zweiradmonteur. Alis Problem bleibt die schwere deutsche Sprache; seine Kenntnisse reichen nicht. Nach Beratungen mit der Berufsschullehrerin und mit Einverständnis des Betriebes kann Ali das erste Lehrjahr wiederholen. „Mein Chef hat mir diese Chance gegeben“, freut er sich. 

Danach geht es voran: Ali paukt Deutsch neben der Arbeit in der Werkstatt mit Onlinekursen und Videos. Nach zwei Jahren schließt er die Ausbildung erfolgreich als Zweiradmonteur ab und hängt noch eineinhalb Jahre für den Abschluss als Zweiradmechatroniker hintendran. 

Ali ist sehr zufrieden und fühlt sich wohl unter den 14 Kollegen. Was ihm ebenfalls wichtig ist: „Meine Eltern sind sehr stolz auf mich, dass ich es geschafft habe.“ Auch sein junger Chef lobt ihn ausdrücklich: „Einer der Besten in der Werkstatt.“ Sein Aufenthaltstitel ist unbefristet, einen Antrag auf Einbürgerung hat er gestellt.

Der Zufall habe ihn in die Branche geführt, aber es passte perfekt, wie er sagt: „Radfahren ist mein Hobby. Im Iran hatte ich ein kleines Fahrrad und jetzt besitze ich drei: ein Mountainbike, ein Cityrad und ein Rad für Touren über Land.“ Mit der deutschen Sprache hadert Ali noch, es fällt ihm manchmal schwer. „Ich bin nicht der Typ, der viel redet“, sagt er. Mit dieser Eigenschaft ist er unter den wortkargen Norddeutschen doch sehr gut aufgehoben.

Ahmad al Ahmad: Koordiniert den Radverkehr im Landkreis Gießen

„Als Kind mochte ich Landkarten“, sagt Ahmad (35). Deshalb hat er in Syrien Geografie studiert, auf Lehramt. Der kleine Ahmad konnte noch nicht ahnen, dass ihn Krieg und Flucht durch die Länder treiben würden, deren Grenzen er auf der Karte neugierig betrachtete. Und erst recht nicht, dass ihn diese Odyssee in das Landratsamt Gießen führen würde. Denn dort arbeitet er heute und kümmert sich um den Rad- und Fußverkehr im Kreis.

Ahmad stammt aus einem Dorf in der Region Hama. An der Tischrin-Universität habe er sich im Zuge des Arabischen Frühlings an den Protesten gegen Assad beteiligt, erzählt er. Als der revolutionäre Aufstand gegen Assad ausbricht und er nach dem Studium in der Armee für die mörderische Diktatur gegen seine Landsleute kämpfen soll, beschließt er zu fliehen. Das Datum hat sich eingebrannt: Der 14.9.2014. „Seit diesem Tag habe ich meine Familie nicht mehr gesehen“, sagt Ahmad.

Über die Balkanroute kommt er 2015 nach Deutschland. Ihm ist klar: „Ich muss Deutsch lernen.“ Ehrenamtliche Helfer*innen unterstützen ihn. Bei einem integrativen Theaterprojekt in Bad Hersfeld steht er schon bald im „Krabat“ auf der Bühne. Für die Hilfe ist Ahmad sehr dankbar: „Wir haben uns damals in Deutschland sehr willkommen gefühlt“, sagt er.

Über das Förderprogramm „Integra“ kann er einen Vorbereitungskurs für ein Masterstudium in Wirtschaftsgeografie besuchen. Im Studium spezialisiert er sich auf Stadtplanung. Seit 2023 arbeitet er beim Landkreis Gießen. Dort hilft er Kommunen, Förderanträge zu stellen, Rad- und Fußwege zu planen und Menschen mit Aktionen wie dem „STADTRADELN“ für nachhaltige Mobilität zu gewinnen. „Manchmal ist das Thema sensibel, manche Menschen haben Angst vor Veränderung“, sagt er. Trotz seiner bedrückenden Fluchtgeschichte strahlt Ahmad im Gespräch eine gewisse Gelassenheit aus. Die hilft ihm auch manchmal bei der Arbeit: „Wenn wir uns über Kleinigkeiten streiten, sage ich manchmal: Leute, das ist nicht so schlimm.“ Und er fügt hinzu: „Ich will, dass alle zufrieden sind.“

Giuseppe Madonia: Fährt Bus in Köln

Busfahrer sein ist abwechslungsreich, findet Giuseppe Madonia (32): Mal fließt der Verkehr schneller, mal langsamer, die Fahrgäste sind unterschiedlich drauf, man fährt auf verschiedene Linien. So ist kein Tag ist wie der andere.

2015 entschließt sich der damals 22-Jährige Giuseppe, sein Elternhaus auf Sizilien zu verlassen. „Die Arbeitsverhältnisse dort waren nicht stabil. Also bin ich zusammen mit einem Freund nach Deutschland gekommen, um mir hier eine berufliche Zukunft aufzubauen.“

Seine ersten Arbeitserfahrungen sammelt Giuseppe in der Gastronomie. Doch die Anfangszeit ist hart, die deutsche Sprache macht ihm Probleme. „Ich habe wirklich nichts verstanden, brauchte ständig einen Übersetzer, für jeden bürokratischen Gang und manchmal auch beim Einkaufen“, erinnert er sich. Schnell fängt er auf eigene Faust an, Deutsch zu lernen. Doch erst ein Wechsel zu seinem jetzigen Arbeitgeber, den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB), bringt wirklichen Fortschritt.

Seit 2019 arbeitet Giuseppe als Busfahrer in seiner neuen Heimatstadt am Rhein. „Ich wollte mehr von Köln sehen – und einen der großen Schlitten fahren“, grinst er. Den Bus zu fahren, macht ihm Spaß, und auch der Kontakt mit den Fahrgästen ist meistens gut. Durch die interne Fahrschule der KVB konnte Giuseppe sein Deutsch verbessern und zusätzliche Sprachkurse belegen. „Mein Arbeitgeber hat meinen Dienstplan so gestaltet, dass ich zu hundert Prozent an den Kursen teilnehmen konnte. Heute fühle ich mich nicht mehr eingeschränkt in der Sprache.“

In Köln ist Giuseppe inzwischen heimisch geworden. Hier hat er auch seine Frau kennengelernt, die aus demselben sizilianischen Ort stammt wie er. Auch im Unternehmen fühlt er sich wohl, mit den anderen Busfahrer*innen tauscht er sich regelmäßig aus: „Der Kollegenkreis ist fast eine kleine Familie für mich geworden“, sagt Guiseppe.

Sukma Larastiti: Forscht über den Nutzen des Radverkehrs

Als Sukma (35) zehn Jahre alt ist, wird ihre Mutter beim Überqueren der Straße von einem betrunkenen Autofahrer umgefahren. Die Mutter überlebt, leidet aber bis heute an den Folgen: „Danach war sie nie mehr dieselbe“, sagt Sukma. Vielleicht ist Verkehrssicherheit deshalb ihr Lebensthema geworden: „Wir können bessere Straßen für alle schaffen“, ist sie überzeugt.

In der indonesischen Stadt Surakarta (Bevölkerung knapp 600.000) gründet Sukma eine NGO, die sich für nachhaltige Mobilität einsetzt. Außerdem arbeitet sie als Verkehrsplanerin. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Kinder und Jugendliche: „In Indonesien bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Motorrad zur Schule“, erzählt sie. „Manche Kinder fahren sogar selbst, obwohl das eigentlich illegal ist.“ Es fehlt an öffentlichen Verkehrsmitteln, und ein Motorrad gilt als Symbol des Wohlstands. Das macht den Verkehr gefährlich: „Die Zahl der Unfälle steigt, und die Leidtragenden sind oft die Kinder.“

Jahrelang versucht Sukma, Politik und Verwaltung zu mehr Investitionen in den Radverkehr zu bewegen. „Das war schwierig. Die Politik sagte: Wir haben keine Mittel dafür." Irgendwann merkt sie: „Ich muss raus, ich brauche neue Impulse.“

Also startet sie ein Forschungsprojekt zum wirtschaftlichen Nutzen des Radverkehrs und gewinnt dafür eines der begehrten Stipendien der deutschen Humboldt-Stiftung. So kommt sie nach Deutschland. Ihre wissenschaftliche  Gastgeberin ist Angela Francke, Professorin für Radverkehr am Institut für Verkehrswesen der Universität Kassel. Die beiden kannten sich von einer internationalen Konferenz für weibliche Pioniere in der Mobilität.

In Deutschland fühlt sie sich willkommen. „Ich kam mit großen Koffern am Flughafen an, und die Menschen waren gleich sehr hilfsbereit.“ Von ihrem Forschungsprojekt erhofft sich Sukma, mit guten Argumenten für den Radverkehr zurück nach Indonesien zu kommen. Und dort dann mehr bewegen zu können.

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